Überbevölkerung und Fleischkonsum

Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon ujmp » Mi 24. Mär 2010, 20:52

smalonius hat geschrieben:Mit anderen Worten: ohne landwirtschaftlichen Fortschritt wächst eine Population schnell an ihr Limit. Mit landwirtschaftlichem Fortschritt ebenfalls, der kann das nur etwas hinauszögern.

Es ist wohl so, dass der Getreideanbau und die damit aufgekommene Vorratswirtschaft erst die heutige Überbevölkerung ermöglicht hat. Das ist aber sicherlich unumkehrbar.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Mi 24. Mär 2010, 23:05

1von6,5Milliarden hat geschrieben:So in etwa würde mir schon ausreichen, es muss auch keine messerscharfe Grenze sein, es darf auch ein Grenzstreifen sein, aber bitte mit einer irgendwie gearteten Begründung, "haben so nette Augen mit denen sie mich anschauen (könnten)" wäre ein, aber nicht gerade wertvoll und wäre subjektiver, ichbezogener Speziezismus pur.

Wir haben doch schon oft genug über das Thema diskutiert, ich verstehe wirklich nicht, was dieser "nette Augen/ rosa Barbie"-Scheiß jetzt soll. Hättest du das auch einem Mann an den Kopf geworfen?

1von6,5Milliarden hat geschrieben:dass du nicht fähig bist nachvollziehbare Begründungen abzugeben. Nur daran. Ob die Begründungen und daraus resultierenden Grenzen dann auch für mich bestand hätten, dies steht ganz auf einem anderen Blatt.

Begründung für Tierrechte? Darüber habe ich IMHO auch schon geschrieben, zum Beispiel über das Buch von Paola Cavalieri, sowohl hier im Forum als auch in meinem Webtagebuch. Ich muss aber unbedingt noch das Buch von Martin Balluch über das "naturwissenschaftliche Argument für Tierrechte" lesen. Das Kriterium ist so oder so aber glaube ich Bewusstsein.
Dass Kühe und Schweine eines haben ist glaube ich nicht fraglich. Bei Bienen ist das schwieriger zu beantworten. Aber da sage ich mir einfach, dass ich auch ohne Honig leben kann und wer weiß, vielleicht haben auch Bienen ein Bewusstsein.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Netter Konter, :up: muss man dir lassen, du musst nur irgendwo noch Milch und Eier unterbringen.

Wo landen denn die Hühner und die Kühe nachdem man sie ihr Leben lang ausgebeutet hat? Wo landen die männlichen Kücken der Legehennenrasse? Wo landen die männlichen Milchkühe?

1von6,5Milliarden hat geschrieben:aber du willst dich und deine Lebensweise besser stellen, du willst praktisch als ein besserer, überlegener und erhabenerer Mensch dastehen. Dies lese ich zumindest da heraus.

Meine Lebensweise ist (in dieser Hinsicht) besser, ganz einfach. Sie ist nicht besser, weil es meine Lebensweise ist, sondern sie ist meine Lebensweise, weil sie die bessere ist. Kapische?

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und ein Fleischesser ist natürlich auch gleich ein Ausbeuter seiner Artgenossen (= anderer Menschen)? Auf den sich fast sofort implizierenden aber nicht geschriebenen Umkehrschluss will ich nicht eingehen (er ließe sich auch zu leicht widerlegen).

Ich denke durchaus, dass es einen Zusammenhang zwischen unserem Umgang mit nichtmenschlichen Tieren und unserem Umgang mit menschlichen Tieren gibt. Menschen die andere Menschen sadistisch quälen haben auch oft mit Tieren angefangen. Tierrechte sind Menschenrechte.

Für die Befreiung von Mensch und Tier! :-)

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nein, Veganer sind nicht automatisch besseren Menschen, sie bilden sich dies nur ein. Und eingebildete Menschen, sind nicht so furchtbar gut.

Nicht automatisch. Allerdings habe ich noch nie so viele sympathische Menschen auf einem Haufen gesehen wie bei Veganertreffen, allein das ist schon ein Grund vegan zu leben. Ich denke schon, dass Menschen die heute vegan leben im Durchschnitt mitfühlendere, engagiertere und bewusstere Menschen sind, sie sind das aber nicht weil sie vegan sind, sondern weil sie so sind, werden sie mit größerer Wahrscheinlichkeit vegan.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon stine » Do 25. Mär 2010, 07:50

Erinnert mich irgendwie an die Kerngeschichte mit den Jägern und den Sammlern. Menschen sollen sich angeblich darin unterscheiden, ob sie der einen oder der anderen Kategorie angehören.
In der Tierwelt gibt es eben Fleischfresser und Pflanzenfresser. Könnte ja sein, dass das Tier Mensch gerade dabei ist, sich endgültig in zwei Arten aufzudröseln. Die aggressiven Raubfleischesser und die friedfertigen Pflanzenesser.
Allerdings gibt es derzeit auch noch den Mischtyp, der beides verträgt. :wink:

LG stine
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Dissidenkt » Do 25. Mär 2010, 11:27

stine hat geschrieben:Erinnert mich irgendwie an die Kerngeschichte mit den Jägern und den Sammlern. Menschen sollen sich angeblich darin unterscheiden, ob sie der einen oder der anderen Kategorie angehören.


Ich denke, da verwechselst du was. Man unterscheidet die Jäger und Sammler von den Ackerbauern und Viehzüchtern. Letztere stellen eine neue Kulturstufe der menschlichen Entwicklung dar.
Fleisch haben die Menschen immer schon gerne verspeist. Ob das Tier zu Tode gehetzt, mit Fallen oder Pfeil und Bogen erlegt oder im Stall die Kehle durchgeschnitten wird, ist ethisch kein Unterschied.

Der Mensch hat das Recht für sein Überleben zu töten. Das gilt im Übrigen auch mit Blick auf Mitmenschen, die ihm an die Kehle wollen. Wer das abstreitet, negiert sein eigenes Recht auf Existenz.

Die Frage ist, ob Tieren UNNÖTIG Schmerz und Leid zugefügt wird und ob sie unter gegebenen Umständen artgerecht gehalten werden. In der Massentierhaltung oder speziell Legebatterien ist das sicher nicht der Fall. Ich habe aber kein Problem damit einem Huhn, das freilaufend auf einem Bauernhof gezüchtet wurde, den Kopf abzuhacken und es zu verspeisen. Das ist Teil meines Menschseins.

stine hat geschrieben:In der Tierwelt gibt es eben Fleischfresser und Pflanzenfresser.


Und Allesfresser.
(Und es gibt ganz "böse" Tiere, die andere Tiere nur aus Jux ein bisschen quälen)

stine hat geschrieben:Könnte ja sein, dass das Tier Mensch gerade dabei ist, sich endgültig in zwei Arten aufzudröseln. Die aggressiven Raubfleischesser und die friedfertigen Pflanzenesser.


Hitler hat sich - aus Gesundheitsgründen - vegetarisch ernährt.
Wirklich friedfertig war der aber nicht, oder?

stine hat geschrieben:Allerdings gibt es derzeit auch noch den Mischtyp, der beides verträgt. :wink:


Und dabei durchaus friedlich ist :mg:
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 12:17

Dissidenkt hat geschrieben:Der Mensch hat das Recht für sein Überleben zu töten.

Nur brauchst du in der Regel kein Tier zu töten um zu überleben und Eier, Milch und Fleisch sind eine UNNÖTIGE Zufügung von Schmerz und Leid.

Dissidenkt hat geschrieben:Ich habe aber kein Problem damit einem Huhn, das freilaufend auf einem Bauernhof gezüchtet wurde, den Kopf abzuhacken und es zu verspeisen. Das ist Teil meines Menschseins.

Nein, das ist Teil deiner Unmenschlichkeit.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Arathas » Do 25. Mär 2010, 15:16

Julia hat geschrieben:Nein, das ist Teil deiner Unmenschlichkeit.


Unmenschlich ist das, was du tust, Julia. Jedenfalls, wenn man zur Festlegung des Begriffs die Aktivitäten der Menschheit in den letzten Jahrhunderten/Jahrtausenden heranzieht. Menschlichkeit bedeutet durchaus Fressen und Gefressen werden. Macht ausleben und mißbrauchen. Andere (Menschen und Tiere) zu unterjochen und ihnen Schmerz zuzufügen. Egoistisch zu sein und zu machen, was für einen selbst am Komfortabelsten ist, ohne darauf zu achten, was mit dem Nächsten passiert. Kriege zu führen und zu töten. Das alles ist nur allzu menschlich.

Das was du machst, Julia, ist sehr unmenschlich. Bzw. sehr untypisch für menschliches Verhalten. :^^:
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 17:07

Dann sind wir eben eine neue Spezies, homo veganus, vor allem wenn das stimmt. :)
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Dissidenkt » Do 25. Mär 2010, 18:22

Julia hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Der Mensch hat das Recht für sein Überleben zu töten.

Nur brauchst du in der Regel kein Tier zu töten um zu überleben und Eier, Milch und Fleisch sind eine UNNÖTIGE Zufügung von Schmerz und Leid.


Das ist insofern falsch, als dass zum Zweck der Verspeisung gezüchtete Tiere ohne Zucht gar nicht existieren würden. Du würdest wohl auch ungern auf dein Leben verzichten, nur wenn du erfahren würdest, dass dir am Ende jemand den Kopf abhackt. (was nebenbei bemerkt schneller und "humaner" sein dürfte, als auf einer Intensivstation oder im Altenheim zu vertrocknen)

Wie siehts eigentlich hiermit aus:
http://www.zeit.de/newsticker/2010/3/25/iptc-bdt-20104325-14-24322426xml
Wird sicher auch unter Qualen des ausgebeuteten Tieres gewonnen? :mg:

Julia hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Ich habe aber kein Problem damit einem Huhn, das freilaufend auf einem Bauernhof gezüchtet wurde, den Kopf abzuhacken und es zu verspeisen. Das ist Teil meines Menschseins.

Nein, das ist Teil deiner Unmenschlichkeit.


Das kommt drauf an, was man unter Menschsein versteht.
Ich habe da zweifellos eine realistischere Weltsicht und möchte wetten einige Veganer sprechen den Nicht-Veganern nicht nur die Menschlichkeit ab, so wie du das tust, sondern würde die auch am liebsten gleich totschlagen, so wie einige radikale Abtreibungsfreaks ihren Wahn ausleben.

Ich kompensiere solche Gefühle bei einem frischen Mettbrötchen. :mg:
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon stine » Do 25. Mär 2010, 18:30

Julia hat geschrieben:Dann sind wir eben eine neue Spezies, homo veganus, vor allem wenn das stimmt. :)

Man kann sich viel einreden, Julia, aber meisten dürfte der sexuellen Lust nicht das gegessene Fleisch, sondern die mangelnde Körperhygiene im Weg stehen. :verzweifelt:

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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 18:41

Dissidenkt hat geschrieben:Das ist insofern falsch, als dass zum Zweck der Verspeisung gezüchtete Tiere ohne Zucht gar nicht existieren würden.

Das hat insofern gar nichts mit meinem Einwand zu tun...
Davon abgesehen sind gezüchtete Tiere eine Bedrohung für wild lebende Tiere, siehe begrenzte Ressourcen. Während das eine Leben "ermöglicht" wird, wird das andere verhindert.
Ich könnte ja auch ein afrikanisches Dorf platt machen, dort Sklaven "züchten" und dann ähnlich beschränkt argumentieren, dass das ja alles in ihrem Sinne wäre.

Dissidenkt hat geschrieben:Ich habe da zweifellos eine realistischere Weltsicht und möchte wetten einige Veganer sprechen den Nicht-Veganern nicht nur die Menschlichkeit ab, so wie du das tust, sondern würde die auch am liebsten gleich totschlagen, so wie einige radikale Abtreibungsfreaks ihren Wahn ausleben.

Für mich gehört zur Menschlichkeit mehr als der rein biologische Aspekt. Hitler mag ein Mensch gewesen sein, aber sicher nicht menschlich. Und der "Holocaust auf deinem Brötchen" ist es auch nicht.

Eventuell gibt es tatsächlich solche Veganer, aber das dürfte eine Minderheit sein, die meisten Tierrechtler bekennen sich zur Gewaltlosigkeit (gegen fühlende Lebewesen), sogar die, die in Labore, Nerzfarmen und Hühnerställe einbrechen, Folterwerkzeuge und Eigentum zerstören.

Tote gab es fast ausschließlich auf unserer Seite und zwar Milliarden, jährlich.
Zuletzt geändert von Julia am Do 25. Mär 2010, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon stine » Do 25. Mär 2010, 18:42

Julia hat geschrieben:...der "Holocaust auf deinem Brötchen" ...
:lachtot:
Jetzt übertreibst du aber!

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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 18:52

Das war eine Anspielung auf PETAs "Der Holocaust auf Ihrem Teller"-Kampagne. Ich finde die Kampagne noch immer richtig.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Dissidenkt » Do 25. Mär 2010, 20:02

Julia hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Das ist insofern falsch, als dass zum Zweck der Verspeisung gezüchtete Tiere ohne Zucht gar nicht existieren würden.

Das hat insofern gar nichts mit meinem Einwand zu tun...


Sicherlich hat es das, nur möchtest du das nicht wahr haben, weil es dir nicht in den Kram passt.

Julia hat geschrieben:Davon abgesehen sind gezüchtete Tiere eine Bedrohung für wild lebende Tiere, siehe begrenzte Ressourcen. Während das eine Leben "ermöglicht" wird, wird das andere verhindert.


Ach so. Leben gegen Leben? Der Fuchs darf die Hühner holen, weil er die humanistische Aufklärung noch nicht verstanden hat? Der Mensch, der die Hühner holt, ist dagegen ein Unmensch?

Julia hat geschrieben:Ich könnte ja auch ein afrikanisches Dorf platt machen, dort Sklaven "züchten" und dann ähnlich beschränkt argumentieren, dass das ja alles in ihrem Sinne wäre.


Erst sprichst du Menschen ab menschlich zu sein (s.o.), jetzt willst du Menschen wie Tiere behandeln.

Julia hat geschrieben:Für mich gehört zur Menschlichkeit mehr als der rein biologische Aspekt. Hitler mag ein Mensch gewesen sein, aber sicher nicht menschlich. Und der "Holocaust auf deinem Brötchen" ist es auch nicht.


Zu guter Letzt relativierst du auch noch den Holocaust.

Die schlimmsten Verbrechen geschehen allzu oft in dem Wahn Gutes zu tun. Von Menschen mit einem unausgegorenen oder irren Wertesystem. Deine menschenverachtende und Tiere verniedlichende Rhetorik zeigt diese Symptome deutlicher, als dir lieb sein sollte.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon smalonius » Do 25. Mär 2010, 20:31

ujmp hat geschrieben:Es ist wohl so, dass der Getreideanbau und die damit aufgekommene Vorratswirtschaft erst die heutige Überbevölkerung ermöglicht hat. Das ist aber sicherlich unumkehrbar.

Kommt drauf an, was du unter Überbevölkerung verstehen willst.

Wenn alles fruchtbare Land urbar gemacht wird, könnte man die Weltbevölkerung vielleicht verdoppeln.

Livestocks long shadow

The conversion of natural habitats to pastures and cropland has been rapid. Conversion accelerated
after the 1850s (Goldewijk and Battjes, 1997) (Figure 2.1). More land was converted to crops between 1950 and 1980 than in the preceding 150 years (MEA, 2005a).

Today, feed production is estimated to use approximately 30 percent of the emerged land.

[...]

There is also remaining potential for expansion of cropland. Currently, arable land plus land under permanent
crops is estimated to represent slightly over one-third of the land that is suitable for crop production
(FAO, 2003a). It is, therefore, estimated that land expansion will continue to contribute to the growth of primary agricultural output.

The prospects vary considerably by region. The possibility of expanding cropland under grains and soybean is limited in South and Southeast Asia (Pingali and Heisey, 1999). It is more promising in most other continents, especially
in Africa and Latin America. The contribution of arable land expansion to crop production over the 1997/99 to 2030 period is projected to be 33 percent in Latin America and the Caribbean, 27 percent in sub-Saharan Africa, 6 percent in South Asia and 5 percent in East Asia (FAO, 2003a).

ftp://ftp.fao.org/docrep/fao/010/a0701e/a0701e.pdf
(400-Seiten-Wälzer über alles, was Viehwirtschaft so anrichtet.)


Wenn du unter Überbevölkerung aber verstehst, daß zuviele Leute zuviele Resourcen verbrauchen und zuviel CO2 in die Luft blasen, hast du sicher Recht.

Arathas hat geschrieben:Jedenfalls, wenn man zur Festlegung des Begriffs die Aktivitäten der Menschheit in den letzten Jahrhunderten/Jahrtausenden heranzieht. Menschlichkeit bedeutet durchaus Fressen und Gefressen werden. Macht ausleben und mißbrauchen. Andere (Menschen und Tiere) zu unterjochen und ihnen Schmerz zuzufügen.

Inden ist seit jahrtausenden vegetarisch. Und hat eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt. Zufall?
Zuletzt geändert von smalonius am Do 25. Mär 2010, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 20:39

Dissi denkt hat geschrieben:Sicherlich hat es das, nur möchtest du das nicht wahr haben, weil es dir nicht in den Kram passt.

Dann erklär mal, selbst wenn der Mensch Tiere züchtet und damit für ihre Existenz verantwortlich ist, bleibt ihr Tod immer noch unnötig.

Dissi denkt hat geschrieben:Der Fuchs darf die Hühner holen, weil er die humanistische Aufklärung noch nicht verstanden hat? Der Mensch, der die Hühner holt, ist dagegen ein Unmensch?

Richtig, ich unterscheide zwischen moralischen Objekten und moralischen Subjekten. Wir erwarten auch von einem Erwachsenen ein anderes Verhalten als von einem Kleinkind oder einem geistig Behinderten.

Dissi denkt hat geschrieben:Erst sprichst du Menschen ab menschlich zu sein (s.o.), jetzt willst du Menschen wie Tiere behandeln.

Falls du es tatsächlich nicht weißt, dann kann Wikipedia dir bestätigen, dass Menschlichkeit mehrere Bedeutungen hat. Und ja, ich will Gleiches gleich behandeln, allerdings bin ich sowohl gegen die Ausbeutung von menschlichen wie nichtmenschlichen Tieren, daran ändert auch deine billige Rhetorik nichts.

Dissi denkt hat geschrieben:Zu guter Letzt relativierst du auch noch den Holocaust.

An understandable resentment can come from the sense that the uniqueness of one's own group's experience with suffering is appropriated to fit the experience of another group. One group's experience with suffering is unique, but not in such a way that it precludes comparisons or analogies with the suffering of other groups. For this reason, an experience of oppression, such as the Holocaust, may serve as an appropriate metaphor to reveal similarities inherent in other forms of oppression, such as the oppression of nonhuman animals by human beings.
Karen Davis, PhD, A Tail of Two Holocausts, Animal Liberation Philosophy and Policy Journal, Volume II, Issue 2, 2004, pp.1-20.
Aber darüber kann man eigentlich auch einen eigenen Thread aufmachen, da gibt es viel zu sagen.

Das mit dem Denken üben wir noch mal, Dissi.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon smalonius » Do 25. Mär 2010, 21:02

Dissidenkt hat geschrieben:Der Mensch, der die Hühner holt, ist dagegen ein Unmensch?


We feed the World - Masthuhnzucht
We feed the World - Masthuhnschlachtung

Wohl bekomms! Bild

Dissidenkt hat geschrieben:Deine menschenverachtende und Tiere verniedlichende Rhetorik zeigt diese Symptome deutlicher, als dir lieb sein sollte.

Anderen das Getreide wegzukaufen ist nicht menschenverachtend?
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Julia » Do 25. Mär 2010, 21:46

Ich mag ja die Bilder von soylent-network.com

Teil von Dissis Menschlichkeit:
Bild

Heute ist Dissi besonders human:
Bild

Darüber freuen sich dann auch die Hühner aus Freilandhaltung:
Bild

Habe neulich einen ganzen Packen davon laminiert um sie den Leuten unter die Nase halten zu können, bzw. als Ausstellung an öffentlichen Plätzen auf den Boden zu kleben.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Charles Dawkins » Do 25. Mär 2010, 22:04

Über Fleischkonsum kann man viel streiten, allerdings sehe ich nichts was dafür sprechen würde, außer dem Geschmack vielleicht.
Dieser ist aber oftmals nichtmal durch das Fleisch selber bestimmt, sondern durch pflanzlichen Gewürze, Pökelsalz etc.

Ich halte ihn für unnötig und sehr schädlich.
Die heutige Fleischindustrie ist eine gigantische, pervertierte Industrie.
Sie züchtet Qualzuchten, 'produziert' diese zu Millionen, um sie dann wieder umzubringen.
Das Leben das diese Tiere bis zu ihrem Tod erleben ist schlicht gesagt grausam.
Man kann fast hoffen, dass sie dabei abstumpfen, denn wenn man sich dieses Leben einmal für sich selber vorstellt, so ist der Tod fast schon gnädig.

Hochgepäppelt werden sie dabei mit Nahrungsmitteln die zu den wertvollsten überhaupt gehören:
Sojabohnen und Fischmehl und andere Hochwertige Nahrungsmittel werden verschwendet in der Tierzucht.
Diese sind sehr Nährstoffreich, insbesondere reich an Proteinen.
Viele Menschen z.B. in Afrika essen schlechtere Nahrungsmittel wie Mais oder ähnliches, und haben dadurch Mangelerscheinungen (Proteinmangel u. Aminosäuremangel).
Für Sojabohnen werden viele Tropenwälder gerodet, für Fischmehl Ozeane überfischt.

All dies hat dann leider auch noch einen sehr geringen 'Wirkungsgrad', denn je nach Fleischart werden nur 1/12 bis 1/3 der Nahrungsmenge in Fleisch (Eier/Milch) umgesetzt, der Rest belastet die Umwelt.

Die 'moderne' Landwirtschaft mit ihren Düngereinträgen (neben den zusätzlichen Stickstoffeinträgen aus Industrie/Haushalten/Verkehr) ist einer der Hauptschuldigen an der Verarmung einheimischer Ökosysteme. Gülle z.B. vertragen viele Pflanzen überhaupt nicht, und sterben schon nach einmaliger Güllung ab. Arnica ist eine dieser Pflanzen.
Da der Stickstoff viele Jahrzehnte oberflächennah nahe der Vegetationsschicht bleibt, haben solche Arten in unserer heutigen Landschaft keine Chance mehr. Fragt eure Großeltern mal, In Europa gab es früher viel mehr schöne, artenreiche Wiesen und andere Lebensräume. Heute gibt es überwiegend grüne Monotonie, auch dort wo der Mensch nicht erkennbar in die Natur eingreift.

In den Alpen konnte ich die Auswirkung sehr gut beobachten an einer alten Lägerflur. Diese wurde seit über 100 Jahren nichtmehr bewirtschaftet, der Stickstoffüberschuss der Viehhaltung war aber noch immer da, eindeutig erkennbar an sehr wenigen dominanten Arten, die in hochwüchsigen Dickichten alle anderen Konkurrenzarten unterdrückten. Es waren fast nur drei Arten zu finden: Alpen-Ampfer, Brennessel und Eisenhut.

Gelangt dieser Stickstoff in Gewässer, so führt er zu durch Eutrophierung umkippenden Gewässern, und zu einer gänzlich anderen, artenärmeren Lebensgemeinschaft.

Dabeben verbraucht die Fleischindustrie enorme Flächen auf der Erde.
Dabei werden zunehmend auch sehr empfindliche Ökosysteme beeinträchtigt bzw. komplett vernichtet für die Fleischproduktion.
Insbesondere die wachsende Fleischproduktion durch Zeburinder in tropischen Regionen ist einer der Hauptgründe für das Abfackeln der Wälder, einfach nur um Weiden zu schaffen. Das Fleisch landet dann bei MC Donalds und anderswo auf dem Teller.

Dann gibt es noch das Problem mit den Abgasen. Scheiße stinkt. Und so wird vielen Menschen so macher schöne Tag durch güllende Bauern beeinträchtigt. 'Frische Landluft', ich bekomme jedesmal einen Brechreiz davon... So ein ekliger Euphemismus.

Viel schlimmer sind aber die Auswirkungen des in großen Mengen freigesetzten Methans auf die Atmosphäre und somit der Klimaerwärmung.
Dabei wurde nachgewiesen, das diese Methanproduktion längst nicht auf den Darm der Tiere beschränkt bleibt. Die anaeroben, methanogenen Bakterien gelangen mit dem Kot der Tiere auf die Erde, und können, wenn sie in den Boden eingewaschen werden weiterhin aktiv sein. Eine Viehweide dünstet so große Mengen an Methan aus.

Ein weiterer Faktor ist der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast.
Dadurch entstehen resistente Bakterienstämme, und diese können zu einem ernsthaften Problem für unsere Gesundheit werden.
Selbst wenn viele der Bakterien normalerweise 'harmlos' sind, so können sie unter Umständen bei immungeschwächten Menschen zum Tode führen (siehe nosokomiale infektionen), wenn Antibiotika nichtmehr anschlagen.

Mir fallen noch zahlreiche weitere Gründe ein, aber ich denke man sieht auch so bereits, welche Schäden die Fleischindustrie den Menschen und anderen Tieren, sowie der Erde zufügt.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Dissidenkt » Fr 26. Mär 2010, 11:41

Julia hat geschrieben:
Dissi denkt hat geschrieben:Sicherlich hat es das, nur möchtest du das nicht wahr haben, weil es dir nicht in den Kram passt.

Dann erklär mal, selbst wenn der Mensch Tiere züchtet und damit für ihre Existenz verantwortlich ist, bleibt ihr Tod immer noch unnötig.


Der Tod von Nutztieren ist genauso nötig, wie der Tod von Mäusen, die die Katze holt. Sei es weil sie Hunger hat, sei es weil sie rein instinktiv tötet. Wenn du diesem Tod keinen Sinn oder was auch immer du als "Notwendigkeit" definieren möchtest, zuschreiben kannst, liegt das an deinem naiv-sentimentalen Weltbild. Du hast nicht das Recht, anderen Menschen vorzuschreiben, was sie essen dürfen und was nicht. Diese Form der Anmaßung ist Teil des Wahns, der sich in deiner aggressiven Wortwahl und unsäglichen Vergleichen äussert.

Julia hat geschrieben:
Dissi denkt hat geschrieben:Der Fuchs darf die Hühner holen, weil er die humanistische Aufklärung noch nicht verstanden hat? Der Mensch, der die Hühner holt, ist dagegen ein Unmensch?

Richtig, ich unterscheide zwischen moralischen Objekten und moralischen Subjekten. Wir erwarten auch von einem Erwachsenen ein anderes Verhalten als von einem Kleinkind oder einem geistig Behinderten.


Es gibt keine Moral, die das Essen oder sonstige Nutzung tierischer Produkte, verbieten könnte. Ganz im Gegenteil. Der Mensch ist verpflichtet seine Fähigkeiten - auch in der Nutzung und im Gebrauch seiner Umwelt - auszuschöpfen. Wer das verleugnet, verleugnet die Evolution.
Der Maßstab in der Nutzung der Umwelt ist nicht "Moral", sondern Ratio. Der Mensch, der erkennt, dass eine Tierart vom Aussterben bedroht ist, wäre schlicht und einfach dumm, wenn er die Ausrottung weiter vorantriebe.

Julia hat geschrieben:
Dissi denkt hat geschrieben:Erst sprichst du Menschen ab menschlich zu sein (s.o.), jetzt willst du Menschen wie Tiere behandeln.

Falls du es tatsächlich nicht weißt, dann kann Wikipedia dir bestätigen, dass Menschlichkeit mehrere Bedeutungen hat. Und ja, ich will Gleiches gleich behandeln, allerdings bin ich sowohl gegen die Ausbeutung von menschlichen wie nichtmenschlichen Tieren, daran ändert auch deine billige Rhetorik nichts.


"Ausbeutung" ist eine völlig andere Qualität, als die grundsätzliche Frage, ob die Nutzung tierischer Produkte legitim ist. Deine "billige Rhetorik" vermengt hier munter völlig unterschiedliche Fragen. Das habe ich zuvor bereits als unausgegoren bezeichnet.

Zur Klarstellung: Nutzung von Tieren ist NICHT zwangsläufig Ausbeutung, Quälerei oder Missbrauch von Tieren.

Julia hat geschrieben:
Dissi denkt hat geschrieben:Zu guter Letzt relativierst du auch noch den Holocaust.

[i]An understandable resentment....
Karen Davis, PhD, A Tail of Two Holocausts, Animal Liberation Philosophy and Policy Journal, Volume II, Issue 2, 2004, pp.1-20.
Aber darüber kann man eigentlich auch einen eigenen Thread aufmachen, da gibt es viel zu sagen.


Über Holocaustrelativierung diskutiere ich nicht. Wer dieses Menschheitsverbrechen missbraucht, um eine möglichst dicke Moralkeule zu schwingen und seine politischen Ziele durchzusetzen, hat offensichtlich ein völlig gestörtes Wertesystem.

Julia hat geschrieben:Das mit dem Denken üben wir noch mal, Dissi.


Ach ja, die billige Rhetorik. Eines Tages wirst du vielleicht verstehen, dass sie ausschliesslich etwas über dich selbst offenbart.
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Re: Überbevölkerung, wie geht es weiter?

Beitragvon Dissidenkt » Fr 26. Mär 2010, 11:52

smalonius hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Der Mensch, der die Hühner holt, ist dagegen ein Unmensch?


We feed the World - Masthuhnzucht
We feed the World - Masthuhnschlachtung

Wohl bekomms! Bild


Auch du musst lernen zu differenzieren, anstatt zu polemisieren!
Wenn ich ein Huhn züchte, um es eines Tages zu schlachten und zu essen, hat das mit dem Problem der industriellen Tierzucht rein gar nichts zu tun. Letzteres ist eine Folge wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Am grundsätzlichen Recht der Tiernutzung ändern diese Auswüchse nichts.

smalonius hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Deine menschenverachtende und Tiere verniedlichende Rhetorik zeigt diese Symptome deutlicher, als dir lieb sein sollte.

Anderen das Getreide wegzukaufen ist nicht menschenverachtend?


Einen Computer zu kaufen, während anderswo von dem Geld eine Familie ein Jahr lang ernährt werden könnte, ist nicht menschenverachtend?
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