Ich lebe unmittelbar mit 7 Familienmitgliedern über 80, 2 sind vor nicht langer Zeit verstorben (Januar 2008), bei 3 steht das baldige Ende bevor.folgsam hat geschrieben:Nun, was haltet ihr davon? Roger Kusch hat der Rentnerin also zu einem Arzt vermittelt und die Apparatur bereitgestellt, die Frau war nicht Bettlägerig.
Nun hatten wir in der Familie vor Jahren den Alzheimer-Fall, dass derjenige gar nicht mehr klar entscheiden konnte, was für ihn gut und notwendig war. Hätte es den Verwandten gegeben, der unbedingt ohne jede emotinale Scheu seinen neuen Porsche finazieren mußte, die gute Frau wäre sicher einen selbst gewählten "Freitod" gestorben.HFRudolph hat geschrieben:Auch unter dem Aspekt, dass der Mensch ohnehin früher oder später auf die eine oder andere Art und Weise sterben muss, bedeutet die Freiheit zum Suizid auch die höchstpersönliche und intime Entscheidung zu bestimmen, wie man stirbt. Die Entscheidung zur Beendung des eigenen Lebens beinhaltet also auch die Verhinderung, bei Bewusstsein durch Ersticken oder Herzstillstand zu sterben, was bei der Todesursache „Altersschwäche“ nicht ganz ausgeschlossen ist (Alter verursacht zwar die Schwäche des Körpers, ist aber keine Todesursache ansich).
Die Gegner der Beihilfe zur Selbsttötung müssen sich zudem fragen lassen, ob denn das nach Ort, Art und Zeitpunkt rein zufällige Sterben nach einem nicht mehr gewollten Leben humaner oder überhaupt ethisch zumutbar ist?.
Nein, das würde Stine sicher nicht sagen.emporda hat geschrieben:Natürlich war das ein Heim getragen von einer Glaubensgemeinschaft, in dem nur Gutes von edlen selbstlosen Menschen gemacht wird - würde Stine sicher sagen
Was glaubst Du wohl wie inhuman es ist, fast oder ganz hilflose Menschen sich selbst zu überlassen. Meine Schwester (87) ist einmal im letzten Moment ins Krankenhaus gekommen, weil es ihr nicht möglich war die Batterie der Herzschrittmachers aufzuladen und sonst niemand erreichbar war. Zwar hatte sie ein Telefon, verstand aber nicht mehr was gesprochen wurde. Fernsehen konnte sie auch nicht, das Bild war nicht mehr scharf zu erkennen. Genau so wenig konnte sie einkaufen gehen, denn mit dem Rollgestell kam sie nicht bis vor die Haustür. Ihr Geist wahr gefangen in einem kaputten Körper und mußte nur noch Schmerzen aushalten.atheist666 hat geschrieben:Mich wundert doch sehr wie hier für die Sterbehilfe plädiert wird. Hat schon mal jemand daran gedacht, daß gewerbliche Sterbehilfe zu systematischen Mord führen kann, z.B. im zusammenhang von Organpenden.
Es m.E. typisch Bürgerlich dem ganzen sogar noch den Mantel der Selbsbestimmung und Freiheit umzuhängen, sowas empfinde ich als zutiefst inhuman.
Habt ihr wirklich solche Priester? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn ja: Pfui Teufel!emporda hat geschrieben:Dann kommt der Priester dazu, erzählt von Gott, der solche Leiden als gerechte Strafen für ein sündiges Leben austeilt und erzählt nebenbei immer wieder wieviel Geld die Kirche noch braucht für dieses und jenes Projekt in einem fernen Land.
stine hat geschrieben:Eine legalisierte Sterbehilfe kann langfristig auch zu großem Missbrauch führen.
emporda hat geschrieben:Was glaubst Du wohl wie inhuman es ist, fast oder ganz hilflose Menschen sich selbst zu überlassen. Meine Schwester (87) ist einmal im letzten Moment ins Krankenhaus gekommen, weil es ihr nicht möglich war die Batterie der Herzschrittmachers aufzuladen und sonst niemand erreichbar war. Zwar hatte sie ein Telefon, verstand aber nicht mehr was gesprochen wurde. Fernsehen konnte sie auch nicht, das Bild war nicht mehr scharf zu erkennen. Genau so wenig konnte sie einkaufen gehen, denn mit dem Rollgestell kam sie nicht bis vor die Haustür. Ihr Geist wahr gefangen in einem kaputten Körper und mußte nur noch Schmerzen aushalten.atheist666 hat geschrieben:Mich wundert doch sehr wie hier für die Sterbehilfe plädiert wird. Hat schon mal jemand daran gedacht, daß gewerbliche Sterbehilfe zu systematischen Mord führen kann, z.B. im zusammenhang von Organpenden.
Es m.E. typisch Bürgerlich dem ganzen sogar noch den Mantel der Selbsbestimmung und Freiheit umzuhängen, sowas empfinde ich als zutiefst inhuman.
Für jemanden der gesund im vollen Saft durchs Leben geht, für den sind solch unüberlegten leichtfertigen und dummen Sprüche normal. Diese Leute merken nicht einmal wie rücksichtslos und gedankenlos sie daherreden. Was Dir fehlt sind 4 Wochen in einem Pflegheim, alte Menschen waschen die sich eingesaut haben, da kein Schließmuskel mehr zu kontrollieren ist. Dann wirst Du vielleicht verstehen, warum viele dieses Elend satt haben und nicht mehr leben wollen.
Dann kommt der Priester dazu, erzählt von Gott, der solche Leiden als gerechte Strafen für ein sündiges Leben austeilt und erzählt nebenbei immer wieder wieviel Geld die Kirche noch braucht für dieses und jenes Projekt in einem fernen Land. Diese moralischen Schmierlappen sind noch schlimmer als Dein Gerede. Der Typ war so immens geil auf Geld, der hat nich einmal gemerkt, daß er eine atheistische Evangele vollgelabert hat. Das haben offenbar alle Leichenfledderer an sich, keinerlei Skrupel zu besitzen.
Keiner interessiert sich wirklich dafür, wie den alten Menschen geholfen wird - sei es nur um sie am Ende aller medizinischen Hilfe zu erlösen. Bevor es bei mir soweit ist, habe ich noch 2 weitere Leidensgeschichten durchzustehen. Da hofft man immer noch auf den Glücksfall morgens aufzuwachen und festzustellen, man ist tot.
Ich habe jetzt 4 Mitglieder der engeren Familie leidend sterben sehen und habe noch 2 vor mir, bis ich als letzter dieser Generation selber dran binatheist666 hat geschrieben:Ich habe mich ausschließlich auf die gewerbliche Sterbehilfe bezogen und den damit verbundenen Implikationen. Desweiteren bin ich der Ansicht, daß es erst einmal um ein humanes Altwerden gehen muß, bevor man an das "Humane Sterben" denkt.
atheist666 hat geschrieben:Desweiteren bin ich der Ansicht, daß es erst einmal um ein humanes Altwerden gehen muß, bevor man an das "Humane Sterben" denkt.
Auf Empordas konkrete Fallbeispiele, die er in gewohnter Drastik vorträgt - nennst du das "Pöbeln"? - gehst du mit keinem Wort ein. In diesen Fällen war es wohl für "humanes Altwerden" etwas zu spät.
Damit wirst Du leben müssen, oder ein anderes Forum suchen.atheist666 hat geschrieben:Mir geht es um die Art und Weise wie Empordas vorträgt. Ich bin 47 und weiß wie es in einem Pflegeheim aussieht. Von daher verbitte ich mir diesen Ton von Empordas einfach !
Nein, wird er nicht! Und eine Empfehlung sich ein anderes Forum zu suchen, hat nicht von irgendwelchen Nutzern auszugehen!emporda hat geschrieben:Damit wirst Du leben müssen, oder ein anderes Forum suchen.
Das sehe ich auch, habe dabei noch ein weiteren Mißbrauch im Auge.pinkwoolf hat geschrieben:Ich würde sagen, man soll die Missbrauchsmöglichkeiten nach Kräften eindämmen. Im Falle der Sterbehilfe wäre die gesetzliche Grundlage gar nicht so schlecht; denn solch ein "Missbrauch" wäre nichts anderes als Mord.
pinkwoolf hat geschrieben: Was kann denn nicht zu Missbrauch führen?
Soll man die Entwicklungshilfe einstellen, weil es immer wieder Potentaten gibt, die die Gelder zur Anschaffung goldener Badewannen verwenden, oder schlimmer noch, zur Anschaffung von Waffen gegen die eigene Bevölkerung?
emporda hat geschrieben:Kann man den Menschen einen Teil dieser Angst vor dem Tod nehmen, und zwar nicht im religiösen Sinn durch irreale Versprechen eines herrlichen Paradieses verbunden mit alternativ wüsten Drohungen vom Höllenfeuer und ewiger Verdamnis ?
stine hat geschrieben:Ist zwar ein anderes Thema, aber JA.
Wo Gelder zweckentfremdet werden, muß man nichts hinzahlen.
Unsinn. Damit habe ich kein Problem. Ich glaube dies hat auch mit Erziehung und Selbstverliebtheit (in einer eigenen Art und Weise) zu tun. Was nach meinem Tod ist, ist mir ziemlich Sch...egal. Ich versuche zwar schon so zu leben, dass ich meinen nachfolgenden Generationen "meine Welt" (Umwelt) nicht möglichst unbeschadet übergeben/hinterlassen möchte, aber Ende ist Ende, da kann man nichts ändern. Alles andere sind höchst primitive (aber auch nachvollziehbare), naive Kinderträume.stine hat geschrieben:Was glaubt ihr Atheisten, wie froh jemand ist, wenn ihm am Ende seines Lebens nochmal versichert wird, dass Gott ihn in seine liebenden Arme aufnimmt? Nichts ist schlimmer, als die Angst vor dem endgültigen Zerfall.
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