1 von 6,5 Milliarden schrieb:
Bist du sicher den Artikel gelesen und verstanden zu haben?
Diese Uni ist keine staatliche Universität, dies ist eine "private katholische Universität" - auch wenn der Staat 75% zahlt.
Nein, habe ich wohl nicht verstanden.
Was meinen die mit "katholische Universität"? Dürfen da nur Katholiken eintreten? Oder ist die Universität dann ein Propagandaraum für aufgehängte Kreuze? Inwieweit könnte eine katholische Universität wissenschaftliche Arbeit leisten, etwa im Bereich Philosophie? Die werden doch kaum Doktoranden zulassen oder wissenschaftlich bewerten können, die dann Positionen von Nietzsche verbreiten. Es fehlt dort doch an jeder Form innerer Freiheit, wenn die Uni unter dem Label "katholisch" läuft.
Dann handelt es sich aber auch nicht um freie Forschung und Lehre, kann sich dann also auch nicht Universität oder Hochschule nennen.
Studiengang Philosophie:
Vorlesung: Das Werden der Person: Zur Entwicklung von Identität, Moral, Freiheit und Gewissen
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass soetwas ohne jeden Vorbehalt gelehrt werden kann. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass soetwas in angemessener dialektischer Art und Weise gelehrt werden kann.
Oder Vorlesung: Grundprobleme der Erkenntnistheorie
Nach einem allgemeinen historischen und systematischen Einstieg werden die aristotelisch- thomistische Erkenntnistheorie, der transzendentale Ansatz Kants und dessen Transformation bis hin zum Konstruktivismus (Cassirer, Piaget) erörtert.
Was, wenn der Dozent Hans Albert auf den Vorlesungsplan setzten will?
Beschreibung einer Vorlesung über Tugendhat:
Die in den Büchern "Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung" (1979), "Egozentrizität und Mystik" (2003) sowie "Anthropologie statt Metaphysik" (2007) versammelten Vorlesungen und Aufsätze von Ernst Tugendhat behandeln Grundprobleme von Anthropologie, Ethik, Metaphysik und Mystik auf eine präzis analytische und zugleich lebensnahe Art. In ihnen zeichnen sich die ungewöhnliche gedankliche Schärfe eines der bedeutendsten Gegenwartsphilosophen und ein ursprüngliches Weisheitsstreben ab.
Angenommen, die Dozenten wollen Nietsche lehren und schreiben in derart werbender Wortwahl für Nietzsche?
Ebenfalls Fachbereich Philosophie, Vorlesung Glaube und Vernunft:
Unter dem Titel "Glaube und Vernunft" wird gemeinhin verhandelt, ob und wie man den Glauben vernünftig rechtfertigen kann. Dabei steht der Glaube für eine vorbehaltlose Grundhaltung des Vertrauens gegenüber dem Transzendenten und der Bejahung seiner Sollensansprüche. Demgegenüber gilt die Vernunft traditionell als das höchste Erkenntnisvermögen des menschlichen Geistes, dem die Frage nach den letzten Gründen der Wirklichkeit aufgegeben ist. Es liegt dabei in der Natur der Sache, dass sich religiöser Glaube und naturwissenschaftliches Denken nicht aufeinander reduzieren lassen. Im Gefüge der unsere Wirklichkeitskonstitution gehört der Glaube zum Bereich jener Grundentscheidungen, zu denen jeder Einzelne in irgendeiner Form Stellung beziehen muss, ohne darüber schlussendlich letzte Gewissheit zu erlangen. Daran schließen sich in die Fragen an, welche Gründe es gibt, an Gott zu glauben und ob die Existenz Gottes mit den Mitteln der Vernunft zu beweisen ist. Diesen und anderen Grund- und Grenzfragen von Philosophie und Theologie will das Seminar anhand ausgewählter Texte nachgehen.
Die dürfen doch nie und nimmer die entgegengesetzte Position vertreten!
An einer solchen Universität kann keine Freiheit von Lehre und Forschung bestehen, schon wenn sie unter dem Label katholisch läuft. Man sollte sich überlegen, mit welcher Berechtigung dann akademische Titel verliehen werden dürfen.
Und soetwas fördert der Staat.