Präimplantationsdiagnostik erlaubt

Re: Präimplantationsdiagnostik erlaubt

Beitragvon stine » So 10. Jul 2011, 09:21

ganimed hat geschrieben:Westerwelle und Co verteufeln "Leistungsverweigerer" als faul und dekadent. Was du da im Zuge der PID befürchtest, ist bereits da.
Jetzt darf es ja auch noch da sein. Künftig wird man sich fragen, wie es dazu kommen konnte, dass sowas noch da ist. Fettleibigkeit sollte dann auch längst ausgemerzt sein und Dummheit könnte dann per Dekret bestraft werden...

Myron hat geschrieben:Man beachte den Unterschied zwischen negativer (eliminierender/sanierender) Eugenik, d.i. Krankheits- und Behinderungsausmerzung, und positiver (optimierender) Eugenik, d.i. Züchtung von Lebewesen mit bestimmten erwünschten Merkmalen, die über die Grundgesundheit als Abwesenheit von (ererbter) Krankheit und Behinderung hinausgehen.
Aber genau das ist doch der Grund der Aufregung: Ist der Weg erstmal bereitet, muss er nur noch beschritten werden.

musicman hat geschrieben:Warum nur Recht, man könnte es auch zur Plicht machen, die deutsche Frau hat gesunde Kinder zu bekommen, war schon mal so und jetzt wo es technisch machbar ist, zählen keine Ausreden mehr.
Könnte durchaus auch ein nächster Schritt sein. Die ungebrauchten, jedoch intakten Embryonen könnte man jederzeit weiterverwenden.

LG stine
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Re: Präimplantationsdiagnostik erlaubt

Beitragvon musicman » So 10. Jul 2011, 21:09

Myron hat geschrieben:Man beachte den Unterschied zwischen negativer (eliminierender/sanierender) Eugenik, d.i. Krankheits- und Behinderungsausmerzung, und positiver (optimierender) Eugenik, d.i. Züchtung von Lebewesen mit bestimmten erwünschten Merkmalen, die über die Grundgesundheit als Abwesenheit von (ererbter) Krankheit und Behinderung hinausgehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik


Das Ziel ist das Selbe, optimieren von Gewünschtem, eliminiern von Unerwünschtem.
Der Unterschied liegt in der Methodik und die Definition des Ziels wird variieren, je nach dem was als Ergebnis angestrebt wird. Die Nazis mit ihrer negativen Eugenik legten mehr Wert auf äußere Merkmale, irgendwelche abstrusen Rassenabzeichen wie blaue Augen und blond ect. Heute wird es eher in Richtung Leistungsoptimierung gehen, hocheffizient, wirtschaftskompatibel, schnelles sozialverträgliches Ableben zu gegebener Zeit.
Interessant in dem Wikiartikel auch der Hinweis auf Thilo Sarazzin, ebenfalls ein Vertreter der positiven Eugenik, nur halt nicht auf die Petrischale beschränkt.
Kein vernünftiger Mensch wird etwas dagen einzuwenden haben, wenn es darum geht Leiden zu verhindern, aber man sollte sich auch im klaren sein die Büchse der Pandora wurde geöffnet.

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Re: Präimplantationsdiagnostik erlaubt

Beitragvon ujmp » So 10. Jul 2011, 21:46

Ich möchte hier mal die Perspektive zu bedenken geben, die ein "optimierter Mensch" evtl. hätte - kann sein, dass er verdammt gut mit sich klar kommen würde. Evtl. hätte er etwas unter Rassismus zu leiden, weil er kein "echter Mensch" ist usw. Ich wüsste jedenfalls nicht, was ich gegen einen solchen Menschen haben sollte, wenn dann vor mir steht.
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