Das Politikerproblem

Re: Das Politikerproblem

Beitragvon stine » Do 28. Jun 2012, 06:43

Darth Nefarius hat geschrieben:Ja, um mit Frieden argumentieren zu können, muss man zuerst mal erklären, welchen Frieden man zwischen wem meint. Und auch das "weiterkommen" lässt zu viel Spielraum, um nicht als Geschafel bezeichnet werden zu können.
Hier darfst du mal ausnahmsweise deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Bei deiner Interpretationswut ist es schon beachtlich, dass dir ausgerechnet hierzu nichts einfällt.

:ja: stine
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Re: Das Politikerproblem

Beitragvon Darth Nefarius » Do 28. Jun 2012, 16:15

Mir fällt viel dazu ein, aber du würdest wieder bestreiten, dass das so zu verstehen ist, ohne eine Korrektur vorzunehmen. Wozu also die Mühe?
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Re: Das Politikerproblem

Beitragvon stine » Do 28. Jun 2012, 18:48

Komm, mach mal!
Du schaffst das, da bin ich ganz sicher.

:winkgrin: stine
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Re: Das Politikerproblem

Beitragvon Darth Nefarius » Do 28. Jun 2012, 19:49

Naja, zum Frieden habe ich ja einiges gesagt, wenn du dich erinnerst. Zur Erinnerung nochmal dein Satz:
stine hat geschrieben:Ich habe argumentiert, dass der innere Frieden eine Vorraussetzung dafür ist, dass eine Gesellschaft weiter kommt. Und Politiker müssen dafür sorgen, dass der innere Frieden erhalten bleibt.

Wenn wir den "inneren Frieden" als eine wie auch immer gerecht verteilte Art des Geldes betrachten (Geld ist ja sehr wichtig für Sozialneid, ist dieser nicht vorhanden, sind die Leute friedlich), wäre der Prozess, wie man dazu kommt (also das "weiter kommen"), Gleichmacherei durch seltsame Steuern und dergleichen. Dann würde sich allerdings niemals eine hochqualifizierte, stark besteuerbare Arbeit lohnen, damit würde sich eine Gesellschaft selbst zugrunde richten, weil ihr die Kompetenz fehlt.
Paradoxerweise müsste man also das Gegenteil von sozialem Frieden fordern, um Eliten zu erschaffen, die aufblühen könnten. Zumindest machte Not immer erfinderisch, Krieg war ein wichtiger Ansporn für Wissenachaftler. Im Frieden gibt es selten die nötige Motivation, um etwas zu leisten, sich weiterzuentwickeln.
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Re: Das Politikerproblem

Beitragvon stine » Fr 29. Jun 2012, 07:02

Gleichmacherei ist sicherlich kein gutes Mittel um eine friedliche Gesellschaft zu schaffen. Ich persönlich lehne das ab. Wer schuftet und macht, um dann das Erwirtschaftete zwangsgeteilt zu bekommen, der ist ebenso frustriert, wie derjenige, der es einfach nicht schaffen kann, sich etwas zu erwirtschaften.
Die Besteuerung und Sozialabgabenlast geleisteter Arbeit permanent nach oben zu schrauben, ist mE keine sozialverträgliche Abgabe, da sie Leistung bestraft. Ich denke, dass Politiker und ihre kompetenten Hintermänner sich endlich mal darüber Gedanken machen sollten, woher sie die Einnahmen kreeiren, mit denen sie künftig die weiter steigenden Sozialausgaben bezahlen wollen. Das Geld aus den Löhnen zu nehmen und umzuverteilen ist jedenfalls kein Patentrezept mehr.

Zudem habe ich nie behauptet, dass ich Lösungsvorschläge hätte, ich sage nur, dass es oberste Aufgabe einer funktionierenden Politik ist, sozialverträglich (und das nach allen Seiten) den inneren Frieden zu sichern. Außenpolitik wird oft als Ablenkungsmanöver vorgeschoben. Ich glaube nicht, dass ein Krieg im nahen Osten für uns genauso gefährlich werden könnte, wie Arbeitslosigleit, sinkende Löhne und Überschuldung des eigenen Landes. Auch Bürgschaften für misswirtschaftende Länder noch zusätzlich übernehmen zu wollen halte ich für höchst gefährlich.
Wenn aus dem Projekt Europa ein Länderverbund wird, der sich gegenseitig aufreibt, dann ist das Modell falsch angegangen. Auch hier braucht es Lösungen die den inneren Frieden Europas gewährleisten.
Letztlich ist es immer ein Hickhack ums Geld.

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit (und vielleicht auch immer noch) hat die deutsche Handelskammer mittelständische Untrenehmen darin beraten, wie sie gewinnbringend ihre Arbeitsplätze ins Ausland schaffen können. Auch das ist, gelinde gesagt, eine Riesensauerei.

LG stine
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Re: Das Politikerproblem

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 29. Jun 2012, 12:46

stine hat geschrieben:Zudem habe ich nie behauptet, dass ich Lösungsvorschläge hätte, ich sage nur, dass es oberste Aufgabe einer funktionierenden Politik ist, sozialverträglich (und das nach allen Seiten) den inneren Frieden zu sichern.

Nun, deine Lösung war der Innere Frieden, den du nicht genauer definiert hattest. Wenn du eine Aufgabe formulierst, muss die auch konkret sein. In Prüfungen läuft es nicht auch so ab, dass in organischer Chemie allgemein nach organischer Chemie gefragt wird, sondern nach Reaktion X, Strukturformel Y, etc.. Wenn du dir nichts Genaues unter diesem frieden vorstellen kannst, ist die Aufgabenstellung kurzsichtig. Deswegen habe ich überspitzt quasi den sozialen Klassenkapf gefordert, um zu zeigen, wie man für die unsinnigste These Argumente findet.
stine hat geschrieben: Außenpolitik wird oft als Ablenkungsmanöver vorgeschoben. Ich glaube nicht, dass ein Krieg im nahen Osten für uns genauso gefährlich werden könnte, wie Arbeitslosigleit, sinkende Löhne und Überschuldung des eigenen Landes.

Sind wir nicht über den Glauben hinaus? Das kann durchaus passieren, ist irgendein Rohstoffliefertransport unterbrochen, weil irgendwelche Piraten oder irgendwelche armen Läönder Krieg führen müssen und dabei den Transport von Asien nach Europa stören. Sobald die Rohstoffe fehlen, kann die "Just-in-Time" orientierte Wirtschaft zusammenbrechen.
stine hat geschrieben:Auch Bürgschaften für misswirtschaftende Länder noch zusätzlich übernehmen zu wollen halte ich für höchst gefährlich.
Wenn aus dem Projekt Europa ein Länderverbund wird, der sich gegenseitig aufreibt, dann ist das Modell falsch angegangen. Auch hier braucht es Lösungen die den inneren Frieden Europas gewährleisten.

Also, genaugenommen wird ja schon überall gebürgt. Der Trick in der Wirtschaft ist der, dass man die Schuldnerkette so komplex und undurchsichtig gestaltet, dass niemand merkt, dass er pleite ist. Auch hier kannst du nicht begründet Frieden fordern/ "Aufgaben stellen" ohne konkret zu werden, ohne die Ursache des Problems zu erkennen.
stine hat geschrieben:Vor noch gar nicht allzu langer Zeit (und vielleicht auch immer noch) hat die deutsche Handelskammer mittelständische Untrenehmen darin beraten, wie sie gewinnbringend ihre Arbeitsplätze ins Ausland schaffen können. Auch das ist, gelinde gesagt, eine Riesensauerei.

Ach, ich habe gehört, dass 2 von 3 Unternehmen (sofern sie nicht vorher insolvent werden) in den ersten Jahren wieder zurückgekrochen kommen, weil der Arbeitsmarkt und die Qualität der Arbeitsressourcen falsch eingeschätzt wurde.
Von daher halte ich das nicht für so schlimm. Was wirklich ein Problem ist, ist die Industriespionage.
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