F.F.H. Fakt hat geschrieben:1. Frage: Wer darf denn dann Deiner Meinung nach "ein BMW-Cabrio fahren, auf den Malediven tauchen und jede Weihnachten neue Möbel (kaufen)"?
2. Frage: Welche qualitativen Unterschiede gibt es Deiner Meinung nach zwischen "unqualifizierte(n) und ungelernte(n) Kräfte(n), die gerade mal
Lesen und Schreiben können" und denen, die "hochqualifiziert", "hochgelehrt" und des Schreibens und Lesens kundig sind?
1) ich habe immer sehr gut verdient, war trotzdem nie auf den Malediven tauchen und unsere Bettgestelle habe ich sogar selber gebaut, weil die üblichen Pappdeckel aus dem Möbelhaus schon beim Hinschauen auseinanderfallen. Ich kenne diesen Konsumzwang von ehemaligen Mitarbeitern und habe dafür nie Verständnis gehabt. Dort galt nur - seht alle her was wir uns Tolles leisten können, und wir mussten uns ständig mit den Lohnpfändungen aueinandersetzen.
2) Eine unqualifizierte Kraft ist jemand, der einen regulären Schulabschluß hat und in dem Beruf/Job, in dem er gerade arbeitet, über keine Ausbildung verfügt. Ein ungelernte Kraft ist jemand, der bei nahezu allen Abschlüssen versagt hat - also auch Hauptschule und Sonderschule - und der vielfach nicht einmal die Umgangssprache beherrscht. Oft kommt noch Analphabetismus ganz oder in Teilen dazu
Gerade heute ist so eine Jammerstory von VERDI ferngelenkt im Spiegel erschienen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,521760,00.htmlIch teile nicht die Einstellung, dass jeder der Arbeiten will auch Arbeit findet. Es gibt ein Vielzahl von Qualifikationen und Berufsbildern, die durch technologische Entwicklung und Rationalisierung obsolet geworden sind. Sich dann hinzusetzen und zu jammern, "ich finde keine Arbeit", das ist die falsche Einstellung.
Ich bin aber der festen Überzeugung, das jeder geistig aufgeweckte Mensch, der bereit ist intensiv dazu zu lernen, auch eine Arbeit in einem anderen Berufsfeld finden kann - notfalls im EU-Ausland. Allerdings scheitert das bei mindestens 20% der (5,5 Millionen) abhängig Beschäftigten an einem Punkt, der geistigen Fähigkeit überhaupt komplexe berufliche Kenntnisse zu erlernen.
In welchem Umfang eine Volkswirtschaft solche Leute ein Leben lang durchschleppen kann, das ist Ansichtssache. Je mehr man auf industrielle Leistungsgesellschaft macht, um so geringer ist die Toleranz dafür. In zunehmenden Umfang vergreist die Gesellschaft und ist auf Zuwanderung angewiesen um den Lebensstandard aller zu sichern. Die Grenze von 1 Rentner auf 1 Beschäftigten ist so gut wie erreicht. Da die Zuwanderung wiederum fast nur aus ungelernten Kräften besteht. sind beide zusammen mehr als die Wirtschaft verkraften kann.
Wer meint ich liege da total verkehrt, dem empfehle ich erst einmal bei EUROSTAT das Jahrbuch 2006 mit den Wirtschaftdaten der EU-25 zu studieren.
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal ... -CD-06-001Die Bevölkerungsprojektion besagt für 2050 etwa 74,6 Millionen anstelle heute 82,6, die Bevölkerung über 65 beträgt heute 18,6% und wird auf etwa 30% steigen. Das reduziert die abhängig Beschäftigten von derzeit 27,5 Millionen auf etwa 22 Millionen, die Zahl der Rentner wird dann von fast 26 Millionen auf rund 30 Millionen steigen. Da der internationale Wettbewerb die Lohnkosten nach oben deckelt, bleibt nichts anderes, als dem Beschäftigten deutlich weniger als heute zu zahlen.