folgsam hat geschrieben:Das ist kein Problem der Migranten schlechthin, sondern das von streng religiös erzogenen Menschen allgemein. Jedoch gibt es auch hier unterschiede, ich glaube Quäker, Unitarier und andere, reformatorische Konfessionen mit einer religiös begründeten, starken Arbeitsethik werden wohl nicht so oft zu den Bildungsversagern gehören wie beispielsweise die Kinder sunnitischer Ziegenhirten aus der anatolischen Einöde.
Ich sehe es durchaus als persönliche Beleidigung an, wenn die Sache so undifferenziert betrachtet wird.
Meine Eltern waren keine deutschen und auch ich bin nicht in Deutschland geboren. Beide sind studierte Bau-Ingenieure und machen sich noch heute über die deutschen Ausbildungsstandards lustig die an so mancher deutschen Uni herrschen und Studenten ohne Praxis oder solide theoretische Bildung in die Welt entlassen. Selbstverständlich sehe ich mich als deutscher, oder vielmehr : als Europäer.
Meine Verbindung zu meinem Geburtsland Rumänien beschränkt sich auf die jährlichen Besuche noch dort lebender Verwandter.
Auch ich sehe mich vorrangig als Europäer, lebe als Gast in einem fremden Land und will auch niemanden persönlich angreifen, trotzdem muß man so ein Thema, seine Ursachen und Auswirkungen doch diskutieren dürfen. Noch einmal 10 bis 20 Jahre Schweigen drüber und die Bombe platzt mit einem lauten Knall. Wir haben hier Jahr für Jahr über 30.000 Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika kommend, die zu 95% Analphabeten sind und keinerlei berufliche Ausbildung haben, außer vielleicht Erfahrung als Ziegenhirt. Manche arbeiten bei den Bauern auf den Feldern, sammeln längst den Landstraßen den Müll ein, ganz selten steht mal jemand bei Aldi oder Lidl an der Kasse, der ist aber schnell wieder weg.
Nicht alle kann man zurückschicken, die Herkunftsländer sind froh bei 20% bis 50% Arbeitslosigkeit ihre "unnützen" Esser los zu werden und akzeptieren keine Rückreise. In vielen Berbergemeinden des Atlas gibt es Witwen von 15 Jahren mit bis zu 3 Kindern, die nach der lokalen Kultur nicht mehr heratsfähig sind und auf Lebenszeit der Verwandschaft auf der Tasche liegen. Der Mann und Vater ist auf der Reise nach Europa verschollen.
Die Lebensbereiche dieser Wirtschaftsflüchtlinge in den lokalen Städten hier entwickeln sich langsam zu einem Schandfleck geprägt von Kleinkriminalität und Klein-Vandalismus. In einem Land mit einem Tourismus von 55 Millionen Besuchern pro Jahr ist das geradezu der Weg in die Katastrophe, niemand macht gerne Urlaub neben Müllhalden und Slums umgeben von bettelnden Kindern und Taschendieben. In Orten wie Sevilla wurden Leute im dritten Stock in ihrer Wohnung ausgeraubt, sie hatten die Balkontür offen gelassen.
In Afrika sind die gesellschaftlichen Strukturen am Zerfallen. Die ethnischen Konflikte der Stammesgesellschaften brechen auf und zerstören das Ergebnis von 40 Jahren begrenzter Freiheit, Selbstbestimmung und Aufbau in wenigen Wochen, so wie jetzt in Kenia geschehen. Im nahen Osten sind die Konflikte eher religös bedingt, aber nicht weniger intensiv und die Auswirkungen nicht weniger fatal. Wenn diese Gesellschaften nun alle auf die Idee kommen ihre unnützen Esser nach Europa zu jagen und Jahr für Jahr Hunderttausende oder Millionen hierher drängen, was passiert dann. Wie können Europa nicht einzäunen mit Beton und Stacheldraht, wie es die Israelis machen (mußten).
Man hat hier so eine Art Generalamnestie durchgeführt, alle Illegale die einer geregelten Arbeit nachgingen, bekamen eine Aufenthaltsgenhmigung. Nach wenigen Jahren ist der alte Status wieder erreicht, es gibt wieder viele Illegale. So eine Maßnahme verschafft nur etwas Luft, ist aber keine Lösung.