stine hat geschrieben:Regenwaldbewohner opfern ihrem Häuptling den Nachtisch. Kommt in etwa aufs selbe raus.
stine
Vollbreit hat geschrieben:@ Zarathusta:
In Deinen Beiträgen stehen leider jede Menge Begriffe, die so daherkommen, als sei jedem klar, was damit gemeint ist.
Die ominöse "Natur des Menschen" ist ein Beispiel.
Zarathustra hat geschrieben:Unter einem Leben wider die 'Natur des Menschen' verstehe ich ein Leben unter Vormundschaft, wie es bei den Zivilisten, den sogenannten Bürgern (vormals Menschen) der Fall ist. Man ist gezwunen, auf Märkten Ueberschüsse zu erwirtschaften zu Handen der Organisierten Gewalt (Schutzgelder für die patriarchale Staatsmafia).
Zarathustra hat geschrieben:Dieser per Waffengewalt unter Sanktionsandrohung erzwungene Tribut ist die Ursache für die Entstehung von Märkten, auf welchen wir uns alle tummeln (müssen), weshalb sie wider unsere Natur sind.
Zarathustra hat geschrieben:Der Naturmensch dagegen lebte autark, subsistent in der solidarischen Blutsgemeinschaft. Beim Staatsbürger, dem Kollektivisten, muss die Solidarität (Umverteilung) dagegen erzwungen werden, weil niemand freiwillig für irgendwelche Fernsten arbeitet.
Vollbreit hat geschrieben:
Andere sind der Auffassung die Märkte kämen geradewegs unserer Natur entgegen.
Vollbreit hat geschrieben:Vielleicht liegt es beim Urmenschen auf daran, dass es sich um Clanstrukturen handelt. 20 Leute haben notgedrungen eine andere Beziehung zueinander als 20 Millionen.
berlin-institut hat geschrieben:Anders als in weiter entwickelten Gesellschaften, wo Wahlen Politiker zu guter Politik anspornen, um wiedergewählt zu werden, führen Wahlen laut Collier in den am wenigsten entwickelten Ländern dazu, dass die Machthaber das Land ökonomisch ruinieren. Denn in Staaten, in denen die Loyalität zum eigenen Clan aus reinem Selbsterhaltungstrieb weit größer ist als die zur „Nation“, reicht gute Politik nicht, um den Job zu behalten. Die Herrscher müssen Wähler kaufen oder diese einschüchtern, Opponenten ausschalten, eine ethnische Minderheit als Sündenbock für Missstände aufbauen oder die Wahl fälschen. All das schürt nicht nur Gewalt, es kostet auch eine Menge Geld und Gefälligkeiten. Die „gewählten“ Herrscher der ärmsten Länder sind weitaus stärker darin engagiert, Wahlen zu gewinnen, als ihr Land ökonomisch voranzubringen. Während in den OECD-Staaten die Chance, dass eine amtierende Regierung wiedergewählt wird, bei etwa 45 Prozent liegt, beträgt die Chance der Wiederwahl in einer Gesellschaft der Untersten Milliarde 75 Prozent.
http://www.berlin-institut.org/publikat ... ml?type=98
Vollbreit hat geschrieben:Darum sind Clanstrukturen wie in Afghanistan oder Albanien auch so überaus erfolgreich und nachahmenswert, während wir mitleidig auf die armen Nationalstaaten schauen.
Nanna hat geschrieben:Weißt du, was der naturalistische Fehlschluss ist, Zarathustra?
Zarathustra hat geschrieben:Bin ich hier etwa gar nicht in einem Atheisten-Forum gelandet, sondern an einem Ort, an welchem dem Neuen Götzen gehuldigt wird?
Das könnte schon sein.Zarathustra hat geschrieben:Bin ich hier etwa gar nicht in einem Atheisten-Forum gelandet, sondern an einem Ort, an welchem dem Neuen Götzen gehuldigt wird?
Es ist in mehreren Versuchsdesigns belegt, das Affen (nicht Menschenaffen, sondern sowas primitives, putziges wie Kapuzineräffchen) verstehen was Geld ist. Belohnt man sie mit Metallscheiben für Tätigkeiten wie Hebel ziehen wenn ein Licht leuchtet und gibt ihnen einen Automaten (oder Studenten), bei dem sie die Scheiben gegen Essen eintauschen können, tun sie das. Das interessante ist jetzt, das sie anfangen sich zu bestehlen (was sie vorher als es nur Früchte gab auch tun). Das sie sich "Marktintelligent" verhalten, also wenn man für eine Metallscheibe entweder ein Apfelstück oder ein Orangenstück bekommt das süßere kaufen, wenn der Preis für Orangenstücke fällt (man mehrere bekommt) anfangen solange das so ist mehr Orangen zu kaufen. Das sie anfangen für Sex mit Metallscheiben zu bezahlen...Zarathustra hat geschrieben:Nur dort, wo mittlerweile ebenfalls das Patriarchat Einzug hielt, aber patriarchale Organisation gibt es auf diesem Planeten erst seit der neolithischen Revolution.stine hat geschrieben:Regenwaldbewohner opfern ihrem Häuptling den Nachtisch. Kommt in etwa aufs selbe raus.
Präneolithische homines sapientes lebten in matrilinearer Konsensgemeinschaft jenseits von Herrschaft und Unterwerfung, ebenso wie die ihnen nächstverwandten Bonobo, die noch heute so leben.
Realität war das Wort mit "tät", daß du gesucht hastNanna hat geschrieben:Eine leise, aber nachdrückliche Stimme in meinem Hinterkopf behauptet, dass Zarathustra kein übermäßiges Interesse an Pragmatismus oder Praktikabilität haben wird.
Vernunft ist ein sehr guter Religionsersatz, in allen Belangen. Aber ich fürchte, daß ist nicht, was du meinst...stine hat geschrieben:Hallo Zarathustra, willkommen im Boot!Das könnte schon sein. Wissenschaftshörigkeit ist ja offensichtlich häufig ein Religionsersatz.Zarathustra hat geschrieben:Bin ich hier etwa gar nicht in einem Atheisten-Forum gelandet, sondern an einem Ort, an welchem dem Neuen Götzen gehuldigt wird?
Der Atheist glaube nicht an (die Existenz) eines Gottes oder Schöpferwesens. Der Anarchist nicht an (staats)gewalt. Man kann aber als Atheist und Anarchist durchaus noch ... Humanist sein. Recht gut sogar. Was du meinst sind wohl eher Nihilisten, nicht Atheisten...Zarathustra hat geschrieben:Gibt es hier tatsächlich keine Atheisten, stine?
...
Der Neue Götze ist nun nicht mehr der sanktionierende Herrgott, sondern die omnipräsente, strafende und sanktionierende Staatsgewalt bei jedem Abtrünnigen, der vom Glauben abfällt und den Tribut und die Gehirnwäsche seiner eigenen Nachkommen in der Zucht- und Züchtigungsanstalt verweigert....
Ganz genau. Deckt sich mit empirischen Beobachtungen "in freier Wildbahn" vollkommen, wenn Frauen wie Kennedy es schaffen die Kubakrise zu entschärfen und ein abrüsten einzuleiten und Männer wie Herr Angela Merkel unsere Rüstungsexporte erhöhen, auch in Kriesenregionen und Regionen in denen unsere Technologie dann gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt wird...Zarathustra hat geschrieben:In ausser- und vorpatriarchaler Umgebung wurde und wird die Mutter verehrt; im Hyperkollektivismus dagegen männliche Götter und Götzen und was daraus entstehen soll: 'Fortschritt' durch Wettstreit und Krieg.
Den Affen wurde weder von den Forschern noch von den Leittieren aufgezwungen, auch nur irgend etwas mit den Metallscheiben zu tun. Ich würde wetten, das sich dieses System auch bei freilebenden Affen etablieren läßt, wenn man mal eine passende Arbeits und Tauschstation eingerichtet hat. Ganz ohne Zwang. Weswegen die Affen im Wald kein Geld haben? Weil sie gar keine Zeit für Wertschöpfung haben. Wer 90% seines Tages damit verbringt ungekochte, schwer aufzuschließende Nahrung zu essen und zu verdauen, hat keine Zeit Reichtümer anzuhäufen. Tauschgeschäfte und Arbeitsteilung gibt es auch unter Schimpansen (eine stellt spitze Stöcke zum aufgraben des Ameisenbaus her, einer macht nur aufgefaerte Stöcke zum Ameisen angeln und dann wird getauscht). Beziehst du dein Weltbild tatsächlich nur aus 50 Jahre alten linken Kampfschriften, oder täuscht mich der Eindruck?Zarathustra hat geschrieben:Es gibt in der Natur weder bei den uns nächstverwandten Bonobo noch bei den Penan so etwas wie Geld und individuelle Akkumulation. Simulationen im Zoo und in Reservaten in Gefangenschaft haben keine Aussagekraft auf das, was in der Realität geschieht. Gewirtschaftet wird empirisch nur dort, wo sich eine Staatsmafia etabliert, und sonst - zum Glück - nirgends.
mat-in hat geschrieben:Zarathustra hat geschrieben:In ausser- und vorpatriarchaler Umgebung wurde und wird die Mutter verehrt; im Hyperkollektivismus dagegen männliche Götter und Götzen und was daraus entstehen soll: 'Fortschritt' durch Wettstreit und Krieg.mat-in hat geschrieben:Ganz genau. Deckt sich mit empirischen Beobachtungen "in freier Wildbahn" vollkommen, wenn Frauen wie Kennedy es schaffen die Kubakrise zu entschärfen und ein abrüsten einzuleiten und Männer wie Herr Angela Merkel unsere Rüstungsexporte erhöhen, auch in Kriesenregionen und Regionen in denen unsere Technologie dann gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt wird...
mat-in hat geschrieben:Zarathustra hat geschrieben:Es gibt in der Natur weder bei den uns nächstverwandten Bonobo noch bei den Penan so etwas wie Geld und individuelle Akkumulation. Simulationen im Zoo und in Reservaten in Gefangenschaft haben keine Aussagekraft auf das, was in der Realität geschieht. Gewirtschaftet wird empirisch nur dort, wo sich eine Staatsmafia etabliert, und sonst - zum Glück – nirgends.mat-in hat geschrieben:Den Affen wurde weder von den Forschern noch von den Leittieren aufgezwungen, auch nur irgend etwas mit den Metallscheiben zu tun.
mat-in hat geschrieben:Ich würde wetten, das sich dieses System auch bei freilebenden Affen etablieren läßt, wenn man mal eine passende Arbeits und Tauschstation eingerichtet hat. Ganz ohne Zwang. Weswegen die Affen im Wald kein Geld haben? Weil sie gar keine Zeit für Wertschöpfung haben.
mat-in hat geschrieben:Wer 90% seines Tages damit verbringt ungekochte, schwer aufzuschließende Nahrung zu essen und zu verdauen, hat keine Zeit Reichtümer anzuhäufen. Tauschgeschäfte und Arbeitsteilung gibt es auch unter Schimpansen (eine stellt spitze Stöcke zum aufgraben des Ameisenbaus her, einer macht nur aufgefaerte Stöcke zum Ameisen angeln und dann wird getauscht). Beziehst du dein Weltbild tatsächlich nur aus 50 Jahre alten linken Kampfschriften, oder täuscht mich der Eindruck?
Zarathustra hat geschrieben:Ja, wie das halt so üblich ist beim Zarathustra. Der spricht in Bildern, Rätseln, Gleichnissen und mit dem Hammer.
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