1von6,5Milliarden hat geschrieben:Jakob hat geschrieben:Das ist es, was mich an den Krawall-Linken immer so stört. Die Rechte anderer (Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit) greifen sie gerne an.
Ist wohl typisch für alle Menschen. Übrigens diskutiere ich genau darüber auch ab und zu mit "Krawall-Linken". Aber ich glaube auch mit dir muss man darüber diskutieren, da du ja für die Einschränkung der Rechte in diesem Fall von den zwei "Künstlern" bist. Denk mal darüber nach.
Du machst genau das, was du andersherum anprangerst.
Es ist immer leicht sich auf die Kunstfreiheit zu berufen, wenn man die Rechte (z.B. Versammlungsfreiheit) anderer stören will. Von mir aus kann jeder seine Rechte nach Gusto ausleben. Aber wenn die Rechtsanwendung nur (oder vor allem) dem stören der Rechte anderer dient, dann ist sie unbillig. - Das kann ich durchaus unterscheiden.
Jakob hat geschrieben:Ich bin Atheist und Du (wahrscheinlich) auch.
glaube schon
Jakob hat geschrieben: Wenn aber Atheismus automatisch für "links" steht
Ist natürlich Unsinn. Liegt aber wohl zum Teil daran, dass "Mensch" nicht differenzieren kann und nur mit ganz wenigen Schubladen umgehen kann. Auch dürfte wohl der 08-15-Konservative eben das traditionelle Weltbild, die traditionelle Gesellschaftsordnung "konservieren" wollen und da hockt nun mal die Kirche drinnen. Auch mag besonders die Kirche nach dem "Hexen" nicht mehr opportun waren, gerne jegliche Kritiker oder auch nur "Nicht-Anhänger" als Linke verunglimpft haben.
Mag ja sein, daß Konservative und Kirche das Wetlbild "konvervativ = religiös <--> links = atheistisch" fördern. Aber deswegen müßen wir das doch nicht auch tun.
"Der Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner, Vorstandsmitglied des bfg München," der Bericht war also sehr in eigener Sache, unsigniert und auch Herr Kastner und(?) der Autor werden neben dem Atheismus noch eine politische Meinung haben. Allerdings ist deine Sichtweise glaube ich durch deine politische Einstellung und durch einen nicht unbedingt nachvollziehbare persönliche Betroffenheit als Reserveoffizier sehr getrübt.
Zugegebenermaßen war der Artikel in eigener Sache, aber ist es nötig, daß ein Autor, wenn er Thema A behandelt, seine Meinung zum Thema B derartig mit einfließen läßt?
Darüber kann man streiten, denke ich. Aber ich bin in diesem Fall nun mal der Ansicht, daß die starke Einbeziehung des Themas B (Politik) den Interessen des Autors bezüglich des Themas A (Religionskritik, Atheismus) zuwiderläuft.
Aber das sollte ich vielleicht mal dem Autor schreiben...
Erkläre mir bitte mal, warum die zwei Typen da nicht rumgehen dürfen, es ist bzw. müsste auch Polizisten bekannt sein, dass Herr Kastner nicht viel mehr macht. Ob dies jetzt wirklich Kunst ist, sollte kein Polizist entscheiden dürfen. Aber ein stummer Protest von zwei(!) Personen, warum muss er denn unterbunden werden? Damit ein paar Großkopferte sich nicht gestört fühlen?
Na ja, einfach rumgehen hätten sie ja jederzeit dürfen. Das Problem ist, daß sie in einer Aufmachung rumgelaufen sind, die ausschließlich den Zweck hatte, aufzufallen und die Teilnehmer der Zeremonie (freundlich gesagt) mit dem Tod in Verbindung zu setzen. Sagen sie ja selbst:
Deswegen fand er sich zur Heldenfeier ein, mit Camouflage gekleidet als Soldat, Arm in Arm mit einem Schauspielerkollegen als fröhlicher Pfarrer. Die beiden wären in der allgemeinen Begeisterung nicht aufgefallen, hätten sie sich nicht Leichenblässe ins Gesicht geschminkt.
Es geht auch gar nicht darum, ob das Kunst ist oder nicht, sondern darum, daß die Polizei eine Eskalation vermeiden soll/muß. Wenn jemand zu einer angemeldeten Veranstaltung geht, um dort zu provozieren, dann muß die Polizei nicht warten, bis der angegriffen wird, sondern darf/soll die Provokation durchaus unterbinden.
Fazit:
1. Ich meine, daß das Einschreiten der Polizei im vorliegenden Fall rechtmäßig und in Einklang mit dem Ziel eines angemessenen Interessenausgleiches war. Kann man natürlich immer anders sehen (zwei Juristen, drei Meinungen), aber ich glaube, daß ich damit auf Seiten der juristisch herrschenden Meinung stehe.
2. Warum ich gegen eine Verknüpfung von Politik und religiöser Einstellung bin, habe ich, denke ich, ausführlich dargelegt. Die gleichen Argumente halte ich dem Konservativen entgegen, wenn er mir erzählen will, ich müßte eigentlich religiös sein.
3. Deine Einstellung bezüglich Studentenverbindungen kenne ich leider nur zu gut von meinem Bruder und einigen Freunden, die eher links stehen. Nimm's mir nicht übel, aber mir scheint, sie zeichnet sich vor allem durch Vorurteile aus und den (teils sogar bewußten) Unwillen, diese zu korrigieren. Und diesen Unwillen, Vorurteile zu korrigieren und die daraus resultierende Feindseligkeit, erlebe ich interessanterweise bei Linken deutlich öfter als bei Konservativen. (Ich weiß, eigenes Erleben ist ein schlechtes Argument.)
4. Scheiße, der Beitrag ist viel zu lang geworden.