JaAri hat geschrieben:Ist es noch so, dass auf diese Art unterrichtet wird? Information ohne weitreichende Hintergrundinformation und Argumentationshilfen
An geistigem Potential der Schüler mangelt es bestimmt nicht. Das Problem, an dem es meiner Meinung nach scheitert, ist die Tatsache, dass die Bildungspolitik nicht vorrangig daran interessiert ist solche Sachen zu vermitteln. Es ist viel wichtiger darauf zu schauen, dass man bestimmte Tests und Schularbeiten absolvieren kann. In den höheren Schulen wird hauptsächlich darauf geschaut, jemanden auf die Matura vorzubereite, die solche Sachen nicht verlangt. Und die Ausbildung für einen Beruf erfordert es sowieso nicht solch ein Hintergrundwissen zu haben.Ari hat geschrieben:Wenn ja, mangelt es an Zeit dafür? An geistigem Potential der Schüler?
Ari hat geschrieben:Mich persönlich stört es nämlich extrem, dass ichso hilflos in diese Welt geschickt wurde.
Goethe hat geschrieben:Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh' ich nun ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor;
Natürlich tut sie das. Das ist auch das Problem, dass ich in diesem Schulsystem sehe. Es ist ermüdend. Wissenschaft wird nicht spannend, interessant und sinnvoll behandelt, sondern regelrecht ausgetrieben. Am Anfang dieses Jahres ging ich, inspiriert von Dawkins, euphorisch in die Biologiestunden hinein. Inzwischen ist es einfach nur noch Öde und man versucht die Sache so schnell und schmerzlos wie möglich über die Bühne zu bringen. Ich weiß nicht, was es genau ist, aber diese Schule schafft es tatsächlich normalerweise spannende Themen langweilig zu machen. Wie man das ändern könnte, dafür hätte ich jetzt auch keine einfache Lösung. Wirtschaftliche Zwänge verhindern allzu utopische Bildungsziele und Schulsysteme, die für den einzelnen Menschen wahrscheinlich viel sinnvoller wären.Ari hat geschrieben:Fördert diese Art der Wissensvermittlung nicht eine Kultur des Abnickens, statt einer des kritischen Hinterfragens?
Ari hat geschrieben:Es wurde mir zwar gelehrt was nach wissenschaftlichem Standpunkt die derzeit gültige Theorie ist, aber selten warum dies so ist und wie man den Leugnern/Kritikern dieser Theorien etwas entgegensetzt. Nun bin ich auch einige (aber nicht so viele Jahre) aus der Schule und vielleicht hab ich einfach nicht aufgepasst oder die falsche Schule besucht, aber:....
taotne hat geschrieben:Selbst wenn es Lehrer gibt, die Versuchen den Hintergrund zu vermitteln, scheitern sie dann daran, dass die(für die Prüfungen bzw. Matura) vorgegebenen Ziele nicht mehr erreicht werden.
Gast hat geschrieben:Keiner wollte sich anlegen, um sich nicht das Abi zu versauen.
totne hat geschrieben:Inzwischen ist es einfach nur noch Öde und man versucht die Sache so schnell und schmerzlos wie möglich über die Bühne zu bringen.
taotne hat geschrieben:Wirtschaftliche Zwänge verhindern allzu utopische Bildungsziele und Schulsysteme, die für den einzelnen Menschen wahrscheinlich viel sinnvoller wären.
ostfriese hat geschrieben:Erstens fehlt es den Lehrplanautoren und Lehrern selbst an philosophischer Grundbildung; zweitens kommen viele Unterrichtende durchaus in Schwulitäten, wenn Herkunft und Sicherheit "ihrer" Fakten/ Lerninhalte hinterfragt werden; und drittens könnte weltanschauliche Unmündigkeit natürlich auch gesellschaftlich gewollt (speziell im Interesse der Kirchen) sein.
Ari hat geschrieben:Bedeutet 1. und 2. dann nicht, dass unsere Ausbildung von vorne bis hinen, inkl. Studium auf Lehramt falsch konzepiert ist? Das auf völlig falsche Bereich wert gelegt wird? Gibt es bei den Lehrern, in den Lehrerverbänden etc. dagegen irgendwelche Aufschrei? Oder schweigt man aus Angst vor Ärger und/oder weil man selbst so sehr Produkt des Systems ist, dass man die Fehler dessen nicht sieht?
ostfriese hat geschrieben:Ari hat geschrieben:Bedeutet 1. und 2. dann nicht, dass unsere Ausbildung von vorne bis hinen, inkl. Studium auf Lehramt falsch konzepiert ist? Das auf völlig falsche Bereich wert gelegt wird? Gibt es bei den Lehrern, in den Lehrerverbänden etc. dagegen irgendwelche Aufschrei? Oder schweigt man aus Angst vor Ärger und/oder weil man selbst so sehr Produkt des Systems ist, dass man die Fehler dessen nicht sieht?
Ja. Nein. Ja und/oder ja.
Wenn es einen Aufschrei gibt, dann habe ich ihn noch nicht vernommen. Und ich selbst werde auch nicht schreien, so lange ich Gefühl habe, dann als einsamer Rufer in der Wüste zu erscheinen. Wer gibt schon gern den milde belächelten Don Quixote?
ostfriese hat geschrieben:1. Wo würdet ihr die wichtigsten Lernziele der wissenschaftlich-philosophischen Aufklärung sehen?
2. Welche davon sind am schwierigsten zu erreichen, welche am einfachsten?
3. Wie?
ostfriese hat geschrieben:Ja, auch ich sehe den Kern der ganzen Auseinandersetzung bei der Frage, ob Wissen auch nur eine Form von Glauben ist, oder ob man plausibel machen kann, warum wir bestimmten Aussagen mehr Vertrauen schenken (sollten) als anderen.
emporda hat geschrieben: Nichtwissenschaftliche Ideen sind oft absolut richtig, unwiderlegbar und klassifizieren sich allein dadurch als eine Pseudowissenschaft.
El Schwalmo hat geschrieben:Der Begriff 'Wissen' im Sinne von 'erkannter Wahrheit' stört dabei nur, denn dann wäre man genau wieder bei dem Dogma, das man ja eigentlich bekämpfen möchte.
pinkwoolf hat geschrieben:wie man kreationistischen Hohlköpfen den Wind aus den Segeln nehmen kann.
Ich hoffe, diese Formulierung ist nicht justiziabel; falls doch könnte ich mit der Moderation leben.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Der Begriff 'Wissen' im Sinne von 'erkannter Wahrheit' stört dabei nur, denn dann wäre man genau wieder bei dem Dogma, das man ja eigentlich bekämpfen möchte.
Richtig! Man muss also den hypothetischen Charakter allen synthetischen Wissens herausstellen.
ostfriese hat geschrieben:Aber man darf dabei das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und den Eindruck erwecken, als sei jede Behauptung ungefähr gleich beachtungswürdig und wahr-scheinlich.
ostfriese hat geschrieben:pinkwoolf hat geschrieben:wie man kreationistischen Hohlköpfen den Wind aus den Segeln nehmen kann.
Ich hoffe, diese Formulierung ist nicht justiziabel; falls doch könnte ich mit der Moderation leben.
Erstens verkehren in diesem Forum kaum Kreationisten.
Zweitens impliziert Deine Formulierung nur, dass es unter den Kreationisten Hohlköpfe gibt, nicht jedoch, dass alle Kreationisten Hohlköpfe sind. Es muss sich also kein Kreationist persönlich angesprochen fühlen...
Gast hat geschrieben:Mir schien, als meintest Du, auf der Basis von Wissen anderen Menschen deren Glauben vorhalten zu wollen.
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