Drogen-Krieg!

Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon arcalexx » Di 7. Sep 2010, 17:17

musicman hat geschrieben:Unter diesem Aspekt gibt es schon qualitative Unterschiede zwischen Substanzen die irgendwie abhängig machen wie die genannten Kohlenhydrate oder zB Alkohol und Kokain.


Genau, und dass Cannabis weniger abhängig macht als Alk oder Koks ist ja hinlänglich bekannt. Ich habe daher auch nie für die Legalisierung von Koks plädiert. Und übrigens: @ 1 v. 6,5: Auch wenn es Dir Spaß macht, mangels Argumente Deine Diskussionsgegner als Gewohnheitskiffer zu degradieren - ich habe in meinem Leben noch kein einziges Mal Cannabis in jedweder Form probiert. Mein Leben ist schon entspannt genug :mg:

musicman hat geschrieben:Inwiefern es Sinn macht, das gesetzlich zu reglementieren ist eine andere Frage und ich tendiere eher zu der Ansicht, daß einer mit dem nötigen Suchtpotenzial sowieso seine Droge findet.
musicman


Genau!
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon smalonius » Di 7. Sep 2010, 18:28

stine hat geschrieben:Ansonsten werden Rauschmittel nur im Intensivbereich der Krankenhäuser und Hospitze eingesetzt, um den Sterbenden Schmerzen zu ersparen und noch einmal eine etwas bessere Welt erleben zu lassen.

Geschichtlich gesehen stimmt das nicht.

Eine Bekannte von mir war im Amazonas bei einem Eingeborenenstamm. Sie hat berichtet, daß die sich regelmäßig was eingezogen haben.

Aus Mittelamerika kennt man antike Darstellungen von Rauschpilzen. Die Atzteken nannten sie Teonanácatl - die göttlichen Pilze.

Bild Bild

stine hat geschrieben:Die Verharmlosung von abhängigmachenden Drogen finde ich höchst bedenklich gegenüber Kinder und Jugendlichen.

Man sollte schon zwischen den verschiedenen Substanzen unterscheiden, und nicht alles über einen Kamm scheren. Körperlich abhängig machen eigentlich nur Opiate, Alkohol, und manche Psychopharmaka.

Falls du von psychischer Abhängigkeit sprichst - immer wieder ein witziges Argument, wenn es von Internet-Junkies kommt. ;-)

Ich finde es eher bedenklich, wenn pauschal verteufelt wird. Das kommt einer Lüge gleich, und belügen soll man Kinder auch nicht, sonst glauben sie einem irgendwann überhaupt nichts mehr. :/

Eine kleine Geschichte habe ich noch. Sie erzählt von Paul Erdős, dem produktivsten Mathematiker, den es bisher gab.

After 1971 he also took amphetamines, despite the concern of his friends, one of whom (Ron Graham) bet him $500 that he could not stop taking the drug for a month. Erdős won the bet, but complained during his abstinence that mathematics had been set back by a month: "Before, when I looked at a piece of blank paper my mind was filled with ideas. Now all I see is a blank piece of paper." After he won the bet, he promptly resumed his amphetamine habit.

http://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Erdős

Wer wollte solchen Persönlichkeiten wirklich vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben? Beamtete Bedenkenträger?
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon stine » Di 7. Sep 2010, 19:24

smalonius hat geschrieben:Falls du von psychischer Abhängigkeit sprichst - immer wieder ein witziges Argument, wenn es von Internet-Junkies kommt. ;-)
Da sprichst du was an... :/
Was das betrifft bin ich bekennender Süchtling. Weise aber darauf hin, dass ich auch aus beruflichen Gründen nicht davon los komme. Ich kann also nicht anders!

LG stine
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon Klaus » Di 7. Sep 2010, 19:35

stine hat geschrieben:Weise aber darauf hin, dass ich auch aus beruflichen Gründen nicht davon los komme. Ich kann also nicht anders!


Alkoholiker argumentieren auch so. Man nennt das Trinker-Alibis. Es gibt immer Gründe seiner Sucht zu frönen. Und wenn man sie nicht frönen lässt, machen sie dir ein schelchtes Gewissen.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon stine » Mi 8. Sep 2010, 07:37

Klaus hat geschrieben:Man nennt das Trinker-Alibis.
Darin bin ich gut!
Ständig fällt mir wieder noch was ein, wonach ich noch googln wollte... :mg:

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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon Klaus » Mi 8. Sep 2010, 09:09

@stine, wer sich zu seinen Neurosen bekennt, ist praktisch schon geheilt. :mg:
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon spacetime » So 12. Sep 2010, 15:29

Der Gebrauch / Missbrauch von Drogen ist etwas menschliches, sonst würden nicht weite Teile der Bevölkerung von legalen und illegalen Drogen abhängig sein. Viele Menschen benutzen Drogen zum positive oder negative reinforcement, damit sie mittels pawlowscher Manier besser im System funktionieren. Da ist der Mensch nicht schlauer als ein Huhn oder ein sabbernder Hund.
Ob es das Kokain im Bundestag, der Kaffee am Morgen, die Zigarette nachmittags, das abendliche Bier oder der Joint unter Freunden ist, im Grunde geht es immer nur darum, besser im System (an der Arbeit oder Sozial) zu funktionieren. Dinge, die uns normalerweise von Natur aus schwerfallen, machen wir dann doch und denken dabei gleichzeitig, dass wir für sie einstehen...

Der Drogen-Krieg in Mexiko wird nur ein Ende finden, wenn es zur Legalisierung aller Drogen kommt, die dort von Relevanz sind. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung wird womöglich schon im November getan, wenn es in Kalifornien zur Legalisierung von Cannabis kommen sollte. Dann wird man nämlich in Mexiko, in Lateinamerika allgemein, darüber diskutieren, wie sinnvoll diese Kriminalisierung der Konsumenten wirklich ist. Außerdem müsste man erklären, warum der kolumbianische Plantagenbesitzer kein Cannabis anbauen darf, obwohl es legale Märkte dafür gäbe.

Ich bin davon überzeugt, dass sich die Prohibition im Endstadium befindet, weil sie sichtlich gescheitert ist. Aufklärung ist wahrscheinlich die beste Prohibition.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon spacetime » Di 7. Jun 2011, 13:42

http://taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/krieg-gegen-die-drogen-ist-gescheitert/

Wer jetzt noch nicht verstanden hat, dass die Drogenprohibition eine der größten Ursachen für Menschenrechtsverletzungen weltweit ist, der hat das freie Denken noch nicht ausprobiert. Wer für die Verfolgung von Konsumenten ist, der ist nicht besser als ein Rassist!
Es ist an der Zeit, die Menschen endlich aus ihrem utopischen Traum aufzuwecken, denn eine drogenfreie Welt ist so unerreichbar wie eine Welt ohne Homosexualität.

Über 40.000 Tote in 4 1/2 Jahren, das ist die Bilanz des Drogenkrieges in Mexiko. Es gibt nur eine Lösung: Legalisierung und Aufklärung!
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 7. Jun 2011, 15:10

spacetime hat geschrieben: Es gibt nur eine Lösung: Legalisierung und Aufklärung!
Nein. Es wäre ein Weg. Dass andere Wege auch funktionieren können (aber nicht immer müssen) hat die Geschichte gezeigt.
Und Legalisierung von allem (allen möglichen Drogen) dürfte eher sicher nicht der richtige Weg sein. Aufklärung hingegen ist sicher immer eine guter Weg, aber sicherlich leider auch nicht die Lösung. Dazu ist der Mensch an sich nicht vernunftbegabt genug und einige Drogen zu wirksam.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon spacetime » Di 7. Jun 2011, 15:48

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Dass andere Wege auch funktionieren können (aber nicht immer müssen) hat die Geschichte gezeigt.

Diese Wege würde ich gerne kennenlernen. Aufklärung funktioniert nur, wenn den Menschen die Wahl selbst überlässt, ob sie Drogen nehmen oder nicht. Die Geschichte hat gezeigt, dass Menschen nur anfangen zu Denken, wenn sie dazu aufgefordert sind, eine Entscheidung zu treffen. Gibt der Staat die Entscheidung vor, denkt der Mensch weniger über die Konsequenzen nach.
Aufklärung und staatliche Bevormundung durch Gesetze = ein Paradoxon (vor allem bei den Risikogruppen, denn nicht alle Bürger sind Bildungsbürger und können auch nicht dazu gezwungen werden)

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und Legalisierung von allem (allen möglichen Drogen) dürfte eher sicher nicht der richtige Weg sein.

Man könnte zumindest mit der Legalisierung von Cannabis beginnen und dann langsam alle weiteren Drogen freigeben. In Portugal hat man den Drogenkonsum dekriminalisiert und die Folge war, dass sich daraufhin die Heroinkonsumenten halbiert haben! In Holland kann man ebenfalls beobachten, dass eine liberale Drogenpolitik keinesfalls zum Anstieg, sondern im Gegenteil zur Senkung des Konsums führt.

@ 1von6,5Milliarden
Vielleicht solltest du den Bericht der Global Commission Of Drug Policy zu Gemüte führen. Deine Sichtweise ist unhaltbar und wissenschaftlich widerlegt. Deine Kommentare zum Thema zeugen von einer wirklich immensen Unkenntnis. Nimm es nicht persönlich, denn dir geht es wie vielen anderen desinformierten Menschen, die leider noch in der Überzahl sind.
einfach mal reinschauen: http://www.globalcommissionondrugs.org/ den Report gibt es dort als PDF
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon stine » Di 7. Jun 2011, 16:30

Alkoholmissbrauch ist legal und wird dadurch aber nicht weniger. Im Gegenteil dröhnen sich immer mehr Jugendlliche am Wochenende zu, um nicht über ihr leeres Dasein sinnieren zu müssen.
Drogenlegalisierung würde suggerieren, dass es gar nicht schlimm ist, ein wenig süchtig zu sein. Wer legal konsumieren möchte ist doch längst zum Einkauf nach Holland gefahren. Man müsste sich das Leben der Junkies dort mal näher ansehen, um zu beurteilen, ob der legale Drogenkonsum glücklicher macht.

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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 7. Jun 2011, 16:38

spacetime hat geschrieben:Deine Kommentare zum Thema zeugen von einer wirklich immensen Unkenntnis.
Red keinen Schmarrn und löse dich von deiner einseitigen Sichtweise und von deinem kindischen Glauben, dass jeder der was anderes sagt oder schreibt, hätte keine Ahnung - noch dazu wenn du gar nicht weißt und wissen kannst, was (in diesem Fall ich) der andere alles für richtig hält, was er weiß oder nicht weiß.
Mal ganz abgesehen davon, dass deine Behauptung
spacetime hat geschrieben:Aufklärung funktioniert nur, wenn den Menschen die Wahl selbst überlässt, ob sie Drogen nehmen oder nicht.
einfach nur blühende Phantasie ist.
Millionen von (süchtigen) Rauchern und Trinkern zeigen, dass dies ignorante Einbildung ist. Hier zeigt, dass Aufklärung eben nicht alles ist, schon gar nicht wenn finanzielle Interessen dahinterstehen. Und letzteres gilt vielschichtig auch für heute illegale Drogen und auch bei der Propaganda für und gegen eine "Legalisierung" sowie natürlich für die legalen Drogen, vom Bier bis zu (legalen) Medikamenten.
Du tust gerade so, als ob jeder Konsument verbotener Drogen nur Konsument wäre, weil es verboten ist. Die legalen Drogen beweisen, dass dies sicher nicht das einzige Kriterium ist, die Anzahl der süchtigen Konsumenten legaler vs. illegaler Drogen zeigt, dass eine bedinglose Freigabe aller Drogen sicher keine gute Idee wäre. Und "den Menschen die Wahl selbst überlässt, ob sie Drogen nehmen oder nicht" bedeutete alle Drogen. Wenn du dies nicht meinst, dann schrenke ein und behaupte nicht alle anderen wären dumm und unwissend.
Ja, ich wäre für eine Gleichsetzung aller Drogen gleicher Gefährlichkeitsstufen, dies kann durchaus die Legalisierung von Cannabisprodukten sein - bei medizinischer Sinnhaftigkeit (z.B. bei bestimmten Krebstherapien) sollte dies davon losgelöst sogar unbedingt der Fall sein.
Aber die Weltsicht "mach es legal und alles wird gut" ist einfach erschreckend infantil.

Nachtrag: Du solltest mal ein bisschen differnzieren oder klarstellen für was du bist.
Legalisierung aller Drogen?
Legalisierung des Konsums aller Drogen?
Legalisierung des Konsums "weicherer Drogen"?
...
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon Nanna » Di 7. Jun 2011, 17:03

Ich neige grundsätzlich auch eher der Legalisierung zu. Ich glaube nicht, dass das einen Dammbruch zur Folge haben wird. Sowohl bei Alkohol als auch bei Nikotin geht der Konsum seit Jahren zurück, vermutlich in erster Linie aufgrund gesellschaftlicher Ächtung. Einzelfälle und Randgruppen, denen die Mehrheitsmeinung sonstwo vorbeigeht, wird es immer geben, daran wird die härteste Gesetzgebung nichts ändern, genau, wie härtere Strafen für jugendliche Schläger keine Kurzschlusshandlungen verhindenr können und die Todesstrafe in den Ländern, in denen es sie gibt, keinen Rückgang der Mordrate zur Folge hatte. Der Mensch ist kein homo oeconomicus.

Legalisierung muss ja nicht automatisch Liberalisierung bedeuten. Gerade den Konsum härterer Drogen könnte man auf Fixerstuben beschränken, nur registrierte Personen zulassen und die Freigabe an regelmäßige medizinische Untersuchungen sowie umfassende Beratungsangebote knüpfen. Alkoholismus kann heute bereits ein Kündigungsgrund sein und ein drogenabhängiger Arzt würde auch weiterhin seine Approbation verlieren. Heroin spritzen im Wirtshaus wird sich auch nach erfolgter Liberalisierung nicht einbürgern und die meisten Leute würden sicherlich allein die gesellschaftlichen Konsequenzen des Drogenkonsums abschrecken. Und selbst, wenn es einen leichten Anstieg der Drogenkonsumenten gäbe, wäre das nicht eher zu verkraften, als die monströsen Opferzahlen der Dorgenkriminialität? Irgendwie habe ich manchmal den Verdacht, dass die Mittelschicht lieber zehntausende Drogentote im Ausland und drogenbedingte Beschaffungskriminalität und Drogentote in der Unterschicht (Ausländer und Unterschicht, sind ja schließlich doch beide irgendwie minderwertig, und wer drogenabhängig wird, gehört dank Arbeitsplatzverlust eh automatisch zur Unterschicht) hinnimmt, als das überschaubare Risiko einzugehen, dass die Vorzeigesöhne und -töchter ihr Leben an die Nadel verlieren. Ich habe nichts dagegen, wenn Verbote zum Schutz Dritter erlassen werden, wie beispielsweise das Rauchverbot, aber ich sehe nicht so ganz, wo das derzeitige Drogenrecht unter'm Strich irgendjemanden schützt. Ganze Länder versinken in Drogenkriminalität, Abhängige werden in die Beschaffungskriminalität gedrängt und wer sich das Zeug beschaffen will, tut dies ganz egal, ob es legal oder illegal ist. Warum also nicht legalisieren, dadurch der Drogenmafia den Hahn abdrehen, den Stoff für Abhängige finanzierbarer (aber nicht spottbillig) machen und gleichzeitig durch die Enttabuisierung offenere Gespräche mit den Betroffenen ermöglichen? Das wird sicherlich nicht billig sein, aber teurer als die Finanzierung der Drogenkriminalität wird es wohl kaum werden können.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon spacetime » Di 7. Jun 2011, 17:08

1von6,5Milliarden hat geschrieben:noch dazu wenn du gar nicht weißt und wissen kannst, was (in diesem Fall ich) der andere alles für richtig hält, was er weiß oder nicht weiß.

Ich habe auch deine anderen Kommentare zum Thema in diesem Thread gelesen. Du bist hier das erschreckende Beispiel für eine einseitige Sichtweise, die sich auf reiner Propaganda (z.B. "Verbote senken Konsumraten" o.ä.) gründet. Es gibt nun einmal nicht viele Möglichkeiten: Entweder Legalisierung aller Drogen; Legalisierung der "weichen Drogen" oder Verbot aller Drogen und Legalisierung der kulturell akzeptierten Drogen. Du willst noch weitere nennen? Dann schwafel nicht nur und mache konkrete Vorschläge!

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Millionen von (süchtigen) Rauchern und Trinkern zeigen, dass dies ignorante Einbildung ist.

Falsch! Die Alkohol- und Tabakindustrie versucht ihr bestes, eine gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Man kann den Alkohol nicht als Besipiel für eine gescheiterte Legalisierung nehmen, da es von vorneherein eine kulturelle Akzeptanz dieser Droge gab, da sie eine tiefe Verwurzelung in der Geschichte der Europäer aufweist. Niemand käme auf den Gedanken, dass bei einer Legalisierung von Heroin, die Schwelle dieses zu nehmen, extrem sinken würde. Bei Cannabis wäre dies nicht so schlimm, es würde auch zu einem Anstieg Konsumentenzahlen kommen, aber Cannabis ist selbst mit Alkohol in der Schädlichkeit nicht annährend zu vergleichen.

Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass du keine Ahnung vom Thema hast. Informiere dich über die neuesten Erkenntnisse und lass uns danach noch einmal diskutieren. Wenn du ein bisschen selbstkritisch wärst, dann würdest du meine Aufforderung vielleicht als eine Art konstruktive Kritik verstehen. Ich will dich nicht beleidigen, im Gegenteil!
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon Zappa » Di 7. Jun 2011, 20:13

spacetime hat geschrieben: Niemand käme auf den Gedanken, dass bei einer Legalisierung von Heroin, die Schwelle dieses zu nehmen, extrem sinken würde.


Doch ich :joint:

Ich denke man sollte schon einen Unterschied zwischen weichen und harten Drogen machen. Die Legalisierung von Cannabis halte ich für weitgehend unproblematisch, das Schädigungspotential ist sicher geringer als beim Alkohol einzustufen. Gründe gegen die Legalisierung sind hier eher gesellschaftliche Nichtakzeptanz und die Interessen der Produzenten legaler Drogen.

Bei harten Drogen sehe ich da eher Probleme, denn das Suchpotential und das Schädigungspotential ist teilweise doch nicht unproblematisch. Man kann dann eben doch leichter mal härtere Sachen ausprobieren und so ist durchaus vorstellbar, dass die Anzahl an Konsumenten steigt (bei weichen Drogen würde ich sogar drauf wetten). Man muss dann damit rechnen, dass bei entsprechend disponierten Menschen zunehmend psychische Probleme bis hin zu Suizidalität auftreten. Allerdings muss man natürlich auch sehen, dass Opiate alleine wenig bis kaum Organschäden verursachen, dass am meisten "Schädliche" (Cokonsum, unsterile Gabe, Kriminalität, sozialer Abstieg) hat eher mit der Illegalität an sich als mit der Drogenwirkung zu tun. Eine Legalisierung (die IMHO immer auch mit einer zumindest teilweisen - bei Cannabis wegen des leichten Selbstanbaus mit einer kompletten - Liberalisierung einhergeht) sollte deswegen unbedingt wissenschaftlich begleitet werden. Zumal es das als gesellschaftliches Großprojekt bei harten Drogen meines Wissens nach noch nicht gab (die Niederlande haben Teilerfahrungen, rudern aber grade wohl zurück).

Auch aus politischen Gründen, u.a. zur Verhinderung eines Drogentourismus, würde ich deshalb eher ein Stufenkonzept vorschlagen.

1. Legalisierung einer weichen Modelldroge (Cannabis) möglichst mit mehreren europäischen Partnern.
2. Wissenschaftliche Begleitung des Projektes. (Mehr Konsumenten, mehr Intensivkonsumenten, doch Einstiegsdroge?).
3. Wenn 2. gute Ergebnisse bringt dann stufenweise Legalisierung härterer Drogen, bzw. von Ersatzdrogen.
4. Dabei kann man dann auch verschiedene Modelle der Liberalisierung ausprobieren.

Das Ganze könnte durchaus in ein paar Jahren machbar sein.

PS: Sowas:
spacetime hat geschrieben: Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass du keine Ahnung vom Thema hast. Informiere dich über die neuesten Erkenntnisse und lass uns danach noch einmal diskutieren.

sehe ich eher als esoterische Entgleisung, denn als zielgerichtetes Argumentieren an, sorry auch dafür.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon spacetime » Di 7. Jun 2011, 20:31

Zappa hat geschrieben:PS: Sowas:

spacetime hat geschrieben: Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass du keine Ahnung vom Thema hast. Informiere dich über die neuesten Erkenntnisse und lass uns danach noch einmal diskutieren.


sehe ich eher als esoterische Entgleisung, denn als zielgerichtetes Argumentieren an, sorry auch dafür.

Hast recht, da hab mich etwas übernommen. Das ist mir so aus den Fingern gerutscht... :/ Entschuldigt mich dafür, das war dumm.

Das Konzept, von dir Zappa, finde ich gut. Man könnte ja die Erfahrungen der Niedrlande auswerten und das Projekt an problematischen Stellen verbessern. Vielleicht fängt man mit Großstädten an, um ein möglichst gut kontrollierbares Pilot-Projekt zu beobachten. Immerhin: In Basel gibt es schon Überlegungen zur Abgabe von Cannabis durch staatliche Einrichtungen.
http://bazonline.ch/basel/stadt/Basel-prueft-CannabisAbgabe/story/17129073
Falls das klappt, kann man das mal weiter verfolgen...
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon stine » Mi 8. Jun 2011, 06:45

spacetime hat geschrieben: In Basel gibt es schon Überlegungen zur Abgabe von Cannabis durch staatliche Einrichtungen.
spacetime hat geschrieben:Vielleicht fängt man mit Großstädten an, um
Soviel ich weiß, kann man in Großstädten bereits überall als Süchtiger auf Methadon umsteigen, um von der Beschaffungskriminalität wegzukommen und über den geordneten Drogenkonsum wieder ins gesellschaftliche Leben einsteigen zu können.
Schon das Beobachten dieser Szene reicht, um festzustellen, dass Drogenkonsum eben nicht persönlicher Spaß einzelner ist, sondern ein gesellschaftliches und vor allem auch ein finanzielles Problem. Die Langzeitschäden, welche der Drogenkonsum mit sich bringt werden so oder so auf die Taschen der breiten Masse umgewälzt, genau wie die Studiengebühren der späteren Ärzte auch von der Kassenkraft bei Aldi bezahlt werden sollen.
Die Arroganz manch jugendlicher Überflieger ist manchmal kaum zu ertragen.

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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon arcalexx » Mi 8. Jun 2011, 08:04

Was man auch immer anders machen sollte, jedenfalls ist die Drogenpolitik in der jetzigen Form - wie auch von den in dem taz-Artikel (wow, taz schreibt mal was Vernünftiges! :mg: ) erwähnten Promis verstanden wurde - ein absolutes Fiasko.

Ich habe mal eine Statistik gelesen, dass (auch in den westlichen Ländern, die es mit der Drogenbekämpfung "ernst meinen") vom gehandelten Gras nur ca.15 %, vom Heroin nur 20 % von der Polizei sichergestellt werden - eine erbärmliche Erfolgsquote. Gleichzeitig blüht die Unterwelt, die Qualität der Drogen schwankt beträchtlich (was Gesundheitsschäden noch potenziert) und dem Staat entgehen Millioneneinnahmen an Steuern. Angesichts dieser Bilanz kann man nicht ernsthaft die Fortführung dieses repressiven Ansatzes befürworten.

Mir ist immer noch nicht verständlich, wie man einem aufgeklärten Menschen verbieten kann, sich selbst zu schädigen (genauso fragwürdig und vergleichbar ist das Verbot, nicht angeschnallt Auto zu fahren). Irgendwie hörte ich mal was vom Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Der Staat sollte in die Offensive gehen, statt weiter dieses sinnlose Spiel zu spielen, nur um die konservativen Wähler angeblich nicht vor den Kopf zu stoßen. Erst wenn der Satz "Ich kaue ab und zu Khat" genauso normal wird wie "Ich rauche ab und zu ne Zigarette", wird eine normale und offene DIskussion möglich sein. In der Halb- und Unterwelt hingegen, die sich von der Gesellschaft sowieso immer abgegrenzt hat, wird das Drogenproblem nicht gelöst, sondern verstärkt werden.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 8. Jun 2011, 09:16

spacetime hat geschrieben:Du bist hier das erschreckende Beispiel
Du bist ein erschrenkendes Beispiel von Ignoranz und und seichten Rückschlüssen.
Nein, du weißt weder was ich denke, denn ich äußere nicht alles, manchmal äußere ich auch nur einen Teil um Dünnbrettbohrer als solche zu erkennnen, noch weißt du, was ich alles erlebt habe, was ich weiß etc.

spacetime hat geschrieben:Falsch! Die Alkohol- und Tabakindustrie versucht ihr bestes, eine gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen.
Du Scherzkeks. Nicht nur bei einer vollkommenen Legalisierung würde die milliardenreiche Drogenbranche was machen? Nein, niemals.
Wie naiv bist du? Meinst du wirklich die setzen ihre Milliarden nicht - auch heute schon - gezielt ein?
spacetime hat geschrieben: Bei Cannabis wäre dies nicht so schlimm, es würde auch zu einem Anstieg Konsumentenzahlen kommen, aber Cannabis ist selbst mit Alkohol in der Schädlichkeit nicht annährend zu vergleichen.
Oh, vergleichen kann man sogar sehr, sehr gut, nur nicht gleichsetzen.
Wenn du lesen könntest und verstehen könntest bzw. du dazu bereit wärest, dann würdest du auch verstehen, was ich schreibe.
Es gibt medizinisch keinen Grund Alkohol zu legalisieren während Cannabisprodukt verboten sind, aber dies steht auf einem anderen Blatt, denn du bist ja wohl für die komplette Legalisierung jeglicher Drogen. Oder für was bist du? Hast du überhaupt eine Meinung oder bist du nur gegen den Status quo?

spacetime hat geschrieben:Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass du keine Ahnung vom Thema hast.
Zum Glauben an falsche Aussagen magst du bitte in die Kirche gehen.
Wenn du es nicht einmal schaffst mir die Frage
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nachtrag: Du solltest mal ein bisschen differnzieren oder klarstellen für was du bist.
Legalisierung aller Drogen?
Legalisierung des Konsums aller Drogen?
Legalisierung des Konsums "weicherer Drogen"?
...

zu bantworten - wo ich doch so dumm bin -, dann erübrigt sich eine Diskussion mit dir.
"Erst mal das probieren und dann vielleicht jenes" - klingt nicht sehr nach Wissen und fundierter Meinung.
Groß die Klappe aufreißen, anderen "schwafeln" vorwerfen, aber selber sich auf keinen Standpunkt festlegen wollen.
spacetime hat geschrieben: Ich will dich nicht beleidigen
Das sehe ich anders. Möglicherweise willst du dir auch nur ganz toll vorkommen oder weißt, dass du bei "deinem Thema" fachlich und argumentativ auf ganz dünnem Eis rumrutschst.

Und du solltest ganz allgemein, und auch hier, nicht jeder "neuen Erkenntnis", nur weil sie dir ebentuell passt, grenzenlos glauben. "Interessanterweise" sind auch "neue Erkenntnisse" einer Mode unterworfen (im guten wie im schlechten) und es gibt interessanterweise auch gerne Gegenstudien, die aber u.U. in populistischen Medien je nach deren Meinung wiedergegeben werden oder auch nicht. Wer nur einseitig konsumiert, hat ein Problem.
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Re: Drogen-Krieg!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 8. Jun 2011, 09:37

Nanna hat geschrieben:Sowohl bei Alkohol als auch bei Nikotin geht der Konsum seit Jahren zurück, vermutlich in erster Linie aufgrund gesellschaftlicher Ächtung.
Für was ist dies ein Argument?
Man muss einen Schritt weitergehen in seinen Gedanken.
Alkohol und Tabak als Produkt in ihrer Gesamtheit sind nicht mehr so grenzenlos "legal" wie vor vielen Jahren. Es gibt stärkere staatliche Reglementierung, die (ich nenne es mal so) Strafsteuern wurden erhöht und das Verbot (!) der Werbung dürften durchaus zur gesellschaftlichen Ächtung beigetragen haben.
Da das Suchtpotential von Tabak ein ganz anderes ist, als bei vielen "harten Drogen", ist auch die Preissensibilität der Kunden auf einem anderen Niveau.
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