Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon webe » So 18. Mär 2012, 23:34

Die Besetzung eines Amtes wie die des BP, sollte vom Wahlverhalten des Bürger abhängig sein. Hier würde ich das Wahlalter auf 14 Jahre herabsetzen, u sonst generell auf die Altersstufe 16.

Trotzalledem bin ich für die Abschaffung jener Funktion, die eines kostspieligen Aussen- u Innenminister mit Maulkorb, ein verhinderter Monarchenposten auf Zeit.

Die SED, Schiene Einheit Deutschland- die Grünen, SPD, CDU-CSU, FDP-, hat sich für Herrn Gauck entschieden u ihn gekrönt, hoffe daher, dass er die Kraft u Einsicht zu einem würdigen BP entwickelt u trotz seinen religiösen Pro-Aussagen sich auch Nichtgläubigen verpflichtet fühlt, u ich mich in meinen negativen Einwürfen betreffend seiner Amtsführung geirrt habe.
Absurd finde ich die Anprangerung seines Lebensstil in Richtung Partnerschaftverhältnis.
Desweiteren wünsche ich mir, dass die SED-Parteien sich zukunftmässig vielfach in ihren politischen Inhalten voneinander unterscheiden, abgrenzen.
Jene SED- Bezeichnung hat absolut nichts mit der DDR-SED zutun, ist also zufällig gewählt, da es sich um demokratische Parteien handelt.!

-die ssollte man so sagen dürfen!-

---
Wir Alle sind Deutschland, so lasst uns doch Alle auch Gauck sein- oder?
---

(PS.: Ich glaube mein Ausweis beinhaltet eine andere Nationalität, muss dies nochmals überprüfen.)
Benutzeravatar
webe
 
Beiträge: 671
Registriert: Fr 12. Jan 2007, 22:10

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mo 19. Mär 2012, 08:01

u u U hast du recht, @webe.

Trotzdem würde mich interessieren, wer denn nun die First Lady ist: Die gesetzlich Angetraute oder die Tagesbegleiterin?
Wenn zweitere der ersteren diesen hohen Rang abläuft, dann sollten wir unsere Gesetze bezüglich der Festlegung familiärer Verhältnisse noch einmal überprüfen lassen. Die Anerkennung der Ungesetzlichen gegenüber der noch lebenden Gesetzlichen zöge einen Rattenschwanz an Klagen unlegalisierter Liebschaften gegenüber rechtlich gesetzlich geschützten Verhältnissen nach sich. Die Ehefrau als Außenseiter und die Geliebte als Kronprinzessin. Was brauchen wir dann überhaupt noch Gesetze für Familienstände?

:irre: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Celtic » Mo 19. Mär 2012, 14:51

Da die "First Lady" kein offizielles Staatsamt ist, sind alle Diskussionen, wer die "rechtmäßige" und wer die "unrechtmäßige" ist, sinnlos.

Ich persönlich empfinde es nicht als Makel von Gauck, daß seine Ehe gescheitert ist und er in einer neuen Beziehung lebt. Das paßt zwar nicht ins konservative Bild, ist aber in Deutschland sehr oft Realität. Außerdem geht mich selbst das Privatleben eines Bundespräsidenten nicht viel an.
Benutzeravatar
Celtic
 
Beiträge: 152
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 19:36
Wohnort: Südpfalz

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mo 19. Mär 2012, 15:11

Sein Privatleben geht niemanden etwas an, aber Gesetz ist Gesetz.
Eine Ehe setzt die Ehefrau per Gesetz an die vorgesehene Stelle - sie ist sozusagen gesetzlich die Frau des Bundespräsidenten.
Die andere ist seine Freundin.

So ist das nun mal. LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mo 19. Mär 2012, 17:10

Celtic hat geschrieben:Da die "First Lady" kein offizielles Staatsamt ist, sind alle Diskussionen, wer die "rechtmäßige" und wer die "unrechtmäßige" ist, sinnlos.
Das weiß ich nicht einmal genau. Die First Lady geht mit auf Staatsempfänge, lädt umgekehrt mit ein und übernimmt diverse Schirmherrschaften - so war das jedenfalls bisher immer.
Ich meine, ich bin ja auch für Gauck - aber hier könnte es tatsächlich Probleme geben, außer man überspringt die gesetzlich Angetraute. Vielleicht lässt er sich ja auch noch scheiden und macht sein Verhältnis amtlich. Da wäre er ja nicht der einzige in einer langen Reihe.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 19. Mär 2012, 17:11

Per Gesetz gibt es aber nicht das Amt des "Ehepartners des Bundespräsidenten (m/w)", es gibt kein "Amt der Först Läidie".
Protokolle kann man anpassen, muss man halt anpassen - oder sich an die Gepflogenheiten anpassen, so wie es "geräuschlos" auch für Herrn Westerwelle und seinen Partner angepasst wurde.

webe hat geschrieben:Und seine Amtsvereidigung hat bestimmt den Gottesschwur beinhaltet.
Nein.
Die Amtseinführung mit Amtseid hat noch gar nicht stattgefunden.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Di 20. Mär 2012, 07:19

1von6,5Milliarden hat geschrieben:"geräuschlos" (...) angepasst wurde.

Eben: Die Anpassung!
Für "die da oben" werden Gesetze angepasst!
Genau darum geht es. Die gesetzliche Ehefrau ist die gesetzliche Ehefrau und per Definition ist die andere die Geliebte. Jeder andere würde nur süffisant belächelt werden, ganz zu schweigen von der Teilung der Rechte und Pflichten die eine gesetzliche Ehe ausmachen.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Nanna » Di 20. Mär 2012, 15:29

Dann wirds wohl langsam mal Zeit die Ehe abzuschaffen. ;-)
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 20. Mär 2012, 16:06

stine hat geschrieben:Eben: Die Anpassung!
Für "die da oben" werden Gesetze angepasst!
So ein Unsinn, ein diplomatisches Protokoll ist kein Gesetz. Es wurden keine Gesetze angepasst.

stine hat geschrieben:Teilung der Rechte und Pflichten die eine gesetzliche Ehe ausmachen.
ist davon nicht betroffen und die Beischlafpflicht wurde auch schon abgeschafft.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Di 20. Mär 2012, 17:02

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Teilung der Rechte und Pflichten die eine gesetzliche Ehe ausmachen.
ist davon nicht betroffen

Ich nehme zB nicht an, dass Herr Gauck einen Ehevertrag hat. Wahrscheinlich hat er damals seine Ehe nach gültigem Gesetz geschlossen. Dann kommt das deutsche Familienrecht zum Tragen. Die Scheidung wird auf alle Fälle teurer, je länger Herr Gauck zögert. Ist aber wohl seine Sache und wenn Frau Schadt das nicht schadt und sie sich nicht dafür zu schad ist...

Dass ein Männerforum die bestehenden Verhältnisse schon ganz o.K. findet ist mir kein Rätsel. Trotzdem dürfte es weltweit nicht so häufig vorkommen, dass eine Geliebte offiziell an der Seite eines verheirateten Mannes in das höchste Amt gehoben wird.
Und wie gesagt: Der Begriff "First Lady" ist durchaus wie ein eingetragenes Warenzeichen zu sehen und gebührt der Ehefrau des Amtsinhabers.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 20. Mär 2012, 17:50

stine, ich habe das Gefühl, dass deine Argumente mit Gesetz und Protokoll nicht sehr stichhaltig sind. Es scheint mir fast, als wäre dein eigentliches Argument doch eher moralischer Natur und ganz allgemein gegen die Situation gerichtet, dass jemand noch verheiratet ist und bereits eine neue Partnerin hat. Allein deine Wortwahl "Geliebte" erscheint mir irgendwie abfällig und in diese Richtung zu deuten.

Wenn man mich fragt, sollte Polygamie für alle die es wollen legalisiert werden. Patchwork-Familien gibt es jetzt schon, da wären Vielehen der nächste logische Schritt zu einer offeneren Gesellschaft. Und ich vermute, dass die Kirche der eigentliche Hauptgegner dieser Entwicklung sein könnte. Öffnung und Modernisierung, das ist eben nicht jedermanns Sache.
Benutzeravatar
ganimed
 
Beiträge: 1687
Registriert: Sa 23. Aug 2008, 22:35

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Di 20. Mär 2012, 18:07

Öffnung und Modernisierung, ja?
Klar und wie stellst du dir die Vielehe vor? Ein bisschen wie im Islam oder möchtest du gerne wie Rainer Langhans von ein paar Frauen gut versorgt werden?
Ich glaube kaum, dass heute noch ein Mann in der Lage ist, mehrere Frauen zu versorgen und schon gar könnte er die Kinder aus diesem Harem gar nicht durchbringen. Oder sollen einige aus der Vielehe Kinder bekommen und die anderen Frauen dafür arbeiten? Und "Geliebte" ist die offizielle Bezeichnung für die Nebenfrau. Ist nun mal so. Hab ich nicht erfunden.
Und was die Moral betrifft: Klar lebt es sich leichter ohne sie, aber auch hier gibt es die Täter und die Opfer und man kann auch schnell mal Opfer werden. Ein klein wenig moralische Bodenhaftung schadet einer Gesellschaft daher nicht.

:wink: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 20. Mär 2012, 20:58

stine hat geschrieben:Klar und wie stellst du dir die Vielehe vor? Ein bisschen wie im Islam oder möchtest du gerne wie Rainer Langhans von ein paar Frauen gut versorgt werden?

Da ich für eine offenere Gesellschaft bin, stelle ich mir die Vielehe eben gar nicht vor, jedenfalls nicht als bindende Vorgabe und nicht als bevorzugter Lebensentwurf für alle. Diese Anmaßung überlasse ich der Kirche und der CDU und ihrem Pro-Familia-Missionierungsgedanken.

stine hat geschrieben:Und "Geliebte" ist die offizielle Bezeichnung für die Nebenfrau. Ist nun mal so. Hab ich nicht erfunden.

Wieso Nebenfrau? Die Nebenfrau ist bei Gauck, nach allem was ich weiß, doch wohl eher längst die hauptsächliche und derzeit einzige Frau?
Wie heißt die andere Frau nach dieser sprachlichen Logik eigentlich? Die Gehasste? Die Verschmähte?

stine hat geschrieben:Ich glaube kaum, dass heute noch ein Mann in der Lage ist, mehrere Frauen zu versorgen

Dein Argument ist ja lustig. Weil du glaubst, dass es ökonomische Probleme für die Betroffenen geben könnte, willst du es also weiterhin allen verbieten, das auszuprobieren? Ich kann nicht glauben, dass dies dein wirkliches Argument ist. Ebensogut könntest du den Kauf eines Zweitfernsehers für bestimmte Einkommensschichten verbieten, weil man auch dort kaum glauben kann, dass heute noch ein Mann in der Lage ist, einen Zweitfernsehen zu bezahlen.
Entschuldige wenn ich das unterstelle, aber mir scheint aus deinen übrigen Worten zur Moral doch recht deutlich zu werden, dass es hier eher um Moral als um die Versorgungslage von Leuten, die wir beide gar nicht kennen können, geht.

stine hat geschrieben:Und was die Moral betrifft: Klar lebt es sich leichter ohne sie

Wenn man Vielehe erlaubt, dann ist das für dich automatisch derart unmoralisch, dass dadurch also gleich alle Moral flöten geht? Man lebt dann ohne jede Moral? Ich glaube ja vielmehr, dass man mit der Möglichkeit von Vielehen mit praktisch genau so viel Moral lebte, nur dass die Moral an dieser einen, winzigen Stelle der gesellschaftlichen Vorgaben anders definiert wäre. Und wenn Moral sich nicht den gesellschaftlichen Veränderungen und Realitäten anpasst (ich meine damit beispielsweise die Statistiken, wie untreu die Ehepartner heutzutage sind), dann werden viele Menschen Opfer eines moralischen Drucks, der mit ihrer wirklichen Situation nicht mehr viel zu tun hat und sie entweder zum Verbiegen zwingt oder bricht. Heuchelei, Heimlichtuerei, Schuldgefühle und vielfältiges Leiden sind die Folgen. Ich kann also nicht erkennen, wieso es mit geänderter, aktualisierter Vielehe-Moral mehr Opfer geben sollte als vorher.
Und ich sehe es auch als sehr problematisch an, wenn du eine Änderung der Moral als einen Moralverlust definierst. Damit unterstellst du doch irgendwie, dass nur deine Moral gültig und richtig ist, und die Moral Andersdenkender dann eben eher unmoralisch sei.
Benutzeravatar
ganimed
 
Beiträge: 1687
Registriert: Sa 23. Aug 2008, 22:35

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Nanna » Di 20. Mär 2012, 22:13

Vielehe als Fortschritt halte ich für ein Oxymoron. Ehe macht nur unter den Bedingungen patriarchischer Versorgungssysteme Sinn. Seit etwa 200 Jahren ist die Ehe immer mehr mit romantischen Vorstellungen verbunden worden und der Versorgungs- und Besitzgedanke (Ehe bedeutet ja auch immer, Anspruch auf jemanden zu haben) ist in den Hintergrund getreten. Versorgung findet unter den Bedingungen von Individualismus und Sozialstaat zum einen durch eigene Leistung und zum anderen durch kollektive Umlagesysteme statt, weniger auf der Basis familiärer Zusammenschlüsse. Die Ehe ist eine archaische Versorgungsgemeinschaft, die unter anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen als den unseren Sinn macht (der Mann versorgt die Frau, die Frau garantiert durch Treue die alleinige Nachkommenschaft des Mannes), die aber unter den Bedingungen moderner Überflussproduktion weitgehend sinnlos geworden ist. Damit fällt der Hauptgrund für die Beibehaltung der Ehe weg. Sexuelle und Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern sollten deshalb nicht in das Ehekonzept eingepasst werden ("Vielehe"), stattdessen gehört das gesamte Konzept auf den Prüfstand. Und ich denke, in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wird die Gesellschaft auch so weit sein. Bis dahin können wir doch unseren Bundespräsisdenten schonmal als Wegbeschreiter sein lassen. Ist ja eh nicht mehr besonders außergewöhnlich, was er da tut.
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon webe » Di 20. Mär 2012, 23:04

Ich stehe politisch nicht hinter dem gewählten BP, aber dennoch vertrete ich die Ansicht, dass man sein Privatleben, solange es nicht wulfisch ausartet, unangetastet lassen sollte.

Neutral gesehen, es gibt viele Beziehungen, die nur noch urkundlich bestehen. Die können Versorgungsgründe sein u natürlich auch andere. So könnte es bei der Situation von Herrn Gauck sein u wäre kein schlechter Zug in Richtung Ehefrau auf dem Papier. Wenn Frau Gauck es wollte, könnte sie rechtsmässig alleine in Richtung Scheidung marschieren.
Daher vertrete ich die Meinung, halten wir uns aus dem Ehefall Gauck heraus u schauen wir lieber auf die kommende politische Aussagen u Wirkungen des politischen Gauck u nicht des privaten Gauck.

Eine Ehefrau hat auch die Rolle einer Geliebten inne, wie auch seine jetzige Lebensgefährtin. Und wenn das Trio gelüstet, steht ihnen auch eine von ihnen auserwählte, von der Kirchenlinie abweichende Lebensform zu- hier sollte man nicht spannerhaft in das Schlafzimmer schielen!

Der Mensch ist ein Tier u hat daher ein Recht auf tierisches Sexleben, solange dabei keine Gesetze gebrochen werden.
Benutzeravatar
webe
 
Beiträge: 671
Registriert: Fr 12. Jan 2007, 22:10

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mi 21. Mär 2012, 12:31

ganimed hat geschrieben:Wenn man Vielehe erlaubt, dann ist das für dich automatisch derart unmoralisch, dass dadurch also gleich alle Moral flöten geht?
Hättest du verstanden was ich schrieb, würdest du das nicht so interpretieren.
Die Moralgeschichte bezog sich auf das Ausleben vielerlei Möglichkeiten ohne Rücksichtnahme auf andere. Wer Rücksicht nimmt handelt nämlich moralisch. Moral ist nichts anderes, als das Zugeständnis der Verpflichtung anderen gegenüber.

Was die gesetzliche Ehe betrifft, so gibt es (siehe @Nannas Ausführungen) mehrere Gründe sie zu schließen. Und gesetzlich macht es einen Unterschied, ob Herr Gauck seine gesetzlich Angetraute mit nach Bellevue nimmt oder seine Freundin. Dass sich hier reihenweise die Toleranten in den Vordergrund spielen und plötzlich das große Verstehen auf den Titelseiten Platz einnimmt, liegt nicht an der Situation (die manch anderen den Kopf kosten würde), sondern daran, dass Herr Gauck aufgrund seiner politischen Vorgeschichte der ideale Kandidat gewesen ist. Man hat eigentlich keinen anderen und da wählt man eben das kleinere Übel, nämlich die unbereinigte familliäre Situation des ehemaligen Amtsanwärters.

Mit Moral hat mein Einwand nichts zu tun, er hat damit zu tun, dass gesetzliche Gegebenheiten unbeachtet bleiben.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 21. Mär 2012, 12:58

stine hat geschrieben: dass gesetzliche Gegebenheiten unbeachtet bleiben.
belege dies doch endlich, statt ständig deine moralinsaure Moral zu umtänzeln. :kg:
Es steht sicherlich in keinem Gesetz, mit wem ein Bundespräsident sein Bett oder zumindest den Frühstückstisch im Schloss Bellevue teilen muss.
Und ja "natürlich", vor ein paar Jahren wäre dies ein Politikum ersten Ranges gewesen und wenn "wir" nicht mit zwei Flaschen von Merkels Gnaden hintereinander innerhalb kurzer auf die Schnauze gefallen wären, dann wäre der Aufschrei der sich konservativ gebenden Leute auch heute sehr viel deutlicher gewesen. Der dritte Versuch muss halt klappen und selbst die Blöd (und ihre nicht minder blöde Schwester Welt) mag wohl grad nicht destruktiv sein (vermute ich jetzt, weil keiner hier was entsprechendes vermeldet).

Solange beide Frauen freiwillig und ungenötigt damit zurechtkommen, solange ist es egal. (Frau Gauck, dass sie nicht (längerfristig) im Rampenlicht steht und Frau Schadt, dass sie keine so hübschen Ehrensold-Rente bekommen wird.)
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mi 21. Mär 2012, 14:36

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Solange beide Frauen freiwillig und ungenötigt damit zurechtkommen, solange ist es egal. (Frau Gauck, dass sie nicht (längerfristig) im Rampenlicht steht und Frau Schadt, dass sie keine so hübschen Ehrensold-Rente bekommen wird.)
Siehst du, da sind wir beim Punkt: Es ist egal, mit wem Herr Gauck Bett und Tisch teilt, aber es ist nicht egal, wer hinterher den Ehrensold bekommt oder die Witwenrente. Das Amt der "First Lady" ist mit verschiedenen Öffentlichkeitsarbeiten verbunden, mit Schirmherrschaften, Staatsbanketten, usw., dass Frau Schadt ihren Beruf dafür aufgeben muss, steht außer Frage. Man wird sich dann überlegen müssen, ob Frau Schadt dafür separat entschädigt werden muss, wenn Frau Gauck ihre gesetzlichen Ansprüche nicht teilen mag.
Vielleicht wird das Amt der "First Lady" mit Frau Schadt ein ganz selbstständiges Berufsbild. :^^:

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 21. Mär 2012, 15:26

stine hat geschrieben:Das Amt der "First Lady"
Es gibt immer noch kein solches Amt, du magst es wiederholen so oft du willst. der Gesetzgeber wird sich hier vermutlich nicht nach dir richten.
stine hat geschrieben: ist mit verschiedenen Öffentlichkeitsarbeiten verbunden, mit Schirmherrschaften, Staatsbanketten, usw.,
Muss sie nicht. Das mit den Schirmherrschaften (der Frauen :/ ) ist sowieso eher eine "neuere" Mode (wenn ich mich recht entsinne). Früher sind die Bundespräsidentengattinen auch nur mit der Handtasche und Hut nebenher gedackelt und hatten sonst keine Aufgabe (rechtlich mussten sie nicht einmal die Handtasche rumtragen). :^^:
stine hat geschrieben: dass Frau Schadt ihren Beruf dafür aufgeben muss,
Müsste sie rechtlich nicht, es ist aber eher angeraten, dass sie nicht mehr als Politik-Redakteurin arbeitet.
stine hat geschrieben: ob Frau Schadt dafür separat entschädigt werden muss,
Nicht von Staats wegen, denn sie muss ja nichts davon machen.
Dass sie moralisch von Herrn Gauck dafür auch eine Entschädigung erhalten könnte/sollte, ist was anderes.
Es wäre grundsätzlich gut wenn du Rechtliches von deinen persönlichen Erwartungen etwas trennen könntest.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon stine » Mi 21. Mär 2012, 17:30

Ja, ja, ich seh schon - hier trifft die Willkür auf die Notwendigkeit in bestimmter Weise zu verfahren.
Wie ich schon sagte: Wenn sich Frau Schadt nicht zu schad ist...

Übrigens erstaunlich, wieviele Politiker inzwischen ihre Berichterstatter gehelicht haben. Ich beginne jetzt langsam zu verstehen, weshalb das Studium der Kommunikationswissenschaften doch nicht so dumm gewählt ist...

:o0: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

VorherigeNächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste