Einführung der Scharia in Großbritannien

Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon arcalexx » Fr 4. Jul 2008, 14:44

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 32,00.html

Hilfe, wie weit muss man jetzt von den Briten flüchten?... :irre:
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon stine » Fr 4. Jul 2008, 17:17

Ganz sicher jubeln hier muslimische Männer, bei den Frauen wäre ich mir da nicht so sicher. :nosmile:

Bei der Einführung verschiedener Rechtssysteme innerhalb eines Landes ist zu bedenken, dass Menschen systemübergreifend miteinander zu tun haben. Die Einführung eines Rechtssystems wie das der Scharia, stellt die allgemeingültigen Menschenrechte eines Staates prinzipiell wieder in Frage.

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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 4. Jul 2008, 17:51

"Es gibt keinen Grund, warum die Scharia, oder andere religiöse Regelsätze, nicht die Grundlage zur Schlichtung oder für andere Formen außergerichtlicher Einigung sein könnten ...",
Solange diese Einigung gegen kein Gesetz verstößt, muss man dies nicht unbedingt irgendwie erwähnen oder kommentieren.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon arcalexx » Fr 4. Jul 2008, 19:41

@1 von 6,5:

Da muss ich Dir widersprechen: Wir Juristen arbeiten ja gern mit der "Dammbruchtheorie". Wenn man erst mal anfängt, die Scharia als staaatlich anerkanntes "Parallel"-Normensystem anzuerkennen, dann werden die Moslems, insbesondere die sympathisch fundamentalistische Art, irgendwann sagen: "Die Scharia ist ja akzeptiert, dann kann man schon mal die Erweiterung der Grenzen ausloten. Wenn wir bis dahin nur Scheidungen nach den mohammedanischen Gesetzen durchgeführt haben, können wir jetzt auch anfangen, Ungläubige zu hauen." Wehret den Anfängen, kann ich da nur sagen. Die Scharia ist eine archaische und zu 80 % inhumane Rechtsordnung und gehört ausgemerzt.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon stefan2 » Fr 4. Jul 2008, 21:21

Da kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen! Diese "Vorposten" - wie eben gesagt - archaischer (Rechts)Systeme darf man nicht zulassen. Wie haben mit unseren eigenen "Archaismen" genug zu tun: wir können nicht noch andere Pandorabüchsen aufmachen! In einigen der unsrigen tanzt der Bär bzw. - wie wir früher mal gesagt haben - "boxt der Papst" (und das im wahrsten Sinne!!!)

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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 4. Jul 2008, 22:18

@arcalexx:
Solange ein außergerichtlicher Vergleich gegen kein Gesetz verstößt, muss man darüber nicht reden. Tut man es, dann hat man eine Intention, die wohl wenig mit dem Gesetz, sondern mehr mit Politik zu tun hat. Quatscht ein hoher Repräsentant des Staates so, egal ob Repräsentant der Judikative, der Exekutive oder der Legislative , oder ein Mitglied des (christlichen) Klerus, dann ist dies unnötig, mithin also "nur" Politik und heiße Luft (auch heiße Luft kann aber gefährlich sein).
Denn auch ohne Gesabbere, wäre eben ein außergerichtlicher Vergleich, egal auf welcher Grundlage, solange möglich, wie er gegen kein Gesetz verstößt.
Sagt man, dass die Scharia (in den Grenzen des - echten - Gesetzes) auch als Grundlage dienen könnte, dann schafft man keine Änderung (direkt), man redet nur unnötiges Zeug, man macht Politik. Entweder um moslemischen Wählern gefallen zu wollen oder um andere eigene Ziele zu verfolgen (mutmaßlich später dann irgendeinen christlichen Fundi-Müll anzubringen.
Ich bezweifle sehr, dass diejenige Dummschwätzer tatsächlich der Scharia (in GB) helfen wollen.
Die Forderung (unnötige Geschwätzigkeit) zielt aber nicht - wie Stine es behauptet - auf eine Einführung weiterer Rechtssysteme, man will wohl eher nur Religiosität allgemein stärker ins Recht einbringen, stärker verankern. (und so spekuliere ich, die Scharia wird da nur als Vehikel benutzt)
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon stine » Sa 5. Jul 2008, 09:11

Man wird sich überlegen müssen, ob ein junger Mann, der mit einer Muslimin "rummacht" künftig nach der Scharia oder nach hiesigem Recht "bestraft" werden muß.

Soviel zur Koexistenz eines geschwätzten Gesetzes.

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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon pinkwoolf » Sa 5. Jul 2008, 09:15

Lord Phillips, wie vor ihm schon der Erzbischof von Canterbury, haben anscheinend außergerichtliche Gremien im Sinn, deren Entscheidungen mit den britischen Gesetzen übereinstimmen müssen und gerichtlich anfechtbar sind.
Die Bezeichnung „Scharia-Gesetze“ ist dann allerdings irreführend und lässt vermuten, dass das angepeilte Ziel höher hängt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Prophet eine Gerichtsbarkeit im Sinne hatte, deren Autorität so weit reicht wie die des Schiedsgerichts des nationalen Tischtennis-Verbandes. Ein wahrer Moslem müsste sich eigentlich wütend dagegen sträuben.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon Aeternitas » Sa 5. Jul 2008, 12:13

Was ist den bitte ein Wahrer Moslem?
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon emporda » Sa 5. Jul 2008, 12:28

stine hat geschrieben:Man wird sich überlegen müssen, ob ein junger Mann, der mit einer Muslimin "rummacht" künftig nach der Scharia oder nach hiesigem Recht "bestraft" werden muß.

Soviel zur Koexistenz eines geschwätzten Gesetzes.LG stine

Natürlich nach der Scharia. Dann werden es ganz schnell viel weniger Moslems und wir haben wieder Ruhe. Dabei trifft es die Fortpflanzungsrate besonders hart, wenn immer nur ein Geschlecht gesteinigt wird. Der Mangel an Sexualpartnern treibt die Preise für Schafe und Schweine in extreme Höhen, obwohl nachweislich noch nie ein Schweinemensch oder Schafsmensch geboren wurde.

Genau so habe es die Christen vorgemacht, als sie andersgläubige Gottesdienste verboten und jeden auf Wolke 8 schickten, der daran teilnahm.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Jul 2008, 12:51

stine hat geschrieben:Man wird sich überlegen müssen, ob ein junger Mann, der mit einer Muslimin "rummacht" künftig nach der Scharia oder nach hiesigem Recht "bestraft" werden muß.
Ist es so schwer zu kapieren? :motz:
Es geht nicht um Strafrecht, nicht einmal um Zivilrecht, sondern um außergerichtliche Einigung.
Im beidseitigem Einverständnis natürlich, wenn keine Einigkeit erreicht wird, dann muss halt ein ordentliches Gericht her.
Das Problem dabei ist eigentlich nur die unnötige und populistische Erwähnung, die ein klerikale Entscheidung eben aufwerten soll.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon stine » Sa 5. Jul 2008, 13:41

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ist es so schwer zu kapieren? :motz:
Es geht ... um außergerichtliche Einigung.
So habe ich das auch verstanden.
Aber selbst eine außergerichtliche Einigung verlangt eine Stellungnahme, nach welchem Recht sich nun geeinigt werden soll.
Viele Muslime einigen sich innerhalb ihrer Familien heute auch schon "außergerichtlich", teilweise sogar mit Schwestermord.
Ist die Scharia anerkanntes Recht, so wäre dieser dann außergerichtlich erlaubt, oder nicht? :nosmile:

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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon pinkwoolf » Sa 5. Jul 2008, 14:25

Aeternitas hat geschrieben:Was ist den bitte ein Wahrer Moslem?

In diesem Zusammenhang meinte ich einen, dem die Scharia-Rechtsprechung aus religiösen Gründen am Herzen liegt.
Ein unverbindliches Konsilium! Das ist doch, als würde man einem - ähh - gewissen Haustier einen Knochen vorwerfen.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Jul 2008, 16:05

stine hat geschrieben:Aber selbst eine außergerichtliche Einigung verlangt eine Stellungnahme, nach welchem Recht sich nun geeinigt werden soll.
Nein, eine außergerichtliche Einigung bedarf keiner Rechtsnorm. Sie darf nach unserem Recht nur nicht unserem Recht widersprechen.
stine hat geschrieben:Viele Muslime einigen sich innerhalb ihrer Familien heute auch schon "außergerichtlich", teilweise sogar mit Schwestermord.
Du bist sicher, dass sich da die Schwester auch mit darauf geeinigt hat?
stine hat geschrieben:Ist die Scharia anerkanntes Recht, so wäre dieser dann außergerichtlich erlaubt, oder nicht?
Jein.
Nicht fundumentalistische Moslems lehnen sowas genauso ab.
Und es hat mit dem Thema wenig zu tun.
Es hat mit Einigung nichts zu tun und es widerspricht unserer Rechtsordnung.
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon pinkwoolf » Sa 5. Jul 2008, 20:28

Einen hübschen Kommentar zum Thema habe ich in einem Leserbrief an die Times gefunden:

“Shariah Law is the Law of God, some of survived in the Taurah of the Jews, none survived in the Bible, but all of it is still intact in the Holy Quoran and always will, if you are against God's Law, why dont you leave his earth and infact all his universe and go elsewhere, leave your soul behind.”

Der Schreiber unterzeichnet mit einem englisch klingenden Namen. Ist das nun die Meinung eines halb analphabetischen, gänzlich ungebildeten (“survived“!) religiösen Geisterfahrers, oder repräsentiert er doch die Ansichten einer gar nicht so kleinen Minderheit? Oder ist das vielleicht ein Troll, der die Moslems mit einer gefälschten Zuschrift diskreditieren will?

=)
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon [C]Arrowman » Mo 7. Jul 2008, 00:23

Die Britten sind wohl nciht in der LAge aus der Vergangenheit zu lernen. Sind nicht schon einmal mit Appeasement tierische auf die Fresse geflogen? :kopfwand:
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon Myron » Mo 7. Jul 2008, 01:04

stine hat geschrieben:Die Einführung eines Rechtssystems wie das der Scharia, stellt die allgemeingültigen Menschenrechte eines Staates prinzipiell wieder in Frage.


Apropos Menschenrechte, mittlerweile wird sogar schon der UN-Menschenrechtsrat von moslemischen Politikern usurpiert, die die Thematisierung islamischer Menschenrechtsverletzungen grundsätzlich im Keim ersticken wollen.
(Siehe: http://hpd.de/node/4944)
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Re: Einführung der Scharia in Großbritannien

Beitragvon stine » Mo 7. Jul 2008, 07:08

Auch der Kommentar am Ende des Artikels ist interessant.

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