Hallo Stine!
stine hat geschrieben:Das scheint mir aus dem Zusammenhang gegriffen, Gernot!
Nun, dann will ich mal ein bisschen auf den Zusammenhang eingehen:
Einen putzigen Einstieg hat der Herr Meister da für sein
Wort zum Sonntag zum Thema
Gerechtigkeit gewählt:
Der achtjährige Sohn, dem Herr Meister möglicherweise die Idee eingeimpft hat, beide, sowohl sein Meerschweinchen als auch seine Schildkröte seien Geschöpfe eines superintelligenten Wesens, muss dieses Wesen in der Tat für ziemlich ungerecht halten.
Hätte Herr Meister ihm beigebracht, dass sein Meerschweinchen und seine Schildkröte, so wie er selbst Produkte einer Milliarden Jahre währenden Verkettung von Zufallsereignissen und natürlicher Reaktionen darauf sind, wäre sein Sohn auf so eine Frage wohl gar nicht erst gekommen.
Ralf Meister im Wort zum Sonntag vom 05.09.2009 hat geschrieben:- Warum verdienen einige soviel Geld, dass sie es gar nicht ausgeben können? (...)
- Warum aber bekommen sie so viel mehr Geld als andere Menschen, die auch erfolgreich sind?(...)
- Und warum bekommen sie das Geld auch, wenn sie nicht erfolgreich waren?
Auch darauf fiele die Antwort ohne den
lieben Gott, der das alles zulässt, leichter:
Weil Unternehmen in unserer Gesellschaft, egal, ob sie ein produzierendes oder dienstleistendes Gewerbe betreiben (wie z.B. ein Profi-Fußballverein), mit solch absurden Vergütungsregelungen ihre Gewinne immer noch häufiger steigern, als dass sie damit Pleite machen. Niemand anders als wir selbst, unsere Kulturen fördern oder verhindern hier unnatürliche Laborbedingungen.
stine hat geschrieben:Der Gerechte ist hier gleichzusetzen mit dem, der nicht aus Gesetzesgründen gerecht handelt, sondern als gutes Beispiel im Sinne der Gerechtigkeit handelt; in diesem Sinne: weil er ein gläubiger Mensch ist. Im Zusammenhang wäre das Gegenteil der Ungläubige, der nicht von sich aus gerecht ist.
Richtig, nicht primär aus Furcht vor Strafverfolgung sollten wir gerecht sein, aber genauso wenig aus Gottesfurcht, sondern, weil wir daran
glauben, dass Gerechtigkeit letztlich für uns alle den größten Vorteil bringt.
Ich bin überzeugt, dass Kulturen, die falsche Anreize für darin agierende Unternehmen und Individuen schaffen, sich auf lange Sicht nicht gegenüber jenen Kulturen werden behaupten können, die sich dessen enthalten.
Gerechtigkeit, gerade auch Leistungsgerechtigkeit ist dabei auch der beste Weg, uns in der Evolution vom Zufallsprinzip zu emanzipieren.
Mit dem
lieben Gott hat das alles nichts zu tun:
Moralische Werte benötigen keinen Gottesbezug!
Das Gegenbild zum Gottlosen ist nicht der Gerechte, sondern der Selbstgerechte!
Das Gegenbild zu den Gottlosen sind die Attentäter vom 11. September 2001!
Gruß Gernot