Hallo Stine!
stine hat geschrieben:Arathas hat geschrieben:stine hat geschrieben:Warum brauchen Homosexuelle einen Umzug?
Warum brauchen Christen eine Kirche?
Genau hieran kannst du sehen wie es ist, wenn eine Privatsache ins öffentliche Leben überschwappt. Ist ein gutes Beispiel.
Die Gay-Pride-Paraden, hierzulande auch gerne CSD-Paraden (CSD: Christopher Street Day) genannt, sind aus der langen Unterdrückung und Verklemmung heraus entstanden. Irgendwann waren wir es als Schwule und Lesben satt, uns zu verstecken und nur wegzuducken. Das Ursprungsevent in der New Yorker Christopher Street war sogar eine handfeste Straßenschlacht mit der Polizei, die sich wieder einmal massive Razzien gegen die Schwulenszene herausgenommen hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christophe ... te_des_CSDIch brauche -ehrlich gesagt- dieses Halli-Galli, wie wir es mittlerweile hierzulande insbesondere in Köln und Berlin als kaum noch politische und fast nur noch bloße Partyveranstaltung feiern, fast gar nicht mehr. In diesen Städten ist das ja fast so, als wolle man Eulen nach Athen tragen.
So eine Demo in Belgrad, Warschau, Moskau oder Minsk halte ich aber immer noch für sehr sinnvoll, gerade weil Schwule und Lesben da immer noch mit starkem Widerstand der Bevölkerung und auch aus der Politik zu rechnen haben, wenn sie so etwas dort organisieren (wollen).
In Köln (möglicherweise auch in Berlin) gibt es mittlerweile so viele Teilnehmer aus der Hetero-SM-Szene und kommerzielle Wagen von irgendwelchen Firmen, die das einfach als Reklame entdeckt haben, dass wir Schwule und Lesben da schon fast in der Minderheit sind.
In der Tat habe ich manchmal den Eindruck, dass hier der CSD zu so einer Art Folklore erstarrt ist; ähnlich einer Fronleichnamsprozession, die in vielen, ursprünglich stark katholisch geprägten Ländern ja auch immer noch sehr pittoresk, in erster Linie aber wohl als kulturelles Event und zur Förderung des Tourismus gepflegt wird.
Gruß Gernot