Sarrazin-Freunde plaudern

Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon AngelM90 » Mi 10. Nov 2010, 23:28

Ist in diesem Forum jemand von den mindestens 26% der Bevölkerung vertreten, die Sarrazins Reformideen in der Politik umgesetzt wissen wollen? Richard Dawkins schreibt in seiner Schöpfungslüge, dass man mit 40% der Weltbevölkerung über nichts mehr vernünftig reden kann, schon gar nicht über Evolutionsbiologie. Da hört das Denken völlig auf. Sarrazin wird besonders wegen seines insgesamt evolutionsbiologischen Ansatzes verteufelt, und der Autor von Wohlstand und Gesundheit für alle hat auch erlebt, dass 44% kein Wort von dem verstanden haben, was er auf Grundlage der Evolutionsbiologie entwickelt hat, aber 56% waren begeistert.
Wo sind also hier diese 56-60%. Mit den 40-44% auch nur zu reden, ist pure Zeitvergeudung.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon xander1 » Do 11. Nov 2010, 01:20

Weißt du überhaupt was du mit diesem Thema bezwecken willst?
Was du hier fragst sind eher rhetorische Fragen.
Welches deiner angeschnittenen Themen ist überhaupt dein Haupt-Thema?
Ein Sarrazin Thema haben wir bereits.
Evolutions- und Bio-Themen haben wir auch schon.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » Do 11. Nov 2010, 03:41

AngelM90 hat geschrieben:Ist in diesem Forum jemand von den mindestens 26% der Bevölkerung vertreten, die Sarrazins Reformideen in der Politik umgesetzt wissen wollen?

Sarrazins Buch finde ich gut, viele seiner Reformvorschläge auch. Sein Akademikerinnen-Programm allerdings nicht: Es dürfte wirkungslos sein.
AngelM90 hat geschrieben:Richard Dawkins schreibt in seiner Schöpfungslüge, dass man mit 40% der Weltbevölkerung über nichts mehr vernünftig reden kann, schon gar nicht über Evolutionsbiologie. Da hört das Denken völlig auf.

Das liegt aber auch an Dawkins selbst. Über egoistische Gene und Meme will ich auch nicht reden.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon musicman » Do 11. Nov 2010, 09:40

Über seine Thesen werde ich erst diskutieren, wenn ich das Buch gelesen habe, steht bei mir aber nicht ganz oben auf der Liste, kann also noch dauern.
Das er und ich Freunde werden halte ich allerdings für unwahrscheinlich, ich halte es da mit Philippe Djian :
" Man soll sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen, wenn einer aussieht wie ein A.. ist er auch meistens eines"
Sagt aber nichts über den Gehalt seiner Thesen aus, wie gesagt wenn ich es gelesen habe, gebe ich meinen Senf dazu.

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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Sappy » Do 11. Nov 2010, 22:27

AngelM90 hat geschrieben:Wo sind also hier diese 56-60%. Mit den 40-44% auch nur zu reden, ist pure Zeitvergeudung.


Bist du eigentlich nur hier in dieses Forum gekommen um nach den besagten 56-60% zu suchen? Man liest von dir eigentlich so gut wie nur in den "Sarrazin-Themen" und du selbst hast ja schon zwei (von drei) Themen dazu eröffnet hast. Überhaupt frage ich mich wieso du in einem Forum angemeldet bist, wenn du meinst mit Sarrazin-Kritikern deine Zeit zu verschwenden. Ich meine, ich bin auch häufig zumindest teilweise anderer Meinung als die anderen Leute hier, aber genau das ist doch das interessante.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Dissidenkt » Sa 13. Nov 2010, 19:15

AngelM90 hat geschrieben: Sarrazin wird besonders wegen seines insgesamt evolutionsbiologischen Ansatzes verteufelt


Sarrazin hat keinen evolutionsbíologischen, sondern einen sozialdarwinistischen Ansatz.
Der Mann ist Wirtschaftler und hat weder von Biologie, noch von Evolution oder Genetik einen blassen Schimmer. Du solltest eine anerkannte Koryphäe wie Dawkins also nicht mit so einem unqualifizierten Stümper wie Sarrazin in einem Satz nennen.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon xander1 » Sa 13. Nov 2010, 20:06

Im Sommer hatte ich die Zeit ein Buch über Evolution zu lesen. Ich habe diese Zeit nicht genutzt. Fehlt mir jetzt was?
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » So 14. Nov 2010, 01:43

Dissidenkt hat geschrieben: Sarrazin hat keinen evolutionsbíologischen, sondern einen sozialdarwinistischen Ansatz.
Der Mann ist Wirtschaftler und hat weder von Biologie, noch von Evolution oder Genetik einen blassen Schimmer. Du solltest eine anerkannte Koryphäe wie Dawkins also nicht mit so einem unqualifizierten Stümper wie Sarrazin in einem Satz nennen.


Na so etwas. Dann nehmen wir halt mal Dawkins im Original:
Das Gespenst Hitlers hat einige Wissenschaftler sogar "Sollen" mit "Sein" verwechseln und leugnen lassen, dass die gezielte Züchtung menschlicher Eigenschaften möglich wäre. Doch wenn man Kühe für hohen Milchertrag, Pferde für Schnelligkeit bei Rennen und Hunde für umsichtiges Hüten züchten kann, warum eigentlich sollte es dann unmöglich sein, Menschen für mathematische, musikalische oder sportliche Leistungen zu züchten? Solche Einwände wie der, dass es keine "eindimensionalen" Fähigkeiten gibt, gelten genauso für Kühe, Pferde und Hunde und haben in der Praxis nie jemanden aufgehalten.

Ich frage mich, ob wir etwa 60 Jahre nach Hitlers Tod nicht wenigstens einmal darüber nachdenken dürfen, worin der moralische Unterschied liegt zwischen dem Heranzüchten von Musikalität und dem auf Kinder ausgeübten Zwang, Musikunterricht zu nehmen. Oder wieso es annehmbar ist, Sprinter und Hochspringer zu trainieren, aber nicht sie zu züchten. Ich kann mir einige gute Antworten vorstellen, die mich am Ende überzeugen würden. Doch ist die Zeit nicht reif, unsere Furcht allein schon vor der Frage zu überwinden?

(Dawkins in Brockmann, John: Was ist Ihre gefährlichste Idee? Die führenden Wissenschaftler denken das Undenkbare. Fischer 2009, S. 336)

[MOD]Die Quellenangabe gehört in den Zitatblock! (Myron)[/MOD]

Besser?
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Myron » So 14. Nov 2010, 03:24

donquijote hat geschrieben:Dann nehmen wir halt mal Dawkins im Original: …


Das ist doch kein Originalzitat von Dawkins.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » So 14. Nov 2010, 04:05

Myron hat geschrieben:Das ist doch kein Originalzitat von Dawkins.


Was soll es denn sonst sein?
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Myron » So 14. Nov 2010, 07:57

donquijote hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Das ist doch kein Originalzitat von Dawkins.

Was soll es denn sonst sein?


Sorry, ich stand auf dem Schlauch! Ich hatte "Darwin" statt "Dawkins" gelesen. :kopfwand:
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Dissidenkt » Mo 15. Nov 2010, 21:41

donquijote hat geschrieben:Na so etwas. Dann nehmen wir halt mal Dawkins im Original:
Ich kann mir einige gute Antworten vorstellen, die mich am Ende überzeugen würden. Doch ist die Zeit nicht reif, unsere Furcht allein schon vor der Frage zu überwinden?


Ich hab keine Furcht vor der Frage, weil ich ne Menge gute Gründe weiss, die dagegen sprechen.
Der wichtigste Grund ist die Evolution selbst und die Tatsache, dass Intelligenz eben nicht so bedeutend ist, wie Sozialdarwinisten uns glauben machen wollen. Was glaubst du eigentlich, warum es keine Gesellschaft von 130ern gibt? Denk mal drüber nach!
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » Mo 15. Nov 2010, 21:50

Dissidenkt hat geschrieben: Was glaubst du eigentlich, warum es keine Gesellschaft von 130ern gibt? Denk mal drüber nach!


Oh Gott, das ist aber nun wirklich eine einfache Frage. Und eine, die völlige Unkenntnis zum Thema offenbart.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Dissidenkt » Di 16. Nov 2010, 14:18

Zu schwierig für dich, aber ich habe auch nicht mehr erwartet :2thumbs:
[MOD]Vollzitat des Vorbeitrages entfernt. Bitte beachte die Forenregeln bzgl. sinnvoller Zitate. Danke. 1v6,5M[/MOD]
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » Di 16. Nov 2010, 16:23

Dissidenkt hat geschrieben:Zu schwierig für dich, aber ich habe auch nicht mehr erwartet :2thumbs:


Zu schwierig zu erklären, warum es per Definitionem keine Gesellschaft aus lauter 130ern geben kann? Na so etwas!
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon AngelM90 » Do 18. Nov 2010, 21:54

Schade, keine Freunde von Sarrazin in diesem Forum vorhanden.

Schade, dass noch nicht einmal Dawkins richtig vertraut ist, obwohl es sich bei ihm nur um Biologie für Anfänger handelt. Aber wenigstens wüsste jeder, der Dawkins verstanden hat, sofort, dass unser Gehirn in den letzten 6 Millionen Jahren von ca. 400 gramm auf ca. 1400 gr. hochgezüchtet wurde von der Welt, die ein Züchtendes ist (natürliche Selektion), was nur geht bei gleichzeitiger Intelligenzsteigerung.
Tschüss...
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon stine » Fr 19. Nov 2010, 08:26

Das fehlende Interesse an diesem Thread liegt sicherlich auch daran, dass Sarrazinsche Thesen bereits in anderen Threads mitdebattiert werden:

viewtopic.php?f=29&t=3659
viewtopic.php?f=3&t=3520&p=73235#p73235
viewtopic.php?f=29&t=3636&p=73006#p73006
viewtopic.php?f=6&t=3414&p=72713#p72717
viewtopic.php?f=29&t=3548&p=72685#p72685

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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon donquijote » Fr 19. Nov 2010, 13:29

Muss man Bundesfamilienministerin Schröder eigentlich auch zu den plaudernden Sarrazin-Freunden zählen? Die hat unlängst zum Feminismus Dinge von sich gegeben, die meines Erachtens in der Vor-Sarrazin-Ära (vielleicht wird man irgendwann eine neue Zeitrechnung einführen - da heißt es dann z. B. "im Jahre 25 n.S.") völlig undenkbar waren: Ministerin Schröder rechnet mit Feminismus ab

Die Ministerin lehnt es ab, Frauen im Berufsleben durch staatliche Zwangsmaßnahmen wie Quoten zu fördern. Eine Quote sei auch immer "eine Kapitulation der Politik". Gleichzeitig wies sie den Frauen eine Mitschuld daran zu, dass sie oft weniger verdienen als Männer. "Die Wahrheit sieht doch so aus: Viele Frauen studieren gern Germanistik und Geisteswissenschaften, Männer dagegen Elektrotechnik - und das hat eben auch Konsequenzen beim Gehalt. Wir können den Unternehmen nicht verbieten, Elektrotechniker besser zu bezahlen als Germanisten."

Die Frauenministerin kündigte an, dass ein Schwerpunkt ihrer Politik künftig die Förderung von Jungen sein wird, weil diese seit geraumer Zeit bei den schulischen Leistungen hinter den Mädchen zurückblieben.

Die Politik habe die Jungen- und Männerpolitik sträflich vernachlässigt. Nötig sei nicht nur, dass künftig mehr Männer als Erzieher und Lehrer in Kitas und Grundschulen arbeiten. Auch die pädagogischen Inhalte müssten sich ändern. "Mal überspitzt ausgedrückt: Schreiben wir genug Diktate mit Fußballgeschichten? Dafür interessieren sich auch die Jungs. Oder geht es immer nur um Schmetterlinge und Ponys?"
:applaus:

Ich habe mir das Interview mindestens 10x durchgelesen und wollte es noch immer nicht glauben.
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon stine » Fr 19. Nov 2010, 13:38

Mehr Männer in Erziehungsberufe, und zwar nicht nur ab höherer Schule, sondern bereits in Kindergärten und Grundschule, wäre sicher eine vorteilhafte Variante, weil allzu viele Alleinerzieherinnen den Vater heute schuldig bleiben und arbeitende Väter oft selten zu Hause sind. Allerdings weiß ich nicht, ob Männer in diesen Berufen gut genug verdienen, ansonsten wären sie da ja schon präsenter. :mg:

LG stine
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Re: Sarrazin-Freunde plaudern

Beitragvon Seteney » Fr 26. Nov 2010, 22:19

Schröder rechnet mit Feminismus ab

Die biedert sich ständig an, habe ich das Gefühl. Spiegl ist natürlich begeistert. Was auch sonst. Die hohlen Massen bei SPON müssen natürlich bei Laune gehalten werden und geben dem Interview diesen reißerischen Titel :applaus:

Würde sie mich als Freundin wollen? Frau und Muslimin? Ne, sie würde ja ihre Fans verprellen :mg:
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