ganimed hat geschrieben:Eben weil die Evolution schon so lange anhält, sind bereits ziemlich viele Tierarten ausgestorben bzw. haben sich in andere verwandelt. Ich würde denken fast jede. Insofern fände ich den Schluss unlogisch, dass nun ausgerechnet die heutigen Arten unbedingt geschützt werden müssen. Da habe ich schon längere Zeit den Verdacht, dass das Gerede von unbedingt erforderlicher Biodiversität ein eher vorgeschobenes Argument ist und teilweise auch einfach nur eine Grünen Ideologie der Bewahrung der Schöpfung dahinter steckt. Etwas naiv, etwas realitätsfern und wenig realistisch.
Daher sehe ich die heutigen Arten meist nur als Entwicklungslinien. Die heutigen Arten sind der Grundstock für die Zukunft. Umso mehr von ihnen übrigbleibt, bzw. umso unterschiedlicher und genetisch verschieden die Überlebenden der Katastrophe namens Menschheit sein werden, umso weniger ist der Gesamtprozess zurückgeworfen durch die Menschen. Spezies wie das Aye-Aye, Schnabeltiere oder Chinesische Süßwasserdelphine sind unersetzlich.
Da diese keine näheren Verwandten haben, wird es solche Tiere auch nichtmehr geben, es sei denn in Millionen von Jahren würde eine solche Nische durch eine Lebensform besetzt, die aufgrund von Ko-Evolution ähnlich ist.
Es geht nicht um das festhalten an einer statischen 'Schöpfung', was ich für Unfug halte, aber durchaus um die Bewahrung der Lebensformen in ihren Lebensräumen. Das schließt mit ein das diesen Spezies die Möglichkeit gegeben werden muss auf menschengemachte Veränderungen zu reagieren, sprich manchmal ist es z.B. sinnvoll eine seltene Spezies in nahe gelegene, geeignetere Lebensräume zu überführen, wenn ihr eigentliches Habitat zerstört ist.
Die menschengemachten Änderungen sind so schnell, das sich eine Art daran kaum evolutiv anpassen kann, die meisten werden schlicht wegsterben wenn ihnen der Mensch nicht eine Gelegenheit gibt. Wir schaffen es ja nichteinmal die großen Vorreiterarten zu retten, viele werden ausgerottet, obwohl ambitionierte Schutzprojekte laufen.
Eine Seite zu dem Thema, wo man auch sieht worum es geht ist
EDGE of Existence. Es geht weniger darum von einer Gattung mit tausenden an Arten alle zu erhalten, sondern darum die Vielfalt (der Unterschiede) des Lebens zu erhalten.
Die Seite ist übrigends sehr zu empfehlen:
http://www.edgeofexistence.org/species/default.phpWir können nicht erst die Natur in wenigen Jahrzehnten komplett verändern und zerstören, und dann erwarten, das sich alle Lebewesen des Planeten innerhalb weniger Jahre daran anpassen können. Und wenn dir und anderen komplett egal ist, was auf der Erde lebt und was nicht? Nun, mir ist es nicht egal, vielen anderen Menschen auch nicht. Außerdem geht es hierbei ja nicht nur um Menschen. Die Lebensformen die wir tagtäglich für immer vernichten haben lediglich keine Möglichkeit etwas gegen ihren Untergang zu unternehmen, das heißt aber nicht das sie nicht eine Berechtigung hätten zu leben.
Ich finde man braucht für die Erhaltung keine Gründe wie die immer wieder genannten medizinischen Gründe... Dahinter steckt ja schon wieder nur die Absicht die Natur auszunutzen. Auch diese ästheischen Gründe das Pandas nunmal 'putzig' sind, finde ich albern. Sie dienen auch nur dem menschlichen Ego. Offensichtlich können viele Menschen diese egoistischen Denkbahnen überhaupt nicht verlassen.
Wenn du ihnen die Berechtigung auf Leben absprichst, so muss ich dagegenhalten worin denn das Recht des Menschen liegt?
Er hat kein Recht dazu, er macht einfach. Dies ist nicht nur unglaublich kurzsichtig, sondern auch unglaublich arrogant.
Diese bescheuerte Sichtweise, dass das Leben der Erde dazu dient dem Menschen untertan zu sein, ist es meiner Ansicht nach schon alleine wert Religion ein für alle mal abzuschaffen. Manchmal denke ich, unsere Denkweise sollte sich in den 2000 Jahren seit Christus etwas geändert haben, aber ich sehe mich oft ettäuscht.