Ich hätte jetzt genau das selbe geschrieben wie Mark gerade eben.
Gorleben wurde damals unter der Kohl-Regierung durchgedrückt, gegen den Widerspruch der Gutachter. Man dachte wohl, Gorleben wäre politisch unschlagbar als Standort, so in der Provinz, nahe der Zonengrenze. Inzwischen hat man zwanzig Jahre verschenkt, und nichts ist passiert in Sachen Endlager.
Halt, eins ist doch passiert. Weil Trittin es dem Wahlvolk nicht zumuten konnte, daß weiter Castoren rollen, wurden Zwischenlager bei jedem Atomkraftwerk gebaut. Ich kann mir gut vorstellen, daß wir mit diesem Provisorium noch in 50 oder 100 Jahren leben werden, weil anderes politisch nicht durchsetzbar erscheint.
Übrigens gibt es die Endlagerproblematik auch bei hochgiftigen Chemikalien und bei gefährlichem Sondermüll aller Art. Nur bei CO2 hat man das Problem nicht, das pustet man einfach in die Atmosphäre.

Preisfrage: welche Halbwertszeit hat CO2?
Kernspaltung ist eine Übergangstechnik. Dunkel erinnere ich mich, daß es bereits seit längerem einen Neubaustop gibt. Der Atomaustieg ist demnach nur eine Frage der Zeit. Warum man allerdings vorhandene Kraftwerke vor dem Ende ihrer Lebenszeit abschalten sollte, kann ich nicht verstehen. Das erscheint mir als ökonomisch unsinnig. Außerdem heißt es, in fünfzig oder hundert Jahren gehen auch die Uranvorkommen zur Neige.
Einen Kritikpunkt an der Kernenergie teile ich allerdings. Infrastrukturelle Anlagen gehören nicht unbedingt in die Hände von Großkonzernen. Zumindest bräuchte es neben einer technischen Aufsicht auch eine finanzielle Kontrolle. Es geht nicht, daß sich Vattenfall und Co. auf unsere Kosten einen goldene Nase verdienen.