Gründe der Diskriminierung von Frauen

Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Mi 2. Mär 2011, 15:31

In einer Studentenzeitschrift waren 2 Artikel über Feminismus. Als Begründung warum Feminismus so toll ist wurde darauf abgezielt, dass Frauen in der Gesellschaft diskriminiert werden, weshalb die Löhne der Frauen niedriger sind usw. Mir ist nie so eine Diskrimierung aufgefallen und wenn dann nur sehr minimal und als ich mal in einem Chat das Thema begann, wurde mir mitgeteilt dass diese Diskrimierung real ist. OK, also gehe ich davon aus, dass diese Diskriminierung real ist und ich zu blind bin das zu sehen oder dass ich es vielleicht unbewusst nicht sehen will.

Ich würde gerne wissen, warum Frauen diskriminiert werden.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon stine » Mi 2. Mär 2011, 16:41

xander1 hat geschrieben:... weshalb die Löhne der Frauen niedriger sind usw. Mir ist nie so eine Diskrimierung aufgefallen ...
Hast du dich schon mal als Frau irgendwo beworben?
Oder weibliche Kollegen nach deren Einkommen befragt?
Wenn nein, woher solltest du das wissen.

LG stine
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Mi 2. Mär 2011, 17:30

stine hat geschrieben:mal als Frau irgendwo beworben?
Oder weibliche Kollegen nach deren Einkommen befragt?
Wenn nein, woher solltest du das wissen.

Ich glaube selbst dann würde man es nicht wissen.
Ich gehe davon aus, weil das ständig behauptet wird seit Jahrzehnten von Feministinnen und von der Öffentlichkeit und von überall. Das das deshalb nicht wahr sein muss ist mir schon klar. Trotzdem gehe ich davon aus, solange nicht jemand etwas anderes nachweisen kann. Die Alternative wäre es zu denken, dass man nichts darüber weiß, wie viel Männer und Frauen verdienen. Man könnte dann auch denken, Frauen verdienen PI*Eulerische Zahl/4 mehr als Männer. Aber das hilft auch nicht weiter.

Aber man kann ja auch mal googlen:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/loehne6.html
Einkommen von Frauen 22 Prozent niedriger als bei Männern
Erst erziehen, dann weniger verdienen

Im Durchschnitt verdienten Frauen in der EU 15 Prozent weniger als Männer. (Foto: AP) Großansicht des Bildes Im Durchschnitt verdienten Frauen in der EU 15 Prozent weniger als Männer. Das Einkommensgefälle zwischen Frauen und Männern ist nach Angaben der EU-Kommission in Deutschland besonders stark ausgeprägt. "In Deutschland liegt der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen um rund 22 Prozent unter dem der Männer. Damit gehört ...


Ich zitiere jetzt mal den Ausschnitt aus der Studentenzeitschrift:
Überhaupt ist es fraglich, weshalb es an deutschen Universitäten zurzeit nur rund 13% Professorinnen gibt, wo doch der Anteil weiblicher Studentinnen bei rund 50% liegt... Das liegt sicher nicht an fehlender Kompetenz oder dem individuellem Willen, sich lieber um Kinder zu kümmern anstatt Karriere zu machen. Der Blick muss vielmehr auf immer noch vorherrschende Geschlechterstereotype fokussieren. Diese werden durch Sozialisation mit auf den Weg gegeben und meist ohne zu hinterfragen gelebt.


und noch eine Stelle zitiere ich gerne:
Alltäglicher Sexismus (wie zuletzt in der Werbung eines bekannten Eletromarktes: "Da kannste alles anfassen, ohne eine geknallt zu bekommen", und zuletzt gehört in Diskussionen zur Frauenquote in Deutschland:"Zeitgeist-Getue bringt uns wirklich keinen Schritt weiter") oder gravierende Lohnunterschiede für denselben Job von bis zu 20% sind die Regel - auch wenn die Politik und mit ihr viele Menschen davor gern die Augen verschließen.


Und hier wo es um die Diskrimierung geht:
Am 23. März 2011 widmen wir uns einer Schnittstelle des Referates für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik - es wird um das Leben von Frauen mit Behinderungen gehen - also einen Bereich, wo die Emanzipation von Menschen mit Beeinträchtigungen und die der Frauen sich überschneiden. Diese Menschen müssen in ihrer Doppelrolle mit zweifacher Diskriminierung zurechtkommen.

also weil weiblich und wegen der Behinderung , aha , soso
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon stine » Mi 2. Mär 2011, 19:29

Zur Zeit steht der behinderte Mann noch vor der gesunden Frau.
Xander du darfst es mir glauben: Als Frau musst du doppelt so gut sein!

LG stine
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Mi 2. Mär 2011, 22:34

stine hat geschrieben:Zur Zeit steht der behinderte Mann noch vor der gesunden Frau.


Das glaubst du doch selbst nicht.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon musicman » Do 3. Mär 2011, 06:37

Ich würde es nicht gerecht finden, wenn stine hier weniger für ihre Arbeit bekommt als wir und wenn sie doppelt so gut ist, soll sie auch das Doppelte bekommen :wink:

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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon stine » Do 3. Mär 2011, 07:22

Finde ich auch!
Und wenn es nur die doppelte Abreibung ist ...

:mg: stine
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Do 3. Mär 2011, 07:47

musicman hat geschrieben:Ich würde es nicht gerecht finden, wenn stine hier weniger für ihre Arbeit bekommt als wir und wenn sie doppelt so gut ist, soll sie auch das Doppelte bekommen


Wenn das eine Implikation ist, wie es auch aussieht, dann stimme ich dem zu.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon Gernot Back » Fr 4. Mär 2011, 17:42

Hallo Stine!

stine hat geschrieben:Zur Zeit steht der behinderte Mann noch vor der gesunden Frau.
Xander du darfst es mir glauben: Als Frau musst du doppelt so gut sein!

Ich kann es -auch ohne meinen Behinderten-Ausweis in der Firma, in der ich derzeit arbeite, bisher vorgelegt zu haben- jedenfalls nicht bestätigen, dass die viel jüngeren Frauen, die dort -anders als ich den- "Senior"-Status innehaben, doppelt so viel Leistung erbrächten wie ich.

Auch in meiner vorherigen Branche als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache wurden Frauen, weil sie ja angeblich ach so benachteiligt seien, immer (bei "gleicher" Qualifikation) bevorzugt gegenüber Männern auf feste Stellen eingestellt, obwohl sie dort ohnehin längst überrepäsentiert waren. An der TU-Darmstadt gab der Umstand, dass schließlich gar keine fest angestellte Lehrkraft am Sprachenzentrum mehr männlichen Geschlechts war, den Herrschaften in den übrigen, ohnehin männerdominierten Fachbereichen die Gelegenheit, weiterhin ihre Geschlechtsgenossen zu bevorzugen.

Gruß Gernot
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon stine » Fr 4. Mär 2011, 22:56

Es kommt immer noch auf den Beruf/die Arbeit an.
Hinter dem Schalter und an der Kasse werden Frauen sicherlich nicht unterrepresentiert sein. In Kindergärten und den Lehrberufen im Grundschuldienst siehst du auch fast keine Männer. Die ersten männlichen Lehrer tauchen meist erst in den weiterbildenden Schulen auf und unter den Professoren ist die Frau sogar eine Randerscheinung.
Ich meine, ich persönlich habe nichts gegen typisch weibliche oder männliche Berufsbilder und es könnte durchaus immer noch sein, dass die Karriere bei Frauen nicht das erste Anliegen ist, aber was ich persönlich feststelle ist, dass Frau in Männerberufen häufig nicht die nötige Akzeptanz hat und an ihrer Kompetenz gezweifel wird.
Ganz besonders denke ich hier an Baubeauftragte und Architektinnen, die sich in einer Gesellschaft behaupten müssen, wo Sachfragen per se männlich sind.
Natürlich wird ein Kindergärtner höchstwahrscheinlich auch genauer unter die Lupe genommen und sein Geschick mit den Kleinen muss er öfter beweisen, als die Frau im gleichen Beruf.

Ist halt (noch) so.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Sa 5. Mär 2011, 12:40

stine hat geschrieben:Ist halt (noch) so.


Ich weiß nicht, was in anderen Männerköpfen vor geht. Eigentlich kannst du da auch nicht hineinschauen.
Ich jedenfalls denke nicht so.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon musicman » Sa 5. Mär 2011, 14:58

stine hat geschrieben:Es kommt immer noch auf den Beruf/die Arbeit an.
Ist halt (noch) so.
stine


Ja versuch mal als Mann Hebamme zu werden, es gibt einen Entbindungspfleger in Deutschland, das ist Diskriminierung im großen Stil :mg:

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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Mär 2011, 16:39

Ja, ist ein Beweis für die schlechte Bezahlung von Hebammen. ;)
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon musicman » Sa 5. Mär 2011, 22:31

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ja, ist ein Beweis für die schlechte Bezahlung von Hebammen. ;)


Das hat damit nichts zu tun, sonst dürfte es auch keine Krankenpfleger geben, die verdienen genau so schlecht wie Krankenschwestern und die Bezahlung ist in beiden Berufen gleich. Das Problem ist was Du zwischen den Beinen hast, mach dich mal schlau, Du bekommst nicht einmal eine Ausbildungsstelle, das ist ganz eindeutig geschlechtsabhängig in diesem Fall.



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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 6. Mär 2011, 12:13

Hmm, was könnten diese beiden Zeichen, das Semikolon und die schließende Klammer in dieser Kombination ;) nur bedeuten?
Weiß da jemand was drüber?
(diesmal verzichte ich Zeichensprache, wird sowieso überlesen)
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon Mark » So 6. Mär 2011, 19:37

Ich denke Frauen werden im Berufsleben durch die Männergesellschaften ähnlich diskriminiert wie Männer von Frauengesellschaften auf anderen Gebieten reflexhaft diskriminiert werden.Die Männer erachten die Arbeitswelt instinktiv als ihre Domäne, weil sie durch die augenfällige Rollenzuweisung der Frau als Garant des Überlebens seit jahrtausenden nichts besseres im Sinn haben als alles was sie so anstellen für viel wichtiger hinzustellen als es das schnöde Gebähren sein soll.
Die Männer haben Angst. Oder kann man sich die Verschlossenheit in manchen Zirkeln anders erklären ?
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Di 8. Mär 2011, 17:28

hier wieder so ein Feministischer Beitrag
http://www.stern.de/panorama/weltfrauen ... 61311.html

Die alltägliche Frauenfeindlichkeit

Zwischen diesen immerhin öffentlich diskutierten Frauenfragen liegt die ganz alltägliche, hingenommene Frauenfeindlichkeit, die Quelle des ganzen Irrsinns. Das Verhalten und die Kommentare von Fremden, Freunden und Kollegen, die klar machen, dass der Sexismus fest verdrahtet ist im kollektiven Hirn der Gesellschaft: Ist halt so, dass Männer Karriere machen und Frauen lieber zuhause bleiben. Ist halt so, dass Frauen immer zuerst nach dem Äußeren beurteilt werden. Ist halt so, dass ein Mann eine Frau mitten in einer Konferenz unterbricht oder sie bevormundet. Ist halt so, dass Jungs und auch Männer nicht nur auf der Straße Mädchen und Frauen erst einmal "Schlampen, Schnecken, Schnitten" nennen. Und - was das Schlimmste ist: Ist doch so, dass selbst Frauen Frauen nicht alles zutrauen und abwiegeln, wenn sie nicht für voll genommen werden.

Und ich wette, dass ein paar von Ihnen gerade gedacht haben "Was für eine zickige Emanze". Behaltet eure Blumen!


Wenn ihr das mal mit eurem Leben vergleicht? Seht ihr das auch so, wie die Person in diesem Beitrag?
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon stine » Di 8. Mär 2011, 17:53

Der Artikel ist natürlich provokant geschrieben. Ich würde sagen, da wo sich der Mann als Macho zeigt und die Frau sich als Emanze gibt, machen sich beide nicht beliebt.
Warum nicht auf natürliche Weise seinem Geschlecht treu bleiben und einfach nur gut im Beruf sein?

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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon xander1 » Di 8. Mär 2011, 18:17

Diese Emanzen wollen das Vorteils-Nachteils-Verhältnis zwischen Mann und Frau mit allen erdenklichen Mitteln in Richtung Frau schieben. Ihnen geht es nicht um Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist ihr Vorwand. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich ungerecht behandelt fühlen in der Gesellschaft.
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Re: Gründe der Diskriminierung von Frauen

Beitragvon Nanna » Di 8. Mär 2011, 18:44

Komisch nur, dass dein Vorwurf bei näherem Hinsehen so gar nicht greift. Würden Frauen wirklich alle "erdenklichen Mittel" benutzen, um gegenüber Männern in eine günstigere Position zu gelangen, dann wäre naheliegend, dass sie den Weltfrauentag als Institution nicht abwerten, sondern ihn in jeder Hinsicht als Forum nutzen würden, ihre Interessen durchzusetzen. Die zentrale Botschaft, die sich in diesem Artikel herauskristallisiert, subtrahiert man mal alle Polemik, ist aber, dass die Autorin weder positiv- noch negativ diskriminiert werden will, sondern einfach nur als Mensch unabhängig ihres Geschlechts wahrgenommen und behandelt werden will. Ich kann darin keinen deiner (unbelegten) Vorwürfe erkennen.

Davon abgesehen beobachte ich einen leisen, aber doch latenten Sexismus im Alltag durchaus auch. In fast allen Fällen äußert er sich in Form eher harmloser Witzeleien, bei denen oft klar ist, dass das Ziel des Spottes weniger die Frau ist, als das Vorurteil selbst. Aber manchmal klingt eben schon durch, dass der- oder diejenige (!), der/die so etwas äußert, durchaus noch nennenswerte unterbewusste Vorurteile gegenüber dem anderen Geschlecht hegt. Bringt man das dann zur Sprache, hört man, da hat die Autorin ebenfalls recht, durchaus mal ein "ist halt so".
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