Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

Die 17 deutschen Atomkraftwerke sollen auf ihre Sicherheit bei Flugzeugabstürzen, Erdbeben und Hochwasser überprüft werden, meldete Reuters vor einer Stunde.
Das sieht nicht gut aus. Was machen die, wenn sich drei Viertel der heimischen AKWs als unsicher erweisen? Schließlich hatte solche Risiken bisher niemand auf dem Radar. Dann können die AKWs trotzdem nicht sofort abgeschaltet werden.
Nicht von heute auf morgen. Wir können weder über Nacht für Ersatz sorgen, noch das Risiko verringern.
Nicht umsonst ging das Ausstiegsszenario von Rot/Grün über 12 Jahre.
Diese schwarz/gelben Dilettanten sind für alles zu haben und für nichts zu gebrauchen.

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In Baden-Württemberg dürfen die Grünen, assistiert von der SPD, ihre Kompetenz in Sachen Kernkraft demnächst beweisen.

Ich bin gespannt und hoffe, dass meine schlimmsten "grünen" Albträume nicht wahr werden.

Ist das jetzt ein Lösungsansatz von Dir?
Ich bin beeindruckt von Deiner Kreativität!

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Danke für die Blumen!

Diese schwarz/gelben Dilettanten sind für alles zu haben und für nichts zu gebrauchen.

Nach so einer Aussage wirst du doch keine ernsthafte Diskussion erwarten?

Der erste Schritt ist sicherlich eine kräftige Ökosteuer auf die Kilowattstunde. Schließlich kann niemand erneuerbare Energien kostenlos aus dem Ärmel schütteln. Dann wird Stuttgart 21 an den Nagel gehängt und die Produktpalette von Mercedes staatlich ökologisch neu geordnet.
Die bereits entstandenen Unkosten in Mrd-Höhe bei der Bahn werden auf den Benzinpreis aufgeschlagen und das Ehegattensplitting fällt zugunsten der Heimerziehung weg.

LG stine

Ob Stuttgart21 sich so leicht beerdigen (haha, Wortwitz!) lässt, ist die Frage. Kann gut sein, dass die Grünen am Ende mit einem schweineteuren Scherbenhaufen dastehen, wenn sie das durchfechten wollen. Das Annullieren der ganzen Verträge, der Verlust von Fördergeldern, Zahlung von Entschädigungen an Investoren, Neuplanung einer Alternative, jahrelange Verzögerung, das könnte sich so weit aufsummieren, dass der point of no return sogar jetzt schon überschritten ist. Ich vermute auch eher, dass es auf Symbolpolitik wie z.B. eine veränderte und familienfreundlichere Nutzung der freiwerdenden Flächen hinauslaufen wird.

platon hat geschrieben:Schließlich hatte solche Risiken bisher niemand auf dem Radar.

Doch, das schon, aber halt keine Konsequenzen daraus gezogen.

Zum Beispiel hier:

Mindestens fünf der 18 Atomkraftwerke in Deutschland seien für einen Terror-Anschlag nicht gewappnet. Das teilte der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, mit. Nach seiner Einschätzung haben die Betreiber der Meiler ihre Schutzpflichten seit dem 11. September 2001 nicht hinreichend erfüllt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/terr ... t-1.886159

2004!

Das wird man vermutlich auch jetzt nicht, so meine pessimistische Einschätzung.

stine hat geschrieben:Der erste Schritt ist sicherlich eine kräftige Ökosteuer auf die Kilowattstunde. Schließlich kann niemand erneuerbare Energien kostenlos aus dem Ärmel schütteln. Dann wird Stuttgart 21 an den Nagel gehängt und die Produktpalette von Mercedes staatlich ökologisch neu geordnet.
Die bereits entstandenen Unkosten in Mrd-Höhe bei der Bahn werden auf den Benzinpreis aufgeschlagen und das Ehegattensplitting fällt zugunsten der Heimerziehung weg.

LG stine

Manche Grüne erinnern mich an fanatische Religiöse. Beide sind von ihrer nach eigener Überzeugung "überlegenen" Weltanschauung so sehr überzeugt, dass sie diese dem unverständigen, rückständigen Volk am liebsten mit Gewalt aufzwingen würden.

Da sich Kernkraftwerke nicht so einfach abschalten und still legen lassen un dauch der Ausbau erneuerbaren Energien Zeit kosten und Widerstände finden wird, werden sich die Erwartungen allerdings sehr schnell relativieren.

Und der Bahnhof S21? Natürlich wird der gebaut, vielleicht in leicht geänderter Form, schon um das Gesicht zu wahren.

Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.

Nanna hat geschrieben:Ob Stuttgart21 sich so leicht beerdigen (haha, Wortwitz!) lässt, ist die Frage. Kann gut sein, dass die Grünen am Ende mit einem schweineteuren Scherbenhaufen dastehen, wenn sie das durchfechten wollen. Das Annullieren der ganzen Verträge, der Verlust von Fördergeldern, Zahlung von Entschädigungen an Investoren, Neuplanung einer Alternative, jahrelange Verzögerung, das könnte sich so weit aufsummieren, dass der point of no return sogar jetzt schon überschritten ist. Ich vermute auch eher, dass es auf Symbolpolitik wie z.B. eine veränderte und familienfreundlichere Nutzung der freiwerdenden Flächen hinauslaufen wird.

Bei der ganzen Diskussion um den Bahnhofsneubau habe ich ohnehin den Eindruck, dass es vielen Gegnern gar nicht um den Bahnhof selbst geht, sondern darum, das bestehende System mit der CDU und FDP in Frage zu stellen und sein Mütchen an "denen da oben" zu kühlen.

Oder hier 2009

Bei der Baulinie 69 zum Beispiel steht beim Störfall weniger Wasser für die Notkühlung zur Verfügung als bei neueren Anlagen. Die Notstromversorgung ist vermascht, rügen die Fachleute, verfügt also nicht über genügend voneinander unabhängige Stränge, um in jedem Fall zu funktionieren. Der Reaktordruckbehälter weist viele Schweißnähte auf, an denen Risse entstehen können. Der Sicherheitsbehälter ist eng und könnte nach 90 Minuten bersten, warnt die Umweltgruppe BUND unter Berufung auf Gutachten der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Die Reaktoren der Baulinie 2 besitzen ähnliche Mängel.
[...]
Kein Kernkraftwerk in Deutschland aber ist vor dem gezielten Absturz eines Verkehrsflugzeugs geschützt, weil in der Planungs- und Bauphase niemand daran dachte, dass Terroristen eine Maschine als Waffe kapern könnten. Darum sollen die Anlagen im Gefahrenfall vernebelt werden. Die Geräte dafür sind noch nicht überall installiert, nähere Angaben machen die Behörden nicht.

Die Vernebelung soll für wenige Minuten bis zur Ankunft der alarmierten Luftwaffe halten - die aber nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die gekaperte Maschine ohnehin nicht abschießen dürfte.

http://www.sueddeutsche.de/politik/deut ... er-1.26891

Irgendwie wird einem doch schlecht wenn man sowas liest:

Inzwischen aber hat das Bundesverwaltungsgericht mindestens im Fall eines Zwischenlagers für ausgebrannte Brennelemente am Kernkraftwerk Brunsbüttel entschieden, auch "auslegungsüberschreitende Störfälle" müssten bei der Entscheidung über Betriebsgenehmigungen berücksichtigt werden.

piscator hat geschrieben:Nach so einer Aussage wirst du doch keine ernsthafte Diskussion erwarten?

Doch! Ist Dir klar, was die da angestellt haben?
Wir alle wissen, dass AKW's nicht sicher sein können, denn was ist Sicherheit? Eine Abschätzung, dass theoretisch mögliche Risiken nach menschlichem Ermessen nicht eintreten werden, denn was eintreten könnte, kann man sich immer vorstellen.
Nachdem sich in Fukushima gezeigt hat, dass auch das extrem Unwahrscheinliche eintritt, wäre die klügste Lösung gewesen, die AKW-Laufzeitverlängerung wieder einzukassieren, den vernünftigermaßen schnellstmöglichen Ausstieg aus einer unbeherrschbaren Technologie wieder zu reaktivieren und bis 2020 aus der Nukleartechnologie auszusteigen.
Und was tun die Dämel?
Sie führen öffentlich vor, dass unsere AKW's nicht sicher sind gegen Risiken, die erheblich wahrscheinlicher eintreten als ein Erdbeben der Stärke 9 gefolgt von einer 14 m hohen Tsunamiwelle. Das wird nämlich bei der Sicherheitsüberprüfung herauskommen, wenn sie ehrlich durchgeführt wird.
Und wie sieht Plan B der Pappnasen aus? Sie haben keinen. Niemand hat einen. Wir können nicht von heute auf morgen die AKW's abschalten, ohne große Verwerfungen zu erzeugen. Das weiß auch jeder grüne Politiker.
Der Stresstest ist so sinnvoll wie Lungenkrebs! Und deshalb gilt weiterhin:
Diese schwarz/gelben Dilettanten sind für alles zu haben und für nichts zu gebrauchen.

Julia hat geschrieben:Doch, das schon, aber halt keine Konsequenzen daraus gezogen.

Das wollte ich damit sagen. Klar, dass das keine neue Erkenntnis ist. Es war ein Argument der Grünen für den Ausstieg und es hat lange gedauert bis "meine" SPD da mitzog.

piscator hat geschrieben:... sondern darum, das bestehende System mit der CDU und FDP in Frage zu stellen ...

Wenn das die Mehrheit ist (und das war sie offensichtlich), dann geht das in Ordnung.
So funktioniert Demokratie - nach meinem Verständnis!

piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.

Du wirst es nicht glauben, aber das ist Kretschmanns kleinstes Problem. Er wird versuchen, eine Bürgerbefragung durchzuführen (weil das einfacher ist als ein Volksentscheid) und wird den Mehrheitsbeschluß umsetzen. Damit ist er ein guter Demokrat und kann sagen: ich war gegen den Bahnhof aber ich stelle mich nicht gegen die Mehrheitsmeinung. Und die SPD hatte in dieser Frage sowieso keine geschlossene Meinung.
Was aus Stuttgart21 zu lernen ist, ist folgendes: Man kann nicht ein 2 Mrd-Projekt beschließen, die Pläne drei Tage im Rathaus zum Einspruch auslegen, zehn Jahre später anfangen zu bauen, das Projekt in der Zwischenzeit auf 10 Mrd. hochrechnen und sagen: Aber der Beschluß von vor 10 Jahren gilt immer noch. Das tut keine Firma, der Staat kann das auch nicht.

Es ist doch schon seit Jahren klar, das eine ganze Hand voll deutscher AKW nicht sicher gegen Flugzeugabsturz sind? Ganz vorne ran Biblis das 3 flugminuten von Frankfurt a.M. liegt. Steht in einem der Sicherheitsgutachten zu möglichen terrorzielen in deutschland, noch unter Schäuble angefertigt, jetzt leider keine Zeit es raus zu suchen, schaffte es damals auch auf Spiegel online und Co.

Das "jetzt sofort überprüft wird", obwohl "unsere Kradftwerke sicher sind" ist doch reine Augenwischerei und das Fähnchen nach dem Wind drehen. Übersetzt bedeutet das: "Ich mache alles was die Industrie möchte - es sei denn es gibt einen scheinbaren oder echten machtverlust durch einen Wähleraufstand... dann muß die Industrie mal 3 Monate die Ruhe bewahren, während wir prüfen, damit die Wähler sich beruhigen...".

Sowas hab ich ja gefressen, das finde ich noch schlimmer als einen pro-AKW kurs fahren. Wenn die wenigstens zu ihrem Wort stehen würden, dann könnte man noch guten Gewissens jemanden wählen außer "Die Partei".

piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.

Das Zitat fand ich jetzt putzig. Während also die Schwarz/Gelbe Regierung eine Kapriole nach der anderen veranstaltet, behauptest du eine Kehrtwende bei Rot/Grün? Welche soll das sein? Die freiwerdenden Flächen bei S21 für die Bürger zur Verfügung zu stellen, statt sich von Bahn und Wirtschaft übertölpeln zu lassen halte ich außerdem nicht für Symbolpolitik, wie Nanna es nannte.

platon hat geschrieben:

piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.

Du wirst es nicht glauben, aber das ist Kretschmanns kleinstes Problem. Er wird versuchen, eine Bürgerbefragung durchzuführen (weil das einfacher ist als ein Volksentscheid) und wird den Mehrheitsbeschluß umsetzen. Damit ist er ein guter Demokrat und kann sagen: ich war gegen den Bahnhof aber ich stelle mich nicht gegen die Mehrheitsmeinung. Und die SPD hatte in dieser Frage sowieso keine geschlossene Meinung.
Was aus Stuttgart21 zu lernen ist, ist folgendes: Man kann nicht ein 2 Mrd-Projekt beschließen, die Pläne drei Tage im Rathaus zum Einspruch auslegen, zehn Jahre später anfangen zu bauen, das Projekt in der Zwischenzeit auf 10 Mrd. hochrechnen und sagen: Aber der Beschluß von vor 10 Jahren gilt immer noch. Das tut keine Firma, der Staat kann das auch nicht.

Das ist Quatsch, S21 ist durch alle Gremien durch gelaufen, Verwaltrungsgerichte haben darüber entschieden, die Bürger wurden dazu gehört.

Un die Grünen waren damals diejenigen, die S21 jubelnd begrüßt haben.

Lumen hat geschrieben:

piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.

Das Zitat fand ich jetzt putzig. Während also die Schwarz/Gelbe Regierung eine Kapriole nach der anderen veranstaltet, behauptest du eine Kehrtwende bei Rot/Grün? Welche soll das sein? Die freiwerdenden Flächen bei S21 für die Bürger zur Verfügung zu stellen, statt sich von Bahn und Wirtschaft übertölpeln zu lassen halte ich außerdem nicht für Symbolpolitik, wie Nanna es nannte.

Das Schwarz/Gelb von den Wählern mal einen Tritt in den Hintern brauchte, dürfte klar sein.

Allerdings hätte Grün/Rot ohne das Desaster in Japan die Wahl mit Sicherheit nicht gewonnen. Und jetzt stehen sie da, seither waren sie nur dagegen!

piscator hat geschrieben:Allerdings hätte Grün/Rot ohne das Desaster in Japan die Wahl mit Sicherheit nicht gewonnen.

Ja, so etwas und ähnliches bilden sich Verlierer und deren Anhänger immer ein. Guttenberg wäre ohne die böse Hetzpresse nicht über seine "Betrügereien" gefallen etc. pp. (Gilt für die politisch andere Seite genauso!). Nie ist man selber schuld, immer waren es höhere Mächte, widrige Umstände oder bösartige Dritte.
Dass man selber einfach nur Sch... gebaut hat, auch ohne Super-GAU und Stuttgart-21 (oder entsprechendes auf der anderen Seite), dazu fehlt den Verantwotlichen der Mumm und der Realitätsbezug und die Groupies wollen es nicht wahrhaben, dass ihre Halbgötter von was anderem als satanischen (~ göttlich in der Hierarchie) Widrigkeiten gestürzt worden sein könnten.

piscator hat geschrieben:Un die Grünen waren damals diejenigen, die S21 jubelnd begrüßt haben.

Ach ja? Dann schieß mal los, aber bitte nicht mit der Meinung einzelner Menschen, die zufällig auch Mitglied bei B90/Grüne sind.