von Baky86 » So 24. Feb 2008, 12:33
Nehmen wir mal an, es wäre unter heutigen Einnahme/Ausgabeverhältnissen bezahlbar, so bleibt trotzdem noch die Frage, was danach passiert?
Schließlich verändert man das gesamte Wirtschaftsgefüge, wahrscheinlich noch radikaler als im Verhältnis zwischen Plan- und Marktwirtschaft.
Wenn wir annehmen, dass man mit dem gegebenen staatlichen Leistungen überleben kann, vielleicht innerhalb einer Lebensgemeinschaft auch ganz gut Leben kann, so stellt sich doch die Frage, wer das BSP erwirtschaften soll, von dem wir dann auch Leben???
Der Anteil derer Leute, die dann freiwillig arbeiten gehen, ist auf lange Sicht wahrscheinlich eher gering. Unsere heutige Generation ist es gewohnt zu arbeiten, sie wird es vllt auch weiterhin machen, wenn gleich auch weniger und unabhängiger. Aber was ist mit den folgenden Generationen? Die werden sich schon im Kindesalter denken, wozu irgendetwas machen, der Staat sorgt schon für mich später. Anders ist es ja zurzeit auch nicht in vielen Familien, die ihr Leben lang von Sozialhilfe leben, die Kinder nehmen sich die Eltern als Vorbild und ruhen sich auf der staatlichen Hängematte aus. (Ausnahmen bestätigen immer die Regel ;))
Wenn jedoch ein Großteil der Deutschen keine Motivation mehr hat zu arbeiten, wer übernimmt dann diese Arbeit? Ich sehe da drei Möglichkeiten:
1. Maschinen übernehmen den größten Teil aller anfallenden Arbeiten
- da stellt sich die Frage, ob sie das überhaupt können? Soldat/Polizist sein? vielleicht, in ferner Zukunft... Bürokraten sein? wahrscheinlich schlimmer als jeder Beamter^^...Pflegekraft/Arzt? eher unwahrscheinlich
2. Ausländer übernehmen viele Arbeiten:
da bleibt für mich das Problem, dass dann wieder einige nette Menschen kommen werden und fragen, warum dieses Sozialsystem nur Deutschen (oder EU-Bürgern???) vorbehalten sein soll? Warum Füttern wir nicht alle durch? schwierige moralische Debatten sind da zu führen.
3. Verlagerung großer Teile wirtschaftlicher Prozesse in andere Länder.
Was natürlich einem völligen Kollaps des ganzen Systems gleich kommt, da es eher unmöglich ist, dass man so ein System einzig und allein auf einer Konsumsteuer aufbauen kann.
Was ich im Grunde damit sagen wollte ist, dass eine Diskussion über die Realisierung unter heutigen Ausgangspunkten, gesellschaftlicher wie finanzieller Art, zum größtenteils eher verfehlt ist, da sich mit diesem System die ganze Gesellschaft ändert, nicht nur die sozialen Rahmenbedingungen. Darüber wird eindeutig zu wenig diskutiert, was verständlich ist, da es eine sehr komplexe theoretisch-philosophische Diskussion ist.
Ich könnte natürlich auch völlig falsch liegen und die Welt bzw. der Mensch verändert sich zu einem sozialen Übermensch - aber die Geschichte belehrt mich da eines Besseren.
Wie schon gesagt, ich könnte mich auch irren.