stine hat geschrieben:Man müsste sich in der Tat darauf beschränken, das Judentum nicht als religiöse Gruppe zu sehen, aber sie sind es leider...
Seit wann definieren oder nehmen wir Menschen anhand ihrer religiösen Überzeugung war? Keiner sagt der "katholische Bundespräsident" oder der "evangelische Politiker". Israel ist wesentlich mehr als das Judentum(religiös). Es gibt unter den Israelis genau wie in Deutschland eine Fülle von Kulturen. Wer Israel eben nur auf die "Juden", als religiöse Gruppe, reduziert, diskriminiert ebenso die säkularen Juden, und da gibt es kaum Unterschiede zur deutschen Gesellschaft. Er diskriminiert auch die palästinensichen Israelis, einige davon Christen oder Muslime, die Bahai sind in Israel ganz stark vertreten. In Haifa haben sie eine wunderschöne Parkanlage, die sich die Gärten der Bahai nennen.
http://www.flickr.com/photos/brightsblog/3406016699/stine hat geschrieben:Vielleicht sollte es deswegen so bleiben wie es ist und vielleicht gibt es auch deswegen ein politisches Interesse, die Bibel als mehr gelten zu lassen, als ein Geschichtenbuch.
Das liegt doch ganz in den Augen des Betrachters. Für die einen ist die Bibel ein blutrünstiges Märchenbuch, für die anderen die Grundlage ihre Glaubens. Das Problem ist letztlich die Verschmelzung von Religion mit Politik. Der politische Katholizismus hat wohl eine breite Blutspur durch Europa und einen weiten Teil der Welt gelegt.
Religiöse Institutionen haben Verbrechen vollzogen, geduldet und begünstigt. Es existieren drei päpstliche Bullen die sich genau mit dem Thema beschäftigen.
Dum Diversas, herausgegeben von Papst Nickolas V, 1452, welcher dem portugiesischen König Alfonso V, zur Reduzierung der Muslime und Heiden und anderer Ungläubiger durch kontinuierliche Sklaverei aufforderte, die katholische Kirche machte sich so zum Zeremonienmeister des Westafrikanischen Sklavenhandels. Vom gleichen Verbrecher kam dann auch die nächste Bulle, 1455, welche die Besitznahme von nicht-christlichem Land sanktionierte und zur Sklaverei bei der nicht-christlichen Bevölkerung ermutigte, insbesondere in Afrika und in der Neuen Welt. Mit dieser Bulle gab der Pontifex grünes Licht für die Eroberung, Unterwerfung, Auswahl und Ausbeutung von Muslimen, Heiden und aller anderen, Nicht-Christen. Alles im Namen Jesus Christus und nur zu einem Zweck, Profit.
Die Bulle
Inter Caetera, von Papst Alexander VI, befahl dem katholischen Spanien alle Bewohner der Neuen Welt im katholischen Glauben zu „unterrichten“. Diese Bulle sanktionierte und ebnete den Weg für die Eroberung und Kolonisation der Amerikas durch Europa. Diese drei päpstlichen Orders öffneten die Schleusentore für alles, was nun folgen sollte, Krieg, Mord, Raub, Vergewaltigung, Plünderung, Entführung, Völkermord und Sklaverei von Millionen. Sie errichteten den Grundstock des Sklavenhandels im 15. und 16. Jahrhundert und bereiteten der kapitalischen Welt, so wie wir sie heute kennen, die Basis.
Das hat ja alles mit "Glauben" recht wenig zu tun. Das ist der Macht-gewordene politische Wille der Kirche, auf der fundamentalen Auslegung der Bibel beruhend. Als Geschichtsbuch ist die Bibel für die Tonne, egal ob es sich um die Geschichte des Staates Israel handelt oder aber um die Unterwerfung von Barbaren, Tieren usw., wie man es mit der indigenen Bevölkerung der Amerikas betrieben hat.