stine hat geschrieben:So wie ich es verstanden habe ist die Kassenärztliche Vereinigung "schuld" daran, dass Fachärzte weniger bekommen und Leistungen verbilligt angeboten, bzw. gestrichen werden müssen.
Nun, dies ist zumindest die Behauptung der einen Seite. Man muss immer bedenken, wer profitiert von der Schwächung eines Monopoly-Mitspielers. Aber ich habe mich damit nur minder beschäftigt.
stine hat geschrieben:Prinzipiell bleibt die Frage, wieso braucht es einen immer größeren Wasserkopf für jede Art der volkswirtschfaftlichen Notwendigkeiten. Dachverbände und Kammern verdienen fleißig mit und tun dann so, als könnten sie nicht verstehen, warum der einfache Umsatz nicht mehr gewinnbringend ist.
Dies ist ein Problem ganz allgemein längerfristig, stabil bleibender Systeme, es bilden sich immer Wasserköpfe - egal ob im staatlichen Verwaltungsbereich oder in der Privatwirtschaft. Aber in der Privatwirtschaft kracht es öfters und man kann als Unternehmenslenker es auch mal bewusst krachen lassen. Tatsächlich ist es zum Beispiel teilweise bei Siemens vor 25 - 30 Jahren noch so zugegangen, wie man es als Karikatur sich in einem Amt vorstellt (und trotzdem galt Siemens damals als Bank mit angeschlossenem Produktionsbetrieb). Dann hat "man" angefangen, die Rendite über alles zu stellen und das Pendel mal ganz woanders hingedroschen.
Sowas passiert aber bei staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Institutionen so gut wie nie, außer es gibt eine Revolution oder eine totale Niederlage.
So bilden sich Wasserköpfe mit Zwangsmitgliedschaften, egal im welchem Bereich. Ist typisch für unser Land - aber deshalb trotzdem nicht typisch deutsch, hat
Parkinson schon erkannt und er hatte nicht die deutsche Verwaltung im Kopf.
stine hat geschrieben:Wenn Ärzte Dachverbände bestreiken, dann sollte keinesfalls der Patient darunter leiden müssen, denn der kann nun mal absolut nichts dafür.
Ich stimme dir zu, vermutlich tun dies sogar ein paar Ärzte. Aber unterstellen wir mal das Ansinnen der Ärzte sei durch und durch legitim, ohne jegliche Eigenschuld, etc. oder auch nicht. Wie sollen sie sonst Druck ausüben?
Es ist genauso wie bei einem Streik der Tram-, Bus oder U-Bahnfahrer oder der Müllabfuhr, wenn sie streiken, tut es eigentlich nur unbeteiligten dritten weh, ein Streik von Dienstleistern trifft primär halt den falschen, erst sekundär könnte sich mal was bewegen.