Hallo Xander1!
xander1 hat geschrieben:Meine Alternative liegt darin einfach Atheist zu sein, ohne Bright zu sein und ohne Christenhatz. Ich bemitleide Christen, ich hasse sie nicht.
Ich dachte eher umgekehrt, dass die Brights-Bewegung hier zu wischi-waschi bleibt, weil sie so viel Platz für Agnostiker lässt, die immer darauf bestehen, sie hielten es tatsächlich für möglich, wenn auch unwahrscheinlich, ihnen könne einmal der liebe Gott begegnen und sie von einer Sekunde auf die andere zum Theisten machen.
Ich sehe mich demgegenüber auch "einfach als Atheisten", aber das heißt für mich in Abgrenzung von Agnostikern, dass ich der
festen Überzeugung bin, dass es keinen Gott gibt. Darüber hinaus bemitleide ich nicht nur Christen, sondern auch alle anderen Supernaturalisten, weil ich sie für Opfer einer Gehirnwäsche halte, der sie in jungen Jahren, zumeist von anderen Opfern solcher Gehrinwäsche, teilweise aber auch von skrupellosen Machtmenschen unterzogen wurden.
Letztere sind primär Täter. Als Zyniker sind sie von dem, was sie da predigen, selbst gar nicht überzeugt, halten sich auch nicht unbedingt daran, predigen es aber um ihres eigenen Machterhalts willen. Mir scheint auch, das solche Leute es in den Hierarchien ihrer "Glaubensgemeinschaften" ganz besonders weit bringen. Für solche Menschen kann ich durchaus auch so etwas wie Hass oder zumindest abgrundtiefe Verachtung empfinden. Die will ich hier auch äußern dürfen.
Du siehst, Xander1, dass ich auch in diesem Punkt einen fast schon zwanghaften Hang habe, mich selbst zu "outen" oder bleiben wir doch hier einfach bei einem schönen deutschen Wort: "bekennen".
Ich bin für klare Bekenntnisse!
Der Begriff "
outen" wurde in den 1990ger Jahren des vorigen Jahrhunderts ja nicht als Reflexivum geprägt (dafür gab es ja bereits den Begriff "sein Coming-Out haben"), sondern als Transitivum. Rosa von Praunheim hat dieses denglische Verb hierzulande populär gemacht.
Meinen letzten Religionslehrer, den ich in den späten 1970er Jahren hatte, einen katholischer Pfarrer, der selbst homosexuell, sich an meiner Schule dadurch hervortat, Schülerzeitungsbeiträge zum Thema Homosexualität zu verhindern, hätte man schon damals viel drastischer "outen" sollen als nur durch verklausulierte Büttenrednerzoten wie "Nur wer schöner ist als Pfarrer Blau, ist eine Frau". Der hatte das nämlich verdient!
Gruß Gernot