Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

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Beitragvon stine » Do 17. Apr 2008, 11:27

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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Mark » Do 17. Apr 2008, 15:28

Ich denke diese "Zahlen" werden sich in den nächsten Jahrzenten langsam aber sicher zwischen den Geschlechtern ziemlich angleichen... Was ist schon noch gross Unterschied zwischen "uns", wenn erst mal wirklich alle gleich erzogen und behandelt werden ?
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon stine » Do 17. Apr 2008, 15:38

Mark hat geschrieben:...wenn erst mal wirklich alle gleich erzogen und behandelt werden ?

Das könnte interessant werden!
Bist du auch einer der glaubt, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern wegerzogen werden kann?

Neugierige Grüße von stine
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 17. Apr 2008, 17:02

Sicherlich nicht jeder Unterschied (vorallem nicht die körperlichen), aber sonst schon viele.
(Junge) Frauen haben z.B. ja das Rauch-, Trink- und Autofahrverhalten des Mannes schon recht gut übernommen. Ein Zeichen wie dumm doch die Frauen sind, verstehen unter Emanzipation die Übernahme der schlechten Angewohnheiten.

PS: Nur weil Frauen sich in vielem genauso dumm verhalten wie Männer, sind sie zwar dumm, aber nicht dümmer als der Mann. Der Mensch an sich ist einfach dumm.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Ari » Do 17. Apr 2008, 20:05

Mark hat geschrieben:Ich denke diese "Zahlen" werden sich in den nächsten Jahrzenten langsam aber sicher zwischen den Geschlechtern ziemlich angleichen... Was ist schon noch gross Unterschied zwischen "uns", wenn erst mal wirklich alle gleich erzogen und behandelt werden ?


Hmm die Gesundheit ist natürlich auch ein Spiegelbild der beruflichen und privaten tätigkeiten. Trotzdem glaub ich nicht, dass es "ein grosses gleichmachen" geben wird

Ich hab im Spiegel ein interessantes Interview gelesen, dem ich in teilen zustimmen kann.
Es geht darum (was ich nicht unbedingt sooo toll find) ob jungs sich nicht austoben müssen und es in manchen Bereichen Unterschiede gibt wie jungs die Welt kennenlernen sollten gegenüber denen von Mädchen
Aucher der Bereich mit den Aussagen wie die heutige Welt und Zukunft (Internet etc.) ist Männergemacht und wird sicher auch länger männerdominiert bleiben. Vielleicht seh ich die Welt zu sehr von meinem eigenen biotop aus, aber in den Bereichen wie Opensource oder bei den (mittlerweile) milliardenschweren Web1.0, Web2.0, Software und Hardwarefirmen sind Männer eindeutig dominierend. Das sorgt natürlich auch für ganz andere Gefahren, SIchtweisen und Prägung.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon stine » Do 17. Apr 2008, 21:53

SPIEGEL ONLINE: Sollen etwa Eltern, Erzieher, Lehrer aggressive Jungs einfach prügeln lassen?

Bergmann: So lange es ungefährlich ist, unbedingt. Das ist Erlernen von sozialen Verhaltensweisen. Jungs sind schon im zarten Alter von zwei bis vier Jahren völlig anders als Mädchen. Sie müssen ihre Erfahrungen mit dem Raum um sie herum auch mit männlicher Wucht machen können. Wenn das blockiert wird, wird die kognitive und soziale Entwicklung eines Jungen gehemmt. Gleichzeitig werden sie dann eingehüllt in diese weibliche harmonische Lebenswelt, die ihnen unendlich auf den Keks geht. Im Grunde ist es ein Wunder, dass es noch so viele seelisch gesunde Jungen gibt.


Ich hab das mal aus dem Interview kopiert, weil ich der Meinung bin, dass hier klar sichtbar wird, dass unsere hochzivilisierte Welt keinen Spielraum läßt für typische Verhaltenseisen. Natürlich sollen Handgreiflichkeiten nicht schwere Verletzungen nach sich ziehen, aber mancheiner brauchts vielleicht auch mal etwas direkter.
Die derben und gefährlichen Ausrutscher beim "handfesten" Streit untereinander, entstehen vielleicht gerade deshalb, weil Jungs zu lange ausgebremst wurden. Sozusagen das Fass, welches überläuft. (Ich kann mich natürlich auch irren :wink: )

Ich glaube, dass sich eine Gesellschaft keinen Gefallen damit tut, Männer und Frauen mit den selben Maßstäben zu messen.
Wenn jeder den Beruf ergreifen würde, der seinem Naturell und seiner Begabung am besten entspricht, dann teilte sich unsere Gesellschaft natürlich auf. Davon bin ich überzeugt. Dass es immer Ausnahmen auf beiden Seiten gibt, ist damit auch nicht bestritten.

LG stine
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon pinkwoolf » Do 17. Apr 2008, 22:07

Der Artikel ist heiter im Ton und macht sicherlich nachdenklich; aber die Rollenverteilung, die Männlein und Weiblein in ihrer Mehrheit zu ihren albernen Verhaltensweisen verdammt, ist doch dieselbe wie zu Zeiten von Cro-Magnon.
Wird eine Frau, die sich mit vollem Einsatz in das Leben einer Professorin oder Geschäftsfrau stürzt, nicht ebenfalls ihren privaten Freundinnenkreis etwas verkümmern lassen müssen zugunsten von professionellen – nein, nicht Beziehungen, sondern Kontakten? Da gewinnt auch die Automarke an repräsentativer Bedeutung, und der Fahrstil wird zackiger. Dafür widerfahren die Haushaltsunfälle eher dem Dienstpersonal, es sei denn, man hat einen Hausmann. Und wenn der sich dann mit einem Heimchen davonmacht, kriegt das mühsam aufgebaute Ego auch schmerzhafte Kratzer.

:lepra:
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Mark » Fr 18. Apr 2008, 08:44

stine hat geschrieben:SPIEGEL ONLINE: Sollen etwa Eltern, Erzieher, Lehrer aggressive Jungs einfach prügeln lassen?

Bergmann: So lange es ungefährlich ist, unbedingt. Das ist Erlernen von sozialen Verhaltensweisen. Jungs sind schon im zarten Alter von zwei bis vier Jahren völlig anders als Mädchen. Sie müssen ihre Erfahrungen mit dem Raum um sie herum auch mit männlicher Wucht machen können. Wenn das blockiert wird, wird die kognitive und soziale Entwicklung eines Jungen gehemmt. Gleichzeitig werden sie dann eingehüllt in diese weibliche harmonische Lebenswelt, die ihnen unendlich auf den Keks geht. Im Grunde ist es ein Wunder, dass es noch so viele seelisch gesunde Jungen gibt.


Ich hab das mal aus dem Interview kopiert, weil ich der Meinung bin, dass hier klar sichtbar wird, dass unsere hochzivilisierte Welt keinen Spielraum läßt für typische Verhaltenseisen. Natürlich sollen Handgreiflichkeiten nicht schwere Verletzungen nach sich ziehen, aber mancheiner brauchts vielleicht auch mal etwas direkter.
Die derben und gefährlichen Ausrutscher beim "handfesten" Streit untereinander, entstehen vielleicht gerade deshalb, weil Jungs zu lange ausgebremst wurden. Sozusagen das Fass, welches überläuft. (Ich kann mich natürlich auch irren :wink: )

Ich glaube, dass sich eine Gesellschaft keinen Gefallen damit tut, Männer und Frauen mit den selben Maßstäben zu messen.
Wenn jeder den Beruf ergreifen würde, der seinem Naturell und seiner Begabung am besten entspricht, dann teilte sich unsere Gesellschaft natürlich auf. Davon bin ich überzeugt. Dass es immer Ausnahmen auf beiden Seiten gibt, ist damit auch nicht bestritten.

LG stine


Ich wage die These (zur Disposition...) : Die typisch geschlechterspezifischen Ausprägungen der Kleinkinder sind ähnlich wie die Religionen von den Eltern übertragen. Werden die Kinder anderes erzogen, zB Mädchen und Jungen wirklich GLEICH behandeln, und mit dem gleichen Dingen beschäftigen etc... dann wird man auch nicht mehr davon sprechen können, daß Kleinkinder schon ab 2 Jahren ausgeprägte "geschlechterspezifische" Unterschiede aufweisen. Ich kenne einfach zu viele Beispiele von Mädchen die nur beim Vater aufwuchsen und nie mit Puppen gespielt haben, sondern mir die Nase blutig gehauen haben. Ich kenne Jungs die erzogen wurden wie Weicheier, da wäre es zum "typischen Mädchencharakter" nur noch ein Wattebauschwurf hin gewesen.

Wer kann belegen, ob die angeblich so geschlechtsabhängige Charakterentwicklung nicht einfach nur ein Überbleibsel ist wie die Religionen und Rassismus ?

Ich sehe keinen Ansatz um sowas zu widerlegen..
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon stine » Fr 18. Apr 2008, 10:36

Mark hat geschrieben:Werden die Kinder anderes erzogen, zB Mädchen und Jungen wirklich GLEICH behandeln, und mit dem gleichen Dingen beschäftigen etc... dann wird man auch nicht mehr davon sprechen können, daß Kleinkinder schon ab 2 Jahren ausgeprägte "geschlechterspezifische" Unterschiede aufweisen. Ich kenne einfach zu viele Beispiele von Mädchen die nur beim Vater aufwuchsen und nie mit Puppen gespielt haben, sondern mir die Nase blutig gehauen haben. Ich kenne Jungs die erzogen wurden wie Weicheier, da wäre es zum "typischen Mädchencharakter" nur noch ein Wattebauschwurf hin gewesen.

Wer kann belegen, ob die angeblich so geschlechtsabhängige Charakterentwicklung nicht einfach nur ein Überbleibsel ist wie die Religionen und Rassismus ?

Ich sehe keinen Ansatz um sowas zu widerlegen..
Erstens gibt es immer Ausnahmen.
Zweitens, sind sich die so Erzogenen im erwachsenen Alter treu geblieben oder haben sie sich verändert?
Drittens kenne ich einige Geschwisterpaare (sogar ein zweieiiges Zwillingspärchen m/w), die das selbe Elternhaus und die selben Spielsachen teilten, die gleiche Schulbildung erfahren durften und trotzdem später unterschiedliche, nämlich geschlechterspezifische Verhaltensweisen an den Tag legten.
Why not?

Hättest du gerne alle gleich?

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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 18. Apr 2008, 11:57

@ Stine (mal abgesehen von der absolut unnötigen Zitieritis) Nur wel sich zwei Kinder alles Teilen, werden sich nicht doch unterschiedliche behandelt.
@ Mark: Nur weil du ein-zwei Väter kennst, die geschlechtsspezifisch keine Affinität zu Puppen haben und deshalb ihrer Tochter keine oder kaum Puppen schenken, so erziehen erfahrungsgemäß auch und gerade Väter Töchter anders, als sie Buben erziehen würden.

Nein, ich glaube nicht das Buben und Mädchen auch bei absolut identischer Erziehung gleich würden, wäre die Testteilnehmeranzahl genügend hoch, man würde einen statistisch signifikanten Unterschied feststellen.
Ja, ich glaube dass sehr viele der Unterschiede anerzogen wurden oder durch Erziehung verstärkt wurden. Aber es gibt eben Unterschiede, für deren Ausprägung es sehr gute evolutionäre Begründungen gibt.

Zu den aggressiven kindlichen Schlägern im nicht gelesenen Spiegelinterview: Es kommt darauf an, was man unter "aggressiven Jungs" versteht. Entweder verstehe ich da was anderes drunter, oder ich bin anders. Es ist normal wenn sich Kinder auch mal körperlich auseinander setzen, sollen sie auch und i.A. sollen sie es selber unter sich ausmachen. Unter einem aggressiven(!), prügelnden Kind, verstehe ich ein Kind, welches mit Aggression und körperlicher Gewalt versucht - erfahrungsgemäß eher erfolgreich - seine Gruppe zu dominieren. Dies würde ich nicht tolerieren, denn das Arsch.. äh Kind lernt so doch nur, dass es mit Aggression zum Ziel kommt. Kinder brauchen Grenzen, Aggressionen brauchen Grenzen.
Prügeln sich einige aggressive Kinder untereinander, siehe erst einmal unter "sollen es unter sich ausmachen" (solange eben niemandes Gesundheit gefährdet wird).
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Mark » Fr 18. Apr 2008, 12:52

stine hat geschrieben:
Mark hat geschrieben:Werden die Kinder anderes erzogen, zB Mädchen und Jungen wirklich GLEICH behandeln, und mit dem gleichen Dingen beschäftigen etc... dann wird man auch nicht mehr davon sprechen können, daß Kleinkinder schon ab 2 Jahren ausgeprägte "geschlechterspezifische" Unterschiede aufweisen. Ich kenne einfach zu viele Beispiele von Mädchen die nur beim Vater aufwuchsen und nie mit Puppen gespielt haben, sondern mir die Nase blutig gehauen haben. Ich kenne Jungs die erzogen wurden wie Weicheier, da wäre es zum "typischen Mädchencharakter" nur noch ein Wattebauschwurf hin gewesen.

Wer kann belegen, ob die angeblich so geschlechtsabhängige Charakterentwicklung nicht einfach nur ein Überbleibsel ist wie die Religionen und Rassismus ?

Ich sehe keinen Ansatz um sowas zu widerlegen..
Erstens gibt es immer Ausnahmen.
Zweitens, sind sich die so Erzogenen im erwachsenen Alter treu geblieben oder haben sie sich verändert?
Drittens kenne ich einige Geschwisterpaare (sogar ein zweieiiges Zwillingspärchen m/w), die das selbe Elternhaus und die selben Spielsachen teilten, die gleiche Schulbildung erfahren durften und trotzdem später unterschiedliche, nämlich geschlechterspezifische Verhaltensweisen an den Tag legten.
Why not?

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Nicht alles gleich ! Sondern alle ähnlich sozial weit entwickelt und auf einer Stufe. Darum wird sich das Mädchen der Zukunft trtzdem noch schön machen und etwas eitel sein, aber der Junge der Zukunft wird das auch immer mehr und mehr und darum mehr Verständnis aufbringen.
Die Jungs der Zukunft werden immer noch raufen und prollen und schreien und prügeln, aber die Mädchen der Zukunft werden das eben AUCH immer mehr und mehr machen, und sich trotzdem schminken und tratschen.
Das Geschlechterbild kann vielleciht bestehen bleiben, sofern sich irgendwann überhaupt noch jemand daran erinnert was denn nun eigentlich mal frühers eher typisch für welches Geschlecht war, die Menschen bleiben trotzdem noch sehr diversifiziert. Aber es gibt eben immer mehr Mädchen die sind wie die Jungen und Jungen die sind wie die Mädchen, die Tendenz ist vollkommen gefestigt und lässt da wohl recht klare Prognosen zu.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Jakob » Fr 18. Apr 2008, 16:12

Mark hat geschrieben:Werden die Kinder anderes erzogen, zB Mädchen und Jungen wirklich GLEICH behandeln, und mit dem gleichen Dingen beschäftigen etc... dann wird man auch nicht mehr davon sprechen können, daß Kleinkinder schon ab 2 Jahren ausgeprägte "geschlechterspezifische" Unterschiede aufweisen. Ich kenne einfach zu viele Beispiele von Mädchen die nur beim Vater aufwuchsen und nie mit Puppen gespielt haben, sondern mir die Nase blutig gehauen haben. Ich kenne Jungs die erzogen wurden wie Weicheier, da wäre es zum "typischen Mädchencharakter" nur noch ein Wattebauschwurf hin gewesen.
Wer kann belegen, ob die angeblich so geschlechtsabhängige Charakterentwicklung nicht einfach nur ein Überbleibsel ist wie die Religionen und Rassismus ?
Ich sehe keinen Ansatz um sowas zu widerlegen..


Ich dachte eigentlich, daß diese Theorien inzwischen wissenschaftlich eindeutig widerlegt werden. (Klar, Ausnahmen gibt's immer.)
Männer und Frauen sind unterschiedlich. Das fängt mit den rein äußerlichen Unterschieden an und setzt sich z.B. in der Vernetzung und Nutzung des Gehirns fort. Frauen und Männer bearbeiten Probleme mit verschiedenen Hirnregionen, nehmen ihre Umwelt verschieden wahr und denken anders. Das haz nix mit "dumm" oder "klug" zu tun, nur mit Unterschiedlichkeit.
Daraus ergeben sich eben auch verschiedene Verhaltensweisen, Problemlösungsstrategien etc. Sowas kann man nicht wegerziehen.
Übrigens: Der Mensch unterliegt der Evolution (das wird HIER wohl niemand leugnen :santagrin: ). Und im Laufe dieser Entwicklung war es wohl vorteilhaft, daß Männchen und Weibchen der Gattung homo sapiens nicht gleichartig sind. Sieht man ja schon an der durchschnittlichen Körperkraft. Dies aus political-correctness-Gründen wegdiskutieren zu wollen, halte ich zumindest in diesem Forum für völlig unangemessen.

Gleichberechtigung heißt "gleiche Rechte", nicht "Gleichmacherei".
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon pinkwoolf » Fr 18. Apr 2008, 19:06

Jakob hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, daß diese Theorien inzwischen wissenschaftlich eindeutig widerlegt werden. (Klar, Ausnahmen gibt's immer.)
Männer und Frauen sind unterschiedlich. Das fängt mit den rein äußerlichen Unterschieden an und setzt sich z.B. in der Vernetzung und Nutzung des Gehirns fort. Frauen und Männer bearbeiten Probleme mit verschiedenen Hirnregionen, nehmen ihre Umwelt verschieden wahr und denken anders. Das haz nix mit "dumm" oder "klug" zu tun, nur mit Unterschiedlichkeit.
Daraus ergeben sich eben auch verschiedene Verhaltensweisen, Problemlösungsstrategien etc. Sowas kann man nicht wegerziehen.

Da stimme ich völlig zu. Selbst die furiosesten Emanzen der 80er Jahre haben nicht gefordert, dass Männer und Frauen bei der Olympiade gemeinsam antreten müssen. Trotzdem würden natürlich Williams oder Scharapova jeden Mann vom Platz fegen – außer den Spitzen der Weltrangliste. Die Unterschiede sind da, aber sie sind kleiner, als vielfach angenommen.
In anderen Lebensbereichen, sei es die Wissenschaft oder das Geschäftsleben, können sich die etwas anderen Problemlösungsstrategien durchaus als Wettbewerbsvorteil erweisen. Aber wer sich in diese Haifischbecken begibt, wird sich auch an die dort herrschenden Gepflogenheiten anpassen.

Deshalb sehe ich in den Verhaltensweisen, die in dem von Stine verlinkten Artikel aus der Süddeutschen karikiert werden, doch eher rollen- als geschlechtsspezifische Muster.

Natürlich war die Rollenfindung – auch innerhalb jeder einzelnen Beziehung – einfacher, als man noch nicht über jedes Detail der Arbeitsteilung und des Balzverhaltens wütende Gefechte austragen musste.

Seufz!

Das ist vielleicht der Grund, warum es einige Zeitgenossen beiderlei Geschlechts zum Islam hinzieht.

:kerze:
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Elis » Fr 18. Apr 2008, 20:37

Natürlich sind Männer und Frauen nicht gleich. Zum einen ist da das Äussere, die äusseren Geschlechtsmerkmale. Dann ist ein unterschiedlicher Hormonstatus vorhanden. Das wirkt sich letzendlich auf die Persönlichkeit und die Reaktionsweise aus. ABER: Diesern immensen Unterschied, den wir haben, der ist grösstenteils sehr wohl soziokulturell bedingt.

An meiner Uni gab es einen "girls day". Der extra für Schülerinnen, damit die sich mit ihrer Lehrperson ungestört (=ohne Jungs) mal die naturwissenschaftlichen Fächer an der Uni ansehen konnten.
Frage: Warum gibt es das, oder besser, ist es nötig, und wenn ja, weshalb?
Mögliche Erklärung: Mädels im Physikunterricht fragt was nach, Raktion der Juns: :lachtot: und :irre: und so weiter, oh Mann, ist die doof... Ging mir selber oft genug so.
Warum verhalten sich die Jungs so? Weil sie das von ihren Eltern so mitbekommen. Der neue Fernseher kommt. Wer wird ihn wohl programmieren? Ein neues Auto muss her. Wer wohl wird den Kauf/die Verhandlung federführend gestalten? Und wer wird den Abfluss vom Waschbecken abschrauben, wenn er verstopft ist?... Was passiert, wenn ein kleiner Junge nach ner Puppe greift? Die Erzieher schreien auf, zumindes im Geiste, oje, der Bub wird schwul, weg damit, böse Puppe.
Immer dasselbe. Und die Frauen sagen: warum soll ich mich abmühen, ich hab do so einen tollen Heimwerker zuhause. Und der Mann nimmt der Frau in der Regel die Einkäufe ab, die schweren zumindest, dabei hat Frau sehr wohl eigene Kraft.
Neulich neues Sofa gekauft, in zwei Teilen in die Wohnung tragen. Ich fang an zu heben, mein Freund: Lass das, das ist zu schwer. Beinahe wäre ich in die Sozio-Falle getappt und hätte ihn machen lassen, aber ich hab dann doch ordentlich mitgetragen, zumindest im Rahmen meiner körperlichen Möglichkeiten.
Emanzipation hin oder her, die Frauen sind faul geworden sind, in dieser evolvierten Rollenverteilung. Und das sahen die Kinder und übernehmen es.

Mir ist klar, dass obige Beispiele nicht auf alle zutreffen, aber man gehe mit offenen AUgen und Ohren beispielsweise an einem Samstag nachmittag durch eine Grossstadt, und solche Beispiele findet man zuhauf, leider.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Elis » Fr 18. Apr 2008, 20:38

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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Klaus » Fr 18. Apr 2008, 20:59

Diese soziale Prägung ist aber über Jahrtausende verwirklicht worden. Frauen wird allgemein Doofheit unterstellt in allen technischen Dingen, in Fragen der emotionalen Kompetenz sind sie die Besseren.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Elis » Fr 18. Apr 2008, 21:54

Klaus hat geschrieben:Diese soziale Prägung ist aber über Jahrtausende verwirklicht worden. Frauen wird allgemein Doofheit unterstellt in allen technischen Dingen, in Fragen der emotionalen Kompetenz sind sie die Besseren.


Ja, da stimme ich Dir voll und ganz zu, aber warum ist das so? Und mehr noch, warum fügen sich die Frauen in diese Rolle? Eine Freundin von mir ist der Ansicht, sie könne nicht gut einparken. Kein Scherz. So klappt das in der Realität natürlich auch nicht. Aber woher kommt diese Gewissheit: Ich kann das eben nicht. Da stehen sich die Frauen selbst im Weg.
Ein Mann, der emotionale Intelligenz besitzt und zeigt, ist für viele Frauen ein seltsam Ding, unterbewusst. Da dringt einer in ihre (einzige?) Domäne ein! Das ist eine Gefahr. Der kernige Typ hingegen ist viel berechenbarer.
Im Studium hatte ich eine Kommilitonin, die konnte nicht über Pfützen drüberlaufen, die musste rübergetragen werden, von Männern natürlich. Was für ein Meisterwerk der Evolution! Da krieg ich heute noch das Kotzen.

Aber an der Uni, einer freigeistlichen Denkanstalte des Landes, vor allem in den klassischen Naturwissenschaften, gibt es unglauchblich viel männliche Arroganz. Das wird sogar offen ausgsprochen. Mein "Lieblingsspruch" eines Hörsaaltisches: "Die Frauen in den Naturwissenschaftens sind so hässlich, dass sie Karriere machen MÜSSEN."
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Kurt » Fr 18. Apr 2008, 22:48

Klaus hat geschrieben:Diese soziale Prägung ist aber über Jahrtausende verwirklicht worden. Frauen wird allgemein Doofheit unterstellt in allen technischen Dingen, in Fragen der emotionalen Kompetenz sind sie die Besseren.


Soweit klar. Die (ungeklärte) Frage ist aber doch, ist das Klischee wahr (d.h. liegen die Unterschiede in den Genen) oder ist es nur eine soziale Rolle, in die sich die Frau fügt? Ich weiß es nicht. Was denkt ihr? Ein paar Fragen:

* Frauen können besser mehrere Dinge gleichzeitig erledigen
* Frauen sind kommunikativer
* Männer können besser rational denken
* Frauen haben ein schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen
* Frauen können schlechter einparken

Was davon stimmt, was ist anerzogen, was ist kompletter Humbug? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon Kurt » Fr 18. Apr 2008, 22:53

Elis hat geschrieben:Neulich neues Sofa gekauft, in zwei Teilen in die Wohnung tragen. Ich fang an zu heben, mein Freund: Lass das, das ist zu schwer. Beinahe wäre ich in die Sozio-Falle getappt und hätte ihn machen lassen, aber ich hab dann doch ordentlich mitgetragen, zumindest im Rahmen meiner körperlichen Möglichkeiten.

Ach nein. Damit nimmst du dem ohnehin seelisch zerblichlichen Mann die Möglichkeit, seine Fürsorge zu zeigen und gibst ihm das Gefühl, er sei vollkommen überflüssig. Wozu sind Männer denn überhaupt noch da? Der Mann war in der Menschheitsgeschichte noch nie so wenig wert wie heute.

;-)
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Re: Der Mann, das "schwache" Geschlecht?

Beitragvon stine » Sa 19. Apr 2008, 09:11

Kurt hat geschrieben:
Elis hat geschrieben:Neulich neues Sofa gekauft, in zwei Teilen in die Wohnung tragen. Ich fang an zu heben, mein Freund: Lass das, das ist zu schwer. Beinahe wäre ich in die Sozio-Falle getappt und hätte ihn machen lassen, aber ich hab dann doch ordentlich mitgetragen, zumindest im Rahmen meiner körperlichen Möglichkeiten.

Ach nein. Damit nimmst du dem ohnehin seelisch zerblichlichen Mann die Möglichkeit, seine Fürsorge zu zeigen und gibst ihm das Gefühl, er sei vollkommen überflüssig. Wozu sind Männer denn überhaupt noch da? Der Mann war in der Menschheitsgeschichte noch nie so wenig wert wie heute.

;-)
Ja, das stimmt schon :mg: .

Und Kraftsprüche wie:
Elis hat geschrieben:"Die Frauen in den Naturwissenschaftens sind so hässlich, dass sie Karriere machen MÜSSEN."
beweisen, dass Männer gelernt haben, nicht an der Sachebene sondern an der Emotionsebene anzugreifen, um ihre Pfründe zu sichern.

Wenn Frau selber ihren "Mann" steht, dann wird es für den Mann immer schwieriger sich interessant zu machen. Männer möchten gerne für ihre Männlichkeit (was immer das ist) bewundert werden, was verständlich ist. Aber wer selber was kann, braucht dann wieder jemanden, der noch besser ist. Oder wofür sollte man den anderen sonst bewundern?

Ich denke, dass die Verwischung der Klischees noch Probleme machen wird, denn
Klaus hat geschrieben:Diese soziale Prägung ist aber über Jahrtausende verwirklicht worden. Frauen wird allgemein Doofheit unterstellt in allen technischen Dingen, in Fragen der emotionalen Kompetenz sind sie die Besseren.
hier ist die Frage, ob erst das Ei und dann die Henne oder umgekehrt...

Ich denke, dass das typische Rollenverhalten aus einer patriachalischen Sozialstruktur entstanden ist. Wo Männer den Ton angeben, hat sich Frau einfach unter zu ordnen, wenigstens in der Öffentlichkeit. Weil, das weiß jeder, in Wahrheit hinter jedem starken Mann auch eine starke Frau steht. :mg:

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