Prostitution und Freiwilligeit

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Beitragvon trazy » Do 1. Nov 2007, 12:30

Alice Schwarzer über Prostitution: "Die Freiwilligkeit ist ein Mythos"

Mir ist es gerade zu unangenehm den Text zu lesen, aber ich halte dagegen. Ich werde mich im Laufe der Diskussion dazu zwingen den Text zu lesen.

Ist dieses Forum offen genug, trotz nicht real vorhandener echter Anonymität, so etwas zu diskutieren?
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon Andreas Müller » Do 1. Nov 2007, 13:38

Ist dieses Forum offen genug, trotz nicht real vorhandener echter Anonymität, so etwas zu diskutieren?


Wir haben hier schon über ganz andere Dinge diskutiert, in meinem Fall ohne Anonymität. Mir doch egal, das ist ein freies Land.

Was das Thema betrifft: Wenn die Beispiele von Schwarzer zutreffen, dann sind die zugehörigen Gesetze ja absolut bescheuert. Wenn es ein normales Arbeitsverhältnis WÄRE, dann dürfte man die Prostituierten nicht ewig im Bordell einsperren oder am Ausstieg hindern oder zulassen, dass sie ihre Kinder mitnehmen. Es gibt Arbeitsschutzgesetze, Menschenrechte, Kinderrechte - was soll überhaupt dieser Schwachsinn?

Ich glaube, das ist feministische Propaganda, das kann überhaupt nicht stimmen.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 1. Nov 2007, 14:12

trazy hat geschrieben:Mir ist es gerade zu unangenehm den Text zu lesen,
Hö? Was ist daran so unangenehm - abgesehen davon dass das Bild (und das Thema) welches Frau Schwarzer zeichnet recht schwarz ist. Oder schaut dir jemand über die Schulter :lachtot:

trazy hat geschrieben:Ist dieses Forum offen genug, trotz nicht real vorhandener echter Anonymität, so etwas zu diskutieren?
Wo sollte hier jetzt ein Problem sein?

Über was willst du eigentlich diskutieren? Das Gesetz, Frau Schwarzer, Frau Schwarzer Ansicht in diesem Interview, Prostitution, ..?

Andreas Müller hat geschrieben:Wenn die Beispiele von Schwarzer zutreffen, dann sind die zugehörigen Gesetze ja absolut bescheuert.
Volle Zustimmung, wenn die Beispiel - so wie behauptet - zuträfen, habe da aber leise Zweifel, wobei es unabhängig davon durchaus sein kann, dass das Gesetz zwar gut gemeint aber schlecht ist. Aber Frau Schwarzer zumindest ist nicht objektiv sondern eher recht verblendet und meines Erachtens (immer) nicht um das tatsächliche Wohl der Frauen besorgt, sondern um ihr Weltbild - dabei unterstelle ich ihr sogar lautere Absichten als Ursprung, aber sie ist m.E. schon etwas be- und gefangen in ihren Vorstellungen und Ansichten.

Abgesehen davon, wenn wie von ihr als Beweis dafür dass Freiwilligkeit ein Mythos sei der Hamburger Hauptkommissar zitiert wird, mit "95% der Frauen sind Opfer" ja noch mindestens 5 % vielleicht doch ganz und gar Freiwillige und reine
Nutznießer sind? Abgesehen davon, dass - gesetzt den Fall die Zahlen wären so einfach zutreffend - "frau" ja freiwillig einsteigen kann, freiwillig dabei sein kann und doch auch ein Opfer sein mag.

M.W. ist Sinn und Inhalt des Gesetzes die Frauen (die Prostituierten) aus der Illegalität zu holen, nicht aber Zuhälterei oder gar den Zwangsmaßnahmen.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon trazy » Do 1. Nov 2007, 14:37

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Über was willst du eigentlich diskutieren? Das Gesetz, Frau Schwarzer, Frau Schwarzer Ansicht in diesem Interview, Prostitution, ..?

Hat Frau S. recht? Warum nicht/doch? Wie ist die Wirklichkeit? Gibt es Erfahrungen? Gibt es Empfindungen über jegliche Personen in der Thematik? Welche?
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon HF******* » Do 1. Nov 2007, 15:22

Andreas schrieb:
…Wenn es ein normales Arbeitsverhältnis WÄRE, dann dürfte man die Prostituierten nicht ewig im Bordell einsperren oder am Ausstieg hindern oder zulassen, dass sie ihre Kinder mitnehmen. Es gibt Arbeitsschutzgesetze, Menschenrechte, Kinderrechte - was soll überhaupt dieser Schwachsinn?…

Die Frage ist ja auch, wer sich um die Arbeitsschutzgesetze, Menschenrechte und Kinderrechte kümmert, wenn es die Prostituirten nicht tun, vielleicht auch gar nicht können. Wo kein Kläger, da kein Richter.

Wäre das ein Arbeitsverhältnis, müsste die Staatsanwaltschaft sofort gegen die „Arbeitgeber“ ermitteln, weil das Nichteinzahlen von Sozialversicherungsbeiträgen und Krankenkassenbeiträgen eine Straftat ist.
Das Problem ist natürlich, entsprechend vorzugehen, wenn dann die Frauen da stehen und sagen: Nöö, wir sind freischaffend oder nur zum Spaß hier. Da passen die Gesetze nicht richtig.

Die ausdrückliche Erwähnung der Sozialversicherungspflicht war nur ein kleiner Anfang, der eigentlich zu Gunsten der Prostituierten gedacht war, nicht gegen sie. Es bringt aber in dieser Form ersichtlich zu wenig, wenn es zutrifft, dass kaum oder keine Prostituierten als solche versichert sind (geschweige denn, die Einnahmen versteuern!).

Ob solche Großbordelle die Lage verschlechtern oder verbessern, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mirr aber denken, dass das für den Staat eher einfacher zu handhaben wäre.

@Kosmopolit: Ich glaube, Trazy ist ein Bot.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon Andreas Müller » Do 1. Nov 2007, 20:51

Trazy weiß natürlich, dass wir ihn rauswerfen, wenn er sich als Troll oder Bot erweisen sollte.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon pinkwoolf » Do 1. Nov 2007, 21:48

Was, bitte schön, ist ein Bot? :gott:
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon HF******* » Do 1. Nov 2007, 22:24

@pinkwoolf: war nicht so ganz ernst gemeint. Ein Bot ist eine Maschine, ein Programm, dass Textbausteine zu einem Gesamtinhalt zusammen setzt und auf Stichwörter weitere Textbausteine zusammenschustert. :igitt:
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon trazy » Sa 3. Nov 2007, 09:28

Andreas Müller hat geschrieben:Trazy weiß natürlich, dass wir ihn rauswerfen, wenn er sich als Troll oder Bot erweisen sollte.

Na dann ist ja gut. :2thumbs:

Andreas Müller hat geschrieben:Ich glaube, das ist feministische Propaganda, das kann überhaupt nicht stimmen.

Womit du natürlich eindeutig Recht hast. Ich finde diese Propaganda so verquer und gegenteilig zur Realität.

Ich empfinde deshalb, dass es schon verbrecherisch ist so eine Anschauung in die Welt zu setzen, mit dem Wissen dass das nicht stimmt. Hoffentlich glaubt das kein 14-jähriger, der gerade sich Fragen in dieser Richtung stellt. Aber durch Internet und CO werden die Jungs auch schlauer darüber. Ich weiß nicht wie das bei mir war als ich 14 war, aber ich bin gegen dieses Einlullen. Denn das ist was Frau Schwarzer da macht: Einlullen und Realität verzerren bis dahin sie ins Gegenteil zu verkehren.

Kinder müssen VIELLEICHT bis zu einem (welchen weiß ich nicht) Zeitpunkt vielleicht ja von der Wirklichkeit verschont bleiben, aber der Weg von Frau Schwarzer ist da falsch. Was sie verbreitet glauben allerhöchtens Kinder oder unreife arme Erwachsene.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon dvrvm » So 4. Nov 2007, 13:14

Hm... Freiwilligkeit ist sicher nicht ein vollständiger Mythos, sicher arbeitet ein Teil der Prostituierten freiwillig in diesem "Gewerbe", aber es ist IMO extrem blauäugig, Sachen zu schreiben, wie "die Prostitution ist heutzutage ein ganz normales Gewerbe"...
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon trazy » So 4. Nov 2007, 14:51

Sicher, wer macht denn auch sowas.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon trazy » So 11. Nov 2007, 16:33

Die Meinung bezüglich 14-jähriger habe ich deshalb, weil ich da an meine eigene Vergangenheit sehr verwischt denke.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon Andreas Müller » So 11. Nov 2007, 16:42

Trazys dunkle Vergangenheit als Prostituierte... :^^:
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon trazy » So 11. Nov 2007, 18:08

Andreas Müller hat geschrieben:Trazys dunkle Vergangenheit als Prostituierte... :^^:

haha .. nee das hat mit Prostitution bei mir gar nix zu tun, sondern dem allgemeinen Leben.
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Re: Prostitution und Freiwilligeit

Beitragvon emporda » So 11. Nov 2007, 19:03

trazy hat geschrieben:Ist dieses Forum offen genug, trotz nicht real vorhandener echter Anonymität, so etwas zu diskutieren?

Es gibt auch bessere Ansätze das älteste Gewerbe der Welt in den Griff zu bekommen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 79,00.html

Die Moralprediger der KK sollten sich besser ganz raushalten. 1476 n.C. wird von Papst Sixtus IV das Fest der Unbefleckten Empfängnis gestiftet. Dieser Papst betreibt sinnigerweise im Vatikan ein Bordell, besteuert seine Nutten und hat Kinder mit der eigenen Schwester, ein moralisches Beispiel erster Güte.
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