stine hat geschrieben:Wer als Nichtraucher gerne möchte, darf sich jetzt in Bayern gegen Bezahlung eines Jahresbeitrags öffentlich verräuchern lassen
Geht´s noch dümmer?
Dümmer von wessen Seite? Ich bin auch Nichtraucher und schon Mitglied in zwei solchen Clubs. Die Situation ist für die Gastwirte ein Dilemma. Ich habe selber erlebt, wie die Bedienungen nach der "Wende" angemault wurden und wie Gäste wieder gingen, weil keine Aschenbecher gebracht wurden. Nicht jeder kann oder will ohne Rauchen gesellig beisammensitzen. Einige meiner Bekannten können das auch nicht. Die Wirte haben die Konsequenzen gezogen und Raucherclubs eröffnet. Jetzt weigern sich andere Leute (auch welche aus meinem Bekanntenkreis), da reinzugehen. Fazit, als Wirt kannst dus nicht allen rechtmachen.
Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn in einer typischen Kneipe (d.h. Bier trinken, nicht Pizza essen) am Tisch geraucht wird. Insbesondere finde ich es fragwürdig, dass inhabergeführten Kneipenwirten vorgeschrieben wird, ob in
ihren Räumen geraucht werden darf. Jeder kann sich doch aussuchen, ob er in die Kneipe gehen will oder nicht. Ich kann ja auch nicht der Kirche vorschreiben, dass sie keinen Weihrauch verwenden sollen, ich kann nur austreten. Schade finde ich, dass die Nichtraucher vor dem Gesetz nicht stärker ihre Interessen vertreten haben und dass keine marktwirtschaftliche Lösung gefunden wurde, d.h. dass in Speiselokalen sich kein freiwilliges Rauchverzicht durchgesetzt hat. Jetzt hat der Gesetzgeber mit dem großen Hammer reagiert.
Was ich auch beobachte, ist eine Art sozialer Trennung zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Die Leute müssen sich jetzt quasi entscheiden, ob sie als geächtete in die Raucherkneipen gehen oder ob sie zum Spießbürgertum gehören wollen.
Ich hoffe, es bleibt bei einem kleinen Riss.