Es droht der nächste Klops!

Re: Es droht der nächste Klops!

Beitragvon Nanna » Do 31. Mär 2011, 20:09

Lumen hat geschrieben:Die freiwerdenden Flächen bei S21 für die Bürger zur Verfügung zu stellen, statt sich von Bahn und Wirtschaft übertölpeln zu lassen halte ich außerdem nicht für Symbolpolitik, wie Nanna es nannte.

Naja, im Vergleich zu dem, dass man eigentlich das Konzept als solches loswerden wollte, ist es natürlich Symbolpolitik. Es ist eine gesichtswahrende Reaktion, die sich auf den einzigen verbleibenden Bereich konzentriert, wo mit vergleichsweise wenig politischem und finanziellem Aufwand noch was zu drehen ist. Damit, die Grundidee des Projekts handelnd umzugestalten, hat das aber nicht mehr viel zu tun.

Ich habe übrigens auch hier im Forum schon des öfteren gesagt, dass ich Symbolpolitik für eine sehr wichtige und häufig auch legitime Sache halte. Emotionen spielen in der Politik eine riesige Rolle, wenn man es auf diese Weise schaffen würde, zwei verfeindete Lager zu versöhnen, wäre sogar sehr substantielle Politik gemacht worden. Ich setze Symbolpolitik daher auch nicht mit Dampfplaudern gleich, aber der Unterschied zu einem knallharten Beschluss ist natürlich schon, dass die Geste die primäre Intention ist und der tatsächliche Sachnutzen erfreulicher Nebeneffekt.
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Re: Es droht der nächste Klops!

Beitragvon piscator » Fr 1. Apr 2011, 09:14

platon hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Un die Grünen waren damals diejenigen, die S21 jubelnd begrüßt haben.

Ach ja? Dann schieß mal los, aber bitte nicht mit der Meinung einzelner Menschen, die zufällig auch Mitglied bei B90/Grüne sind.


Nein, dazu habe ich keine Lust.

Unter den Stuttgart 21 Gegner sind mir zuviele Leute, die weder wissen, wo Stuttgart liegt und noch in Punkto Bahnfahren nie über Märklin Spur H0
hinausgekommen sind, aber über Nacht plötzlich zu Experten für Tiefbau, Tunnelbohren, Infrastruktur und Wirtschaft geworden sind.

Im Prinzip der gleiche Grund, warum ich mit Kreationisten nicht mehr über Evolution diskutiere.
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Re: Es droht der nächste Klops!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 1. Apr 2011, 09:40

piscator hat geschrieben:Nein, dazu habe ich keine Lust.
Eine Behauptung aufstellen und dann - mit Schuldzuweisung auf andere - sich selbst dem Versuch auf Nachweis dazu zu entziehen, gibt aber kein sehr souveränes Bild.

piscator hat geschrieben:Unter den Stuttgart 21 Gegner sind mir zuviele Leute, die weder wissen, wo Stuttgart liegt und noch in Punkto Bahnfahren nie über Märklin Spur H0
hinausgekommen sind, aber über Nacht plötzlich zu Experten für Tiefbau, Tunnelbohren, Infrastruktur und Wirtschaft geworden sind.
Gut, da gehe ich jetzt mal darauf ein.
Was ist dein Metier? Du bist also Experte für Tiefbau, Tunnelbohren, Infrastruktur und Wirtschaft?

Fühlst du dich eigentlich besser, wenn du einer Mehrzahl von Stuttgart-21-Gegner (schreibt man übrigens so, egal wo Stuttgart liegt) quasi leichte Idiotie unterstellst? Wer nicht deiner Meinung ist, muss der dumm sein? Mag denn nicht auch die andere Ansicht eine gewisse Berechtigung haben?
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Re: Es droht der nächste Klops!

Beitragvon platon » Fr 1. Apr 2011, 10:14

piscator hat geschrieben:Nein, dazu habe ich keine Lust.

Hatte ich aufgrund Deines Argumentationsstils vermutet. Handgranate zünden, zwei Nebelkerzen hinterher und dann wegducken.
Viel Spaß :up:
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Re: Es droht der nächste Klops!

Beitragvon Lumen » Fr 1. Apr 2011, 13:47

Nanna hat geschrieben:Naja, im Vergleich zu dem, dass man eigentlich das Konzept als solches loswerden wollte, ist es natürlich Symbolpolitik. Es ist eine gesichtswahrende Reaktion, die sich auf den einzigen verbleibenden Bereich konzentriert, wo mit vergleichsweise wenig politischem und finanziellem Aufwand noch was zu drehen ist. Damit, die Grundidee des Projekts handelnd umzugestalten, hat das aber nicht mehr viel zu tun. […] Ich habe übrigens auch hier im Forum schon des öfteren gesagt, dass ich Symbolpolitik für eine sehr wichtige und häufig auch legitime Sache halte. Emotionen spielen in der Politik eine riesige Rolle, wenn man es auf diese Weise schaffen würde, zwei verfeindete Lager zu versöhnen, wäre sogar sehr substantielle Politik gemacht worden. Ich setze Symbolpolitik daher auch nicht mit Dampfplaudern gleich, aber der Unterschied zu einem knallharten Beschluss ist natürlich schon, dass die Geste die primäre Intention ist und der tatsächliche Sachnutzen erfreulicher Nebeneffekt.


Fair. In dem Sinne haben es Gegner / Opposition immer leicht, Dinge anders machen zu wollen, wenn sie es hinterher ohnehin nie umsetzen müssen (wegen „Sachzwängen“, Opposition blockiert usw.). Das ist einer der Gründe, warum das Ansehen von CDU/CSU/FDP bei mir noch stärker gesunken ist, da ihr einziger „Erfolg“, den sie vorweisen im Prinzip Agenda 2010 ist, also von Rot/Grün stammt. Während also die sozialen Folgen die Urheber zu tragen haben (eher nur die SPD, wenigstens als Imageschaden), heimst Schwarz-Gelb die wirtschaftlichen Vorteile ein und verkauft es als eigene. Das ist derartig dreist, das ich als Nicht-Wähler nicht umhin komme, zu wählen, was immer Schwarz-Gelb am meisten einen Strich durch die Rechnung macht.
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