Friedensnobelpreis an Dawkins

Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon robilah » Di 30. Okt 2007, 10:51

Hallo zusammen,

ich Frage mich ob Richard Dawkins schon einmal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde?! Hat da jemand von Euch Infos zu?
Wenn nicht, wie kann man so etwas initiieren? Oder ist der Gedanke vollkommen abwegig? Ich denke nicht.

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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 30. Okt 2007, 11:46

Mal ganz im Ernst - nicht berücksichtigend , dass dies auch nicht immer (auch aktuell!) so eng gesehen wird - was hat Dawkins für den Frieden getan?

Abgesehen davon hat Mutter Theresa den Preis auch bekommen :veg:

"Vorschläge für den Friedensnobelpreis können neben den Mitgliedern der Kommission und früheren Preisträgern alle Mitglieder einer Regierung oder des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag sowie Professoren der Fachrichtungen Sozialwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Recht und Theologie und die Leiter von Friedensforschungsinstituten und ähnlichen Organisationen einreichen."
Zitat Wikipedia

Dies sollte eigentlich gelten:

"Ein Teil demjenigen oder derjenigen, der oder die am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat und für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Austragung von Friedenskongressen."
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon robilah » Di 30. Okt 2007, 11:59

Der Nobelpreis wurde sogut wie immer an Preisträger mit Visionen vergeben. Wenn man Dawkins glaubt, dann basieren so gut wie alle Kriege von heute auf religiösen Auseinandersetzungen (ich spare mir das aufzählen dieser).

Und versucht Dawkins nicht genau da gegen zu halten, bzw. sieht das Übel aller kriegerischen Konflikte in der Religion? Geht er damit nicht genau die Wurzel all dieser Auseinandersetzungen an? Wenn Dawkins (als Kopf einer Bewegung) recht hat (stellen wir das mal so hin), dann verdient niemand mehr als er diesen Preis. Die Frage ist nur, ob das auch allgemeiner Konsens ist. Ich denke wir laufen dieser Bewegung entgegen.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Myron » Di 30. Okt 2007, 13:35

Wenn ein muslimischer Ex-Terrorist wie Arafat den Friedensnobelpreis bekommen darf, dann doch wohl auch ein militanter Atheist wie Dawkins. ;-)
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Andreas Müller » Di 30. Okt 2007, 13:57

Eben, jeder Idiot bekommt den Friedensnobelpreis. Ich glaube, ich würde den sogar ablehnen.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 30. Okt 2007, 14:12

Myron hat geschrieben:Wenn ein muslimischer Ex-Terrorist wie Arafat den Friedensnobelpreis bekommen darf, dann doch wohl auch ein militanter Atheist wie Dawkins. ;-)
Ja, wobei Arafat wohl mehr Palästinenser als Moslem war. Seine Frau war eine christliche (sogar katholische, IIRC) Palästinenserin.

Der Kreis der Friedensnobelpreisträger ist nicht nur eitel Sonnenschein, wobei jemand der aus dem Krieg gelernt hat und den Frieden versucht hat, durchaus nicht zu den unwürdigsten Friedensnobelpreisträgern gehört.


robilah hat geschrieben:Und versucht Dawkins nicht genau da gegen zu halten, bzw. sieht das Übel aller kriegerischen Konflikte in der Religion?
Und? Ist Dawkins unfehlbar? Nein.
Denn "natürlich" ist dies nicht richtig, auch wenn man selbstverständlich oft eine religiöse Komponente (auch richtigerweise) sehen oder doch zumindest hineindichten kann (und mancher Krieg rein Religiös begründet war - wäre aber ein anderes Thema). Wobei ich jetzt nicht sagen könnte, dass Dawkins tatsächlich dies so gesagt hätte (und vorallem noch so sieht).
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon taotne » Di 30. Okt 2007, 15:42

Als leidenschaftlicher Dawkinist halte ich diese Idee eher für abwegig.
1. Sieht Dawkins nicht die Religion als Wurzel aller Konflikte(Obwohl die Dokumentation so heißt.../war eher ein Vorschlag von den Produzenten)
2. Was hat Dawkins für den Frieden gemacht? In keinem seiner Bücher geht es explizit um Frieden. Noch hat er in diese Richtung großartig etwas gemacht.

Gäbe es einen Nobelpreis für "popular science writing" dann wäre er ein guter Kandidat. Die Wissenschaftler, die sich darum kümmern, dass das wissen auch unters Volk kommt bekommen sowieso so wenig Anerkennung...
Alternativ wäre ich auch für eine Literturnobelpreis Nominierung... Schreiben, das kann er... :2thumbs:
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Klaus » Di 30. Okt 2007, 19:16

Da müsste Dawkins erst noch ein paar Religiöse umbringen, so wie Arafat Juden hat umbringen lassen, dann hätte er eine Chance als geläuterter Atheist. :lachtot:
Spass bei Seite, viel besser wäre doch er bekäme einen für seine Arbeit.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon pinkwoolf » Di 30. Okt 2007, 19:23

Dawkins selbst hat neulich angekündigt, er wolle Ayaan Hirsi Ali vorschlagen.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Andreas Müller » Di 30. Okt 2007, 19:30

Ich finde Dawkins ja ziemlich banane, was seine politische Haltung betrifft. Der Mann hat einfach überhaupt keine Ahnung von Politik.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon pinkwoolf » Di 30. Okt 2007, 20:27

So wie Hitchens sich über Ayaan Hirsi Ali geäußert hat, würde ich mich nicht wundern, wenn er diesen Vorschlag unterstützt.
Den Preis gibt es nun mal, da kann man sich über einzelne Empfänger aufregen, so viel man will. Was ja alle tun, nur eben über unterschiedliche Empfänger.
Warum also nicht jemanden vorschlagen, dem man den Preis gönnt?

Ich weiß, Hitler war auch vorgeschlagen, aber der hat ihn wenigstens nicht gekriegt.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Marcsss » Do 22. Nov 2007, 23:34

Warum sollte jemand, der tatsächlich Wahrheiten findet, jemals einen Nobelpreis bekommen in unserer geisteskranken Welt?

Alle aus dem Frankfurter Raum sind herzlich eingeladen zu:

Der Gotteswahn, Richard Dawkins, kostenlose Gesprächskreise

Außerdem: Informationen sowie Journalisten-Berichte zur Weiterentwicklung von Dawkins Arbeit, wie sie an der Universität zu Köln gelang:

http://www.MediatorAW.de.vu

MfG
Marc
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Ari » Fr 23. Nov 2007, 10:23

Die Frage ist, will man einen Preis erhalten den z.B. Kissinger für den Frieden im Vietnamkrieg erhalten hat?
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 23. Nov 2007, 10:50

Ich würde ihn nehmen. Geld müffelt nicht und über eine Million Euro könnte ich gerade brauchen.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon JustFrank » Fr 23. Nov 2007, 10:59

Ich denke, Dawkins sollte durchaus einen Nobelpreis erhalten.

Leider gibt den für ihn geeigneten (noch) nicht: Das müsste nämlich der Nobelpreis für Wahrheitsfindung sein.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Klaus » Fr 23. Nov 2007, 11:19

Ich denke, Dawkins sollte durchaus einen Nobelpreis erhalten.


Für was?
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon JustFrank » Fr 23. Nov 2007, 11:30

Für was?

Nun, wenn ich es mir noch mal recht überlege, dann den für Medizin.

Schließlich gibt er ja wertvolle Hinweise darauf, wie man die Menschheit von ihrer schlimmsten Geisteskrankheit heilen kann. :2thumbs:
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Max » Fr 23. Nov 2007, 17:06

pinkwoolf hat geschrieben:Dawkins selbst hat neulich angekündigt, er wolle Ayaan Hirsi Ali vorschlagen.
Als politische Aktivistin, schwarze Abgeordnete in Holland, Frauenrechtlerin und Kritikerin diverser Menschenrechtsverletzungen hat Ali wenigstens eine Chance auf so etwas; sie ist ideal für solch einen Preis. Jedoch ist sie und ihr Engagement viel zu jung, um ernst genommen zu werden. Sie muss sich erst noch ein paar weitere Jahre für ihre Belange einsetzen, um überhaupt nennenswert zu sein. Mit ihren rund 30 Jahren und ihrem nicht besonderen Schaffenswerk besteht wenig Aussicht auf einen solchen Preis.

Bei einer Religionskritikerin und Atheistin wie ihr stellt sich jedoch die Frage, in wie weit sich ihre Schriften gegen den Islam nicht gegen so etwas auswirken. Es ist ein Tabubruch, Religion zu kritisieren. Es wird von den meisten Menschen als sehr verwerflich betrachtet. Man wird bereits aufmerksam beäugt, wenn man nur negative Tatsachen, die eindeutig religiös bedingt sind, mit Religion in Zusammenhang bringt. Wenn man -- wie Ali dies tut -- die weibliche Beschneidung, die Infibulation, mit dem islamischen Recht und den perversen Sexualvorschriften des Islams in Verbindung bringt, ist man einfach politisch inkorrekt. Man befindet sich auf wackeligem Boden. Zwar weiß jeder, der sich mit weiblicher Beschneidung beschäftigt, dass dies religiös motiviert ist, jedoch trauen sich die meisten nicht, dies zu sagen, weil dies etwas für sie heiliges, die Religion, in Verruf brächte.

Nun aber zum eigentlichen Thema. Dawkins hat den Friedensnobelpreis ganz gewiss nicht verdient und auch keinerlei Chancen, ihn zu bekommen. Es gibt keinen Grund, ihm einen Preis zu verleihen, der für politisches und gesellschaftliches Engagement außerordentlichen Charakters verliehen wird. Er ist zwar engagierter Humanist, doch hat er in dieser Hinsicht nie irgendwelche bedeutenden Taten geleistet. Jedoch selbst wenn er etwas nennenswertes in dieser Richtung geleistet hätte und daher den Preis verdiente, bestände immer noch keine Aussicht für ihn, auch wirklich ihn zu erhalten. Als Religionskritiker ist er bei sehr vielen Menschen unbeliebt. Die verschiedenen religiösen Gruppen im Westen bilden mächtige Einflussgruppen. Sie haben viel Geld, einen riesigen Propagandaapparat und können als kritikimmun angesehen werden. Mit ihrer Meinung beeinflussen sie Kommitees, wie hier des Nobelpreises.
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon Max » Fr 23. Nov 2007, 17:12

Andreas Müller hat geschrieben:Ich finde Dawkins ja ziemlich banane, was seine politische Haltung betrifft. Der Mann hat einfach überhaupt keine Ahnung von Politik.

Kannst du das näher erläutern?
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Re: Friedensnobelpreis an Dawkins

Beitragvon pinkwoolf » Fr 23. Nov 2007, 19:02

@ Max
Ich stimme mit dir in fast allen Punkten überein, sowohl was Dawkins als auch was Hirsi Ali betrifft. Nur in einem nicht: mir scheint, das Nobelpreiskomitee ist tatsächlich ziemlich unabhängig. Die haben sich schon in manche Nesseln gesetzt. Manche Entscheidungen finde ich sehr daneben, andere nicht; aber dass die sich irgendwo lieb Kind machen wollen, sehe ich nirgendwo.
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