In
diesem (englischen) Video, geht Daniel Dennett recht ausführlich auf Theologen und Theologie ein. Der Titel seines Vortrags ist bezeichnenderweise
"The Evolution of Confusion". Unter anderem spricht er davon, wie Theologiestudenten mit den harten Wahrheiten der Bibel konfrontiert werden, die ihnen als Gläubige zuvor oft vorenthalten wurden. Zum Beispiel, wie die Textzusammenstellung zustande kam, an welchen Stellen editiert wurde, welche anderen Texte ausgenommen wurden und so fort. Viele angehende Theologen werden dann häufig emotional aus der Bahn geworfen (und bei manchen überlebt der Glaube den Kontakt nicht). Aber wie Homosexuelle in den 1950er können sie sich nicht ohne weiteres outen, zumal wenn sie bereits einige Jahre in der Kirche arbeiten (sechs solcher Kirchenleute, die anonym bleiben wollen sind der Ausgangspunkt für den Vortrag).
Theologen würden dann im Studium lernen, den Texten einen eigenen "Spin" zu geben. Am Ende kommen dann religiöse und theologische Weisheiten dabei heraus, die er "Deepities" nennt. Das sind zweideutige Aussagen, deren eine Seite trivial ist, während die andere "welterschütternd" wäre, wenn sie wahr wäre, zum Beispiel ein Satz wie "Liebe ist nur ein Wort" (dabei wird dann noch der sehr häufige Use-Mention Error erklärt).
Letztlich behauptet Dennett, wissen Theologen sehr genau zwischen einer "volksnahen" Glaubensinterpretation und einer eventuell komplexeren (oder einer sich bereits auflösenden) Glaubenssicht zu unterscheiden.