Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon PW_ » Sa 26. Sep 2009, 23:38

stine hat geschrieben:
PW_ hat geschrieben:Ich wähle die Piratenpartei.
... sie offen zugeben können, von den meisten Themen noch (!!) keine Ahnung zu haben - und deshalb auch keine Stellung dazu. beziehen
Super Begündung!
Herzlichen Glückwunsch - Wer solches zum Pfeiler einer funktionieren wollenden, Verantwortung übernehmenden, demokratischen Nation machen möchte, spielt lieber weiter in seinem Kinderzimmer Playmobil. Da kann er wenigstens niemandem schaden.

LG stine


Die Piraten sagen ja nicht, dass sie auf ewig von anderen Themen keine Ahnung haben wollen. Und noch sind sie klein und damit unschädlich. Und im Alltag bin ich auch jemand, der 1000 mal lieber offen und ehrlich sagt "Das weiss ich nicht. (werde mich aber erkundigen, wenn es notwenig ist)", als dass ich mir irgendwelchen Müll aus den Fingern sauge oder mich spontan einer "Lobbiesten-"-Freundin anschliesse, nur um irgendwie meine Inkompetenz und/oder Bestechlichkeit zu vertuschen
Was nicht heisst, dass ich die Piraten für unbestechlich halte...
Ich werde die Piraten wählen, weil die ein Parteiprogramm haben und - auf den ersten Blick vor allem auch eine Organisationsstruktur, hinter der ich größtenteils dahinter stehe. Bei den anderen Parteien ist nichtmal das gegeben.
Regierungsfähig sind die Piraten nicht - das wissen sie selbst. Aber da sie nicht an die Regierung kommen, ist das gar kein Problem. Mit
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Twilight » So 27. Sep 2009, 10:18

Für den Fall, dass noch jemand bei seiner Erststimme unschlüssig ist: http://www.abgeordnetenwatch.de/project ... atencheck/
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon PW_ » So 27. Sep 2009, 18:31

Twilight hat geschrieben:Für den Fall, dass noch jemand bei seiner Erststimme unschlüssig ist: http://www.abgeordnetenwatch.de/project ... atencheck/


:lachtot: Ich hatte die meisten Übereinstimmungen (17) mit den Kandidaten der NPD und der Linken. Die NPD ist die Partei, deren Gesinnung mir von allen wirklich am fernsten liegt - ich werde sie im Leben nie wählen. Von den Linken halte ich auch nicht sonderlich viel. Habe meine Stimme einem Grünen (immerhin 16 Übereinstimmungen) gegeben.
Ich denke mal, in 4 Jahren wird es auch einen Direktkandidaten für die Piraten geben - den ich dann wählen werde. War gerade noch mal auf den Wiki-Seiten der Piraten - Dort sieht, zu mindest auf den ersten Blick, alles so aus, wie ich mir Politik wünsche: Offen, transparent und so einfach wie möglich gehalten. Freies Wissen und einfacher Zugang - für alle. Durch diese Grundlage fühlt sich das Programm der Piraten für mich "vollständiger" an, als das aller anderen Parteien. Vielleicht doch schade,, dass sie nicht über die 5% kommen werden. In meinem Freundeskreis hingegen stossen sie eher bald in Regionen der absoluten Mehrheit vor - UnGlaubens-unabhängig. :kg: (zwischen Menschen gibt es wohl doch noch viel wichtigere Dinge, als Weltanschauungszugehörigkeit)
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Twilight » Mo 28. Sep 2009, 05:10

Allein nach den meisten Übereinstimmungen zu wählen, reicht sowieso nicht. Wenn die Grundgesinnung des Kandidaten nicht kompatibel ist oder wichtigere Übereinstimmungen fehlen, dann schaut man sich eben den nächsten an. Bei mir war es ein Grüner. Die 17 Übereinstimmungen mit meinen Meinungen haben von der Gewichtung her auch zufällig gepasst.

Diese Kandidaten- und Parteienchecks sind sowieso nur als Sortierhilfe gut. Das Denken können sie einem nicht abnehmen.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Kayle » Mo 28. Sep 2009, 09:57

Von der Bundestagswahl kann man nur enttäuscht sein. Deutschland braucht keine Parteien, die wohlhabende stärken und entlasten. Die kleinen Leute und die am Existenzminimum müssen unterstützt werden. Irgendwann werden sich nur noch Besserverdienende Krankenversicherungen leisten können. Die Studiengebühren werden 1000€ oder mehr betragen. Somit können junge Leute kaum noch studieren. Deutschland geht den Bach runter.



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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Arathas » Mo 28. Sep 2009, 11:34

Die Studiengebühren werden 1000€ oder mehr betragen. Somit können junge Leute kaum noch studieren.


Wir gleichen uns da halt auch den USA an, aber bis wir deren Niveau erreicht haben, dauert's zum Glück noch ne Weile. Die Amis würden bei Studiengebühren von 1000 Euro vermutlich nackig über die Straßen rennen vor Freude. ;-)
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon stine » Mo 28. Sep 2009, 12:03

Kayle hat geschrieben:Deutschland geht den Bach runter.
Warum glauben das eigentlich alle?
Die Situation wie sie heute ist, ist doch genau die Folge von 7 Jahre SPD Alleinregierung und 4 Jahre SPD Mitregierung. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die SPD ab heute alles ganz anders gemacht hätte. Wer kommt eigentlich auf so was?

Demokratie macht nur Sinn, wenn viele Gesinnungen Mitspracherecht haben und die Spitze hin und wieder wechselt. Niemand möchte doch eine Parteiendiktatur à la Honecker, oder vielleicht doch?

Was die Schere betrifft, so möchte ich sagen, dass es besser ist, wenn sich jeder sein Brot verdienen kann und nicht von Staatshilfen leben muss. Was die Auspressung von Hilfsarbeitern angeht, da müssen sich die Leute halt mal verweigern. Wenn einer 24 Std am Tag Kisten schleppen muss, wie neulich in den Medien gezeigt und dafür 3,75€ die Stunde bekommt, dann freut sich der Unternehmer, wenn er dafür Leute findet. Wenn er es zu diesem Preis nicht gemacht bekommt, dann muss er eben mehr dafür bezahlen.

Ich kann ehrlich gesagt das Gejammere gar nicht mehr hören. Wo genau geht es denn in Deutschland schlecht? Doch genau in den SPD und Links regierten Bundesländern. Es wird sich kaum ein Unternehmen finden, das in einem solchen Land gerne seine Geschäftsstellen aufmacht. Die Parole der Linken: Reichtum für alle, war wahrscheinlich doch von vielen für bare Münze genommen worden. Aber schon immer galt der Spruch: Ohne Fleiß kein Preis! Für geschenkt gibt es nichts.
Die Linken werden jetzt in Brandenburg erst mal beweisen müssen, was sie drauf haben und es wird sich bald zeigen, dass sie ohne Länderfinanzausgleich ziemlich schnell scheitern.

Was die Studiengebühren angeht: Es gab noch nie soviele arbeitslose Akademiker, wie zur Zeit. Studieren ist eben auch nicht alles. Soviel ich weiß, will man abgeschlossene Studiengänge sowieso bezahlen. Wer natürlich da ein bisserl und da ein bisserl rumstudiert und sich bis 30 immer noch nicht entscheiden kann, der muss eben reiche Eltern haben oder nebenher jobben. Aber das war schon immer so. Und ob man das je ändern sollte, weiß ich nicht.

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon musicman » Mo 28. Sep 2009, 12:48

Stine ich kann Dier im großen und Ganzen nur Recht geben - außer bei 7 Jahre SPD Alleinregierung - wann war das?

Dann mit den 3,75 die Stunde, das ist natürlich eine Sauerei und deshalb sollte man ja einen Mindestlohn einführen, damit Notlagen von Menschen nicht so unverschämt ausgenutzt werden können.
Auf der anderen Seite sollte man aber schärfer kontrollieren, ob jemand wirklich Unterstützung braucht. Ich will mal ein Beispiel anführen, das ich letzten Monat erlebte, als ich eine Putzhilfe für mein Musikstudio gesucht habe. Ich bot 9 Euro/Stunde und es war ein ganz legaler Volltimejob. Die AG schickte mir mehrere Bewerber, von denen mir einige sagten, sie können nur 175 Euro verdienen, weil es ihnen sonst vom Arbeitslosengeld abgezogen wird. Diese Leute haben sich offensichtlich darin eingerichtet, ihr Haupteinkommen vom Amt zu beziehen und nur noch nebenbei ein bischen dazuzuverdienen.
Sollte die neue Regierung solchen Machenschaften einen Riegel vorschieben, kann ich das nur gut heißen, auch wenn ich sie nicht gewählt habe.
PS Ich habe dann jemand gefunden der meinte 9 wäre schon hart, aber mit 10 kämen wir ins Geschäft, wir einigten uns auf 9,50.

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon stine » Mo 28. Sep 2009, 13:00

musicman hat geschrieben:Stine ich kann dir im großen und Ganzen nur Recht geben - außer bei 7 Jahre SPD Alleinregierung - wann war das?

Als Gerhard Schröder Bundeskanzler war: Von 1998 bis 2005.

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Arathas » Mo 28. Sep 2009, 13:37

dann freut sich der Unternehmer, wenn er dafür Leute findet. Wenn er es zu diesem Preis nicht gemacht bekommt, dann muss er eben mehr dafür bezahlen.


Soweit die Theorie. Nur in der Praxis nicht umsetzbar. Wenn du grad WIRKLICH dringend Geld brauchst und keinen anderen Job findest, dann nimmst du halt auch so einen Mist an, bevor du gar nix hast. Und Leute, die gerade eben ganz dringend Geld brauchen, gibt's immer. Jemand, dessen Familie Hunger hat, kann nicht warten, bis er einen tollen Job findet.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Nanna » Mo 28. Sep 2009, 14:45

Jetzt muss ich zur Ehrenrettung der SPD aber schon mal einwerfen, dass Rot-Grün 1998 eine Menge Altlasten von der Kohl-Regierung übernommen hat und dass es Rot-Grün war, das die nicht ganz zu Unrecht als neoliberal verschriene Agenda2010 durchgesetzt hat (und auch deshalb gestern so mies abgeschnitten hat). Diese Grafik vom Bund der Steuerzahler zeigt außerdem, dass die größte Staatsverschuldung nicht zwangsläufig das Ergebnis der SPD-Politik war, sondern dass sich im wesentlichen alle Parteien daran beteiligt haben und dass der Rückgang der Verschuldung schon in den letzten Schröder-Jahren einsetzte, was auch auf den damals beginnenden Wirtschaftsaufschwung zurückzuführen ist, der noch unter rot-grüner Regierung einsetzte. Ich bin kein übermäßiger SPD-Sympathisant, aber ich glaube, die polemische Rechnung "SPD = Wirtschaftsabschwung" ist jetzt doch etwas zu einfach.

Ich kann übrigens weder solche Aussagen besonders gut hören, wie das derzeit wieder so verbreitete pauschale Politikerbashing, den Abgesang auf die deutsche Demokratie und die generelle Lust an der Apokalypse ("Deutschland geht den Bach runter") sie bereithalten. Genauso unangebracht finde ich aber auch unrealistische Forderungen wie "Die Ausgebeuteten müssen sich halt mal verweigern" oder die pauschale Verdächtigung, dass arbeitslose Akademiker während des Studiums faul gewesen seien. In meinem Studienfach beispielsweise wird ein Großteil der in Frage kommenden Arbeitsplätze später über Beziehungen vergeben, einfach nur eine ordentliche Studienleistung abzuliefern reicht da oft nicht aus.

Zudem sollten vielleicht ein paar Leute langsam mal die Globalisierung zur Kenntnis nehmen, sowohl in der Politik, als auch in der Wählerschaft. Ein nicht genauer genannter CDU-Minister wird heute in der SZ folgendermaßen zitiert: "Wir haben keinen Rohstoff von Bedeutung, wir besitzen keine Atomraketen, die Welt braucht uns nicht und wird auch nicht auf uns warten." Schade, dass man solche Aussagen nur hinter den Kulissen hört, aber recht hat der Mann nunmal. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die glänzenden Großmachtzeiten der letzten Jahrhunderten auch dadurch erkauft wurden, dass Europa anderen Erdteilen extrem überlegen war und viel Reichtum von dort abgezogen wurde und noch abgezogen wird. Dieser Vorsprung schrumpft nun, der Kuchen wird neu vergeben. Das ist zwar zum Glück kein Nullsummenspiel, aber vielleicht sollten wir alle schön langsam mal von der Illusion Abstand nehmen, dass wir um der Gerechtigkeit willen und auch ganz banal der neuen Machtverhältnisse wegen von unseren Privilegien etwas abgeben werden müssen. Wenn Deutschland also gefühlt denn Bach runtergeht, dann ist die Antwort, dass das nur an schwachen Politikern läge, meiner Meinung nach viel zu einfach. Und letztenendes gibt es auch zahlenmäßig kaum bedeutende Milieus, die bereit wären, einen umfassenden Umbau des deutschen politischen Systems mitzutragen. Also Schluss mit Jammern und selber aktiv werden, es macht sonst keiner für einen.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Arathas » Mo 28. Sep 2009, 14:57

aber vielleicht sollten wir alle schön langsam mal von der Illusion Abstand nehmen, dass wir um der Gerechtigkeit willen und auch ganz banal der neuen Machtverhältnisse wegen von unseren Privilegien etwas abgeben werden müssen.


Und nicht nur das: Ich finde, auch das "immer mehr Gewinne einfahren"-Syndrom ist eine Illusion, die nicht allzu lang aufrecht erhalten werden kann (und wird). Ein Unternehmen, das genauso gut da steht wie im Jahr zuvor, steht im Grunde schlecht da. Nur, wenn man ein besseres Ergebnis als das vom letzten Jahr vorweisen kann, ist das was Gutes.

Aber: Die Ressourcen der Welt sind eben nicht unerschöpflich. Jedes Unternehmen will jedes Jahr mehr Gewinn einfahren, aber die Erde wird nicht jedes Jahr größer oder besser, und mittlerweile regeneriert sich das, was wir nehmen, auch längst nicht mehr von selbst. Wir haben da ein großes Problem. Die logische Konsequenz, die man aus nicht unbegrenzt verfügbaren Ressourcen ziehen sollte, wäre: Die Ressourcen besser einteilen und so haushalten, dass man auch auf lange Sicht etwas davon hat. Aber die Menschheit im Ganzen verhält sich eher wie ein Junkie, der seinen Stoff heute aufbraucht, solang er noch welchen hat, ohne drüber nachzudenken, dass er sich's auch einteilen könnte und dann auch Morgen und Übermorgen noch etwas davon hätte.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon stine » Mo 28. Sep 2009, 16:39

Nanna hat geschrieben:... zur Ehrenrettung der SPD aber schon mal einwerfen, dass Rot-Grün 1998 eine Menge Altlasten von der Kohl-Regierung übernommen hat und dass es Rot-Grün war, das die nicht ganz zu Unrecht als neoliberal verschriene Agenda2010 durchgesetzt hat...
Sehe ich übrigens auch so, ich hatte Kohl damals auch abgewält, weil ich der Meinung war, dass er schon 4 Jahre zu lange seinen Sessel warm hielt.
Und genau das ist es, was unsere Demokratie ausmacht: wir haben in Deutschland, trotz mancher Einseitigkeit und vieler gleicher Köpfe, noch sowas, wie eine "freie" Wahl. Trotzdem stört mich persönlich, dass mancher Politiker den verlorenen Wahlkampf nicht persönlich nimmt. ME müssten Steinmeier und Seehofer jetzt in die dritte Reihe zurück und ihren Parteien die Chance einräumen, sich personell zu erneuern, um in vier Jahren fit zu sein. Aber genau das tun sie nicht. Macht scheint etwas Schönes zu sein. Der Sache dienen wäre besser.

Nanna hat geschrieben:Genauso unangebracht finde ich aber auch unrealistische Forderungen wie "Die Ausgebeuteten müssen sich halt mal verweigern"...
Findest du unangebracht? Ausbeutung betrifft doch im Wesentlichen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung und die wachsen merkwürdigerweise am schnellsten in unserem Land. Wenn das niemand mehr freiwillig machen würde, dann gäbe es wieder mehr Arbeitsplätze, die einem gültigen Flächentarif unterlägen. Auf das Brot für die Kinder muss hier bei uns niemand verzichten, auch wenn das oft behauptet wird.

Nanna hat geschrieben:...oder die pauschale Verdächtigung, dass arbeitslose Akademiker während des Studiums faul gewesen seien. In meinem Studienfach beispielsweise wird ein Großteil der in Frage kommenden Arbeitsplätze später über Beziehungen vergeben, einfach nur eine ordentliche Studienleistung abzuliefern reicht da oft nicht aus.
Das ist keine pauschal abgegebene Behauptung meinerseits, schließt aber nicht aus, dass sowas vorkommen kann.
Seilschaften und Netzwerke hat es auch früher schon gegeben, da hieß es noch lapidar "Vitamin B". Ich denke, daran wird sich nichts ändern, egal, welche Partei wir künftig wählen werden.
Im Gegenteil war doch gerade die sozialistische DDR für ihre Seilschaften berühmtberüchtigt.

Nanna hat geschrieben:"Wir haben keinen Rohstoff von Bedeutung, wir besitzen keine Atomraketen, die Welt braucht uns nicht und wird auch nicht auf uns warten."
Umso wichtiger, sich wieder auf das innerdeutsche Kerngeschäft zu konzentrieren. Made in Germany hatte doch mal was...

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Kurt » Mo 28. Sep 2009, 19:57

stine hat geschrieben:Findest du unangebracht? Ausbeutung betrifft doch im Wesentlichen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung und die wachsen merkwürdigerweise am schnellsten in unserem Land. Wenn das niemand mehr freiwillig machen würde, dann gäbe es wieder mehr Arbeitsplätze, die einem gültigen Flächentarif unterlägen.


Wieso ist Schwarzarbeit Ausbeutung? Manche können am Samstag oder während der Kurzarbeit für 20€/h Dachdecken o.ä, wo kriegst du das sonst netto? Schwarzarbeit ist Erholung von der Steuerbehörde und schafft reale Werte. Es entstehen z.B. Häuschen, die sonst nicht gebaut hätten werden können. Normalerweise zahlt man für die Handwerkerstunde ~50€ und selber verdient man weniger als 15€. Wie soll das funktionieren, wenn man für eine Stunde seiner Arbeit eine Viertelstunde gleichqualifizierter Arbeit eines anderen kaufen kann? Schwarzarbeit ist eine Möglichkeit, diesem Irrsinn zu entgehen. Und bis zu einem gewissen Grad halte ich das auch für legitim.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Kurt » Mo 28. Sep 2009, 20:03

Nanna hat geschrieben:Diese[/url] Grafik vom Bund der Steuerzahler zeigt außerdem, dass die größte Staatsverschuldung nicht zwangsläufig das Ergebnis der SPD-Politik war, sondern dass sich im wesentlichen alle Parteien daran beteiligt haben und dass der Rückgang der Verschuldung schon in den letzten Schröder-Jahren einsetzte, was auch auf den damals beginnenden Wirtschaftsaufschwung zurückzuführen ist, der noch unter rot-grüner Regierung einsetzte. Ich bin kein übermäßiger SPD-Sympathisant, aber ich glaube, die polemische Rechnung "SPD = Wirtschaftsabschwung" ist jetzt doch etwas zu einfach.


Das denke ich auch. Schröder war gottseidank einer der wirtschaftsfreundlicheren aus der SPD, aber stell dir mal vor, einer aus der "Reichtum für alle"-Fraktion hätte das Steuer übernommen. Lafontaine war ja schon Finanzminister. Wie wollen sie denn Reichtum für alle schaffen? Indem sie die 1,7 Billionen € Schulden "gerecht" verteilen? Ich drücks mal böse aus: Ich bin froh, dass diese Leute jetzt ihr eigenes Sammelbecken haben.
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Kurt » Mo 28. Sep 2009, 20:06

musicman hat geschrieben:...sie können nur 175 Euro verdienen, weil es ihnen sonst vom Arbeitslosengeld abgezogen wird. Diese Leute haben sich offensichtlich darin eingerichtet, ihr Haupteinkommen vom Amt zu beziehen und nur noch nebenbei ein bischen dazuzuverdienen.
Sollte die neue Regierung solchen Machenschaften einen Riegel vorschieben, kann ich das nur gut heißen, auch wenn ich sie nicht gewählt habe.


Wie würdest du das regeln?
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon musicman » Mo 28. Sep 2009, 21:29

Recht einfach, AL streichen

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon musicman » Mo 28. Sep 2009, 21:32

stine hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Stine ich kann dir im großen und Ganzen nur Recht geben - außer bei 7 Jahre SPD Alleinregierung - wann war das?

Als Gerhard Schröder Bundeskanzler war: Von 1998 bis 2005.

LG stine


Stine das war eine rot-grüne Koalition, die SPD hat nicht alleine regiert

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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon platon » Mo 28. Sep 2009, 22:21

stine hat geschrieben: ME müssten Steinmeier und Seehofer jetzt in die dritte Reihe zurück und ihren Parteien die Chance einräumen, sich personell zu erneuern, um in vier Jahren fit zu sein. Aber genau das tun sie nicht. Macht scheint etwas Schönes zu sein. Der Sache dienen wäre besser.

Das müsste Fr. Merkel ja dann wohl auch und Guido würde Bundeskanzler, denn nur wegen der starken FDP hat Schwarz/gelb überhaupt eine Mehrheit. Und dann?
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Re: Bundestagswahl 2009 - Welche Partei wählt ihr?

Beitragvon Kurt » Mo 28. Sep 2009, 22:27

platon hat geschrieben:
stine hat geschrieben: ME müssten Steinmeier und Seehofer jetzt in die dritte Reihe zurück und ihren Parteien die Chance einräumen, sich personell zu erneuern, um in vier Jahren fit zu sein. Aber genau das tun sie nicht. Macht scheint etwas Schönes zu sein. Der Sache dienen wäre besser.

Das müsste Fr. Merkel ja dann wohl auch und Guido würde Bundeskanzler, denn nur wegen der starken FDP hat Schwarz/gelb überhaupt eine Mehrheit. Und dann?


Wieso müsste Merkel das auch? Ihre Partei hat 0,5% der Stimmen eingebüßt, das ist doch keine Katastrophe.
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