In welchem Land lebt es sich am Besten?

In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon xander1 » Sa 12. Mai 2012, 18:00

Es gibt ja diesen Human Development Index. Ob der aussagt, in welchem Land es sich am Besten lebt, ist erst mal fragwürdig.
Hier der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index

Man schaue sich den Abschnitt "Kritik" in Wikipedia an.

Ich denke, dass Geld nicht das einzige Kriterium dafür ist, wo es sich am Besten lebt.
Zum Beispiel fühlt man sich wohler, wenn es mehr Sonnenlicht gibt und in Deutschland ist da nicht viel Licht.

Zum Beispiel lebt der Milliardär Kaspersky, der seine Antivirensoftware Intel verkauft hat in Mittelamerika. Ausgerechnet an einem Ort, an dem die Kriminalität sehr hoch ist.

Wie gut schlägt sich Deutschland eigentlich im internationalen Vergleich?

Dass wir in einer Leistungsgesellschaft mit einer Leistungsideologie leben ist auch nicht jedermanns Sache. Wir hatten ja schon mal ein Thema, wo jemand ausgewandert ist und angeblich von seinen Zinsen lebt. Ob das auf Dauer gut geht bezweifle ich.

In heißeren Regionen unserer Erde ist die Kriminalität höher und es gibt eher die Todesstrafe. Dafür dürften dort weit weniger depressive Menschen leben. Außerdem habe ich von Berichten gehört, dass in manchen Ländern, die ärmer sind, die Freundlichkeit der Menschen deutlich höher ist. Dazu kommt noch, dass Deutschland im internationalen Vergleich angeblich das humorloseste Land ist. Die Amerikaner sind angeblich eines der Länder mit dem größten Humor.

Geld ist nicht alles, macht aber vieles aus, zum Beispiel ein funktionierendes Gesundheitssystem mit guten Ärzten. Doch die chinesische Medizin wirkt auch. Man sollte es mal ausprobieren. Angeblich sei sie nicht wissenschaftlich bewiesen, aber das stimmt so nicht. Die chinesische Medizin wirkt bewiesenermaßen, jedoch ist nicht bewiesen warum sie wirkt. Sie funktioniert aufgrund von Jahrtausenden von Erfahrung und war uns im Mittelalter weit vorraus. Chinesische Ärzte müssen viel länger studieren, als deutsche Ärzte.

In Ländern, die im Aufbruch sind, sind die Ballungsgebiete geradezu überfüllt und die ländlichen Regionen sind verarmt. Das mag vielen auch nicht gefallen. Zumindest dies ist in Deutschland deutlich besser.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 12. Mai 2012, 18:54

xander1 hat geschrieben:Dass wir in einer Leistungsgesellschaft mit einer Leistungsideologie leben ist auch nicht jedermanns Sache. Wir hatten ja schon mal ein Thema, wo jemand ausgewandert ist und angeblich von seinen Zinsen lebt. Ob das auf Dauer gut geht bezweifle ich.

Das Leben ist auch keine dauerhafte Angelegenheit. Ich denke, für den produktiven Teil des Lebens ist Deutschland ganz gut.
xander1 hat geschrieben:In heißeren Regionen unserer Erde ist die Kriminalität höher und es gibt eher die Todesstrafe. Dafür dürften dort weit weniger depressive Menschen leben. Außerdem habe ich von Berichten gehört, dass in manchen Ländern, die ärmer sind, die Freundlichkeit der Menschen deutlich höher ist.

Nun, es ist eine Abwägungssache, was man lieber will. Der quantitativer Vergleich an Argumenten ist unsinniger als der qualitative: Wenn also die Fröhlichkeit und der Humor auf der einen Seite ist, würde ich immer noch die Seite mit den stabileren Verhältnissen wählen. Depressivität oder die Tendenz einer Gesellschaft dazu muss nichtmal was schlimmes sein. Ich bin kein Sonnenkind, aber ich strebe dieses dumme, ignorante Glücklichsein auch kein bisschen an, dazu mag ich meinen Verstand zu sehr.
xander1 hat geschrieben: Dazu kommt noch, dass Deutschland im internationalen Vergleich angeblich das humorloseste Land ist. Die Amerikaner sind angeblich eines der Länder mit dem größten Humor.

Joa, also Humor und Tea-Party mit hohem Kreationistenanteil gegen deutsche Humorlosigkeit. Da fällt mir die Wahl SEHR schwer. :mg:

xander1 hat geschrieben:Geld ist nicht alles, macht aber vieles aus, zum Beispiel ein funktionierendes Gesundheitssystem mit guten Ärzten. Doch die chinesische Medizin wirkt auch. Man sollte es mal ausprobieren. Angeblich sei sie nicht wissenschaftlich bewiesen, aber das stimmt so nicht. Die chinesische Medizin wirkt bewiesenermaßen, jedoch ist nicht bewiesen warum sie wirkt.

Das ist fast ein eigenes Thema wert. Neulich habe ich eine Dokumentation über die neueste Medizin gesehen, ihre Chancen und Risiken und der chinesischen Medizin war ein kleiner Teil gewidmet. Ich würde nicht auf sie setzen, da die Nachfrage der Ökos und Esos in einigen Ländern Apotheker zu Wochenendseminaren verleitet (in denen sie lernen wollen, was die in China jahre lang machen). Dann kann es zum Ordern verschiedener Heilkräuter führen, die teilweise verwechselt werden und hochgiftig sind. Ein allgegenwärtiges Risiko wäre da noch die Umweltverschmutzung im chinesischen Boden (Schwermetalle, chemische Derivate durch die Industrialisierung).

Insgesamt mal aber eine schöne Abwechslung zu den anderen Themen. ich persönlich bevorzuge Europa im allgemeinen, in Südamerika und Afrika würde ich keinen Fuß hinsetzen. Mein Favorit sind historische Großstädte, ein pulsierendes Gebilde mit vielen Sachen zum Entdecken und gleichzeitig auch ein Ort zum leben mit hohem Grad an Zivilisation. Neuseeland hat aber auch was, die spektakuläre Natur und das gemäßigte Klima könnten sich für den Lebensabend eignen und einem Misanthropen (wenn ich von mir sprechen darf) auch die nötige Stille bieten. Die Karibik wäre auch nicht zu verachten, wenn auch klischeehaft.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Lumen » Sa 12. Mai 2012, 19:20

Wenn es um das Land selbst geht, sind solche Sachen wie Klima und Lebensweise sicher ein wesentlicher Faktor. Wenn es um die Leute geht, sind schon einzelne Städte sehr unterschiedlich. Vergleiche mal nur Kiel mit Regensburg, oder Berlin und München. Da liegen Welten dazwischen. Die Freundlichkeit in manchem südlichen Land mag dir noch gefallen, wenn du aber mit den Leuten arbeiten willst, oder gar auf sie angewiesen bist, kann so eine "kommt er heute nicht, kommt er morgen" schon ätzend sein.

In manchen Kulturkreisen wird das Extrovertierte geschätzt (wie in den USA). Die Leute sind dort sehr offen und haben eine andere Einstellung dem Fremden gegenüber (solange man keinen Turban und schwarzen Bart trägt). Auf der anderen Seite haben dann Begegnungen und flüchtige Beziehungen deutlich weniger Wert. Die grundsätzlich offene Art zumindest bei den Leuten, denen das entgegenkommt, macht es recht angenehm Leute zu treffen. Dafür gibt es dort aber auch andere, denen es eben nicht entgegenkommt und die das dann vorspielen. Da kommt dann so eine "Scheißfreundlichkeit" bei raus, die ich als sehr unangenehm empfinde. Auf jeden Fall ist der Service in den USA dem Deutschen um Welten überlegen. Dort gibt es auch unfreundliche Leute, aber grundsätzlich ist es dort z.B. Usus, dass man immer gratis Wasser bekommt (Trinkwasser aus der Leitung mit Eis, aber immerhin). Schattenseite davon ist, dass die Leute nicht anders können. Im Servicebereich sind die Löhne stark von Trinkgeldern abhängig. Und so stellt sich das dann auch in anderen Bereichen dar. Es gibt viele Vorteile, aber dann haben Amerikaner viel weniger Urlaub, Krankenversicherung und solche Sachen sind alles Extras usw... ob das unterm Strich so dolle ist?

Was die Mentalität angeht, sind die Unterschiede eben in Deutschland schon sehr groß. Manche Norddeutsche kommen mit der Münchner Art überhaupt nicht zu recht und ein Bayer wird die Leute an der Küste oben auch recht schroff empfinden. Berlin ist für seine direkte Schnauze bekannt (oder Unfreundlichkeit), Köln und die Ecke da unten hat wieder eher lebhafte Leute usw. in Brandenburg sind die Leute auch wieder ein eigener Schlag, auch eher derbe und direkt. Der Hanseat ist da typischerweise etwas eleganter und dezenter, fast schon britisch. Dann kommt es noch drauf an, ob man auf dem Lande ist, oder in der Stadt.

Am Ende kommt's auf die Leute an, mit denen man sich umgibt.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 12. Mai 2012, 19:27

xander1 hat geschrieben:Zum Beispiel lebt der Milliardär Kaspersky, der seine Antivirensoftware Intel verkauft hat in Mittelamerika.
Da (und nicht nur da) wiehert und galoppiert die Phantasie aber wieder gewaltig ...
Du magst dich auch mal tatsächlich über die TCM ("traditionelle" chinesische Medizin) etwas mehr erkundigen.
Geld alleine macht genausowenig glücklich wie Sonne alleine - oder Vorurteile ("Humor"), die wegen ihres Alters schon gar keinen Bart mehr haben, Tote tragen keine Karos und keine Bärte. :mg:
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 12. Mai 2012, 19:35

Lumen hat geschrieben: Manche Norddeutsche kommen mit der Münchner Art überhaupt nicht zu recht
Wieso? Sind doch die meisten Leute dort eh inzwischen 'Norddeutsche' :santagrin: (zumindest keine "Baiern")
Lumen hat geschrieben:und ein Bayer wird die Leute an der Küste oben auch recht schroff empfinden.
Ja, die Kulturunterschiede erklären so manches Vorurteil.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon stine » So 13. Mai 2012, 12:55

Lumen hat geschrieben:Manche Norddeutsche kommen mit der Münchner Art überhaupt nicht zu recht und ein Bayer wird die Leute an der Küste oben auch recht schroff empfinden.
Ich weiß nicht, wer der Schroffere ist: Der Bauer im abgelegenen Ostfriesenhof oder ein Bauer im bayrischen Hinterland. Da dürfte sich mental kein großer Unterschied auftun.

Lumen hat geschrieben:Berlin ist für seine direkte Schnauze bekannt (oder Unfreundlichkeit), Köln und die Ecke da unten hat wieder eher lebhafte Leute usw. in Brandenburg sind die Leute auch wieder ein eigener Schlag, auch eher derbe und direkt. Der Hanseat ist da typischerweise etwas eleganter und dezenter, fast schon britisch. Dann kommt es noch drauf an, ob man auf dem Lande ist, oder in der Stadt.
Das sind schöne Klischees. Ich weiß gar nicht, woher die eigentlich kommen.
Mir persönlich kommt es so vor, dass ich jeden Charakter überall entdecken kann. Den meisten netten Leuten begegne ich, wenn ich selbst einen guten Tag habe, wenn ich angefressen bin und schlechte Laune habe, sind alle anderen auch schlecht gelaunt und angefressen. Komisch, oder etwa nicht?

In welchem Land lebt es sich am Besten?
Dort wo man seine Familie hat oder gute Freunde findet.
Der finanzielle Vorteil ist nur dann ein Vorteil, wenn man sich sein Leben danach eingerichtet hat.

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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Darth Nefarius » So 13. Mai 2012, 13:33

stine hat geschrieben:
Lumen hat geschrieben:Manche Norddeutsche kommen mit der Münchner Art überhaupt nicht zu recht und ein Bayer wird die Leute an der Küste oben auch recht schroff empfinden.
Ich weiß nicht, wer der Schroffere ist: Der Bauer im abgelegenen Ostfriesenhof oder ein Bauer im bayrischen Hinterland. Da dürfte sich mental kein großer Unterschied auftun.

Nun, nur weil sich Evangelikale und Taliban äußerst ähnlich sind, müssen sie einander nicht verstehen oder mögen. Damit will ich aber keine Assoziation mit den Bauern verursachen. :winkgrin2:
stine hat geschrieben:In welchem Land lebt es sich am Besten?
Dort wo man seine Familie hat oder gute Freunde findet.
Der finanzielle Vorteil ist nur dann ein Vorteil, wenn man sich sein Leben danach eingerichtet hat.

Es haben schon andere darauf hingewiesen, dass man sich nicht die Welt machen, kann, wie man will. Wenn du ein zerstörtes Haus oder eine Krankheit hast, regeln Finanzen (ob nun deine oder die des Landes) deine Genesung oder die Entschädigung.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 13. Mai 2012, 19:02

[OT]
stine hat geschrieben:Ich weiß nicht, wer der Schroffere ist: Der Bauer im abgelegenen Ostfriesenhof oder ein Bauer im bayrischen Hinterland.
Weder noch bzw. dies steht nicht zur Frage. Aber ein Altbaier wird bei einem anderen Altbaier eher richtig merken, ob der nur wortkarg oder "schroff" ist oder ob er tatsächlich ablehnend (mit dieser expliziten Absicht!) unfreundlich oder gezielt grob ist. Und Norddeutsche werden Norddeutsche (aus "ihrem Kreis") eher besser abschätzen können.
Ich war mal mit einem (sagen wir mal so) geborenen Norddeutschen irgendwo in Touristenoberbayern unterwegs, dort gibt es ja mittlerweile auch genug ebensolche Norddeutsche, die "Dienstleister" sind (Geschäftsinhaber, Verkäufer, Bedienung etc.). Bei jedem norddeutschen Dienstleister, bei dem mein Begleiter ernsthaft gesagt hat "der/die ist aber freundlich, habe ich mir gedacht, nein, der erscheint mir eher unfreundlich und bei den "Eingeborenen", bei denen sich mein Begleiter beschwert hat, dass diese unfreundlich wären, habe ich dies absolut (!) nicht so empfunden. Allerdings habe ich mich wiederum über manche unverschämten, trampligen, unfreundlichen Bayern geärgert, und Norddeutsche (hier dicker Plural) fanden diese Subjekte :explodieren: dann aber immer ganz "urige, witzige Typen" und waren bereit für diese schlechte, unverschämte Dienstleistung auch noch extrem überteuerte Preise zu zahlen.
Ein Bayer tut sich einfach leichter bei einem anderen Bayern zu erkennen, ob dieser jetzt missmutig oder unfreundlich ist oder einfach nur z.B. wortkarg, ebenso dürften Ostfriesen andere Ostfriesen leichter richtig einschätzen können.
Ich glaube Lumen hat dies in dieser Richtung gemeint. So habe ich ihn zumindest verstanden.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Darth Nefarius » So 13. Mai 2012, 19:51

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Allerdings habe ich mich wiederum über manche unverschämten, trampligen, unfreundlichen Bayern geärgert, und Norddeutsche (hier dicker Plural) fanden diese Subjekte :explodieren: dann aber immer ganz "urige, witzige Typen" und waren bereit für diese schlechte, unverschämte Dienstleistung auch noch extrem überteuerte Preise zu zahlen.

Oje, da wurden alte Wunden aufgerissen. :mg: :keks:
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 13. Mai 2012, 23:27

Nein Kleiner, ich kann nur eigentlich trotz Mentalitäts- und Wortschatzdifferenzen nicht verstehen, warum man nur so dumm sein kann objektive Unverschämtheiten u.ä. "witzig" finden zu können und sich nach Strich und Faden verar... und dabei auch noch ausnehmen zu lassen.
Mich persönlich trifft es nicht, ich bin ja nicht betroffen.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon stine » Mo 14. Mai 2012, 08:14

1von6,5Milliarden hat geschrieben:...warum man nur so dumm sein kann objektive Unverschämtheiten u.ä. "witzig" finden zu können und sich nach Strich und Faden verar... und dabei auch noch ausnehmen zu lassen.
So geht es mir bei manchen sogenannten Kommödianten oder Kabarettisten. Ich finde, dass mancher nicht mehr komisch ist und das Publikum nur noch ver...scht. zB Günter Grünwald zählt für mich genau zu dieser Sorte. Publikumsbeschimpfungen und ähnliches sind nicht lustig, auch wenn sie die letzten Versuche sind noch was Witziges sagen zu wollen. Auch die Gruber übertreibt das langsam. Die Masche alle sind blöd und nur ich kann das erkennen, ist bei den beiden oft grotesk überzogen. Zu den nichtbairischen Kabarettisten die alles besser wissen und das komisch finden zählen Urban Priol und Hagen Rether. Sie wirken sehr überheblich und ein Publikum das solches gut findet kann nur noch überheblicher sein. (Oder es ist wieder mal Mentalitätssache solchen Humor zu verstehen)

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Touristenoberbayern
Geh mal ins Touristentirol einkaufen. Ich habe mich anfangs sehr über die nette, zuvorkommene Art und Weise der Verkäuferinnen gefreut. Sie duzen einen sofort, grüßen beim Reinkommen und Rausgehen und helfen allüberall beim Suchen nach den richtigen Formen, Farben und Größen und alles ist "na suuupa!". Nach ein paar Wochen war ich fix und fertig und habe mich wie doll auf einen ungestörten Einkauf zu Hause gefreut.
Aber: Nicht dass es hier besser wäre ist die Erkenntnis, sondern: Man gewöhnt sich an alles und Heimat ist da, wo man gewohnte Verhaltensweisen vorfindet - wo man sich ähnlich ist.
Und da lebt es sich auch am besten! (dauerhaft)

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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Nanna » Mo 14. Mai 2012, 10:21

stine hat geschrieben: (Oder es ist wieder mal Mentalitätssache solchen Humor zu verstehen)

Ein guter Kabarettist ist einer, bei dem der eigentliche Witz lustig ist und einem trotzdem das Lachen im Halse stecken bleibt. Bei Georg Kreisler geht es mir oft so. Der Empörungsgestus eines Hagen Rether kann da natürlich nicht mithalten, was aber nichts daran ändert, dass er inhaltlich durchaus Tiefe hat und durchaus sehr häufig den Punkt trifft, natürlich überspitzt, aber das Groteske gehört nunmal auch zum Kabarett. Irgendwo zwischen Altmeister Kreisler und Rether würde ich Georg Schramm verorten, der das Publikum auch selten ungeschoren davonkommen lässt und das meist nicht ganz grundlos. Grünwald kenne ich kaum, Priol und Gruber sind eher schon (sehr) leichte Unterhaltung; bin mir nichtmal sicher, ob Priol sich selber als Mahner so richtig ernst nimmt. Das nehme ich eher den Schwergewichten wie Kreisler oder Schramm ab, die tatsächlich noch eine sichtbare Wut sehr grundsätzlicher Art auf das gesellschaftliche System haben.

Das nur am Rande, auch wenn's nur noch sehr bedingt zum Thema gehört. Wobei ja auch das Kabarett zur Lebensqual(ität) beitragen kann. ;-)
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Celtic » Mo 14. Mai 2012, 13:38

Die Frage, wo es sich ab besten lebt, läßt sich wohl nicht objektiv beantworten. Ähnlich wie die Frage, wo man am besten Urlaub macht.
Das ist alles Geschmackssache, der eine fühlt sich in einem Club in der Karibik wohl, den anderen zieht's zum wandern nach Schottland.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 14. Mai 2012, 16:08

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nein Kleiner, ich kann nur eigentlich trotz Mentalitäts- und Wortschatzdifferenzen nicht verstehen, warum man nur so dumm sein kann objektive Unverschämtheiten u.ä. "witzig" finden zu können und sich nach Strich und Faden verar... und dabei auch noch ausnehmen zu lassen.
Mich persönlich trifft es nicht, ich bin ja nicht betroffen.

Ja, da ist ein Nerv getroffen, wenn das Gegenüber mit "Kleiner" angeredet wird. :lachtot:
Ich habe zwar auch keine affine Haltung zu Westfriesen, aber ich werde nicht verallgemeinern. Verarschungen sind unabhängig von regionalen Eigenheiten, das ist eine Eigenart bestimmter Menschen. Ich finde, man sollte jetzt nicht auf diesen Vorurteilen rumreiten.

stine hat geschrieben:Zu den nichtbairischen Kabarettisten die alles besser wissen und das komisch finden zählen Urban Priol und Hagen Rether. Sie wirken sehr überheblich und ein Publikum das solches gut findet kann nur noch überheblicher sein. (Oder es ist wieder mal Mentalitätssache solchen Humor zu verstehen)

Ein Tipp: Einfach nicht auf BR oder 3Sat ab einer bestimmten Zeit schalten. :tv:
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon mat-in » Mo 14. Mai 2012, 17:27

Der World Peace Index, Durchschnittliche Lebenserwartung und der hier erwähnte Index bieten doch eine ganz gute Entscheidungsbasis denke ich? Vielleicht noch Art und Umfang des Sozialsystems mit einbeziehen? Für die Defätisten unter uns: Noch nachschaun, wo man hoch genug über dem Meeresspiegel liegt, guter Ackerboden vorhanden ist und die Klimaerwärmung nicht zu sehr reinhaut in den nächsten 50 Jahren. ;)
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon xander1 » Mo 14. Mai 2012, 21:33

mat-in hat geschrieben:Der World Peace Index


Ja, Kanada und Australien fand ich schon immer gut.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon mat-in » Mo 14. Mai 2012, 22:43

Australien fällt bei mir raus, das ist zu giftig. Ich mag Kanada und Schweden, aber guter Acker ist da nicht...
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon xander1 » Di 15. Mai 2012, 07:39

Schweden hat glaube ich ein gutes Sozialsystem, aber da dürfte es zu dunkel sein.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 15. Mai 2012, 12:18

xander1 hat geschrieben:
Ja, Kanada und Australien fand ich schon immer gut.

:schlafen:
Langeweile ist für manche wohl auch Glück.
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Re: In welchem Land lebt es sich am Besten?

Beitragvon mat-in » Di 15. Mai 2012, 16:02

xander1 hat geschrieben:Schweden hat glaube ich ein gutes Sozialsystem, aber da dürfte es zu dunkel sein.

Geht so, das Sozialsystem ist auch teuer genug und durch den Abbau der letzten Jahre nicht mehr ganz so gut wie sein Ruf. Dunkel... kommt drauf an wie hoch in den Norden du willst. Ausgleichend ist es auch genau so lange "hell". :mg:
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