Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon El Schwalmo » Mo 4. Feb 2008, 23:04

Falk hat geschrieben:Allerdings sind alle mir bekannten solchen Foren äußerst lasch moderiert - vielleicht liegt es auch daran. Vielleicht auch nicht - wir werden das hier mal empirisch überprüfen.

ich wünsche Euch viel Erfolg.

Das Problem ist, dass es kaum möglich zu sein scheint, wirklich kontroverse Standpunkte in einem Forum sachlich auszudiskutieren. Ich habe das eine Zeitlang mit verschiedenen Menschen im UseNet probiert, mit einigen hat das sogar geklappt. In den meisten Fällen scheitern derartige Diskussionen aber daran, dass zu wenig inhaltlich diskutiert wird.

Das merkt man auch hier. Ich habe mir ab und an die Mühe gemacht, meinen Standpunkt länger zu begründen. Meist kam dann nicht mehr viel, oder falls doch, oft nur zu eher nebensächlichen Details. Als rühmliche Ausnahme möchte ich allerdings Ostfriese hervorheben.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon folgsam » Mo 4. Feb 2008, 23:28

Um auch den wirklich gestörten eine Stimme zu geben :^^:

h**p://www.kreuz.net/article.6623.html

Viel spaß!
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon ostfriese » Di 5. Feb 2008, 13:46

Andreas Müller hat geschrieben:Es wäre schön, wenn möglichst viele von euch möglichst gute Leserbriefe schreiben könnten, müssen ja nicht lang sein (die kürzen sie ohnehin).

Damit täte ich der FAZ zu viel Ehre an...
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Andreas Müller » Di 5. Feb 2008, 16:13

Habe ich mir auch gedacht, aber irgendwer muss einfach widersprechen, es gibt Leute, die sind ungebildet genug, das zu schlucken.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon HF******* » Di 5. Feb 2008, 17:37

@molosowski: nettes Profilbild!

Zum Inidzierungsantrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über das Buch „Wo bitte geht´s zu Gott? Fragte das kleine Ferkel“ von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke


Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist eine Sache, wenn einem ein Buch nicht gefällt und wenn man seine eigenen Kinder religiös erziehen möchte. Eine andere Sache ist es, ein Buch zu indizieren und durch das damit verbundene Werbeverbot ein Buch abzuwerten und den Verkauf in einer verbotsähnlichen Weise zu behindern.

Es ist nicht zutreffend, dass die Religionen Christentum, Islam und Judentum verächtlich gemacht oder gar der Lächerlichkeit preisgegeben würden:

1. Es ist kein „Verächtlich machen“, eine Person unfreundlich und mit wütenden Gesichtszügen darzustellen. Das gilt erst recht, wenn es sich um eine situationsbedingte Reaktion in einer Geschichte handelt. Auch der „Rabbi“ wird in diesem Zusammenhang nicht grundsätzlich wütend dargestellt, sondern eben nur in dieser besonderen Situation.

2. Die Deutung, der Rabbi würde dem Vertreter des christlichen Glaubens die Schriftrolle auf den Mund drücken und ihn zu ersticken drohen, ist eine bizarre Verkennung der Darstellung, die kein Kind jemals so wahrnehmen würde: Jedem Betrachter drängt sich auch aufgrund der sonstigen Details des Bildes der Eindruck eins Handgemenges auf, ja eines versehentlichen Übereinanderstürzens der Personen. Handelt es sich doch bei der Schriftrolle sogar um eine heilige Schrift des Rabbis selbst, die dieser gerade bewahren will. Es scheint dem antragstellenden Ministerium die Phantasie durchgegangen zu sein, als es hier einen Verdacht vorsätzlicher Handlung unterstellte. Auch dass die jüdische Religionsgemeinschaft beabsichtige, eine andere Religionsgemeinschaft zu vernichten oder ihre Religion mit Gewalt durchsetzen wolle, ist weder dem Text noch den Bildern zu entnehmen. Der Vorwurf hat so wenig mit dem Buch zu tun, dass man sich fragt, ob den Mitarbeiter des Ministeriums das richtige Buch vorlag.

3. Der Charakter des Buches ist grundsätzlich aus erkenntnistheoretischen Gründen des Naturalismus gegen die Religionen als solche gerichtet – keineswegs nur speziell gegen das Judentum – welche die übernatürliche Gestalt einer Gottheit als wahr hinstellen, ohne dass dies vom naturalistischen Standpunkt aus haltbar wäre. Eben dieser Kritikpunkt zieht sich als roter Faden durch das Buch. Nur bei grober Verkennung dieses Umstandes kann man annehmen, dass sich das Buch gegen eine spezielle Religion oder sogar „Volksgruppe“ (?) richte.

4. Das Buch ist daher geeignet, die erkenntnistheoretisch-kritische, selbständige Denkweise zu Fördern. Es demonstriert auch für Kinder eingänglich, dass niemand deshalb ein besserer Mensch sein muss, weil er ein Vertreter der Religion ist. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt gehäuften Auftretens von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche ist eine grundsätzlich kritische Haltung auch bei Kindern in jeder Hinsicht wünschenswert.

5. Es wird als unzulässig angesehen, Kinder auch auf die negativen Darstellungen der jeweiligen Religion hinzuweisen: Es ist jedoch nicht grundsätzlich die Aufgabe von Kinderliteratur, die Kinder von jedweden negativen Umständen der Welt abzuschotten, sondern vielmehr Aufgabe sie auf das reale Leben vorzubereiten, wie dies etwa Märchen auf sehr viel drastischere und blutigere Weise tun. Insofern wäre selbst in einer Fabel die Darstellung von Wasserleichen für Kinder vielleicht etwas hart gewesen, auch wenn der Tod ansich durchaus darstellbar sein muss und eine solche Darstellung den in der Bibel als von der Gottheit verursachten Sintflut durchaus näher gekommen wäre. Die Darstellung der Sintflut haben sich nicht die Autoren ausgedacht, diese ist vielmehr unmittelbar in der Bibel enthalten, es kann schon aus diesem Grunde der Hinweis auf die Sintflut kein Herabwerten der Religion sein. Wenn die Sintflut aber Kindern thematisch nicht zugemutet werden kann, dann sollte sich der Ausschuss zunächst mit der Bibel selbst befassen, in der diese Passagen stehen. Dies betrifft nicht nur die Sintflut, sondern zahlreiche menschenverachtende Passagen, etwa über das dort für legitim erachtete Halten von Sklaven, Aufruf zu Folter und Mord (zahlreiche Vorschriften, nach denen gesteinigt werden soll, Hexen solle man nicht am Leben lassen, Aufklärer wünsche man sich mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer etc.), von Tierquälerei ganz abgesehen (Steinigen von Kühen!…), die ihrerseits geeignet sind, Kinder und Jugendliche sozial-ethisch zu desorientieren.





6. Es dürfte als selbstverständlich angenommen werden, dass sich diejenigen Mitglieder des Ausschusses als solche freiwillig jeder Äußerung über das Buch enthalten, die als Vertreter der jeweils im Buch kritisierten Religionen in den Ausschuss entstandt wurden. Eine sachgerechte Mitwirkung kann wegen Befangenheit nicht erwatet werden.


Der Verfasser dieses Briefes sieht sich als Teil der Brights Bewegung.
Die Brights sind Menschen mit einem naturalistischen Weltbild, frei von mytischen und übernatürlichen Elementen.http://www.Brights-Hamburg.de

Mit freundlichen Grüßen
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Andreas Müller » Di 5. Feb 2008, 19:00

mystischen

fördern (klein)

und ein paar Kommafehler.

Ansonsten gut. :up:
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 5. Feb 2008, 19:18

Prinzipiell, noch mal in Word o.ä. eingeben und nach roten Wellen suchen. Nicht zwangsweise nötig, macht aber ein deutlich seriöseres Bild wenn weniger Tippfehler drinnen sind.
(sind noch mehr Fehler drinnen)
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon HF******* » Mi 6. Feb 2008, 09:57

mytischen :lachtot:
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon molosovsky » Mi 6. Feb 2008, 11:07

Im Folgenden trage ich auch hier weitere, differenzierte Gedanken von mir nach, die ich ursprünglich im »Film und Buch«-Blog (http://oliblog.blogg.de/eintrag.php?id=1606#k), dann auch in meiner Molochronik (http://molochronik.antville.org/stories/1754638/#1755662) platziert habe. Ich habe den Text hier für LIteraturwelt leicht überarbeitet, sprich erweitert. — Auch wenn ich im Folgenden auch Kritik am Ferkelbuch äußere, bitte überseht nicht, dass ich das Buch prinzipiell verteidige und mich ausdrücklich gegen eine Indizierung ausspreche.
•••••

Nochmal zum gottlosen Ferkelbuch: Ich geb’ zu, wenn man das Ferkelbuch nur als Kinderbuch sieht, überkommt auch mich ein leichtes Unbehagen. Ich stimme vollkommen zu, dass predigender Atheismus genauso doof ist wie entsprechend religiöse oder sonstig ideologische ›Indoktrination‹. Zu Gunsten des Ferkelbuches muss ich aber verteidigend einräumen, dass das Buch zwar herzhaft spottet (auch wenn’s in seiner ›reim dich oder ick fress dir‹-Manier etwas arg albern ist), aber das Ferkelbuch verdammt seine Gegner nicht mit Furor in Grund und Boden. Ferkel und Igel lassen am Ende ›den Herrgott einen lieben Mann sein‹. Selbst wenden sie sich zwar ab von der religiösen Nebelschwaden-Phantastik, aber sie gestehen den Gläubigen ihr Recht auf ›Spinnerei‹, also ›glücklich werden nach eigener Facon‹ zu.

Im Zentrum steht also die Botschaft, dass es keinen Gottglauben und keine Religion braucht für ein glückliches Leben oder zum ganze Person-Sein. Ist das bereits so respektlos, dass man das Werk hinter Schloss und Riegel sperren muss? Und sollte man die Konkurrenz, das ›meine Religion ist die einzig Wahre, Reine und Seligmachende‹-Gekabbel von institutionalisierten Religionen etwa nur in Ab-12, Ab-16 oder gar Ab-18-Medien darstellen dürfen?

Weshalb ich dem Ferkelbuch zur Seit springe: man muß nur mal die Kinder- / Bilderbuchabteilung eines beliebigen Buchladens oder von Büchereien durchforsten, um zu erschrecken über die Massen an religiösen Werken. Natürlich kann man sich anders behelfen, wenn irrationale Schöpfer-, Schmerzensmann- und Jenseitsmythen von Kindern fernhalten möchte, z.B. mit Büchern, die wissenschaftliche oder philosophisch-ethische Inhalte gesitteter & sachlich-kindgerecht darbieten.

Aber ich finde ich es anhand der flottierenden Massen an religiösen Fantasy-Werken für Kids nur recht und billig, wenn auch atheistisch bunt und frech ein spöttisches Gegengift angeboten wird.

Was die Illustrationen angeht bin ich rundum begeistert vom Ferkelbuch (und kann eben nur den Kopf über die Assoziationen derer schütteln, die sich empören über die vermeindlich antisemitische Darstellung eines vom Zorn Gottes faselnden Rabbies); zu den Reimen ist mein Urteil schon
›gemischter‹. Dennoch: allein der Impuls, das Buch verbieten zu wollen gewährt einen erschreckenden Einblick auf die beengteren Betrachtungsrahmen zur Problematik über die sogeannte offene Gesellschaft und die Deutungshoheits-Privilegien (immerhin liegt der Verdacht nicht Lichtjahre in der Ferne, dass der Indizierungsantrag der in dieser Sache leider nicht im überparteilichen Sinne, sondern einer eben hier sehr parteilich, sprich: christlich agierenden Ministerin, von der Leyen, zupass kommt; zudem finden sich im Entscheidergremium der Bundesprüfstelle wieder mal krichliche Vertreter!).

Also: bei aller berechtigten Kritik am teilweisen Ungeschick des Ferkelbuches scheint mir das Werk ein willkommener Schritt zu sein, wenn es um den Tabubruch geht, sekular albern über (institutionalisierten) Aberglauben herzuziehen. Deutschland sieht sich ja gerne als aufgeklärtes Land, und als solches müssen wir das Ungemach gelassen aushalten (oder es zumindest lernen), welches das Ferkelbuch den inbrünstigen und programmatischen Religiösen bereitet.

Statt gleich mit einer Verbotskeule zu kommen, hätte man doch zurückspotten können. Alex Rühles Beitrag in der Süddeutschen macht schon mal ansatzweise ganz gut vor, wie das aussehen könnte.


Die merkwürdige Pointe an dem Buch ist nämlich, dass es in seinem unterkomplexen Schwarz-Weiß selbst am ehesten an Schriften erinnert, die einem Menschen in den Fußgängerzonen aus Jutebeuteln zu reichen pflegen.
Die Schlussseite, auf der das Ferkel und der Igel auf einer herrlich grünen Wiese ganz ohne Gott sitzen, über ihnen steht eine Sonne mit linealgeraden Strahlen, um sie herum fliegen Tauben, könnte eine evangelikale Paradieserzählung oder eine Wachtturmausgabe illustrieren.


Zum Schluß möchte ich noch klären, dass ich eben als Erwachsener das Buch werte, und nicht als Vater (bin ja keiner) oder Kind (bin ich nur noch teilweise im Gemüt).

•••••
Grüße
Alex / molo
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon El Schwalmo » Mi 6. Feb 2008, 11:23

Vielleicht noch ein ganz anderer Aspekt. Was lehrt uns

Und die Moral von der Geschicht':
Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht!


Viele, viele Menschen scheinen Gott zu kennen ;->
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon HF******* » Mi 6. Feb 2008, 11:38

Es geht nicht darum, ob das Buch schön oder unschön, pädagogisch wertvoll oder sonstwas ist.

Es geht darum, ob das Buch jugendgefährdend ist.mo
Jugendgefährdend sind Medien, „wenn sie unsittlich sind, verrohend wirken, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen“.

Der Ministeriumsantrag spricht noch eine weitergehende Sprache, denn er rückt das Buch den Bereich der Tatbestandserfüllung des Gotteslästerungsparagraphen § 166 StGB.

Wer das Buch gelesen und angesehen hat, fragt sich unweigerlich, ob eine sachliche Handlungsmotivation vorliegt oder vielmehr eine religiöse.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon El Schwalmo » Mi 6. Feb 2008, 12:25

HFRudolph hat geschrieben:Wer das Buch gelesen und angesehen hat, fragt sich unweigerlich, ob eine sachliche Handlungsmotivation vorliegt oder vielmehr eine religiöse.

man kann eine sachliche Handlungsmotivation auf eine Art und Weise vertreten, dass sie der Handlungsweise von Religiösen sehr nahekommt.

Schau mal ins FGH oder auch an andere Stellen: viele Menschen finden wie ich das Buch als nicht besonders gelungen, lehnen aber eine Indizierung ab.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon HF******* » Mi 6. Feb 2008, 14:10

@El Schwalmo: Einverstanden.

Man kann sich ja darüber streiten, ob man das Buch Kindern geben würde. Ich meine grundsätzlich, dass man Kinder bis 12 Jahre nicht emotional oder suggestiv in weltanschaulicher oder religiöser Hinsicht beeinflussen sollte, um nicht zu sagen: Zu manipulieren. Das meine ich, weil nicht alle Kinder in diesem Alter zur rational-kritischen Reflektion der Aussagen der Erwachsenen in der Lage sind.

Derartige Manipulationen finden gewöhnlich von christlicher Seite sehr viel stärker statt, möchte ich behaupten - und zwar Suggestionen, die ein Leben lang halten, vom kleinesten Kindesalter an, auch im Kindergartenalter. Die Herrschaften benötigen dazu keine Bücher, man betet einfach mit den Kindern und redet von der imaginären Gottheit wie vom Großvater...

Wenn ich das Ferkelbuch jetzt mit anderen suggestiven Kinderbüchern vergleiche, die Suggestionen irrationaler Vorstellungen den Kindern einimpfen, empfinde ich das ansich lustig gemachte Ferkelbuch als völlig harmlos. Ich sehe auch keinen Makel darin, bestimmte Religionen in eben der Weise nachteilhaft darzustellen, wie sie nachteilig sind. Wenn die Kinder später, in einem Alter, in der sie zur selbstbestimmten rationalen Auseinandersetzung mit der Thematik in der Lage sind, doch von der Religion überzeugt werden, dann wird sie ein Ferkelbuch sicherlich nicht davon abhalten.

Wenn das Ferkelbuch geeignet sein soll, aus Kindern schlechte Menschen zu machen und diese zu desorientieren, dann können die Religionen allesamt ohnehin einpacken.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon El Schwalmo » Mi 6. Feb 2008, 15:30

@HFRudolph
HFRudolph hat geschrieben:[ ... ]
Wenn das Ferkelbuch geeignet sein soll, aus Kindern schlechte Menschen zu machen und diese zu desorientieren, dann können die Religionen allesamt ohnehin einpacken.

wie gesagt, das Buch ist hübsch gemacht, die Illustrationen sind wirklich gelungen. Der Text hätte wesentlich besser sein können, wenn er mehr 'aufgeklärt' hätte.

Aber auch beim Anwenden allerkritikasterischster Kriterien sehe ich keinerlei Grund für eine Indizierung. Da ist eindeutig jemandem der Gaul durchgegangen.

Dem, was diverse säkulare Verbände geschrieben haben, kann ich mich nur anschließen.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 6. Feb 2008, 15:45

El Schwalmo hat geschrieben: Da ist eindeutig jemandem der Gaul durchgegangen.

BildIhr?
Sie soll aber ganz gut reiten, aber man darf ihr Pferdchen nicht aus Versehen Hengst nennen, wenn's nur ein Wallach ist! Oder ist's umgekehrt? Sonst gibt es Ärger.
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Myron » Fr 8. Feb 2008, 18:54

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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Twilight » Fr 8. Feb 2008, 20:17

Einen ähnlichen Beitrag habe ich gestern schon zu einem der Ferkelbuchthreads geschrieben, konnte ihn heute aber nicht wiederfinden. War bei der Übertragung etwas schief gelaufen, wurde er gelöscht? Jedenfalls versuch ich's noch mal...

Wenn selbst solche Lächerlichen Forderungen, wie die nach der Indizierung dieses Kinderbuches von der BPJS ernsthaft überprüft werden, sollte es doch machbar sein, auch andere Werke mit einem FSK 18-Label oder so markieren zu lassen. Wie die Bibel. Oder vergleichbare Publikationen.

Wurde das schon mal versucht?

Möglicherweise wird die Sache irgendwo verpuffen, ohne dass sich etwas geändert hat. Aber ich fände es immerhin interessant wie Medien und Menschen darauf reagieren, wenn es öffentlich wird.

Nachtrag:
Ach verdammt. Ich sehe grade, dass nur bestimmte Organisationen antrags- bzw. anregungsberechtigt sind. Es wird also nichts mit "einfach mal ein Formular ausfüllen". :nosmile:
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Falk » Sa 9. Feb 2008, 11:30

Richtig, dazu braucht man schon ein Jugendamt o.ä. Falls es wirklich zu einer Indizierung des Ferkelbuches kommen sollte, könnte man aber versuchen, eine solche Einrichtung für einen Indizierungsantrag gegen allzu christliche Literatur zu gewinnen. Würde mich dann einfach interessieren, wie rechtlich mit sowas umgegangen wird. Da ich aber, wie gesagt, Vertrauen in die BPjM habe, wird es dazu, denke ich, zum Glück nicht kommen.

Übrigens heißt die BPjS schon seit einigen Jahren BPjM. Wegen diesem Digitalkram. So Bits und Bytes, mit denen man Leute killen kann und so. ;)
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon Klaus » Sa 9. Feb 2008, 11:41

So Bits und Bytes, mit denen man Leute killen kann und so. ;)

tyyyypisch Gamer :^^:
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Re: Dem Ferkel-Buch droht Indizierung

Beitragvon [C]Arrowman » Sa 9. Feb 2008, 17:44

tyyyypisch Gamer


Pass auf was du sagst sonst werde ich in deinem Vorgarten Amok laufen... =)
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