Was ist Deutschlands Zukunft

Was ist Deutschlands Zukunft

Beitragvon emporda » Fr 17. Aug 2007, 20:59

Gabe ich im GEO-Forum geschrieben

Es funktioniert einfach nicht in einem Industriezweig (Atomtechnik-Siemens) zu den Top-Anbietern gehören zu wollen und zu Hause keinerlei industrielle Basis mehr zu haben. Die Beispiele sind endlos, sei es Reaktortechnik, Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen, Magnetschienenfahrzeuge, elektronische Gebrauchsartikel, Computer, Kameras, Kopiergeräte usw. usw. Der französische TGV fährt mit 320 km/h von Paris bis Saarbrücken, dann sind nur noch 200 km/h erlaubt, weil die Bundesbahn keine geeignete Trasse bauen kann/darf.

Es genügt einfach nicht, wenn irgendwelche Bastler wie z.B. einst Zuse eine epochale Lösung ertüfteln, im Lande keinen wirtschaftlichen Erfolg finden und letztendlich ausländische Investoren sowohl Ruhm als auch Profit einstreichen. Solange niemand - sei es eine Bank oder ein vermögender Privatmann - aus steuertechnischen Gründen Risikokapital investieren kann, sondern lieber als verteufelter Kapitalist seine Millionen ins Ausland rettet und profitabel inverstiert, solange werden deutsche Tüftler immer nur das Bierglas für Linkshänder erfinden können und dürfen.

Die Probleme fangen in der Politk an, in den Parlamenten sitzen >60 % verbeamtete totale Nulpen aller politischen Schattierungen, stricken nebenbei tapfer Opas grüne Socken und verstehen von der Problematik nicht einmal die spezifische Sprache. Wer die Atomrechnik verteufelt und die Reaktoren abschaltet, der schaltet auch die gesamte Industrie mit Zehntausenden Arbeitsplätzen ab, die daran hängen und die Technologie vorhalten und weiter entwickeln sollten. Ohne nationalen Markt macht jede Firma zu und entlässt ihre qualifizierten Mitarbeiter, die dann als Ich-AG z.B. Blumengebinde verkaufen. So etwas schafft nach geistigen Tiefliegern wie Münte umweltverträgliche Arbeitsplätze. Wenn es einen Sinn ergäbe, würde ich sogar darüber lachen. Die Blumen muss Deutschland in Holland kaufen, sie kommen per Flugzeug aus Drittweltländern und wurden mit Unmengen an Chemie und Giften kultiviert.

Ich habe zuletzt 2 Jahre an einem Projekt von 8 Milliarden € Investitionen mitgearbeitet, bei dem 14.5000 km Glasfaserkabel fürs Internet quer durch ganz Westeuropa gelegt wurden bei 52 Baustellen im Bereich jeweils bis zu 10 Millionen € ohne Ausrüstung und Hunderten von weiteren Einrichtungen. Von den beteiligten Nationen mit Ingenieur- und komplexen Bauleistungen (Weissraumtechnik) war Belgien absolute Spitze, Spanien und Italien gut, Österreich, Niederlande und die Schweiz akzebtabel, Deutschland und Frankreich miserabel und England unter aller Sau. Wer die neueste EU-Statistik aus dem Jahre 2006 durchliest, der findet das indirekt bestätigt. Belgien hat eine industrielle Produktivität von 127 %, während Deutschland mit 102 % gerade mal noch Durchschnitt ist, nur beim Schulden machen hält die BRD noch die Spitzenposition.

Wenn ein vollklimatisierter Raum von 300 m² Fläche mit Millionenwerten an Computern unter einer einstürzenden Decke begraben wird, nur weil deutsche Ingenieure die Statik nicht beherrschen (Düsseldorf) oder wenn der Raum nicht funktioniert, weil deutsche Ingenieure nahmhafter Fachfirmen eine Klimanalage nicht bemessen können (Dresden) usw. usw., dann ist wesentlich mehr faul als nur schlechte Ausbildung der Fachkräfte.

Der auszubildende Ingenieur entscheidet nicht über das, was er in welcher Zeit mit welchen Mitteln lernt. Er stellt nur fest, das die Warteliste in der Uni-Bibliothek für ein bestimmtes Fachbuch bereits 500 Positionen lang ist. Wenn er dran wäre, dann hätte er das Semesterziel bereits 3 Mal nicht geschafft. Nach neuester Rechtslage darf er sich von den wichtigen Seiten nicht einmal Kopien ziehen, das bringt ihm Gefängnis ein.

Es hat sich noch nicht rumgesprochen, dass ein globaler Markt auch globalen Wettbewerb bedeutet. Wer 20.000 sogenannte Greencards für indische Copmputeringenieure ausgibt, sich nur 5.000 melden und schon nach wenigen Monaten und Jahren wieder weiterziehen, weil Deutschland für Spitzenkräfte bei >50% Lohnnebenkosten total uninteressant ist, der sollte langsam aufwachen - tut es aber nicht. Solchen Fachkräften genügt es nicht, in der Heidelberger Altstadt einen Schoppen trinken zu können oder eine romatische Schiffsreise durchs Elbsandsteingebirge machen zu dürfen, so etwas können die locker vom Nettogehalt zahlen, dass ihnen woanders geboten wird.

Der globale Wettbewerb ist hart, unerbittlich und vor allem ist er nicht sozial oder gar folkloristisch amüsant. Da helfen weder die Lederhosen eines Herrn Stoiber samt Nachfolger noch ähnliche Vorstellungen, es zählen nur Fakten. Mit einem Bildungsstandard hinter allen nur denkbaren Industrienationen noch vor Brasilien (PISA) ist kein Fortschritt möglich. Wenn die BRD keine totale Kehrtwende macht und nicht aufhört das Problem in Hunderten von Gremien und Ausschüssen zu zerreden, dann sind unsere zukünftigen Mitbewerber Ägypten mit 30 % und Marokko mit 50 % Analphabetismus - ein direktes Ergebnis religiös orientierter Schulen. In den letzten 2 Jahrzehnten hat ein kleines Land wie Südkorea 17.000 Patente angemeldet, Ägypten dagegen 77.

Wenn sich ein SPD-Vorsitzender genötigt fühlt, jede Woche eine neue Schnappsidee auszubrüten, dann ist das keine Politik, sondern billigster Populismus wie Schlagzeilen in der Bildzeitung mit Blick aufs nächste Wahlergebnis. Solche Leute können kein Land in eine Zukunf mit globaler Wertigkeit führen, sondern nur in einen sektiererischen Untergang. Trotzdem werden sie immer wieder gewählt, die Deutschen wollen es nicht anders.
Zuletzt geändert von emporda am Sa 18. Aug 2007, 16:05, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitragvon Klaus » Fr 17. Aug 2007, 21:08

@emporda, wieso sehe ich diesen Fred zweimal? :^^: :motz:
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Beitragvon Mittelklug » Sa 18. Aug 2007, 09:19

Interessanter Text, emporda. Zum Glück wohne ich in Österreich (was aber vielleicht nicht unbedingt besser ist)

...dann sind unsere zukünftigen Mitbewerber Ägypten mit 30 % und Marokko mit 50 % Analphabetismus - ein direktes Ergebnis religiös orientierter Schulen.


Naja, ich kann mich erinnern irgentwo gelesen zu haben, dass Deutschland momentan ca. 34% Konfessionslose hat - Tendenz steigend. Einen Ungläubigen wieder zum Götterglauben zu bekommen ist, denke ich , fast unmöglich. Wohl eher wird Deutschland dann das Land mit den meisten analphabetischen Atheisten sein :lachtot:

Jaja, die PISA-Studie. In Österreich wars auch nicht so rosig, deshalb wird vielleicht das ganze Bildungssystem umgeworfen. Nach finnischem Vorbild (die klügsten Schüler laut PISA) wird die Gesamtschule (10-14 jäh.) getestet.
Stößt auf sehr viel kritik in der Bevölkerung. Lauter negative Leserbriefe in der Kronen-Zeitung, nur mein Leserbrief war bis jetzt positiv. :^^:
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Beitragvon molosovsky » Sa 18. Aug 2007, 09:56

Bin sehr schizo drauf, was diese Frage nach Deutschlands Zukunft angeht.
Was mein persönliches Dasein betrifft, frustriert es mich seit vielen Jahren, das hierzulande "jemanden kennen" mehr zählt als "was können", der "Schein" mehr Wert hat als was einer kann. Biologisch (mittels Fortpflanzung) nicht in dieses Land zu investieren hab ich als Teenager schon vor 20 Jahren beschlossen. Sowas wie eine depressive (sag ich mal lieber "melancholische") Grundstimmung ist mir seitdem geblieben.

Andererseits: Kulturgeschichtlich betrachtet finde ich Staatsgrenzen schlicht unnötig, ja sogar als Ärgernis. Die Deutschen sterben aus oder verdummen?!? Na, es werden schon andere Menschen nachrücken. Was soll daran so schlecht sein, wenn dereinst dieser Flecken in der Mitte Europas von Menschen aus anderen Weltgegenden bewohnt wird? J.S. Bach, Beethoven, Schopenhauer, Goethe usw sind Teil der Weltkultur und werden es bleiben, egal ob Deutschland oben, in der mitte oder unten in der Rangliste der parasitären Gewinnerstaaten liegt. Ich denk da zu sehr in Begriffen wie "Menschheit" und "Weltkultur" um der realen Existenz EINES Nationalstaates Sorge angedeihen zu lassen. Finde es nur recht und billig, wenn andere Regionen des Erdballs statt Deutschland am Casinotisch im Gerangel um Verwöhnungsressourcen unseren Platz einnehmen. Das Rettenrennen um "die Zukunft" ist wie alle Menschheitstätigkeiten ein Spiel, und entsprechend unernst nehm ich solche Fragen. -- Langfristig gesehen ist brenzliger, ob die Menschheit als ganzes überlebt, ob sie sich dereinst mal von ihrem Mutterplaneten emanzipiert.

Grüße von einem klassischen "Vaterlandsverräter"
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Re: Was ist Deutschlsnfs Zukunft

Beitragvon Tapuak » Sa 18. Aug 2007, 10:04

emporda hat geschrieben:[...]

Zuviel Bildzeitung gelesen?
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Beitragvon Klaus » Sa 18. Aug 2007, 10:05

@Molo willkommen im Klub :^^:
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Beitragvon emporda » Sa 18. Aug 2007, 10:12

Ich kann nur jedem EUROSTAT empfehlen

http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal/p ... ema=PORTAL

es wird in 3 Sprechen Englishc/Französisch/Deutsch publiziert
Das Jahrbuch 2006 mit KS-CD-06-001-DE.pdf hat 12,4 MB und rund 350 Seiten, es ist spannend darin zu lesen.
Leider kann man hier keine Tabellen veröffentlichen, die Abstände bleiben nicht gewahrt und alles rutscht zusammen

Aus der Gesamtsicht Europas mit 470 Millionern EU-25 Einwohnern ist Deutschland zwar immer noch groß, aber weder ein Musterschüler noch für die anderen gar ein gutes Beispiel - eher ein abschreckendes wie man es nicht machen sollte. Das steht natürlich so nicht in der Bildzeitung.
Zuletzt geändert von emporda am Sa 18. Aug 2007, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 18. Aug 2007, 10:16

Mittelklug hat geschrieben:Interessanter Text, emporda.
ja sehr
nur als Beispiel:
emporda hat geschrieben:Es hat sich noch nicht rumgesprochen, dass ein globaler Markt auch globalen Wettbewerb bedeutet. Wer 20.000 sogenannte Greencards für indische Copmputeringenieure ausgibt, sich nur 5.000 melden und schon nach wenigen Monaten und Jahren wieder weiterziehen, weil Deutschland für Spitzenkräfte bei >50% Lohnnebenkosten total uninteressant ist, der sollte langsam aufwachen - tut es aber nicht. Solchen Fachkräften genügt es nicht, in der Heidelberger Altstadt einen Schoppen trinken zu können oder eine romatische Schiffsreise durchs Elbsandsteingebirge machen zu dürfen, so etwas können die locker vom Nettogehalt zahlen, dass ihnen woanders geboten wird.
Die 20.000 Greencard wurden nicht für Inder ausgestellt, sondern für alle "geeigneten" Nicht-EU- und Nicht-CH-Fachkräfte wurden insgesamt knapp 18.000 von möglichen 20.000 vergeben, darunter an Inder knappe 6000. Wie viele "weitergezogen" sind ist mir allerdings nicht bekannt. Rüttgers freundlicher Spruch "lieber Kinder als Inder" hat sicherlich positiv auf unsere 1000-jährige Ausländerfreundlichkeit gewirkt.
Ein (um im Beispiel zu bleiben) indischer IT-Experte wird sicherlich nicht an seine mathematischen Grenzen gekommen sein, schon vorher seine(!) Lohnnebenkosten abgezogen zu haben (konnte er dies nicht berechnen, könnte die Aufenthaltsverkürzung auch andere Gründe haben), diese liegen aber nicht bei "> 50%". Bei über 50 % liegen nur die Lohnnebenkosten (in den höheren Einkommensrängen) von Arbeitgeber und -nehmer zusammen.
Geschockt dürfte so einen Beispiels-IT-Inder allerdings neben unserer Freundlichkeit aber tatsächlich das hohe Kostenniveau haben. Um es mal salopp und übertrieben auszudrücken: für den Preis einer Wurstsemmel bei uns, konnte er sicher in Indien eine Woche in saus und braus leben. (inkl. Wohnung, PKW etc.).
Auch wohl nicht ganz unwichtig dürfte das Sprachproblem sein. Wenn jemand nicht wirklich gut Deutsch spricht, tut er sich bei uns u.U. doch schwer, hätte er einen IT-Job bei dem es nicht so darauf ankommt - gibt es viele - dann gibt es allerdings kaum einen Grund, warum diese Arbeit dann hier in D ausgeführt werden muss => wird dieser Job (mit diesem oder mit einem anderen IT-ler) eben in ein billigeres Land verschoben.
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Beitragvon musikdusche » Sa 18. Aug 2007, 11:35

molosovsky hat geschrieben:Andererseits: Kulturgeschichtlich betrachtet finde ich Staatsgrenzen schlicht unnötig, ja sogar als Ärgernis. Die Deutschen sterben aus oder verdummen?!? Na, es werden schon andere Menschen nachrücken. Was soll daran so schlecht sein, wenn [...]dereinst dieser Flecken in der Mitte Europas von Menschen aus anderen Weltgegenden bewohnt wird? J.S. Bach, Beethoven, Schopenhauer, Goethe usw sind Teil der Weltkultur und werden es bleiben, egal ob Deutschland oben, in der mitte oder unten in der Rangliste der parasitären Gewinnerstaaten liegt. Ich denk da zu sehr in Begriffen wie "Menschheit" und "Weltkultur" um der realen Existenz EINES Nationalstaates Sorge angedeihen zu lassen. Finde es nur recht und billig, wenn andere Regionen des Erdballs statt Deutschland am Casinotisch im Gerangel um Verwöhnungsressourcen unseren Platz einnehmen. Das Rettenrennen um "die Zukunft" ist wie alle Menschheitstätigkeiten ein Spiel, und entsprechend unernst nehm ich solche Fragen. -- Langfristig gesehen ist brenzliger, ob die Menschheit als ganzes überlebt, ob sie sich dereinst mal von ihrem Mutterplaneten emanzipiert.

Diesen Nihilismus, den ich aus deinem Post raushören, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist einfach nicht egal, ob es mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland den Bach runtergeht, oder nicht. Die Gründe dafür sind jedoch nicht patriotischer Natur, wie man vielleicht meinen könnte:
Ich betrachte das aus einer leicht utilitaristischen Position: Wenn ein Land die Ressourcen besitzt, aus seinen Bürgern schlaue Menschen zu machen, dann ist es regelrecht "Sünde", wenn diese Möglichkeiten in den Wind geblasen werden. Schlaue Menschen sind nämlich nicht nur Voraussetzung für finanziellen Wohlstand (der - da sind wir uns sicher einig - nicht oberstes Ziel ist) sondern auch für Lebensqualität und persönliches Glück.
Die Position "Wenn wir ein bisschen dümmer werden, kriegen halt andere ein größeres Stück vom Kuchen ab, ist doch super!" ist aus diesem Grunde m.E. Schwachsinn.
Was die Staatsgrenzen angeht: Ob es sie gibt oder nicht: es wird immer kulturell/sozial/ethnisch etc. abgrenzbare Gruppen geben, wo es hilfreich ist, begriffliche Schubladen für zu schaffen. Nicht um sie abzustempeln, sondern um überhaupt sinnvoll über bestimmte Prozesse reden zu können. Es ist nunmal menschlich, dass wir einerseits Gruppenbezeichnungen brauchen um Menschen zu "klassifizieren" (z.B. "die Christen", "die Sportler", "die Lehrer" und eben auch "die Deutschen") obwohl man genau weiß, dass solche Gruppen äußerst heterogen sind.
Andererseits ist es ebenfalls menschlich, als Mitglied einer Gruppe eine Identität zu finden. Zwar besteht hier immer die Gefahr der Überheblichkeit (z.B. Nationalimus), wogegen man Vorsichtsmaßnahmen treffen muss, aber es bleibt menschlich. Daher ist es völlig legitim zu fordern, "die Deutschen" müssten mal etwas mehr für ihre Bildung tun, (genauso wie man fordern könnte, "die Brights" müssten mal etwas mehr für ihre Bildung tun).
Ich bin durchaus der Meinung, dass wir einer Weltregierung (z.B. der UNO) mehr Kompetenzen zuordnen müssten (wenn es z.B. um Kriegsverbrechen etc. geht), aber Nationalstaaten sind immer noch sinnvolle Gebilde um administrative Probleme zu lösen.

Und der letzte Satz, es sei wichtig, dass die Menschheit nicht aussterbe, ist in meinen Augen völliger Unsinn. Es ist mir wirklich völlig egal, ob es die Menschheit in 1000 Jahren noch gibt oder nicht. Nicht egal ist mir hingegen, ob sie auf dem Weg dorthin leidet. Ein vernichtender Weltkrieg wäre wohl das schrecklichste, was man sich vorstellen könnte. Wenn aber sich jetzt die gesamte Menscheit auf einen Schlag aus freien Stücken sterilisieren lassen würde, dann ist das völlig in Ordnung. Ich sehe keinen höheren Wert darin, dass Menschen an sich überhaupt existieren.

Just my 2 cents

PS: ich hoffe, ich unterstelle dir hier in meinem Posting keine Strohmänner
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Beitragvon musikdusche » Sa 18. Aug 2007, 11:38

molosovsky hat geschrieben:Biologisch (mittels Fortpflanzung) nicht in dieses Land zu investieren hab ich als Teenager schon vor 20 Jahren beschlossen. [...] Langfristig gesehen ist brenzliger, ob die Menschheit als ganzes überlebt, ob sie sich dereinst mal von ihrem Mutterplaneten emanzipiert.

Du solltest dir überlegen, wo du die Prioritäten setzt - Enthaltsamkeit für Deutschland oder pimpern für die Welt?!? :^^: :lachtot:
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Beitragvon Klaus » Sa 18. Aug 2007, 11:47

Noch nix von Empfängnisverhütung gehört, also pimpern für die Welt, aber durchdacht. :^^:
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Beitragvon molosovsky » Sa 18. Aug 2007, 11:56

Hab keinerlei Problem mit Deiner Reaktion musikdusche.
Ich hab schlicht nicht die Nerven und schon gar nicht den materiellen Boost um mich durch Kinderkriegen genauso erpressbar zu machen wie z.B. meine Eltern die sich sprichwörtlich kaputtarbeiten. Für was? Damit sie dennoch im Rattenrennen hierzulande als Arbeiter von Vitamin-B und Korruptions-Parktizieren ausgedribbelt werden?
Wäre ich ein stärkerer Charakter, sähe das sicherlich anders aus. Bin ich aber nicht.
Zu den größten Stärken der Schwachen gehört imho nun mal, die Schwäche schamlos einzugestehen. Für mich ist eben dieses "Standort Deutschland"-Ding ein reichlich abstraktes Fantasy-Rollenspiel, das mich nicht tangiert.

Gepimpert WIRD ja genug auf der Welt, die eh an einem "too many people"-Virus "leidet".
Nihilismus liegt mir übrigens fern, denn ich "glaube" durchaus an Werte. Sicherlich sind meine letztendlich genauso abstrakt und wackelig wie andere, aber meine Einstellung hat halt dazu geführt, daß ich den "biologischen" Gesellschaftsvertrag aufkündigte. Als "atheistischer Maximal-Phantast" bin ich sozusagen abgestumpft für dieses territoriale Mannschaftsdenken. Wenn schon, dann setzte ich mich eben z.B. als Bright lieber als kleiner Meinungs- und Argumentationsverbreiter ein. Eine Tätigkeit, für die ich als Erzieher und Brot-und-Butter-Beschaffer sicherlich nicht die Muse hätte.

Mir fehlen schlicht die materiellen Ressourcen um dieses ganze Spiel mitzuspielen, und es mangelt mir an der situativen Aggression, entsprechende Ressourcen auf mein Konto zu scheffeln. Das Spiel können andere spielen. Ich spiele lieber "leben, denken und sterben lernen". Das mag liederlich anmuten. Aber ich dreh anderen auch keinen Strick daraus, wenn sie mich für einen Schwachmaten halten.

Im Großen und Ganzen bin ich ein zu optimistischer, egozentrischer Misanthrop um mich in diesen Gier- und Egoismus-Strudel reinziehen zu lassen. Das mag alles reichlich Paraxos klingen, aber nur weil ich einem Kulturraum wandlte, der Paradoxien scheut wie der Teufel das Weihwasser, lasse ich mich mir meinen kleinen sturen Kopf nicht zwangszurechtrücken.

Grüße
Alex / molo
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Beitragvon [C]Arrowman » Sa 18. Aug 2007, 13:15

huch hier gibt es ja einen zweiten thread: aufjedfall 1000% zustimmung emporda
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Beitragvon Klaus » Sa 18. Aug 2007, 13:26

Admin-Hinweis, da der Thread zweimal existiert hat, emporda meine obige Frage nicht beantwortete, habe ich den zweiten Thread ersatzlos gelöscht.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 18. Aug 2007, 13:31

[C]Arrowman hat geschrieben:huch hier gibt es ja einen zweiten thread: aufjedfall 1000% zustimmung emporda
an dir ist ein logisch-mathematisches Genie verloren gegangen :lachtot:
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Beitragvon [C]Arrowman » Sa 18. Aug 2007, 13:53

@ 1v6,6

die 1000% waren absicht!
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Beitragvon emporda » Sa 18. Aug 2007, 15:17

Um eine sich abzeichnende Entwicklung zu verdeutlichen, habe ich einige Zahlen zusammengestellt, die zum größten Teil von DESTATIS – dem statistischem Bundeamt - stammen
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... E/Content/
Publikationen/Querschnittsveroeffentlichungen/Datenreport/DatenreportDownload,templateId=renderPrint.psml

Der Verein hat die Art seiner Berichterstattung umgestellt, es gibt wie früher kaum noch Einzelstatistiken. Man muß einen kompletten Jahresbericht als pdf Datei von 13,5 MB runterladen. Die Hochrechnung der Bevölkerung für das Jahr 2050 nach Eurostat und Destatis unterscheidet sich um rund 5,9 Millionen, Destatis zeigt mehr Katastrophe

____________________________Jahr 2005_________Jahr 2050
Bevölkerung in Mill______________82,4_______________68,7
Erwerbstätige__________________42,6_______________35,5
Staatsangestellte________________4,8________________4,0
Selbstständige__________________4,4________________3,6
Arbeitslose_____________________4,9________________4,1
Sonstige nicht erfaßt_____________2,3________________1,9
Rentenversicherungszahler_______26,2_______________21,9
Menschen >=65(87)_____________15,4_______________21,0
Renten gezahlt_________________23,3_______________26,8
Frührentner____________________7,9________________5,8
Bruttsozialpr. in Mrd €__________2249_______________1874
Export_______________________912________________760
Import_______________________796________________663
Arbeitnehmerentgeld__________1129________________941
Abzüge______________________309________________258
Soziallasten___________________220_______________257
Nettoeinkommen_______________600_______________427
Netto-Monatseinkommen €______1852______________1626
Rente je Monat €_______________854_______________854

Diese Zahlen sind ohne jeden Inflationsausgleich bei gleichbleibendem Rentenniveau von 854 €/Monat nach voller Beitragsleistung mit 45 Jahren, zumal die Dauer der Verrentung mit 67 politisch wohl kaum überleben wird.
Wenn die Staatsbürokratie weiter wuchert und das Abschieben von etwa 4 bis 6 Millionen Langzeitarbeitslosen als Frührentner bleibt, werden die gesamten Soziallasten auf abhängiges Erwerbseinkommen von 37% auf 60 % steigen, jeder Arbeitnehmer hat dann 1,22 Rentner zu versorgen. Bei den nicht erfaßten erwerbsfähigen Personen geht es nicht erklärbare Differenzen in den Tabellen, u.a. Menschen im erwerbsfähigen Alter die nit von Sozialhilfe leben

Wer glaubt irgend eine der politischen Parteien in Verantwortung hätten ein Konzept als Lösung, der verfügt über Informationen die ich nicht habe oder kenne. Vielleicht hat Oskar Lafontaine noch ein rosa Kaninchen im Hut.
Leider bleibt die Tabelle nicht erhalten.
Zuletzt geändert von emporda am So 19. Aug 2007, 11:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 18. Aug 2007, 16:49

emporda hat geschrieben:Leider bleibt die Tabelle nicht erhalten.
ist nicht unüblich in Foren. Meines Wissens ist BBCode nicht fähig Tabellen aufzubauen und echte HTML-Tabellen werden "zwangsweise" eleminiert (mit HTML eingeschaltet, könnte man zuviel Unfug anstellen). Über "Code" müsste es mit Aufwand gehen.

Abgesehen davon, dass dies alles nur recht hypothetische Glaskugelgeschichten sind, ist in meinen Augen der erste Punkt alleine(!) betrachtet absolut schön, auch wenn davon ich nicht mehr so viel haben werde. Ein paar Leutchen weniger wäre gut für D und die Welt.
Die eigentlich seit über 30 Jahren bekannten - aber von der Politik und dem tumben Wahlvolk gerne ignorierten - negativen Folgen der demographischen Entwicklung, nämlich die Überalterung der Bevölkerung ist das einzige echte Problem. Wer soll mir oder noch kritischer Herrn Pfeilmann den A**** abwischen, wenn wir dies selber nicht mehr tun können und uns eventuell weder einen Altersruhesitz mit Pflegekraft auf den Philippinen, noch einen Philippino oder eine Philippina hier zur Pflege leisten können.
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Beitragvon Klaus » Sa 18. Aug 2007, 17:33

OT, Tabellen sind nicht gefährlicher als andere Daten auch. Die Frage ist ganz einfach, html, xhtml, xml, php, css, java. Bei (X)HTML gibt es allein 3 verschiedene Versionen, eine Strict DTD schließt alle veralteten Elemente und Attribute aus. Wenn ich nur sehe wieviele aber noch den alten Mist verwenden, z.B. font und align. Das hat aber Einfluss auf den parse-tree der Site, des Forums, was auch immer. Also, schalten die Admins html ab. Geht mal zu, Brights.net Forum, die Frontpage hat allein z.Zt. 98 Fehler, dass muss bei einer robusten Software-Umgebung keine Auswirkungen für den Nutzer haben, aber für den Server meistens. Jeder Nutzer beim Brights.net schleppt Fehler ins Forum, Avatare(animated), kopierte Dokumente, Bilder wo die Formate nicht stimmig sind usw. BBCode ist ja nichts anderes als condensed xml, der Benutzer hat nur keinen Einfluss drauf. Der Admin dort hat einen Sch....Job.

b2T.
Wie das mal mit der Altersentwicklung weitergehen wird? Ich verlass mich hier auf keine Gesellschaft oder Staat, Selbstvorsorge, da bin ich ganz eigennützig.
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OT

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 18. Aug 2007, 17:46

Klaus hat geschrieben:OT, Tabellen sind nicht gefährlicher als andere Daten auch.
Du mich mißverstehen. :D
Tabelle ist nicht gefährlich, aber HTML als ganzes kann eben für Unfug genutzt werden, vorsätzlich oder fahrlässig.

Allerdings ist (sollte) korrupter (reiner) HTML-Code eigentlich dem Server ziemlich egal, aber ich kann mit falschem HTML-Code das gesamte Forum unleserlich machen oder fremde Sachen "einbinden".
Habe ich darüber hinaus, was dann schwer teilweise zu verhindern wäre, noch Java, Javascript oder PHP-Befehle (die gehen auf den Server) im Text, dann knallt es eventuell tatsächlich.
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