Vollbreit hat geschrieben:Wenn Du definitorisch festlegst, dass niemand die Welt verbessern kann und nur diese Defintion gelten lässt, dann kann natürlich (da per def) niemand die Welt verbessern.
Ich glaube nur, dass Deine Defintion exotisch ist und am allgemein Sprachverständnis vorbei.
Jetzt muss ich aber mal ein wenig Manöverkritik loswerden. Wiedermal. Du findest meine Definition exotisch und am allgemeinen Sprachverständnis vorbei. Das ist, glaube ich, die erste echte, direkte Kritik an meinen Ausführungen. Alles (oder zumindest vieles) andere war wohl doch nur an mir vorbei Geschreibe, weil du meine Definition gar nicht benutzt hast. Da kannst du mit deinem "verbessern" so viel schreiben, wie du willst, das bezieht sich dann doch gar nicht auf meine Aussagen über mein "verbessern". Ich merke das jetzt wieder an deinen Antworten mit dem Impuls, mit den Revolutionären, mit der Beqemlichkeit. Du pickst dir offenbar einzelne Wörter aus meinen Behauptungen heraus, interpretierst sie anders als ich und weist dann auf Schieflagen oder Widersprüche hin, wo gar keine sind, solange man die Wörter so versteht, wie ich sie gemeint habe (und wo ich dachte, auch beschrieben zu haben, wie ich sie meine).
Ich muss deiner Analyse zwischendurch dann jetzt doch wieder zustimmen. Wir schreiben sehr viel aneinander vorbei. Aus meiner Sicht ist das hauptsächlich deine Schuld. Möglicherweise Teil des Diskussionsstils, den du erwähntest und der sich ja von meinem etwas unterscheidet. Wird das nochmal anders, oder muss ich weiter damit leben, dass du gar nicht auf meine Behauptungen und Argumente eingehst, sondern nur auf Irrlichter, die du vorher montierst, indem du ein paar meiner Begriffe falsch auslegst?
Ach ja: eine "echte" Kritik hat sich ja doch gefunden:
Vollbreit hat geschrieben:Ich glaube nur, dass Deine Defintion exotisch ist und am allgemein Sprachverständnis vorbei.
Das glaube ich auch. Aber nach meinem Verständnis täuscht der allgemeine Sprachgebrauch ("ändere morgen dein Leben und verbessere die Welt") eben Illusionen vor, die sich mit der naturalistischen Sichtweise und der Unterstellung von Determinismus nicht vereinbaren lassen. Wenn man annimmt, dass jemand einfach mal so, aus sich heraus, durch Überlegungen, Reflexionen oder irgendwie anders, einen solchen Entschluss fassen kann, dann denkt man vielleicht wirklich, dass man dem Appell irgendwie auf diese Art folgen könnte. Diese Annahme ist aber genau im Determinismus falsch. Meine Behauptung, dass das ganze Unfug und Illusion ist, musste ich deshalb in der Sprache des Determinismus und nicht etwa im allgemeinen Sprachverständnis verfassen. "Ich verbessere mich" im allgemeinen Sprachverständnis heißt: "ich wollte das und dann habe ich es auch gemacht, ich habe mich verbessert". Im Deterministendeutsch heißt "ich verbessere mich" aber nur "ich wollte das weil die Faktoren dazu da waren und ich habe es auch gemacht, weil nicht genügend andere Faktoren eine andere Entscheidung erzwungen hätten, ich habe mich verbessert aufgrund günstiger Faktoren". Und in dieser Lesart ist es unsinnig, jemandem zuzurufen, dass er selber sich verbessern soll, weil niemand seine Faktoren einfach so kontrollieren kann.