Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien

Beitragvon Vollbreit » Sa 3. Mär 2012, 22:36

@ Vegan33:

Coole Logik.
Wer nicht an Verschwörungstheorien glaubt, der ist kein wahrer Skeptiker. :up:
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » Sa 3. Mär 2012, 22:40

Du hast ein neues Thema aufgemacht?

Egal, Ich meine nicht was du da sagst, sondern das jede Meinung erst einmal betrachtet werden muss. Jede Schlussfolgerung bedarf einer gewissen Recherche und wenn man sich nicht sicher sein kann muss man jede Meinung zulassen. Das bedeutet Freidenken, das bedeutet es Offen zu sein!
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vollbreit » Sa 3. Mär 2012, 22:53

Ja, jede Meinung ist es wert gehört zu werden.
Aber das gilt auf für ihre Gegenmeinung.
Und dann muss man irgendwann mal ein Urteil fällen.

Kann ja sein, dass Du auf Verschwörungsideen abfährst.
Um ehrlich zu sein, ich finde sie super, allerdings dürfen sie nicht so ganz platt daherkommen.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » Sa 3. Mär 2012, 23:05

Schon, aber es ist doch wohl Verständlich das sich bei einer Diskussion keiner der Beiden darauf einigen wird die Meinung des anderen zu akzeptieren. In diesem Fall muss gewöhnlich jemand aufhören die Diskussion zu führen oder aber jemand muss es schaffen den anderen zu überzeugen. Um ehrlich zu sein glaube Ich nicht an solche Esoterischen UFO Verschwörungen wie du sie darstellst, sondern an solche die bereits weitgehend aufgeklärt, öffentlich und sogar Bewiesen sind. Ich finde es ziemlich komisch das es akzeptabel ist dem System zu misstrauen, aber nicht zu glauben das mehr dahinter steckt, denn im Grunde sind wir alle ein bisschen unsicher gegenüber dem System und öffentlich ist auch nicht alles was am G-8 Gipfel, dem Bilderberg-Treffen oder den Versammlungen besprochen wird.
Genau da beginnt eine Skeptische Haltung, nämlich alles zu hinterfragen und offen über die Meinungen zu diskutieren. Verstehst du nun worauf Ich hinaus will?

Du kannst zwar behaupten dass es keine Verschwörung der Illuminaten gibt, aber nicht leugnen das es zahlreiche Indizien für diese Annahme gibt. Deswegen, und weil dieses Thema ziemlich Problematisch ist, darfst du zwar deine Gegenmeinung hinzufügen aber nicht das geschehen parodieren, denn damit versuchst du die Möglichkeit das es überhaupt sein kann auszuschließen und das ist nicht sehr Skeptisch.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vollbreit » So 4. Mär 2012, 09:13

Vegan33 hat geschrieben:Schon, aber es ist doch wohl Verständlich das sich bei einer Diskussion keiner der Beiden darauf einigen wird die Meinung des anderen zu akzeptieren. In diesem Fall muss gewöhnlich jemand aufhören die Diskussion zu führen oder aber jemand muss es schaffen den anderen zu überzeugen. Um ehrlich zu sein glaube Ich nicht an solche Esoterischen UFO Verschwörungen wie du sie darstellst, sondern an solche die bereits weitgehend aufgeklärt, öffentlich und sogar Bewiesen sind.


Was öffentlich aufgeklärt und bewiesen ist, daran braucht man nicht zu glauben.
Es gibt keine Grenze, an der man sagen kann, dies sei Verschwörungsdenken und dies echte Konspiration. Und, wie heißt es so schön? Man kann auch paranoid sein und dennoch verfolgt werden. Entscheiden muss jeder selbst.

Aber es gibt Tendenzen, Mechanismen, die Paranoiker einen und Fragen, die man sich stellen kann.

Vegan33 hat geschrieben:Ich finde es ziemlich komisch das es akzeptabel ist dem System zu misstrauen, aber nicht zu glauben das mehr dahinter steckt, denn im Grunde sind wir alle ein bisschen unsicher gegenüber dem System und öffentlich ist auch nicht alles was am G-8 Gipfel, dem Bilderberg-Treffen oder den Versammlungen besprochen wird.


Ich möchte nicht, dass alles öffentlich wird. Dann kannst Du zu Wikileaks gehen, die wollten alles öffentlich machen. Man ja sein, dass der Anfang noch ganz okay war, aber als Wikileaks dann die führenden Schwachpunkte für Terrorangriffe in Europa auflistete, fragte ich mich schon, was das soll.
Es muss nicht jeder alles wissen. Wenn Du meinst, dass jeder alles wissen sollte, erklär mir warum.

Vegan33 hat geschrieben:Genau da beginnt eine Skeptische Haltung, nämlich alles zu hinterfragen und offen über die Meinungen zu diskutieren. Verstehst du nun worauf Ich hinaus will?


Man muss nicht ALLES hinterfragen, weil das überhaupt keinen Sinn macht.
Ist Dein Vater wirklich Dein Vater? Ist in Deiner Tofu-Wurst vielleicht Schweinefleisch? Ist die Ampel der anderen wirklich rot, wenn meine auf grün umspringt? Könnte nicht mein Nachbar die Bremsleitung meines Autos manipuliert haben? Könnte nicht Frau Merkel vom KGB eingesetzt sein?
Wenn Du es mal in die Irrenanstalt schaffen willst, dann ist dieses Vorgehen ein guter Weg, ansonsten… wofür?

Vegan33 hat geschrieben:Du kannst zwar behaupten dass es keine Verschwörung der Illuminaten gibt, aber nicht leugnen das es zahlreiche Indizien für diese Annahme gibt.


Natürlich kann ich das leugnen und zwar, weil ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, weil ich mich mit der Pychologie von Verschwörungstheorien beschäftigt habe, weil ich logischen Fehlschlüsse erkenne und weiß, wie Verschwörungstheorien gestrickt sind und welche psychsichen Funktionen sie bedienen.

Die Verschwörungstheoretiker, die immer die tollsten Hintergrundinformationen haben – bei Licht betrachtet, ist das ein Mischmasch aus längst Bekanntem, was nur wild und hinter angeblich vorgehaltener Hand (in zigtausendfacher Auflage) assoziiert und gemunkelt ist – zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie in Wahrheit über solides Halbwissen verfügen und von Psychologie und Philosophie keine Ahnung haben. Wo sie den Sprung schaffen müssten, behaupten sie, in paranoider Logik, all diese Werkzeuge seien in Wirklichkeit vom Feind eingesetzt, um die Menschen zu verwirren, klein, dumm und gefügig zu halten und darum sei es ein Ausweis eigener Intelligenz und der Unbeirrbarkeit sich hier nicht verführen zu lassen.
Alle Gegenargumente beweisen sogar, wie interessiert der Feind an Manipulationen ist. Man muss also auf der richtigen Fährte sein.
Gibt es keine Gegenargumente, sagt man erst recht: Siehste, da widerspricht keiner.
Wenn man wirklich viel wissen will, sollte man sich mit logischen Fehlschlüssen beschäftigen und damit, was es heißt, wenn etwas ein logischer Fehlschluss ist.

Vegan33 hat geschrieben:Deswegen, und weil dieses Thema ziemlich Problematisch ist, darfst du zwar deine Gegenmeinung hinzufügen aber nicht das geschehen parodieren, denn damit versuchst du die Möglichkeit das es überhaupt sein kann auszuschließen und das ist nicht sehr Skeptisch.


Doch, ich darf das Geschehen auch parodieren, weil den etwas weniger Verwirrten als Dir von Beginn an klar war, dass ich Dich hier auf die Schippe nehme. Ich würde mir an Deiner Stelle ernsthaft Sorgen machen, was es denn bedeutet, wenn es irgendeinem vollbreiten Internetjunkie gelingt, mit offensichtlich völlig dämlichen Beispielen Dich zu verunsichern.
Stell Dir mal vor, ich hätte nicht Furz oder Darmwinde genommen und obendrein noch behauptet, ich hätte man Einblick in die allergeheimsten Kreise gehabt – welche darf ich natürlich nicht sagen, versteht sich von selbst, oder? – Du würdest mir jeden Mist abkaufen, wenn ich nur ein paar Deiner Bedürfnisse bediene.

Denn es stimmt ja: Man kann nie das Gegenteil beweisen, egal was für ein absurder Mist behauptet wird. Genau aus dem Grund wird in der Wissenschaft und Philosophie, alles, ausnahmslos alles, von dem man das Gegenteil prinzipiell nicht beweisen kann, in die Urne gekippt. Es ist wertlos, fürn Arsch und für Verschwörungstheoretiker. Ich behaupte, dass die Fruchtzwerge die Welt beherrschen, in Wirklichkeit leben die nämlich und tauschen sich untereinander aus. Beweis mir mal das Gegenteil.

Am Ende des Tages gibt es einen recht einfachen Trick, wenn man sich in solchen Gedankengebäuden verstrickt hat. Man tritt – innerlich – einen Schritt zurück, atmet mal durch und fragt sich: Was genau würde sich eigentlich in meinen Leben ändern, wenn alle Verschwörungen, an die ich so halb glaube, wahr wären? Ganz praktisch.
Wäre mein Verhältnis zu meinen Freunden anders? Würde ich das Essen, die Musik oder die Hobbies, die ich mag, weniger mögen. Hätte ich einen Vorteil im Bezug auf Schule, Studium, Beruf?
Wäre ich wohlhabender, gesünder oder was auch immer?
Wenn Du zu wissen glaubst, wie „die da oben“ oder die hinter dem geheimen Vorhang ticken, was nützt Dir das? Wenn die überall sind und so unendlich mächtig, was willst Du dagegen tun? Dir glaubt eh niemand, ist ja alles in „deren“ Hand.

Das ist toll, das ist aufregend und ein schöner Schutz gegen die Idee, dass die Welt ziemlich banal sein könnte. Man gehört zur Elite der Geheimwisser, mit 30 bis 40 Millionen anderen, allein in Deutschland. Man ist wichtig, die Welt ist prickelnd, ein wenig ein Abenteuerspielplatz, das gibt der Büroalltag vielleicht nicht so her. Man bekommt Aufmerksamkeit, wenn man ein wenig geschickt ist und das relativ billig.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon stine » So 4. Mär 2012, 11:20

Ich schlage vor ein Buch zu schreiben. Romane von dieser Sorte sind sehr beliebt. Das Thema Verschwörungstheorien ist leider seit Erkalten des Kalten Kriegs sehr heruntergekommen.

:wink: stine
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vollbreit » So 4. Mär 2012, 11:25

Noch eins? :erschreckt:
Es gibt doch schon eine ganze Industrie, die das bedient:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kopp_Verlag
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 4. Mär 2012, 11:51

Schon, aber man muss ja nicht immer nur Verschwörungstheorien mit Schwerpunkt auf den rechten und/oder antisemitischen politischen Rand erfinden. Ist zwar ein beliebtes Schmuckwerk, aber nicht zwingend nötig.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vollbreit » So 4. Mär 2012, 12:21

Es gibt massenhaft linke Verschwörungstheorien.
Er hier http://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_Knabe klärt über die auf.
Da die Verschwörungstheoretiker aber im Bundestag sitzen und mitunter kräftig auf die Tränendrüse drücken und sehr lange Zeit sehr viel Menschen geglaubt haben, es sei vollkommen ausreichend "gegen Rechts" zu sein, um damit schon ein guter Mensch (manchmal auch wirklich nur ein "Gutmensch") zu sein, galt man sehr lange Zeit schon als Arschloch, wenn man die Linken kritisch gesehen hat. Der Reflex war: Wer gegen linke Indoktrination ist, muss ein heimlicher oder offener Rechtsextremist sein.
Linke Äufklärer vom Schlage einer Jutta Ditfurth... naja.

Heute glaubt das kaum einer mehr so richtig und nicht zuletzt haben, meiner Meinung nach, die blödsinnigen Übertreibungen linker Kampagnen dazu geführt, dass extrem rechte Positionen wieder salonfähig wurden.
Wer für jedes kritische Wort gegen Ausländer (man denke nur daran, wie krampfhaft mit dem Wort umgegangen wurde und wird) am Pranger steht, der schaltet irgendwann ab, oder findet sich im Lager derer wieder, die dann mit echten Tabubrüchen spielen, bei den Rechtsextremen und Antidemokraten anderer Couleur.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » So 4. Mär 2012, 16:54

Vollbreit hat geschrieben:Es muss nicht jeder alles wissen. Wenn Du meinst, dass jeder alles wissen sollte, erklär mir warum.


Um genau diese Diskussionen zu vermeiden. Wissen ist Macht und gerade im Naturalismus ist das Ziel mit Wissen die Welt zu erklären! Wenn wir darauf verzichten zu Wissen verzichten wir unter anderem auch darauf zu erfahren wieso die Dinge sind wie sie sind und dann könnten wir keine richtigen Entscheidungen mehr treffen und wären leichter zu Beeinflussen ( siehe: Kinder ).

Vollbreit hat geschrieben:Ist in Deiner Tofu-Wurst vielleicht Schweinefleisch?


Gerade diese Frage wäre überhaupt nicht sinnlos, denn wenn da wirklich Schweinefleisch drin wäre würde der überzeugte Veganer sich für einen Mörder halten.

Vollbreit hat geschrieben:Wenn Du es mal in die Irrenanstalt schaffen willst, dann ist dieses Vorgehen ein guter Weg, ansonsten… wofür?


Weil Ich wissen will ob man mit meinem Leben spielt oder ob Ich frei bin. Freiheit bedeutet Ja das Ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann und das kann Ich z.B. nicht ( siehe: Schulzwang, Drogenverbot usw. ), also stellt sich mir die Frage warum Ich das nicht darf... Will man mich vor dem Vergnügen beschützen? Geht es Ihnen wirklich um meine Sicherheit? Warum lassen Sie mich nicht glücklich werden? Deswegen!


Vollbreit hat geschrieben:Stell Dir mal vor, ich hätte nicht Furz oder Darmwinde genommen und obendrein noch behauptet, ich hätte man Einblick in die allergeheimsten Kreise gehabt – welche darf ich natürlich nicht sagen, versteht sich von selbst, oder? – Du würdest mir jeden Mist abkaufen, wenn ich nur ein paar Deiner Bedürfnisse bediene.


Würde Ich nicht, allein schon die Tatsache das du das erwähnen würdest wäre lächerlich! Glaubst du etwa nicht dass Ich das schon öfters gehört habe? Einige Menschen gehen durch die Foren und tun so als wären Sie die großen Geheimagenten, doch von so einem Blödsinn habe Ich mich nicht verarschen lassen!

stine hat geschrieben:Was genau würde sich eigentlich in meinen Leben ändern, wenn alle Verschwörungen, an die ich so halb glaube, wahr wären?


Ich wüsste dann 100% wer die Verschwörer sind, könnte Sie mit anderen Mitkämpfern schlachten ( Ja, genau dieses Wort ) und würde endlich genießen das Ich in einer Welt lebe wo Ich - im Bezug auf meinen Körper und ohne anderen zu schaden versteht sich - tun darf was Ich will. Niemand würde meinen Kindern die Schulbildung aufzwingen! Niemand würde mir verbieten Marihuana zu rauchen! Niemand würde mir vorschreiben was Ich mit meinem Selbsteigentum ( Körper & Geist ) anzufangen habe! Ich würde mich endlich unabhängig, unbewacht und frei fühlen, jede Entscheidung treffen zu dürfen die mich, meinen Körper und meine Familie angeht! Ich wäre Frei! Beantwortet das deine Frage?
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Nanna » So 4. Mär 2012, 17:02

Vegan33 hat geschrieben:Ich wüsste dann 100% wer die Verschwörer sind, könnte Sie mit anderen Mitkämpfern schlachten ( Ja, genau dieses Wort )

Vorsicht... das Forenteam hat nicht gerade ein Faible für Gewaltaufrufe.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » So 4. Mär 2012, 17:07

Ich wollte keinen dazu aufrufen es zu tun, sondern meine Antwort geben und das ist Sie nun einmal...
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Nanna » So 4. Mär 2012, 17:38

Das ist mir sowas von egal. Menschen werden nicht geschlachtet.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon stine » So 4. Mär 2012, 17:41

@Vegan33 schlachtet keine Tiere, melkt keine Kühe und klaut den Hennen keine Eier aus dem Nest, sollten wir uns da in seiner friedliebenden Intention so getäuscht haben?

:lookwrong: stine
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » So 4. Mär 2012, 17:48

stine hat geschrieben: sollten wir uns da in seiner friedliebenden Intention so getäuscht haben?


Ich habe doch schon oft genug darauf hingedeutet das es auf die Spezies und auf Ihre bisherigen Taten ankommt. Ein Fisch mag von mir aus einen kleineren gefressen haben, aber dieser Fisch hat MIR nicht verboten zu leben. Außerdem bedeutet es das Ich Tiere liebe nicht, dass Ich zwangsläufig die selbe Haltung gegenüber Menschen habe. Ich bin kein Misanthrop, nur damit wir uns verstehen, aber Ich befürworte die Gerechte Strafe für jene die Mein Recht, Meine Persönlichkeit und Meine Freiheit angreifen, eigentlich Verständlich, oder?
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Nanna » So 4. Mär 2012, 17:56

Nein, überhaupt nicht, weil du unter "gerechter Strafe" anscheinend die egozentrische, selbstgerechte Auslebung deiner Rachefantasien verstehst. Und weil du überhaupt erschreckend naive Vorstellungen über Machtstrukturen und die Möglichkeit eines revolutionären Umsturzes gegen die bösen Weltherrscher hast.
Je weiter du dich reinarbeitest in politische Ordnungen, in Macht- und Herrschaftsstrukturen, in Fragen von gesamtgesellschaftlicher Gerechtigkeit, der sozialen Konstruktion von Identität, Freiheit, Recht, selbst der Frage, was deine "Persönlichkeit" eigentlich ausmacht und von wie vielen Vorgängen und Personen du da beeinflusst und manipuliert wirst, je mehr du dich mit all solchen Fragen auseinandersetzt, desto mehr wirst du feststellen, dass die Linien zwischen Schwarz und Weiß sich immer mehr auflösen und alles durch Verläufe und Abstufungen von Grau ersetzt wird.

Du konstruierst ein dichotomisches Bild aus Gut und Böse, wobei Böse die Verschwörer sind, die alles in der Hand haben und die entscheiden, was du tust und denkst. Dieses dichotomische Bild ist eine für ideologische Argumentationen typische, radikale Vereinfachung der Wirklichkeit und es ist relativ einfach zu widerlegen - nur nicht für den, der im selbstgebauten Käfig solcher Argumentationen gefangen ist.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » So 4. Mär 2012, 18:06

Nanna hat geschrieben:Du konstruierst ein dichotomisches Bild aus Gut und Böse, wobei Böse die Verschwörer sind


Aber Ich habe doch auch gesagt dass Ich niemals handeln würde ohne mir 100% sicher zu sein, welche den überhaupt die Identität der Verschwörer ist. Doch Ich vereinfache keinesfalls die Realität, für mich ist Verschwörer ein Sammelsurium aus allen Politikern, allen Organisationen und allen Parteien die gegen Meine und der Rechte Meiner Familie handeln.

Nanna hat geschrieben:Nein, überhaupt nicht, weil du unter "gerechter Strafe" anscheinend die egozentrische, selbstgerechte Auslebung deiner Rachefantasien verstehst. Und weil du überhaupt erschreckend naive Vorstellungen über Machtstrukturen und die Möglichkeit eines revolutionären Umsturzes gegen die bösen Weltherrscher hast.


1789 war auch ziemlich friedlich, nicht wahr? Wenn gegen den Menschen gehandelt wird darf dieser doch Animalisch werden und seiner Wut Stimme und Handlung geben. Das ist entweder das Prinzip von Selbstjustiz, der Todesstrafe oder einer Revolution!

Des weiteren verstehe Ich nicht was du mit dem folgenden meinst -

Nanna hat geschrieben:je mehr du dich mit all solchen Fragen auseinandersetzt, desto mehr wirst du feststellen, dass die Linien zwischen Schwarz und Weiß sich immer mehr auflösen und alles durch Verläufe und Abstufungen von Grau ersetzt wird.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Nanna » So 4. Mär 2012, 18:41

Vegan33 hat geschrieben:Aber Ich habe doch auch gesagt dass Ich niemals handeln würde ohne mir 100% sicher zu sein, welche den überhaupt die Identität der Verschwörer ist. Doch Ich vereinfache keinesfalls die Realität, für mich ist Verschwörer ein Sammelsurium aus allen Politikern, allen Organisationen und allen Parteien die gegen Meine und der Rechte Meiner Familie handeln.

Doch, du vereinfachst die Realität ganz massiv und das Tragische und auch Gefährliche dabei ist, dass du glaubst, durch die stetige Wiederholung des Satzes "Ich vereinfache die Realität nicht" immun gegen tatsächliche Realitätsvereinfachungen zu sein. Nur bekommt man keine differenziertere Meinung, indem man sagt, man hätte eine.

Zuerstmal würde mich interessieren, wie du mit deinem angeblichen "echten" Skeptizismus, mit dem du alles "hinterfragst", wogegen du eine innere Abneigung verspürst, jemals in irgendetwas 100%ig sicher sein willst.

Dann würde mich interessieren, welchen Sinn der Gebrauch des Wortes "Verschwörung" noch macht, wenn alle, die dir nicht passen, automatisch ins Raster "Feind" und "Verschwörer" einsortiert werden. Genau das ist übrigens die Vereinfachung, von der ich spreche: Du reduzierst alles auf ein Kriterium, nämlich ob andere Menschen dir wohlgesonnen sind oder nicht. Es interessiert dich dabei auch kein bisschen, aus welchen Gründen ein Politiker welche Entscheidung trifft: Solange du sie so interpretieren kannst, dass sie gegen dich gerichtet ist, MUSS er ein Verschwörer sein, in deiner Schwarz-Weiß-Logik.

Vegan33 hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Nein, überhaupt nicht, weil du unter "gerechter Strafe" anscheinend die egozentrische, selbstgerechte Auslebung deiner Rachefantasien verstehst. Und weil du überhaupt erschreckend naive Vorstellungen über Machtstrukturen und die Möglichkeit eines revolutionären Umsturzes gegen die bösen Weltherrscher hast.


1789 war auch ziemlich friedlich, nicht wahr? Wenn gegen den Menschen gehandelt wird darf dieser doch Animalisch werden und seiner Wut Stimme und Handlung geben. Das ist entweder das Prinzip von Selbstjustiz, der Todesstrafe oder einer Revolution!

Geh mal in ein politikwissenschaftliches Proseminar zur Französischen Revolution und behaupte, diese Revolution wäre ausgelöst worden, weil "gegen den Menschen gehandelt" wurde. Im besten Fall wird der Professor dich als "Phrasendrescher" bezeichnen. So einfach ist es im Nachhinein nämlich gesehen nicht. Ludwig XVI. war kein derart schlechter Herrscher, wie in manchen Revolutionsmythen behauptet wird. Sansculotten, Girondisten und Jakobiner alle ihre eigenen politischen Agendas und haben teilweise rücksichtslos ihre Eigeninteressen verfolgt, auch auf Kosten anderer. Unter letzteren brach der Grande Terreur los, der zehntausenden Menschen, viele davon völlig unschuldig, das Leben gekostet hat. Der Jakobinismus hat die Entwicklungslinien der modernen Ideologie vorgezogen, an denen entlang sich später Kommunismus, Nationalsozialismus und religiöser Fundamentalismus gebildet haben. Nur ein gutes Jahrzehnt nach der Revolution kam mit Napoleon Bonaparte der erste autoritäre Diktator der modernen Geschichte an die Macht. Die Konterrevolution hat Europa im Anschluss ein halbes Jahrhundert mit stockreaktionärer Politik erstickt (und ja, ich kann all diese Behauptungen mit stapelweise wissenschaftlicher Literatur unterfüttern).

Und du willst mir ernsthaft sagen, dass das Abschlachten der Eliten in der französischen Revolution eine rundherum gute Sache gewesen sei, die wir schnellstens wiederholen sollten?

Vegan33 hat geschrieben:Des weiteren verstehe Ich nicht was du mit dem folgenden meinst -

Nanna hat geschrieben:je mehr du dich mit all solchen Fragen auseinandersetzt, desto mehr wirst du feststellen, dass die Linien zwischen Schwarz und Weiß sich immer mehr auflösen und alles durch Verläufe und Abstufungen von Grau ersetzt wird.

Was ich dir vermitteln wollte: Je mehr du dich mit den theoretischen Grundlagen beschäftigst, mit denen Geschichte, Politik, Ökonomie usw. erklärt werden, desto mehr wirst du merken, dass es nicht hier die Guten und da die Bösen gibt, sondern dass in Wirklichkeit alles Teil eines extrem komplexen Systems ist, in dem selten eindeutig Schuldige für bestimmte Entwicklungen benannt werden können. Es macht demnach überhaupt keinen Sinn, einfach bestimmte Leute umzubringen und zu glauben, dass dann goldene Zeiten anbrechen.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Vegan33 » So 4. Mär 2012, 19:00

Nanna hat geschrieben:Es macht demnach überhaupt keinen Sinn, einfach bestimmte Leute umzubringen und zu glauben, dass dann goldene Zeiten anbrechen.


Ich stimme zu das nach dem Mord von Herrschern und Diktatoren schlimmeres kommt, aber bereits in der Geschichte gab es Goldene Zeiten ( siehe: Russische Revolution ) nur weil jemand das Volk vor Armut oder Lügen beschützt hat indem er den Herrscher gewaltsam stürzte. Zwar waren die darauf folgenden Jahre nicht besser, aber die ersten Monate schon!

Nanna hat geschrieben:wenn alle, die dir nicht passen, automatisch ins Raster "Feind"


Soll Ich etwa die, die mir nicht passen als Freunde ansehen? Du musst doch zugeben das es eine Natürliche Handlung ist jenen der nicht erfüllt was ein anderer will als Feind anzusehen... oder?

Nanna hat geschrieben:Zuerstmal würde mich interessieren, wie du mit deinem angeblichen "echten" Skeptizismus, mit dem du alles "hinterfragst", wogegen du eine innere Abneigung verspürst, jemals in irgendetwas 100%ig sicher sein willst.


Ich verstehe zwar nicht den vollständigen Satz, aber Ich versuche trotzdem eine Antwort zu geben! Gar nicht, Ich werde mir nie Sicher sein und werde nie gewaltsam dagegen handeln, aber Ich werde versuchen irgendwie zu handeln, indem Ich - zwar unbeachtet dessen was Ich als Wahrheit annehme - versuche eben das zu ändern was mir nicht passt. Wenn nämlich alles zu meiner Zufriedenheit ist ( Egoist? Ja. Warum auch nicht? ), ist es mir egal wer Regiert oder was er sonst so macht. Ich bin nicht wirklich so besessen von diesen Verschwörungstheorien, sondern eher davon alles zu tun um zu erreichen das Ich mich wohl fühle, verständlich, oder?

Nanna hat geschrieben:Und du willst mir ernsthaft sagen, dass das Abschlachten der Eliten in der französischen Revolution eine rundherum gute Sache gewesen sei, die wir schnellstens wiederholen sollten?


Ja. Ungeachtet dessen was du gesagt hast, denn eines ist sicherlich Wahr, nämlich das es schlimmer wäre wenn sie nicht gehandelt hätten.
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Re: Verschwörungstheorien

Beitragvon Lachender Hans » So 4. Mär 2012, 21:39

Vegan33 hat geschrieben:Soll Ich etwa die, die mir nicht passen als Freunde ansehen? Du musst doch zugeben das es eine Natürliche Handlung ist jenen der nicht erfüllt was ein anderer will als Feind anzusehen... oder?

Ach du Schande... Es gibt doch wohl noch Sachen dazwischen, oder? Dein Ansatz lässt sich sehr gut mit "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich." übersetzen.
Ein kleines Beispiel aus der Aktualität: Es passt mir überhaupt nicht, dass unser "guter" Ex-Bundespräsident auf seiner Ehrenrente von fast 200.000€ besteht. Aber das macht ihn doch noch nicht zum Feind!
Zwischen Freund und Feind gibt es fließende Übergänge. Ich behaupte einfach mal, das ca. 99,999% der Weltbevölkerung aus meiner Sicht in einer Grauzone zwischen Freund und Feind liegen. Ich kenne nämlich nicht alle 6 Milliarden Menschen auf diesem Planeten! Und ich ordne nicht alles und jeden in Freund oder Feind ein, nur weil mir einzelne Taten gefallen oder missfallen.
Also bitte lege dein Schwarz/Weiß-Denken ab...
Lachender Hans
 
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