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Strategisches Handeln

Verfasst:
Fr 2. Dez 2011, 18:34
von xander1
Wie wichtig ist es in der Welt strategisch zu handeln?
Muss man immer strategisch vorgehen oder gibt es auch mal allen Grund unstrategisch einfach so zu leben.
Man könnte glatt eine Strategieideologie aufbauen, die besagt, dass alles Optimierung ist, Kultur, bla, alles.
Ist das aber wirklich so?
Ich persönlich habe die Weltanschauung, dass die Welt nicht nur aus Strategie besteht, sondern dass sich Strategie und Strategielosigkeit gegenseitig ergänzen.
Unter strategischem Denken kann man auch das zielgerichtete Denken verstehen.
Mich würde nun interessieren, wie ihr denkt. Ist doch alles Strategie?
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Fr 2. Dez 2011, 19:42
von stine
Ich würde sagen, dass kopfgesteuerte Menschen gar nicht anders können. Der Bauch kennt keine Strategie.

stine
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Fr 2. Dez 2011, 20:58
von xander1
stine hat geschrieben:Der Bauch kennt keine Strategie.
Sicher dass Emotionen nicht doch auch unterbewusst strategisch funktionieren? Wenn sie nicht strategisch funktionieren, dann mag es etwas anderes ähnliches sein wie die Strategie oder eine Strategie mit anderen Zielen.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Fr 2. Dez 2011, 21:22
von Teh Asphyx
Vielleicht sollten wir zunächst die Definition von Strategie klären? Ich weiß nämlich jetzt nicht so genau, worauf Du hinaus willst, aber finde die Frage grundsätzlich sehr interessant.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 09:03
von stine
xander1 hat geschrieben:Sicher dass Emotionen nicht doch auch unterbewusst strategisch funktionieren?
In der Natur ist alles zweckorientiert. Menschen sind in ihrem natürlichen Dasein genauso an ihre Bestimmung (weiterleben, weitervererben) gebunden, wie andere Tiere oder Pflanzen auch. Und das Weiterleben erfordert auch eine gewisse Strategie. Meinst du das?
LG stine
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 09:24
von Teh Asphyx
stine hat geschrieben:In der Natur ist alles zweckorientiert.
Warum sollte das so sein? Es ist viel eher so, dass bestimmte Eigenschaften sich einfach entwickelt haben, ohne dass sie einen Zweck haben, dazu zählen auch negative Eigenschaften. Elefantenmütter wollen nach der Geburt ihre Kinder umbringen, weil sie solche Schmerzen bei der Geburt erlitten haben. Die Tanten des Kindes mischen sich dann immer ein und halten die Mutter zurück. Elefanten sind überhaupt ein sehr gutes Beispiel für ein Lebewesen, das alles andere als Perfekt ist und evolutionär total viele unpraktische Eigenschaften erworben hat. Aber sie sind überlebensfähig, das ist das Entscheidende.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 09:40
von xander1
stine hat geschrieben:In der Natur ist alles zweckorientiert.
Wobei das Ziel immer variieren kann, mal in die eine Richtung, mal in die andere.
stine hat geschrieben: Menschen sind in ihrem natürlichen Dasein genauso an ihre Bestimmung (weiterleben, weitervererben) gebunden, wie andere Tiere oder Pflanzen auch.
Das ist wiederum evolutionistisch.
stine hat geschrieben:Und das Weiterleben erfordert auch eine gewisse Strategie. Meinst du das?
Nein mir geht es nicht um das Ziel, welches das auch immer sein mag, sondern darum dass es immer eine Zielwegfindung gibt.
Zur Definition von Strategie:
Eine Zielfindung, die möglichst "irgendwie" gut werden solle. Das heißt es werden optimale Zustände angestrebt.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 11:15
von Darth Nefarius
Ich würde evolutionistisch oder bioligistsich nicht im negativen Sinne verwenden. Man kann der Selektion eine gewisse Logik zuschreiben, aber keine Strategie, da der Prozess nicht zielgerichtet oder durchdacht ist, sondern eher mit einem Sieb zu vergleichen. Einige Emotionen (oder auch alle) entspringen der Selektion, können also ihren "Sinn"/Zweck haben, dahinter steckt aber keine Strategie, weil eben nicht geplant und oder zielgerichtet (und erst recht nicht durchdacht). So ist es auch mit einigen Phänomenen in unserer Geschichte, es war in gewissem Sinne unvermeidlich, wenn man die Kausalität hinnimmt (also auch den Determinismus), aber trotzdem hatte der einzelne Mensch in seiner jeweiligen Situation manchmal nicht geplant und die Ereignisse haben ihm in die Hände gespielt, dass kann man kaum als Strategie bezeichnen. Und obwohl alles eine logische Konsequenz der vorigen Ereignisse ist, gibt es da die Unvorhersehbarkeit, da der Mensch nicht die aller kleinsten Ursachen, also alle, erfassen kann, was er dann "Glück" oder "Pech" nennt.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 12:28
von xander1
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich würde evolutionistisch oder bioligistsich nicht im negativen Sinne verwenden. Man kann der Selektion eine gewisse Logik zuschreiben, aber keine Strategie, da der Prozess nicht zielgerichtet oder durchdacht ist, sondern eher mit einem Sieb zu vergleichen.
Sicher?
Darth Nefarius hat geschrieben:Einige Emotionen (oder auch alle) entspringen der Selektion, können also ihren "Sinn"/Zweck haben, dahinter steckt aber keine Strategie, weil eben nicht geplant und oder zielgerichtet (und erst recht nicht durchdacht).
Ich weiß nicht wieso du auf das Thema Evolution kommst, aber auch hier fehlt irgendwie der Beweis.
Darth Nefarius hat geschrieben:So ist es auch mit einigen Phänomenen in unserer Geschichte, es war in gewissem Sinne unvermeidlich, wenn man die Kausalität hinnimmt (also auch den Determinismus), aber trotzdem hatte der einzelne Mensch in seiner jeweiligen Situation manchmal nicht geplant und die Ereignisse haben ihm in die Hände gespielt, dass kann man kaum als Strategie bezeichnen.
Mhh, weiß nicht worauf du hinaus willst.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und obwohl alles eine logische Konsequenz der vorigen Ereignisse ist, gibt es da die Unvorhersehbarkeit, da der Mensch nicht die aller kleinsten Ursachen, also alle, erfassen kann, was er dann "Glück" oder "Pech" nennt.
Mhh , größtenteils ja.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 13:47
von Lumen
Uhm, lasst Evolution mal da raus. Evolution ist keine Strategie, aber Lebewesen können mehr oder weniger angeborene Verhaltensweisen zeigen die aussehen wie Strategie. Die Natur ist auch nicht zweckorientiert, es gibt aber Regelmäßigkeiten an die sich Lebewesen anpassen und die sie ausnutzen können. Zum Beispiel warten bis große im All treibende Brocken sich dahingehend verschoben haben, dass weniger Licht auf die Oberfläche fällt, sodass Beutetiere dem nachtaktiven Jäger ausgeliefert sind. Das wäre salopp eine "Überlebensstrategie", aber hat nichts mit dem zu tun was (anscheinend) im Thread-Titel gemeint war. Meine Strategie ist daher, jetzt mal zu abzuwarten.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 20:56
von xander1
Wenn jetzt jemand behauptet alles ist Strategie, dann erklärt man ihn möglicherweise zu einem Strategen.
Re: Strategisches Handeln

Verfasst:
Sa 3. Dez 2011, 21:52
von Darth Nefarius
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ich würde evolutionistisch oder bioligistsich nicht im negativen Sinne verwenden. Man kann der Selektion eine gewisse Logik zuschreiben, aber keine Strategie, da der Prozess nicht zielgerichtet oder durchdacht ist, sondern eher mit einem Sieb zu vergleichen.
Sicher?
Darth Nefarius hat geschrieben:Einige Emotionen (oder auch alle) entspringen der Selektion, können also ihren "Sinn"/Zweck haben, dahinter steckt aber keine Strategie, weil eben nicht geplant und oder zielgerichtet (und erst recht nicht durchdacht).
Ich weiß nicht wieso du auf das Thema Evolution kommst, aber auch hier fehlt irgendwie der Beweis.
Darth Nefarius hat geschrieben:So ist es auch mit einigen Phänomenen in unserer Geschichte, es war in gewissem Sinne unvermeidlich, wenn man die Kausalität hinnimmt (also auch den Determinismus), aber trotzdem hatte der einzelne Mensch in seiner jeweiligen Situation manchmal nicht geplant und die Ereignisse haben ihm in die Hände gespielt, dass kann man kaum als Strategie bezeichnen.
Mhh, weiß nicht worauf du hinaus willst.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und obwohl alles eine logische Konsequenz der vorigen Ereignisse ist, gibt es da die Unvorhersehbarkeit, da der Mensch nicht die aller kleinsten Ursachen, also alle, erfassen kann, was er dann "Glück" oder "Pech" nennt.
Mhh , größtenteils ja.
Zum 1.:Ja, ich bin mir sicher, dass ist Konsens unter Naturwissenschaftlern, dass man der Evolution keine Absicht zuschreibt, weil das unwissenschaftlich ist.
Zum 2.:Die Evolution ist ein BEISPIEL für vermeindlich zielgerichteten Beobachtungen, die aber in Wirklichkeit nur ein Wechselwirkungsphänomen.
Zum 3.:Das, worauf ich hinaus will, ergibt sich aus den vorangegangenen Kommentaren.