Würde man Wahlprämien zahlen, dann gingen manche sogar 2x zur UrneMark hat geschrieben:...mit Nichtwähler-Geldstrafen drohen. ...
Naja. Eine Wahlpflicht mit (theoretischem) Bußgeld bei Nichtbefolgung der Pflicht, ist jetzt weder sehr obskur oder gänzlich unüblich. In Ösiland gab es dies auch noch bis vor ein paar Jahren. Da sich aber zuwenige daran gehalten haben ...Mark hat geschrieben: wie aktuell von der SPD vorgeschlagen, mit Nichtwähler-Geldstrafen drohen. Mit solchem Blödsinn verunglimpft man vielmehr all diejenigen welche ernsthaft versuchen was für die politische Einbringung aller Bürger zu bewirken.
Ach was, die paar Leute die da mehr zur Wahlurne kämen, sind den enormen Aufwand nicht wert. Wer am Sonntag seinen Bierarsch nicht hochbekommt (außer zum Saufen) wird am Samstag auch nicht unbedingt den Weg zur Wahlurne finden. Hier müsste die doppelte Anzahl von Personal (bzw. das selbe Personal zweimal) für einen Hungerlohn zwangsverpflichtet(!) werden und die Bewachung nachts verschlänge einen Haufen Geld.Mark hat geschrieben:Man könnte ja zB die Wahl von einem Wahltag auf eine ganze Wahlwoche verlängern, was sicherlich dazu führen würde, daß beiweitem mehr Menschen die Zeit finden würden (wieviele kleben Sonntags einfach zuhause an der Couch..)
Jaja, technisch auch kaum ein Problem elektronische Wahlen nicht nachweisbar zu fälschen, eine geheime Wahl in einem Supermarkt zu garantieren ist hingegen ein deutliches Problem und dies nicht nur wegen der Überwachungskameras dort. Mobile Geräte müssten zum Schutz gegen Fälschung bzw. Fälschungsvorwürfen von einer "Horde" (wohl mindestens 3 Personen) begleitet werden. Technisch wäre dies zumindest tatsächlich kein Problem, es gibt genügend Bürger.Mark hat geschrieben:Wahlteams könnten mit den elektronisch vorhandenen Wählerlisten in jedem Supermarkt stehen und dort die Stimme entgegen nehmen, technisch kein Problem.
Jein. Ich selber lehne dies ab, auch wenn ich seit ~ 30 Jahren zu jeder Wahl gegangen bin - bis auf eine, die habe ich echt verpennt.HFRudolph hat geschrieben:@1von6,5Milliarden: Ein merkwürdiges Demokratieverständnis müssen die haben, die eine Wahlpflicht fordern, findest Du nicht?
HFRudolph hat geschrieben:Ein merkwürdiges Demokratieverständnis müssen die haben, die eine Wahlpflicht fordern, findest Du nicht?
Gut, dann sage ich dir jetzt, daß diese Länder ein merkwürdiges Demokratieverständnis haben. Jetzt weißt du es.Sabrist hat geschrieben:Ein merkwürdiges Demokratieverständnis müssen die haben, die eine Wahlpflicht fordern, findest Du nicht?
Wieso?
Wahlpflicht haben meines Wissens zB folgende europäische Länder: Griechenland, Italien, Belgien, Luxemburg. Auch Australien hat eine, soweit ich weiß. Ich wüsste jetzt nicht, dass die ein "merkwürdiges Demokratieverständnis" hätten.
Wie wahr. Vor der Wahl: "Wir wollen keine Steuererhöhung" Nach der Wahl: Mehrwertsteuererhöhung um 3%. Das wäre der erste Punkt, an dem man ansetzen müßte.HFRudolph hat geschrieben:Dann geht es damit weiter, dass die Vertreter, deren Vertretungsmacht damit eigentlich mangelhaft ist, nach der Wahl machen können, was sie wollen, ohne dass der Souverän irgendeinen Einfluss darauf hätte. Wahlbetrug ist damit Tür und Tor geöffnet: Obwohl die Stimmen durch Täuschung erschlichen werden, wird weiter so verfahren, als sei die Wahl gültig.
smalonius hat geschrieben:Angenommen es gäbe 500 Sitze im Parlament. Bei einer Wahlbeteiligung von 50% sollten dann nur 250 dieser Sitze tatsächlich besetzt werden. So würde man einer hohen Wahlbeteiligung etwas mehr Gewicht einräumen, ganz ohne Zwang.
Und? Zeig mir einen Staat wo die Mehrheit(!) der Bevölkerung jemals frei, demokratisch und souverän für (s)eine Staatsform gestimmt hat. Will jetzt nicht sagen, dies gäbe es nicht, nur fällt mir nichts dazu ein.HFRudolph hat geschrieben:Es gibt durchaus grundlegende Demokratiedefizite bei uns, das fängt schon da an, dass die Regeln für die demokratische Legitimation nie vom Volk bestimmt wurden und dass das Volk auch noch nie unmittelbaren Einfluss darauf gehabt hat.
Direkte Demokratie ist aber einer gewissen Größe der Masse nicht mehr machbar und wenn ich mir so ansehe wer da ohn Sachverstand und nur mit kruden Thesen beseelt jede Entscheidung mitbestimmen will, wird mir ganz schlecht. Deshalb finde ich indirekte Demokratie ganz in Ordnung, vom Ideal ist es allerdings noch weit entfernt. Solange das Wahlvolk so ist wie es ist, ist es ganz gut so, wie es geregelt ist. Es ist nicht gut, aber einer praktikabel besten Lösung einigermaßen angenähert. Wobei subjektiv man sich zur Zeit eher entfernt.HFRudolph hat geschrieben:Dann geht es damit weiter, dass die Vertreter, deren Vertretungsmacht damit eigentlich mangelhaft ist, nach der Wahl machen können, was sie wollen, ohne dass der Souverän irgendeinen Einfluss darauf hätte.
Wahlbetrug ist was anderes, aber ich weiß was du meinstHFRudolph hat geschrieben:Wahlbetrug ist damit Tür und Tor geöffnet: Obwohl die Stimmen durch Täuschung erschlichen werden, wird weiter so verfahren, als sei die Wahl gültig.
Ja, hat aber damit jetzt sehr sehr wenig zu tun - auch wenn du weiterer Punkt geschrieben hast. Das was du als Manko ansiehst, ist m.W. original gewollt, nicht direkt um Pfründe zu sichern, sondern (wie die 5-%-Hürde) um Extremisten das Leben schwerer zu machen. Ist meines Erachtens aber beides bei weitem nicht die "ideale" Lösung und hilft in der Praxis nur den etablierten Parteien und deren Politikern. Die Hürden sind zu hoch und zu ungerecht (es ist zum Beispiel lächerlich, dass die CSU 5 % aller abgegebenen gültigen Stimmen in der BRD braucht um ins EU-Parlament zu kommen, aber irgendso ein Steurhinterzieherhelfer aus Liechtenstein braucht nur von seinen nächsten Verwandten gewählt werden - die CSU braucht mehr gültige Stimmen, als Liechtenstein Schwarzgeldkonten hat äh jede deutsche Partei braucht mehr Stimmen um ins Parlament zu kommen, als viele EU-Staaten überhaupt Einwohner haben). Auch bei Land- oder Bundestagswahlen ist die 5-%-Hürde m.E. kein geeignetes und gerechtes Mittel. Im übrigen agieren die Parteien bei den Wahlen auf Pump, sie können nämlich nicht haushalten. Trotzdem ist ein gutes Wahlergebnis heute natürlich der finanzielle Grundstock für viel Wahlwerbung morgen.HFRudolph hat geschrieben:Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass die Wahlkampfkostenerstattung entsprechend der errungenen Stimmen stattfindet. D. h. bei der nächsten Wahl wird die Chancengleichheit ausgehebelt.
Man könnte damit was verbinden, zum Beispiel auch die Wahlkampfkostenerstattung - so wie es m.W. auch jetzt schon ist, Anteil der gültigen Stimmen, stimmen 50 % mit "keiner der Vorschläge" und 40 % für Partei X, bekommt X eben nur 40 %, heute bekäme X 80 % (vereinfacht).HFRudolph hat geschrieben:Und welchem Sinn und Zweck sollte es dienen, dass jemand zur Wahl geht und dort ankreuzt, keinen der Wahlvorschläge zu wählen?
smalonius hat geschrieben:Angenommen es gäbe 500 Sitze im Parlament. Bei einer Wahlbeteiligung von 50% sollten dann nur 250 dieser Sitze tatsächlich besetzt werden.
smalonius hat geschrieben:die 5%-Hürde ist viel zu hoch. Minderheitenmeinungen haben kaum eine Chance, Fuß zu fassen.
Habe ich nicht gesagt, wäre fraglich aber auf jeden Fall diese Millionen nicht wertMark hat geschrieben:Es glaubt tatsächlich niemand hier daß signifikant (sagen wir mal mindestens plus 15% der Bevölkerung) ihre Stimme abgeben würde, wenn sie dafür eine ganze Woche Zeit hätte, und nicht nur den Familiensonntag ?? Ist das Euer Ernst ?
Nette Ausrede, auch von Briefwahl noch nie was gehört, solltest du tatsächlich den ganzen Tag - von früh bis spät - über am Sonntag irgendwo unabkömmlich gewesen sein? Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg. Wobei ich kein Problem habe, wenn jemand nach einer langen Sonntagsschicht sich nicht mehr aufraffen kann.Mark hat geschrieben:Ich bin bisher nur in 50% der Wahltage auch losgetiggert, an den restlichen Tagen war ich beschäftigt und konnte nicht, hätte aber gern.
Geld, Platz und Sicherheit.Mark hat geschrieben:Wo ist das Problem in einem Supermarkt auf 20 qm eine Wahlkabine aufzubauen in der man seinen Stimmzettel anonym einwerfen kann und elektronisch als bereits gewählt abgespeichert wird(das ist dadurch immer noch anonym, es wird nur gespeichert wer bereits gewählt hat, was man auch jetzt schon macht, nur eben auf Papier, die Wahlzettel müssen auch auf Papier bleiben)
Nein, auch wenn die Dumm- und Faulheit der Bevölkerung natürlich zum Volk gehört.Mark hat geschrieben:Der Bequemlichkeit der Bürger muss man entsprechen, auch DAS ist Demokratie.
Wer hindert dich?Mark hat geschrieben:Machen wir doch eine Umfrage ??
1von6,5Milliarden hat geschrieben:..
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