Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Fr 31. Aug 2007, 14:46

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wer definiert denn, was ein Wort ist? Du oder der Duden? Die richtige Antwort wäre weder du, noch der Duden. Der Duden beschreibt nur (nicht ganz fehlerfrei) wie (z.Z.) ca. 130.000 deutsche Wörter oder Wortformen geschrieben oder verwendet werden.

Was für ein irrer Ballast. Es gab mal eine Untersuchung, Adenauer hat seine sämtlichen Reden mit etwa 750 verschiedenen Worten gehalten - und alle haben es verstanden.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 31. Aug 2007, 16:31

Und? Was willst du uns mal wieder mit den hübschen Zahlen sagen?
Dass jeder Mensch nur einen ziemlich eingeschränkten aktiven Wortschatz hat? Dies wäre richtig.
Nur nicht vergessen, (so gut wie) JEDER Mensch hat einen anderen aktiven Wortschatz, auch wenn der Unterschied teilweise natürlich nur kleinste Nuancen (innerhalb einer Clique, einer Familie) haben kann, aber der aktive(!) Wortschatz eines Norddeutschen ist schon beträchtlich unterschiedlich zu dem eines Süddeutschen, ebenso ist der aktive Wortschatz eines Akademikers deutlich anders als der (durchschnittliche) aktive Wortschatz eines Volksschulabgängers, der eines Großstadtbewohners anders als der eines Dorfbewohners, der Wortschatz eines Juristen, ein anderer als der eines Zoologen, Rentner und Jugendlicher etc...

Keine Einzelperson hat einen aktiven Wortschatz der auch nur annähernd den Umfang eines größeren Wörterbuches erreicht (ich glaube der durchschnittliche aktive Gesamt-Wortschatz eines Deutschen liegt so zwischen drei- und fünftausend, inkl. selten gebrauchter Wörter), aber es gibt Leute die können aktiven von passivem Wortschatz unterscheiden ;) , es gibt Leute die wählen in öffentlichen Reden andere Wörter, als im privaten Bettgespräch. Ich bin mir sicher, dass Adenauer nicht alles öffentlich genutzt hat, was in seinem aktiven Wortschatz so drinnen war. Aber dafür habe ich natürlich keine Belege. . :^^:

Übrigens:
Der Duden beschreibt ... ca. 130.000 deutsche Wörter oder Wortformen

Ich empfehle dir mal den Grimm mit seinen 350.000 Stichwörtern. :^^:
Keine Verschwendung, aber leider teuer.

Ach ja, subjektiv hat die BLÖD-Zeitung wohl nur einen Wortschatz von 100 Wörtern :/ und doch (oder gerade deshalb) versteht den Müll doch jeder. Nur mir wäre es zu öde.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » So 9. Sep 2007, 11:37

Die Probleme fangen in der Politk an, in den Parlamenten sitzen >60 % verbeamtete totale Nulpen aller politischen Schattierungen, stricken nebenbei tapfer Opas grüne Socken und verstehen von der Problematik nicht einmal die spezifische Sprache. Wer die Atomrechnik verteufelt und die Reaktoren abschaltet, der schaltet auch die gesamte Industrie mit Zehntausenden Arbeitsplätzen ab, die daran hängen und die Technologie vorhalten und weiter entwickeln sollten. Ohne nationalen Markt macht jede Firma zu und entlässt ihre qualifizierten Mitarbeiter, die dann als Ich-AG z.B. Blumengebinde verkaufen. So etwas schafft nach geistigen Tiefliegern wie Münte umweltverträgliche Arbeitsplätze. Wenn es einen Sinn ergäbe, würde ich sogar darüber lachen. Die Blumen muss Deutschland in Holland kaufen, sie kommen per Flugzeug aus Drittweltländern und wurden mit Unmengen an Chemie und Giften kultiviert.


Die Aussage, dass mit dem Abschalten der Reaktoren auch die gesamte Industrie abgeschaltet wird kann ich so nicht unterstützen. Im Gegenteil ! Durch die Abkehr von der Atomenergie entstehen neue Herrausforderungen da der Energiehunger unserer Gesellschaft weiter wächst. Es werden neue Energieträger erschlossen wie z.b. Windenergie. Im letzten Jahrzehnt gab es in diesem neuen Industriezweig einen regelrechten Boom und es wurden zehntausende neue Arbeitsplätze geschaffen. Im Übrigen ist Deutschland in dieser Branche Weltmarktführer. Viele Inovationen in diesem Bereich kommen aus Deutschland. Durch solche Parolen wie "... Reaktoren abschaltet, der schaltet auch die gesamte Industrie mit Zehntausenden Arbeitsplätzen ab ..." werden solche neuen Inovationen diskreditiert. Solchen Parolen ist es letztlich auch zu verdanken, dass diesen zukunftsweisenden Technologien immer wieder Steine in den Weg gelegt werden und deren Entwicklung gehämmt wird.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Di 18. Sep 2007, 12:45

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Die Aussage, dass mit dem Abschalten der Reaktoren auch die gesamte Industrie abgeschaltet wird kann ich so nicht unterstützen. Im Gegenteil ! Durch die Abkehr von der Atomenergie entstehen neue Herrausforderungen da der Energiehunger unserer Gesellschaft weiter wächst. Es werden neue Energieträger erschlossen wie z.b. Windenergie. Im letzten Jahrzehnt gab es in diesem neuen Industriezweig einen regelrechten Boom und es wurden zehntausende neue Arbeitsplätze geschaffen.

Zu den alternativen Energien habe ich hier schon auf Steite 2 Stellung genommen, nichts davon reicht aus um zusammen mehr 15% bis maximal 20% des heutigen Enrgiebedarfs von etwa 120 Millionen Tonnen/Jahr an Erdöl zu ersetzen. Von allen EU-25 Ländern hat die BRD die höchste Abhängigkeit an Importen und gleichzeitig beinahe den geringsten technologischen Fortschritt bei Ersatzenergien und Beseitigung vorhandener Dreckschleudern.

Es stehen schon 19.000 Windspargel im Lande, die Grenze liegt bei etwa 25.000. Deutschland ist mitnichten Weltmarktführer, andere Länder haben gleich große oder größere Anbieter. Dazu kommen zunehmend gravierende technische Probleme, etwa 20% bis 25% der Windspargel sind nach 3 Jahren Schrott. Die lokale Dorffeuerwehr steht daneben und schaut ruhig dem Brand zun, ihre 20 m Leiter reicht nicht um in 50 m bis 70 m Höhe eine brennende Maschinengondel zu löschen. Die deutschen Anlagen sind in der technischen Auslegung den hohen Lastwechseln nicht gewachsen, die Folge sind Flügelbrüche, Lager- und Getriebeschäden usw. Gleichzeitig dauern Repararuren bis zu 18 Monaten, die Versicherung haben etwa 4000 spezifische Schadensfälle.

Es gibt in keinem Industrieland technisches Know-How ohne einen entsprechenden Markt. Vorhandenes Know-How geht bei Null Nachfrage in maximal 3 - 5 Jahren verloren, keine Firma zahlt weiterhin hohe Gehälter an ihre Spezialisten, für die es keine Aufträge mehr gibt. AKW-Technologie ist nicht vergleicbar mit der Herstellung von Dosenöffnern oder Staubsaugern. Das letzte gebaute AKW war Mühlheim Kährlich, der Bau hat 11 Jahre anstelle der geplanten 4 Jahre gedauert, hat 11 bis 15 Milliarden DM gekostet und hat seit der Fertigstellung 1990 nicht 1 Kwh an Energie ins Netz eingespeist. Die Rechnung zahlten indirekt alle Verbraucher.

Nach nunmehr 20 Jahre grüner Umweltdebatte gibt es nicht einmal ein Konzept wie der Energiebedarf in Zukunft gedeckt werden soll, Rohölpreise von 150 - 200 US$/Barrel sind 2012 - 2015 durchaus real. Dann kostet der Diesel 2,50 €/Liter, das Benzin >3 €/Liter, das Heizöl 1,50 €/Liter bei gleichzeitig 0,75 €/Kwh. Dafür stehen von den 8 größten Dreckschleudern im EU-Kraftwerkssektor allein 6 in der Bundesrepublik. Solange eine Gilde strickender Hausfrauen und nicht ausgelasteter Oberlehrer politisch zu dieser Problematik die Weichen stellt, solange ist Deutschland auf direktem Weg in ein wirtschaftliches Chaos. Kein Haushalt und kein normales Einkommen der 27 Millionen abghängig Beschäftigten kann im Budget monatliche Kosten von >50% nur für Heizung, Strom und Transport verkraften. Ohne bezahlbare Mobilität und minimaler Lebensqualität kollabiert die Wirtschaft.

Es bleibt mir ein Rätsel, auf was Du Deine Ansicht gründest.
Zuletzt geändert von emporda am Di 18. Sep 2007, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Di 18. Sep 2007, 14:49

Zu den alternativen Energien habe ich hier schon auf Steite 2 Stellung genommen, nichts davon reicht aus um zusammen mehr 15% bis maximal 20% des heutigen Enrgiebedarfs von etwa 120 Millionen Tonnen/Jahr an Erdöl zu ersetzen. Von allen EU-25 Ländern hat die BRD die höchste Abhängigkeit an Importen und gleichzeitig beinahe den geringsten technologischen Fortschritt bei Ersatzenergien und Beseitigung vorhandener Dreckschleudern.


Das Argument habe ich schon vor 14 Jahren gehört. Nur dass damals von ~5% die Rede war. Statt die Erneuerbaren Energien schlecht zu machen habe ich damals eine Windkraftanlage gebaut. Ein Beitrag den viele Anderen auch geleistet haben, so dass wir heute von dem erwähnten 15 - 20 % Anteil sprechen können. Das ist meiner Ansicht nach ein riesen Erfolg !

Also besser aktiv werden als nur Sprüche klopfen !

etwa 20% bis 25% der Windspargel sind nach 3 Jahren Schrott

Diese Aussage ist meiner Erfahrung nach ziemlicher Bullshit. Der Windpark in dem meine WKA steht ist seit 14 Jahren am Netz. Der Standort ist extrem was die Witterung an geht. Die WKAs sind eigentlich nicht dafür ausgelegt. Und dennoch laufen sie immernoch. Sicher gibt es schäden und die Anlagen müssen gewartet werden. Aber so ist das nun mal mit mechanischen Geräten - siehe Auto.

Deiner Wortwahl nach zu urteilen plapperst Du einfach nur die Propaganda der Atomlobby nach ohne sie zu hinterfragen.
Das ist traurig.
Für mich ist die Atomenergie keine akzeptable Lösung zur Stromerzeugung. Das Risiko eines Störfalls ist meiner Meinung nach zu hoch als dass wir es uns erlauben dürften es einzugehen. Es Arbeiten immerhin Menschen in einem AKW und die machen Fehler. Und es waren auch (nicht nur) menschliche Fehler die dazu führten dass Pripyat heute entvölkert ist und darüber hinaus über 200.000 Menschen bisher an den Folgen von Tschernobyl gestorben sind (http://pripyat.com/de/publications/2006/04/18/1275.html). Ich war in Kiew und habe die missgebildeten Kinder in den Krankenhäusern besucht um zu sehen was aus unseren Spendengelden wird. Es war erschreckend. Aufgrund unserer Gelder konnten sie sich wenigstens Bettwäsche kaufen und Med. Geräte. Und hier interessiert sich kaum jemand dafür - gescheige denn irgend welche Energiekonzerne. Der letzte Eintrag im Gästebuch des Krankenhausen in Kiew war fast 10 Jahre älter als unserer !

Diese Risiken, die auch nicht mehr hypothetisch sind, da der Super-Gau ja bereits eingetreten ist, rechtfertigen den Einsatz der Atom Energie nicht. Und das Argument dass Atomenergie für Fortschritt und Arbeitsplätze notwendig wäre ist Augenwischerei.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Di 18. Sep 2007, 18:19

ernst.eiswuerfel hat geschrieben: Das Argument habe ich schon vor 14 Jahren gehört. Nur dass damals von ~5% die Rede war. Statt die Erneuerbaren Energien schlecht zu machen habe ich damals eine Windkraftanlage gebaut. Ein Beitrag den viele Anderen auch geleistet haben, so dass wir heute von dem erwähnten 15 - 20 % Anteil sprechen können. Das ist meiner Ansicht nach ein riesen Erfolg

Die Zahlen haben sich über die Jahre nicht wesentlich verbessert, bei den 15% bis 20% handelt es sich um die Summe der alternativen Energien wie Windkraft, Bio-Treibstoffe und Bio-Gas sowie andere kleinere Möglichkeiten.

Die 4000 Schadensfälle der WKA haben sich die Versicherungen - allen voran die Allianz - wohl alle erträumt.

Ich habe in Nigeria Dauerbetriebskraftwerke mit viel elektronischer Automatik gebaut und kenne die Materie ausreichend gut. Es gibt Länder, in denen komplexe Technologien wie AKWs mit Sicherheit nichts zu suchen haben, dazu gehören auch die Sowjetunion und ihre Nachfolger. Selbst in Deutschland ist das nicht so einfach, der von großen Firmen geforderte Kadavergehorsam verhindert vielfach, dass die Mitarbeiter aus Angst um den Job lieber schweigen und schlampen als die Probleme zu lösen. Auch Tschernobyl war das Resultat von solchen Mismangement, es ist nicht immer nur die Technik, die versagt. Wenn dann wie bei Vattenfall der oberste Boss gehen muss, dann ist damit nichts gewonnen. Bei gleichen Produktivitätsvorgaben hat der Nachfolger keine Chance und wird den gleichen Mist wiederholen, bis zum nächsten Skandal.

Ich war in der US-Petrochemie 10 Jahre lang (1967-1976) für den Vertrieb hochgiftiger explosiver Chemikalien in Europa, Afrika und dem Nahen Osten zuständig und habe etwa 132 Raffinerien beliefert. Die tödliche Dosis war 0,1 Gramm und ein Chemikalien-Tanker hatte 2000 bis 3000 Tonnen geladen. Heilung bzw. Entgiften gibt es bei solch Metall-organischen Nervengiften nicht, einmal eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen und Ade schöne Welt in maximal 4 Tagen. Zwar gibt es ein Medikament welches den Körper total demineralisiert, nur dann stirbt man an totalem Eisenmangel. Man kann sich in den ersten Stunden die Todesart aussuchen, schön ist keine davon. Die Produktgruppe wurde in der EU 1976 verboten.

Dagegen ist ein AKW eine kleine Gefahr. Bei den Atlantikfahrten gibt es gelegentlich schwerste Stürme, dann kommt so ein Tanker mit 150 bis 200 Kurzschlüssen auf der Sicherheitselektronik an, der DNV (Det Norske Veritas) entzieht dem Schiff den Versicherungschutz und es bleibt bis zur neuen erfolgreichen Inspektion an der Kette. Die vielen Ex-geschützten Geräte (Sensoren für Druck, Temperatur, Durchfluss usw.) haben alle ein winziges Druckentspannungsloch und sind dann randvoll mit Seewasser und Salzkristallen. Die Raffinerie will den gefährlichen Schrotthaufen los werden und läßt ihn draußen vorm Privathafen auf Rede schleppen. Bei schwerem Seegang manchmal knietief im Wasser machen Elektronikreparaturen richtig Spaß. Wer dann keinen verständigen Vorstand und ein Riesenbudget im Rücken hat, der sollte sich besser gleich einen Strick kaufen.

Der Punkt ist, es gibt durchaus Service-Standards ähnlich denen in der Luftfahrtindustrie, die eine optimale Sicherheit gewährleisten. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Zwar kostet das viel Geld und auch Zeit, nur AKWs wie die 59 Stück in Frankreich produzieren den Strom unter 0,03 €/Kwh. Da gibt es genug Spielraum. Ich bin nicht für AKWs um jeden Preis, nur eine Alternative hast auch Du nicht aufgezeigt. Die globalen Handelspartner der BRD werden keine Rücksicht darauf nehmen, dass wir den Strom im Mix für 0,30 €/Kwh anstelle für 0,03 €/Kwh produzieren, sie werden das rücksichtslos ausnutzen und damit Millionen Arbeitsplätze vernichten.

Es ist fast wie die Diskusion mit Religionsfantikern um die Existenz Gottes. Es werden endlos Scheinargumente und flaue Vergleiche bemüht, zur Sache selbst kommt keine sinnvolle Aussage. Dazu eine Aussage von Lauren Becker http://www.csicop.org/intelligentdesignwatch/rocks.html
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What if the question is about food? Decades of observation, research and field study have shown us there is only so much arable land that can produce only so many calories of food energy. Currently, we burn 10 calories of oil energy to make 1 calorie of food energy. Our world population of 6 billion people is barely sustainable, let alone the 12 billion projected in another 40 years. Should we answer with conservation or with prayer?
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Mi 19. Sep 2007, 03:49

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:[ Statt die Erneuerbaren Energien schlecht zu machen habe ich damals eine Windkraftanlage gebaut. Ein Beitrag den viele Anderen auch geleistet haben, so dass wir heute von dem erwähnten 15 - 20 % Anteil sprechen können. Das ist meiner Ansicht nach ein riesen Erfolg !

Ich beziehe mich auf den Spiegel Artikel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,506232,00.html
der belegt, dass Journalisten nur über Omas Strickrunde schreiben sollten.
Quote-------------------
Fast 19.000 Windräder stehen in Deutschland. Wenn eine ordentliche Brise weht, erzeugen sie mehr als 20.000 Megawatt Strom - so viel wie zwanzig Kernkraftwerke. Bei Windstille dagegen ist die Ausbeute gleich Null. Für eine Industriegesellschaft kein tragbarer Zustand: Zigmillionen Verbraucher sind darauf angewiesen, dass Strom jederzeit verfügbar ist - unabhängig von der Stärke des Windes.
Unquote----------------------
Das ist eine fast richtige Darstellung, verschweigt aber, dass die in Mittelspannung (<30 kV) erzeugte Windkraftenergie nur in lokalen Entfernungen zur Verfügung steht (<30 km). Selbst bei Umformung auf Hochspannung (110 kV) sind bei 200 km die Verluste bereits 12%. Höhere Spanunngen reduzieren das zwar, aber die Transformatoren und Isolatoren werden viel teurer. Gleiches trifft zu auf die notwendige Anpassung an induktives oder kapazitives Verhalten der Leitung je nach Auslastung. Das sind schwere zusätzliche Einschränkungen. Außerdem braucht Windenergie immer ein Kraftwerk im stand-by Betrieb mit Druck auf dem Kessel (250 bar bei 520°C) und laufender Dampfturbine (3000 upm). In Bezug auf Kraftwerke ist bei Windenergie die Ersparnis NULL, zumal ein Kraftwerk im Leerlauf ausser der Primärenergie soviel wie eins in vollem Betrieb kostet.

Quote-------------------
Eine US-Firma geht nun einen völlig neuen Weg. General Compression aus dem Ostküstenstaat Massachusetts hat eine Technik entwickelt, um Windenergie "fast ohne Energieverlust" zu speichern, wie das Unternehmen mitteilt. Es könnte der lang ersehnte Durchbruch sein.
Unquote----------------------
Das ist natürlich Humbug in Reinkultur. Verdichte ich Luft zu Druckluft, ergibt es einen ganz erheblichen Anteil an Verdichtungswärme - ohne diesen Effekt würde kein Dieselmotor zünden. Die komprimierte Luft kühlt schnell wieder ab und diese Energie ist verloren. Beim Enstspannen wird umgekehrt die Wärme wieder der Umwelt entzogen, die Flaschen, Ventile, Leitungen vereisen total, was die Verwendung bestimmter Metallsorten unmöglich macht. Es ist schon Schei..., wenn man als gebildeter Europäer die Physik der Grundschule komplett verschlafen hat.

Quote-------------------
Diese Druckluft kann dann gespeichert werden. Ein künstliches Rohrleitungsnetz hat zum Beispiel eine Kapazität von gut sechs Stunden. Noch besser sind natürliche Kavernen, Salzstöcke oder leere Erdgasfelder, die es gerade in Norddeutschland zahlreich gibt. Bei entsprechender Größe könnten sie einen Monat lang mit Druckluft voll gepumpt werden. Das Prinzip funktioniert wie bei einem Dudelsack: Wenn der Wind bläst, wird der Speicher gefüllt. Und wenn man Luft braucht, lässt man sie wieder heraus.
Unquote----------------------
Nochmals Humbug aber im Quadrat, Speichern im Stahlmantel (Rohre, Druckflaschen usw.) ist möglich wie bei technischen Gasflaschen (Sauerstoff, Stickstoff, Atzetylen) mit 200 bar, der Stahlmantel ist dabei ganz erheblichen Spannungen ausgsesetzt. Nicht umsonst sind diese Flaschen lang und im Durchmesser klein (<30 cm), ganz im Gegensatz zu den Gasflaschen für Propan und Butan mit etwa 2,5 bar Betriebsdruck. Fällt so eine Hochdruckflasche um und das Ventil bricht ab (kommt gelegentlich vor), dann geht die Flasche ab wie eine Rakete ab und durchschlägt sogar solide Ziegelwände.

Es gibt viele unterirdische Salzkavernen, die z.B. von der NWO-Wilhelmshaven für die Speicherung von Rohoel als strategische Reserve genutzt werden. Die NWO versorgt die Raffinerie Scholven per Pipeline, Lingen wurde geschlossen. Scholven und Raunheim werden auch durch die RRP von Rotterdam aus versorgt, Esso Köln wurde geschlossen und Fina-Duisburg ist nur noch Lager. Ebenso nutzen die Raffinerien in Lysekil (OK-Schweden), in Naantali und Porvoo (Neste-Finland) jeweils Karvernen mit bis zu 5 Millionen cbm um im Winter das Problem vereister Häfen zu überbrücken. Hier bin ich sogar mit dem Pkw drin rumgefahren als die Dinger in den Fels gesprengt wurden. Dagegen haben Esso-Slagenstangen (Norwegen) und Esso-Kalundborg (Dänemark) auf diese sehr teure Speicherung verzichtet, am Skagerak gibt es nur wenig Eis. Druckluft kann man in den Kavernen nicht speichern, sie wären undicht und das Deckgestein würde schlicht angehoben werden. 200 bar entsprechen etwa 750 m Deckgestein, das hat keine Kaverne. Speichert man mit sehr geringem Luftdruck, dann wäre der Wirkungsgrad miserabel, das notwendige Volumen immens und nicht zu bezahlen.

Quote-------------------
General Compression verzichtet auf den ersten Schritt - und erreicht so eine deutlich höhere Effizienz. Der Name der Erfindung: Dispatchable Wind Power System (DWPS) - jederzeit verfügbare Windkraft.
Unquote----------------------
Ausnahmsweise nur eine maßlose Übertreibung. Generatoren der besagten Größe haben Wirkungsgrade von etwa 0,95 bis 0,97 je nach Bauart. Stromübertragung hat je nach Spanunng, Entfernung und Leitungsquerschnit Wirkungsgrade von 0,95 bis 0,80, darunter ergibt es wirtschaftlich keinen Sinn mehr. Der elektrische Antrieb eines Kompressors in der Größenordnung hat Wirkungsgrade um 0,95, der Trafo dazwischen hat nochmals etwa 0,92 - 0,95 und wäre doppelt zu berücksichtigen.

Man muss als Ökofreak schon sehr verzweifelt sein, um so eine Menge an Humbug in die Welt zu setzten.
Zuletzt geändert von emporda am Do 20. Sep 2007, 06:02, insgesamt 9-mal geändert.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Mi 19. Sep 2007, 10:19

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Die Zahlen haben sich über die Jahre nicht wesentlich verbessert, bei den 15% bis 20% handelt es sich um die Summe der alternativen Energien wie Windkraft, Bio-Treibstoffe und Bio-Gas sowie andere kleinere Möglichkeiten.

Das ist falsch. Die Zahlen haben sich enorm verbessert ! Meine Angabe von ca. 5% bezog sich auch auf alle erneuerbaren Energien.
Jedoch sind unser beider Zahlen falsch. Es ist heute ein Anteil von ca. 12,5 %. Meine 5 % vor ca. 10 Jahren war wohl auch etwas hoch gegriffen. Warscheinlich waren es damals ca. 1- 2 %. http://www.news.umweltfondsvergleich.de/news/070711_entwicklung_erneuerbare_energien_2006.php

Die 4000 Schadensfälle der WKA haben sich die Versicherungen - allen voran die Allianz - wohl alle erträumt.

Das sage ich nicht. Ich habe ja auch angefuehrt, dass wir auch schaeden haben. Warscheinlich sind das im Verhaeltnis auch sehr viele Schadensfaelle so dass die Versicherungen WKAs schoin seit einigen Jahren ueberhaupt nicht mehr versichern.
Meiner Ansicht nach ist das dem Umstand yu verdanken, dass die Technik noch recht neu ist und Belastungstest bzw. Erfahrungswerte ueber den Verschleiss anfangs gefehlt haben. Vermutlich wird sich die Situation in Zukunft verbessern.

Ich war in der US-Petrochemie 10 Jahre lang (1967-1976) für den Vertrieb hochgiftiger explosiver Chemikalien in Europa, Afrika und dem Nahen Osten zuständig und habe etwa 132 Raffinerien beliefert. Die tödliche Dosis war 0,1 Gramm und ein Chemikalien-Tanker hatte 2000 bis 3000 Tonnen geladen. Heilung bzw. Entgiften gibt es bei solch Metall-organischen Nervengiften nicht, einmal eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen und Ade schöne Welt in maximal 4 Tagen. Zwar gibt es ein Medikament welches den Körper total demineralisiert, nur dann stirbt man an totalem Eisenmangel. Man kann sich in den ersten Stunden die Todesart aussuchen, schön ist keine davon. Dies Produktgruppe wurde in der EU 1976 verboten.

Dagegen ist ein AKW eine kleine Gefahr. Bei den Atlantikfahrten gibt es gelegentlich schwerste Stürme, dann kommt so ein Tanker mit 150 bis 200 Kurzschlüssen auf der Sicherheitselektronik an, der DNV (Det Norske Veritas) entzieht dem Schiff den Versicherungschutz und es bleibt bis zur neuen erfolgreichen Inspektion an der Kette. Die vielen Ex-geschützten Geräte (Sensoren für Druck, Temperatur, Durchfluss usw.) haben alle ein winziges Druckentspannungsloch und sind dann randvoll mit Seewasser und Salzkristallen. Die Raffinerie will den gefährlichen Schrotthaufen los werden und läßt ihn draußen vorm Privathafen auf Rede schleppen. Bei schwerem Seegang manchmal knietief im Wasser machen Elektronikreparaturen richtig Spaß. Wer dann keinen verständigen Vorstand und ein Riesenbudget im Rücken hat, der sollte sich besser gleich einen Strick kaufen.


Das hast Du sicher recht, dass so ein Tanker noch schrecklichere Katastrophen verursachen kann als ein AKW. Aber erlich gesagt mach mir der Umstand, dass es noch etwas noch schrecklicheres gibt als ein Super Gau in einem AKW die Atomenergie nicht sympathischer.

Der Punkt ist, es gibt durchaus Service-Standards ähnlich denen in der Luftfahrtindustrie, die eine optimale Sicherheit gewährleisten. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Zwar kostet das viel Geld und auch Zeit, nur AKWs wie die 59 Stück in Frankreich produzieren den Strom unter 0,03 €/Kwh. Da gibt es genug Spielraum. Ich bin nicht für AKWs um jeden Preis, nur eine Alternative hast auch Du nicht aufgezeigt. Die globalen Handelspartner der BRD werden keine Rücksicht darauf nehmen, dass wir den Strom im Mix für 0,30 €/Kwh anstelle für 0,03 €/Kwh produzieren, sie werden das rücksichtslos ausnutzen und damit Millionen Arbeitsplätze vernichten.


Bin mir nicht sicher, ob man die Rechnung so machen kann, zumindest was die Arbeitsplaetze angeht. Wenn wir technisch fuehrend sind was erneuerbare Energie Technik angeht, so koennen wir auch diese Technik exportieren. Das schafft auch Arbeitsplaetze.

Was den Strompreis von 0,03 € angeht, da koennte ich mich auch aufregen. Der ist ja sowas von subventioniert. Wer zahlt denn die ganze Bewachung der Castortransporte ? Sicher nicht die AKW Betreiber. Wer zahlt denn die ganze Forschung um Endlager ? Apropos Forschung: In Karlsruhe gibt es eine Anlage die eine fluessigen Atommuell verglasen soll, sie kostet ca. 250 mio € http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0719/wissenschaft/0003/index.html. Eine andere Quelle spricht von 1,9 milliarden €, wobei 900 mio. € vom Bund / Land finanziert wird http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/Glaskokillen_Karlsruhe.htm.
Das finde ich schon krass, dass die AKW Betreiber die Entsorgung Ihres Drecks nicht selber zahlen muessen ! Ich dagegen muss den Abbau meiner Anlage selber finanzieren.

[url]Es ist fast wie die Diskusion mit Religionsfantikern um die Existenz Gottes. Es werden endlos Scheinargumente und flaue Vergleiche bemüht, zur Sache selbst kommt keine sinnvolle Aussage. Dazu eine Aussage von Lauren Becker http://www.csicop.org/intelligentdesignwatch/rocks.html[/url]

Die Discussion wird so gefuehrt, das stimmt. Dennoch lassen sich die Argumente hier viel besser mit Fakten untermauern. Nur leider werden die Fakten von Interessensvertretern oft verzerrt oder falsch dargestellt.

Uebrigens habe ich hier grade ein Dokument gefunden was Ueber die Arbeitsplaetze im Bereich erneuerbare Energien berichtet: http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/39983/
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Mi 19. Sep 2007, 12:10

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Uebrigens habe ich hier grade ein Dokument gefunden was Ueber die Arbeitsplaetze im Bereich erneuerbare Energien berichtet

Wie fast immer ist auch hier zu relativieren. Das BIP der BRD liegt etwa bei 2250 Mrd €/Jahr, rund 50% davon sind Bruttolöhne der abhängig Beschäftigten in der Summe 27 Millionen Menschen. (siehe DESTATIS)

Allein durch Tanktourismus gehen der BRD im Jahr etwa 6 bis 7 Milliarden € an Umsatz oder BIP verloren, davon in Bayern allein 4 Milliarden. Die bayrischen Schaftelhuber haben versucht das einzudämmen mit einspurigen Dauerbaustellen auf den Straßen nach Österreich und Tschechien, zumindest hat sich bis heute noch kein Autofahrer totgelacht.
Das entspricht rund 85.000 verlorenen Arbeitplätzen ausschließlich in der Tankstellenindustrie (direkt und indirekt mit Wartung, Transport und Neubau). Vergleiche das bitte mit den geschaffenen Arbeitsplätzen durch ökologische Maßnahmen, vielleicht fällt dann der Groschen. Produziert wird der Treibstoff in jedem Fall, der Raffinerie in Ingolstadt ist es egal ob ein Tankfahrzeug aus Deutschland, Österreich, Tschechien oder Polen das Zeug abholt.

Das war schon vor 30 - 40 Jahren so, als Treibstoff in der Schweiz etwa die Hälfte wie in Italien kostete. Der kleine schweizer Ort Mendrisio bei Chiasso hatte bei 3000 Einwohner 200 Tankstellen, die Millionenstadt Milano ist nur 48 km entfernt. Der Treibstoff kam fast zu 100 % aus Raffinerien in Livorno und Savona. Heute sind die Preise fast gleich, wer in Italien nahe der Gernze wohnt bekommt staatliche Gutscheine gechenkt um in Italien verbilligt tanken zu können - bürokratischer Irrsinn zu Lasten der restlichen Bevölkerung.

Ich tanke derzeit den Diesel für 0,985 €/Liter, der Liter vollsyntetisches Motorenöl W5-40 kostet 2,50 €/Liter und der TÜV samt ASU alle 2 Jahre 34,90 €. Darin liegt das Problem, die gesamte Ökologiedebatte ist ein praktischer Nebenkriegsschauplatz, der sich hervorragend eignet das Pulver der Fanatiker ohne Schaden zu verschleißen. Kaum einer davon hat den IQ das zu durchschauen, alle schlagen sich willig die Köpfe blutig.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Mi 19. Sep 2007, 13:02

Allein durch Tanktourismus gehen der BRD im Jahr etwa 6 bis 7 Milliarden € an Umsatz oder BIP verloren, davon in Bayern allein 4 Milliarden. Die bayrischen Schaftelhuber haben versucht das einzudämmen mit einspurigen Dauerbaustellen auf den Straßen nach Österreich und Tschechien, zumindest hat sich bis heute noch kein Autofahrer totgelacht.
Das entspricht rund 85.000 verlorenen Arbeitplätzen ausschließlich in der Tankstellenindustrie (direkt und indirekt mit Wartung, Transport und Neubau). Vergleiche das bitte mit den geschaffenen Arbeitsplätzen durch ökologische Maßnahmen, vielleicht fällt dann der Groschen. Produziert wird der Treibstoff in jedem Fall, der Raffinerie in Ingolstadt ist es egal ob ein Tankfahrzeug aus Deutschland, Österreich, Tschechien oder Polen das Zeug abholt.


Und was ist mit den Kosten der globalen Erwaerung ? Wieviel kostet es wenn Kuesten Abschnitte in Zukunft ueberflutet werden ? Wieviel kosten die Fluechtlichsstrueme ?

Oder wuerdes Du auch behaupten, dass die globale Erwaermung nicht auf CO2 Ausstoss zurueck zufuehren ist ?

Nochwass zu den Arbeitsplaetzen, wo Du grade von Tanken sprichst. Serienreife Autos mit Hybrid Antrieb kommen bereits aus Japan. Fahrzeuge mit Brennstoffzelle sind bereits angekuendig. Und wo bleiben die Deutschen ? Die haben den Trend verschlafen. - vielleicht weil sich zu viele Ingenieure gedacht haben der oekobloedsinn bringts eh nicht. Diese Entwicklung wird bestimmt richtig viele Arbeitsplaetze kosten.

Aber ich gebe Dir in einer Sache total recht: Die Deutschen neigen dazu Ihr eigenes Land auszuverkaufen bzw. verdumbeuteln Ihr Potential. Das mag sicher auch an inkompetenten Politikern liegen: http://www.youtube.com/watch?v=C0Q41F6m1_E . Anderer Seits denke ich, dass Lobbyisten zu viel Einfluss haben, so dass nicht im Sinne des Volkes Entscheidungen getroffen werden sondern all zu oft im Sinne bestimmter Interessensgruppen.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Mi 19. Sep 2007, 13:24

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Und was ist mit den Kosten der globalen Erwaerung ? Wieviel kostet es wenn Kuesten Abschnitte in Zukunft ueberflutet werden ? Wieviel kosten die Fluechtlichsstrueme ? Oder wuerdes Du auch behaupten, dass die globale Erwaermung nicht auf CO2 Ausstoss zurueck zufuehren ist ?.


Das war bisher nicht Gegenstand der Diskusion, darin sehe ich ein viel größeres Problem.

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Serienreife Autos mit Hybrid Antrieb kommen bereits aus Japan. Fahrzeuge mit Brennstoffzelle sind bereits angekuendig. Und wo bleiben die Deutschen ? Die haben den Trend verschlafen. - vielleicht weil sich zu viele Ingenieure gedacht haben der oekobloedsinn bringts eh nicht. Diese Entwicklung wird bestimmt richtig viele Arbeitsplaetze kosten.

Kein Hybridantrieb wird jemals die Verbrauchswerte eines guten Dieselmotors erreichen, die technologische Spitze des Diesels liegt derzeit bei 45 % an mechanischer Energieausbeite am Schwungrad. Dazu gehört >1600 bar Piezo-Direkteinspritzung, Ladeluftkühlung und Turbolader mit Schaufelverstellung. Davon gehen dann Lichtmaschine, Lenkhydraulik, Wasserpumpe, (Oelpumpe) und Klimakompressor ab, selbst der Partikelfilter schluckt etwas Energie. Der Turbolader braucht nur thermische Abgasenergie, die sowieso nicht zur Verfügung steht. Allerdings ist die Energiebilanz für solche Motoren anders als für Selbstsauger.

Der Abstand dürfte 10% bis 15% Mehrverbrauch beim Benziner nicht unterschreiten. Hier handelt es sich um einen Holzweg, der nur durch die deutsche Kfz-Steuer möglich wird. Ich zahle hier für meinen 1,7 Liter Diesel 112 €/im Jahr an Steuern, der Satz ist identisch für einen Benziner. In einem globalen Markt kann niemand nur für Klein Kleckersdorf einen technischen Sonderfreak entwickeln, das rentiert sich nicht.

In Australien hat es bis vor einem Jahr keine Pkw-Diesel gegeben. Holden (GM) importiert jetzt den bereits bekannten Opel-ASTRA mit Dieselantrieb (von Isuzu). In den USA ist Diesel ein Image-Poblem. Daimler hat alle günstigen Dieselantriebe auch aus der S-Klasse vom Markt genommen. Diesel an der Tankstelle hat dort nur Lkw-Kunden, das ist dreckig und sehr primitiv. Wer sich einen S-Klasse Mercedes oder einen 7er BMW leisten kann, der geht nicht beim gesellschaftlichen Abschaum Diesel tanken. Eine Gesellschaft, in der Schein deutlich mehr zählt als Sein, die hat so ihre speziellen Eigenheiten und behält diese bei bis zum Untergang. Das war schon so, als ich dort mit einem 450 PS Monster rungekurvt bin, das 25 bis 30 Liter je 100 km brauchte. Allerdings kostete damals die Gallone ganze 0,11 US$, heute sind es rund 3 US$.

Brennstoffzellen verbrennen Wasserstoff, der muss erst sehr aufwendig mittels Strom aus Wasser gewonnen werden und der Strom dann wiederum teuer mittels Erdöl oder Kohle erzeugt werden. Das ist zwar technologisch interessant, aber gesamtwirtschaftlich eine Katastrophe. Wasserspaltung zur Wasserstoffgewinnung macht jedes Kraftwerk, durch innenliegende Rohre werden die Generatorwicklungen mittles verflüssigtem Wasserstoff von -256°C gekühlt.
Zuletzt geändert von emporda am Mi 19. Sep 2007, 14:10, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Mi 19. Sep 2007, 13:44

Das war bisher nicht Gegenstand der Diskusion, darin sehe ich ein viel größeres Problem.

Das ist nie Gegenstand der Diskussion wenn es um die Kosten von Energieerzeugung geht. Hier nicht und anders wo scheinbar auch nicht. Und das ist meiner Meinung nach auch einer der Gruende warum wir die Scheisse mit der globalen Erwaermung jetzt am Arsch haben.
Niemand scheint die Rechnung ueber die Kosten der Energieerzeugung komplett durchzurechnen. Dieses Phaenomen zeigt sich auch bei der Atom-Energie. Wie kann ich diese Energie nutzen ohne mir darueber im Klaren zu sein wo der Abfall hin kommt und was dessen Entsorgung / Lagerung (fuer hunderte Jahre) kostet ?! Das ist doch fahrlaessig ! Gleiches bei Kohlekraftwerken. Das CO2 den Treibhauseffekt zu Folge haben kann ist schon sehr lange bekannt. Aber mit richtigem Nachdruck wird nicht daran gearbeitet die Emissionen zu reduzieren ...

Brennstoffzellen verbrennen Wasserstoff, der muss erst sehr aufwendig mittels Strom aus Wasser gewonnen werden und der Strom dann wiederum teuer mittels Erdöl oder Kohle erzeugt werden. Das ist zwar technologisch interessant, aber wirtschaftlich eine Katastrophe.


Wenn der Strom dazu aus erneuerbaren Energiequellen kommt ? Z.B aus einem Mix von erneuerbaren Energietraegern die dezentral Strom liefern.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Mi 19. Sep 2007, 13:58

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Niemand scheint die Rechnung ueber die Kosten der Energieerzeugung komplett durchzurechnen. Dieses Phaenomen zeigt sich auch bei der Atom-Energie. Wie kann ich diese Energie nutzen ohne mir darueber im Klaren zu sein wo der Abfall hin kommt und was dessen Entsorgung / Lagerung (fuer hunderte Jahre) kostet ?! Das ist doch fahrlaessig ! Gleiches bei Kohlekraftwerken. Das CO2 den Treibhauseffekt zu Folge haben kann ist schon sehr lange bekannt.

Das mein Freund, das wäre Aufgabe einer verantwortungsvollen und zukunftweisenden Politk. Nur solange jeder Abgeordnete 3 Lobbyisten im Genick hat, die ihn mit Beraterverträgen und ähnlichen Schicki-Micki schmieren, solange wird es nicht dazu kommen. Das Gruppeninteresse der bestschmierenden Lobbygruppe wird obsiegen.

Leider verhalten sich die Ökofreaks auch nicht anderrs als die anderen Interessengruppen, mit gleichem fatalen Ergebnis. Jeder schwört mit diabolischem Eifer auf seine Detaillösung und keiner versteht auch nur ansatzweise das Gesamtbild.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Mi 19. Sep 2007, 14:05

Leider verhalten sich die Ökofreaks auch nicht anderrs als die anderen Interessengruppen, mit gleichem fatalen Ergebnis. Jeder schwört mit diabolischem Eifer auf seine Detaillösung und keiner versteht auch nur ansatzweise das Gesamtbild.


Da stimme ich Dir zu. Das Problem kenne ich aus der Informatik. Die Systeme sind zu komplex als dass ein einzelner Mensch sie erfassen koennte. So verhaelt es sich auch mit dem Staat. Er ist ein System von enormer komplexitaet - mit unzaehligen Einstellungsmoeglichkeiten. Es sollte vielleicht besser von wenigen Kybernetikern gesteuert werden als von vielen, fachfremden Politikern, die vielleicht nicht mal wissen was sie Da an Einstellungen am System vornehmen (siehe Video) und die nicht wissen welche Einstellungen andere Politiker am System vornehmen die den eigenen Bereich vielleicht auch um 4 Ecken beeinflussen.
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon F.F.H. Fakt » Fr 5. Okt 2007, 09:21

Vom Lohn des Übersehens

Da fragt ein
anachronistischer Zug:

Wem wohl
das neue Jahrhundert
gehört?

Und es gehört nicht dem,
der da fragt
und nicht dem,
der sich nicht gewehrt.

Das ist der Zagheit
bitterer Hohn:

Es gehört
den Zeloten
der Inquisition!

31. Dezember 2000

Am 31. Dezember 2000 fanden sich auf dem Alexanderplatz
zu Berlin helle Köpfchen, froh widerständelnd,
zum „Anachronistischer Zug“, einem gelebten Brechtstück.

F.F.H. Fakt
(aus "Deutschokratie", S. 228, http://www.raubgewinn.com)
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Re: Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon Mad Magic » Sa 13. Okt 2007, 00:05

Nun ja, ist auch schon wieder 7 Jahre her... :crazy:

Kann man nix machen offensichtlich :kg:
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