Die Kompetenz der Lehrkräfte

Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 25. Mär 2008, 17:17

stine hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Chancengleichheit, die heute zur Pflicht geworden, der Grund dafür ist, dass viele Kinder sich nicht in dem Schulzweig wiederfinden, auf den sie eigentlich gehörten.

Du verwechselst deutlich Chancengleichheit mit Gleichmacherei und (angeblich) soll die Chancengleichheit heute schlechter sein als vor 20-25 Jahren.

Chancengleichheit ist es, wenn auch jemanden aus weniger wohlhabenden Schichten die Möglichkeit (Chance) einräume bei vorhandem Willen und Eignung die Hochschulreife zu erlangen.
Gleichmacherei ist es, wenn ich auch unwilligen und ungeeigneten Kinder aufs Gymnasium (bzw. die Realschule) drücke und damit das Niveau drücke. (Schlechter Input gibt halt auch schlechten Output)
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon stefan2 » Di 25. Mär 2008, 17:23

... nicht du bzw. "die gesellschaft" drück(s)t die kinder auf für sie ungeeignete schultypen: das machen schon die eltern. da kann die grundschule empfehlen, was sie will: der elternwille im hinblick auf die schulwahl ist (in vielen bundesländern) maßgeblich. und das kann's eigenlich in dieser absolutheit nicht sein. kein wunder, dass kinder oftmals einfach überfordert sind - aber eher vom wunsch/der erwartung der eltern.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon stine » Di 25. Mär 2008, 17:24

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Chancengleichheit ist es, wenn auch jemanden aus weniger wohlhabenden Schichten die Möglichkeit (Chance) einräume bei vorhandem Willen und Eignung die Hochschulreife zu erlangen.
Gleichmacherei ist es, wenn ich auch unwilligen und ungeeigneten Kinder aufs Gymnasium (bzw. die Realschule) drücke und damit das Niveau drücke. (Schlechter Input gibt halt auch schlechten Output)

Du hast schon recht.
Nur leider ist es so, dass das viele missverstehen, denn daher rührt das Chaos auf den Schulen.

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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Di 25. Mär 2008, 17:31

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Chancengleichheit, die heute zur Pflicht geworden, der Grund dafür ist, dass viele Kinder sich nicht in dem Schulzweig wiederfinden, auf den sie eigentlich gehörten.

Du verwechselst deutlich Chancengleichheit mit Gleichmacherei und (angeblich) soll die Chancengleichheit heute schlechter sein als vor 20-25 Jahren.


Brandenburg hat die beste Chancengleichheit und Bayern die schlechteste.

Tja, wie schnitten beide Länder bei der Pisa-Studie wohl ab. :/
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 25. Mär 2008, 17:42

stefan2 hat geschrieben:... nicht du bzw. "die gesellschaft" drück(s)t die kinder auf für sie ungeeignete schultypen: das machen schon die eltern. da kann die grundschule empfehlen,
Jein. Es ist durchaus auch der soziale Druck (deshalb "nein") "seiner (sozialen) Klasse" dem die Eltern auch nachgeben. Ein Akademikerkind und das Kind der Familien Neureich und Dorfgroßkotz hat nun mal aufs Gymnasium zu gehen (die Entscheidung fällen die Eltern - deshalb "ja" als Antwort). Und einkommensschwache (Teil-)Familien können es sich teilweise tatsächlich nicht leisten, selbst wenn das Kind hochbegabt (auch deshalb "nein"). Aber die juristische Entscheidung fällen i.A. die Eltern - soweit "ja".
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Di 25. Mär 2008, 18:47

Also meine Eltern haben sich seit der 7. Klasse aus mein Schulzeug rausgehalten.

Sie wussten, dass ich es nur für mich mache, was ich auch wusste.

Wenn die Eltern den Kindern sagen, mach dies oder mach das, geht es ins Hemd.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon stine » Di 25. Mär 2008, 19:55

1von6,5Milliarden hat geschrieben:...und das Kind der Familien Neureich und Dorfgroßkotz hat nun mal aufs Gymnasium zu gehen (die Entscheidung fällen die Eltern - deshalb "ja" als Antwort).

Klingt hammerhart, ist aber leider so.
Erst das Reihenhaus, dann der Mercedes und dann das ABI für die Kinder.
Und wenn´s nicht funzt, ist der Lehrer schuld!
Die Eltern sind oft völlig uneinsichtig. So macht sich die Gesellschaft ihren Stress selber und merkt´s noch nicht mal.
Mir ist ein guter Handwerker lieber als ein schlechter Student und ich hoffe auf die Einsicht meiner Mitbürger. Spätestens dann, wenn das letzte Taxi von einem mittelmäßigen BWLer oder Juristen gefahren wird, der sich dann die Reparatur seines Wasserhahns nicht mehr leisten kann, weil Handwerksleistung mehr kostet, als der Besuch beim Zahnarzt, wird sich das Blatt wieder wenden.
Die Gilde der Handwerker ist leider zur Zeit unterrepresentiert, da jeder halbwegs infragekommende lieber ein überflüssiges Studium, als eine Lehre absolviert.
Standesdünkel sind im Zeitalter der Chancengleichheit so schlimm wie nie.

LG stine
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Di 25. Mär 2008, 19:58

stine hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:...und das Kind der Familien Neureich und Dorfgroßkotz hat nun mal aufs Gymnasium zu gehen (die Entscheidung fällen die Eltern - deshalb "ja" als Antwort).

Klingt hammerhart, ist aber leider so.
Erst das Reihenhaus, dann der Mercedes und dann das ABI für die Kinder.
Und wenn´s nicht funzt, ist der Lehrer schuld!


Kommt ihr alle aus den alten Bundesländern?

Denn solche Reden höre ich immer nur von Dritten.

Oder lebte ich einfach zu lange auf einem Dorf? :mg:
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon folgsam » Di 25. Mär 2008, 21:21

Das Gegenteil ist meiner Meinung nach wesentlich schrecklicher :

Geeignete und Talentierte Kinder von bildungsfernen Elternhäusern werden von ihren Eltern auf die Realschule geschickt um "was handfestes zu lernen" und früh Geld nach Hause zu bringen.

Nichts gegen Realschule, aber gleich ins Gymnasium eingeschult zu werden macht es wesentlich einfacher später eine Universität zu besuchen.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Di 25. Mär 2008, 22:41

folgsam hat geschrieben:Nichts gegen Realschule, aber gleich ins Gymnasium eingeschult zu werden macht es wesentlich einfacher später eine Universität zu besuchen.


Hab Realschule besucht und bin dennoch ohne ein Probleme auf die TU Berlin gekommen.

Ist aber auch Berlin-Brandenburg.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon folgsam » Di 25. Mär 2008, 22:59

Weiß nicht wie es in Brandenburg ist, aber in Hessen ist es so dass man höchstens ein Fachabi auf der Realschule machen kann. Damit kann man nur einige Fächer studieren, welche genau weiß ich nicht, aber die "Königsklassen" wie alle Naturwissenschaften, Jura und Medizin sind soweit ich weiß Abgängern mit Fachabi verschlossen.
Hock dich mal nach deinem Fachabi ins Abendgymnasium und mach deine Allgemeine Hochschulreife nach und vergess nicht deinen Eltern zu danken (Allgemein in den Raum geworfen, nicht an dich gerichtet, Robert).
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Di 25. Mär 2008, 23:48

folgsam hat geschrieben:Weiß nicht wie es in Brandenburg ist, aber in Hessen ist es so dass man höchstens ein Fachabi auf der Realschule machen kann. Damit kann man nur einige Fächer studieren, welche genau weiß ich nicht, aber die "Königsklassen" wie alle Naturwissenschaften, Jura und Medizin sind soweit ich weiß Abgängern mit Fachabi verschlossen.


Also Fachabi an der Realschule? Noch nie davon gehört.

Jedoch kann man nach der Realschule (10. Klasse) auf eine weiterführende Schule wechseln. Also ne Gesamtschule mit GOST und fertig aus.

Ist zwar kein "richtiges" Gymnasium, aber wen stoert es schon, wenn man ein jutes Zeugnis hat.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon stine » Mi 26. Mär 2008, 08:43

Bei dieser Diskussion wird wieder einmal sonnenklar, dass nur das Wissen, welche Möglichkeiten Mensch hat, klug zu werden und seinen Weg zu gehen, wirklich wichtig ist. Mir tun die Kinder leid, die früh verheizt werden und schlußendlich das Handtuch werfen, sich dumm und als Versager fühlen und alles viel zu früh aufgeben.
Eine Lehre zu absolvieren, die Fachhochschule im Anschluß zu besuchen und dann noch ein Studium anzuhängen, mit dem Wissen, was draußen wirklich gebraucht wird, ist in meinen Augen immer noch ein sehr guter Weg ins Leben. Leider fehlt in den meisten Meisterbetrieben jetzt schon die mittlere Generation, was unserem, auf den Hund gekommenen, Ausbildungssystem zuzuschreiben ist.

Firmen bilden fast überhaupt nicht mehr aus, weil sie lieber Hilfsarbeiter im Ausland beschäftigen und beklagen dann lieber den Fachkräftemangel, als selber in Ausbildung zu investieren. Die Menge der abgehenden Abiturienten nimmt jedem Hauptschüler die Chance sich zu beweisen, was dazu führt, dass man die Hauptschulen degradiert und die Kinder in den vermeintlich "besseren" Bildungsweg zwingt. Die Jugendlichen, die so durch den Rost fallen, rotten sich frustriert zusammen und lernen früh, sich ohne Arbeit durchs Leben zu manövrieren.

Arbeit müßte wieder einen anderen Stellenwert bekommen.
Nur ein Beispiel von vielen: Heizungstechnik. Braucht jeder hier. Aber wo ist der zuverlässige Haustechniker, der mir meinen Solarkollektor mit dem Ölbrenner so vernetzt, dass ich als Otto Normalverbraucher einfach nur einen Knopf zu bedienen brauche, um bei sommerlichem Wetter einfach nur umzuschalten?
Ich kann euch sagen, den gibt´s noch nicht! Und so zieht sich das Querbeet durch die Bedarfslandschaft. Einen polnischen Kettenraucher zum Weißeln meiner Bude kann ich wohl anstellen, aber einen zuverlässigen Malermeister, der sich mit Farben auskennt und die Lichtschalterblende abmontiert, wenn er streicht, seinen Arbeitsplatz sauber verläßt und dafür sorgt, dass die Möbel auch wieder an ihren Platz kommen, den gibt es zweimal in Deutschland und den kann ich mir nimmer leisten.

Ich glaube, die Ursache für viele Mißstände hat ihren Anfang dort, wo eine Gesellschaft zu glauben anfängt, dass abstrakte Wissensvermittlung das Wundermittel gegen Arbeitslosigkeit ist. Wo nur noch verwaltet wird, wird es bald nichts mehr zu verwalten geben. Wer nur Geld verdienen möchte, wird bald keine Arbeit mehr haben.

ÄH - zurück zum Thema?
Vielleicht sollten Schulen mehr Aufklärungsarbeit betreiben, welche Möglichkeiten es in unserem Staat gibt, auch wenn man kein Mathegenie ist und keine vernünftige Abhandlung eines poetischen Textes schreiben kann.

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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 26. Mär 2008, 10:10

folgsam hat geschrieben:Das Gegenteil ist meiner Meinung nach wesentlich schrecklicher :
Eine Wertung ist da nicht sinnvoll, für den Einzelnen betroffenen ist natürlich sein Fall schlimmer.
Das Gegenteil hatte ich oben übrigens auch drinnen, der soziale Druck in "seiner Klasse" zu bleiben, gilt für alle und in alle Richtungen.

"Leider" habe ich tatsächlich mehr Achtung vor jemanden der seine Bildung nicht gradlinig erreicht hat.
Wer so wie ich nur lange genug in der Schule sitzen bleibt, hat nicht viel geleistet (Doppeldeutigkeit ist gewollt :mg: )
Eagl ob mit schlenkern über Realschule, FOS, GOST (was auch immer dies fremdländisches ist) oder ganz gerade.

Aber Abendschule (zweiter Bildungsweg) :gott:


stine hat geschrieben: aber einen zuverlässigen Malermeister, der .... die Lichtschalterblende abmontiert,
Warum sollte er? Anstreichen ist Akkordarbeit (Bezahlung pro Quadratmeter) und der Kunde ist erstmal am Preis interessiert. Man darf halt dann nie mehr die Schalterserie wechseln (müssen), wenn man von lachsfarbener Wand auf Cremeweiß umgestiegen ist. :mg:
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Mi 26. Mär 2008, 10:55

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Eagl ob mit schlenkern über Realschule, FOS, GOST (was auch immer dies fremdländisches ist) oder ganz gerade.


GOST = gymnasiale Oberstufe
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 26. Mär 2008, 11:01

Danke, ist dies was besonderes, extriges oder einfach dem AKÜFI geschuldet?
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Robert » Mi 26. Mär 2008, 11:09

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Danke, ist dies was besonderes, extriges oder einfach dem AKÜFI geschuldet?


Es bedeutet nur, dass man an ner Gesamtschule Abi machen kann.

Ohne den Zusatz ist dies nicht möglich.

BB halt.
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Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon stine » Mi 26. Mär 2008, 15:23

Es ist ja nicht so, dass nicht gehörig experimentiert würde.

Öfter mal was Neues!

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Reaktion der Schule auf ChancenUNgleichheit

Beitragvon Gegen_Herrschaft » Mi 27. Mai 2009, 13:11

ostfriese hat geschrieben:Für PISA mindestens so relevant wie unser Schulsystem ist die in einer Gesellschaft vorherrschende Grundeinstellung (das Verhältnis zwischen Leistungsbereitschaft und Ansprüchen) sowie die Intelligenzverteilung der Bevölkerung. Wenn mehr als ein Drittel aller Akademikerinnen kinderlos bleibt, während unterdurchschnittlich begabte Menschen (insbesondere aus der Gruppe der Zuwanderer) munter Kinder kriegen, dann ist aufgrund der Erblichkeit von Intelligenz zu erwarten, was auch tatsächlich gemessen werden kann: Zwar sinkt die Intelligenz der deutschen Bevölkerung nicht absolut (--> Flynn-Effekt), aber relativ zu (beispielsweise) unseren skandinavischen Nachbarn.

Der innerdeutsche Vergleich unserer Resultate aus der ersten PISA-Studie mit den Ergebnissen eines Intelligenztests für Bundeswehr-Rekruten ergab eine fast vollständige Kongruenz, d.h.: Es schnitten genau die Bundesländer besser ab (bei PISA), deren Bevölkerung im Mittel intelligenter ist (laut Bundeswehrtest).

Es war also grober Unfug, aus den PISA-Punkten auf die Überlegenheit eines integrativen (SPD) bzw. dreigliedrigen (Union) Schulsystems schließen zu wollen, und viele der hektisch in die Wege geleiteten Maßnahmen entsprangen blindem Aktionismus. Irgendwelche selbst ernannten "Bildungsexperten" und ideologisch genehme Studien, die man als Reverenz für solche Sesselfurzerei ausweisen konnte, fanden und finden sich immer.


ja. Die nicht vorhandene Chancengleichheit, die in der Schule beginnt und im Arbeitsleben weiter geht, kann nicht vollständig ausgeglichen werden. Schon gar nicht durch ein Schulsystem, das allen Schülern gleichen Input (wegen gleichen Prüfungsvoraussetzungen) geben will. Die Benachteiligten bräuchten logischerweise deutlich mehr Input bzw. Förderung als die schon vom Elternhaus etc. Bevorteiligten.
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Führungsjobs --- Re: Die Kompetenz der Lehrkräfte

Beitragvon Gegen_Herrschaft » Mi 27. Mai 2009, 13:26

emporda hat geschrieben:Grundlegende Lehrsätze aus dem "Peter und Paul Prinzip"

Das Peter-Prinzip beschreibt die Art, wie Menschen in einem bürokratischen System Karriere machen: "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen."
Da er aber weiterhin hervorragend "funktioniert", wird er weiter nach oben befördert. So erreicht er schließlich eine Position, der er absolut nicht mehr gewachsen ist. Doch erst dann, wenn seine Inkompetenz für die betreffende Aufgabe offen zutage tritt, endet die Beförderung aufgrund vermeintlicher Kompetenz.

Deswegen tummelt sich auf höheren Positionen vor allem in der Öffentlichen Verwaltung meist die versammelte Inkompetenz. Aber auch in der Politik greift dieses Prinzip, wie jeder kritische Beobachter leicht erkennen kann. In ideologisch verhärteten Institutionen kommt zu diesem Mechanismus indes noch ein weiterer hinzu: Karriere macht dort am ehesten, wer zumindest nach außen die vorherrschende Ideologie uneingeschränkt vertritt.


Im System wird nach außen hin dargestellt : Die Besten nach oben.

Das mag für soziale und technische Jobs ohne Führung (von Erwachsenen) gelten.

Für die ganzen Führungsjobs gilt : Die nach oben, die Macht wollen und Macht bekommen können.
Bekanntlich ist die Welt der Führungsjobs Politik. Und Politik ist Macht.

In Wahrheit kommen somit Macht-Typen nach oben. Die Tröge bleiben, nur die Schweine wechseln.

Nach dem ehernen Gesetz der Oligarchie bedienen die Führungskräfte sich selbst durch ihre Macht so gut sie können.
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