mat-in hat geschrieben:Je weniger "Wahlleute" dazwischen, desto schwerer ist es "meinung zu machen".
Nanna hat geschrieben:,
Was das übertragbare Wahlrecht angeht, bin ich ganz mit dir einer Meinung: Schlechte Idee! Und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen:
[list][*]Die Idee verlagert das Problem nur: Statt für einen Abgeordneten oder eine Partei muss man jetzt einen Aktivisten wählen, an den man sein Entscheidungsrecht delegiert. Was ist dabei bitte gewonnen?
Mark hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:,
Was das übertragbare Wahlrecht angeht, bin ich ganz mit dir einer Meinung: Schlechte Idee! Und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen:
[list][*]Die Idee verlagert das Problem nur: Statt für einen Abgeordneten oder eine Partei muss man jetzt einen Aktivisten wählen, an den man sein Entscheidungsrecht delegiert. Was ist dabei bitte gewonnen?
Bitte mal ein klein wenig eingehender überdenken. Diesen Aktivisten oder Bürgerrechtler meines Vertrauens kann ich mir aussuchen, und jederzeit kann ich ihm meine Stimme wieder entziehen. Bei den Wahlen selber muss ich jedoch wählen was man mir vorsetzt.
Mark hat geschrieben:Solche Stimmensammler würden als mächtigere Volksvertreter direkt mit den Parteien verhandeln, es gäbe Ausschüsse der Stimmreichsten Wahlmänner, eine gemeinsame Politik vor dem Level der Parteienwelt mit all ihrem Schranzentum. Das wäre eine ständig lebbare direkte Demokratie ohne wirklich etwas direkt demokratisch zu entscheiden. Ich finde die Idee grundsätzlich garnicht mal soo schlecht.
Mark hat geschrieben:genaugenommen eben nicht. Der Volksvertreter kommt zB evtl ohne Direktwahl auch über die Partei in den Bundestag, und wenn er dann mal dort ist dann versteckt er sich 4 Jahre lang hinter der Parteipolitik.
mat-in hat geschrieben:Wenn wir das konsequent weiterdenken... von der unmündigkeit / unlust des Wählers, führt uns das in eine Technokratie. Das muß per se nicht schlecht sein, wenn die Experten wirklich im Sinne des Menschen handeln. Meine Befürchtung ist aber, daß man einer Stellvertreterregierung wie auch eine Expertenregierung ebenso manipulativ beikommen kann wie "der Masse", also durch die "aufgabe der Demokratie" ncihts gewonne, und sogar noch ein Verlust an Kontrollorganen gegeben wäre.
mat-in hat geschrieben:Ausweg? Wir wählen echte "vertreter" in unseren Politikern, die ich ich schon ein par mal Vorgeschlagen habe Ziele zu vertreten haben, die aus einer klar formulierten Liste der Wähler selbst ankreuzt. Am besten gar ein System in dem die Person und die Ziele getrennt sind. DSDSP (deutschland sucht den superpolitiker) als Castingshow meinetwegen und dazu dann eine Wahl von zu erreichenden Zielen die derjenige vorgesetzt und mit Experten nach bestem Wissen und Gewissen versucht zu erreichen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Also, es ist nicht gewährleistet, dass diejenigen, die an die Macht wollen, auch die Experten und Spezialisten sind.
Für mich ist ein deutliches Zeichen das wir uns keinen weiteren Kontrollverlust leisten können nicht die Finanzkriese (der man noch unüberschaubarkeit vorwerfen könnte, trotz des selbst für den Laien auf lange Sicht offensichtlichen Blödsinns der im Moment gemacht wird), sondern unsere "Terrorabwehrgesetzgebung". Wenn nur noch das Verfassungsgericht sich dem Willen einiger Politiker und deren geplanter Abschaffung der Demokratie entgegenstellt, dann kann was nicht stimmen. Angefangen von den Hirngespinsten in manchen Köpfen, über die Realitätsfremdheit von Beratern, usw.Darth Nefarius hat geschrieben:Den Verlust an Kontrollorganen , oder den Verlust ihrer Bedeutung beobachten wir jetzt schon, Stichwort Schuldenkrise. Wie war das noch mit dem Budgetrecht? Der Bedeutung des Bundesrats und der europäischen Komission? wen hat man wohl öfter befragt, Barroso oder Merkel?
Darth Nefarius hat geschrieben:Mir wären beide nicht sonderlich recht, so eine Castingshow wäre aber wohl ganz unterhaltsam, war wohl auch als Witz gemeint, oder??
mat-in hat geschrieben:wohl verlangen könnte man aber, daß Verbraucherschutzminister Verbraucher schützen statt von Lobbyisten umgeben ihr eigenes Süppchen zu kochen.
mat-in hat geschrieben:Angefangen von den Hirngespinsten in manchen Köpfen, über die Realitätsfremdheit von Beratern, usw.
Letzten Endes ist das Volk die "letzte Instanz". Wer unsinn macht (und den nicht zu mindest gut verkaufen kann) wird damit nicht weit kommen. Siehe occupy bewegung. Die wissen zwar nicht so wirklich was sie wollen, aber sie machen was. Weil sie es nicht mehr ertragen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn er nur abwägen soll, dann kann er immer noch nicht entscheiden, welche Argumente ihm vorgesetzt werden. Wenn jemand hinter dem offiziellen Posten die bevorzugten Berater das sagen lässt, was auch der eigenen Linie entspricht, dann kann selbst der beste Juror nicht DIE objektiv richtige Entscheidung treffen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Soetwas ist aber kein Experte, sondern eine Art Juror. Wenn er nur abwägen soll, dann kann er immer noch nicht entscheiden, welche Argumente ihm vorgesetzt werden. Wenn jemand hinter dem offiziellen Posten die bevorzugten Berater das sagen lässt, was auch der eigenen Linie entspricht, dann kann selbst der beste Juror nicht DIE objektiv richtige Entscheidung treffen.
mat-in hat geschrieben:Jeder Student muß, jeder Schüler sollte seine Ausbildung mit einer gewissen Kompetenz abschließen: gelernt haben, wie man Informationen gewichtet, je nach dem aus welcher Quelle sie kommen, wie verläßlich diese Quelle ist und welche Absichten sie damit verfolgt. Wenn man merkt, das man bei der Entscheidung über ein Rauchverbot in Gaststätten nur von 3 PR Leuten und 2 Anwälten von 2 großen Tabakkonzernen beraten wird, muß man das mitbekommen und weitere Meinungen einholen um eine Entscheidung die im Sinne der Wähler ist zu treffen. Wenn nichtmal daß passiert machen unsere Politiker gar keinen Job mehr außer dümmlich lächen, dann können wir uns das auch sparen.
Nanna hat geschrieben:Was lässt dich glauben, dass es so etwas überhaupt gäbe?
Die haben IMMER Berater, spätestens wenn sie überregional (also außerhalb vom ... sagen wir Stadtparlament) tätig sind. Ich wage mal zu sagen das *keiner* unserer Politiker ein fundiertes Wissen in dem Fach in dem er tätig ist mitgebracht hat, egal ob es jetzt gescheiterte Lehrer oder Rechtsanwälte sind.Darth Nefarius hat geschrieben:Politiker haben oft Berater, sie haben auch oft Freunde oder Vorgesetzte, die ihnen bestimmte Berater empfehlen.
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