@ Nanna:
Danke, für die Statistik, ich finde das dennoch keineswegs so eindeutig und möchte das begründen.
Die beiden Positionen, werden in den Zeitartikeln noch mal zusammengefasst:
Pro mehr StudentenContra mehr StudentenMeine Argumente sind folgende:
Wenn wir immer mehr junge Studenten haben und so weit ich das sehen kann, stimmt das
http://de.wikipedia.org/wiki/Abiturient ... 4ngerquotegleichzeitig aber mitten in einem demographischen Wandel sind, dann kann ich den Ruf nach mehr Fachkräften ohne Studium schon nachvollziehen.
Ich verstehe auch nicht, warum in einem Land mit immer weniger Kindern, immer mehr Lehrer gebraucht werden. Ich kann es dann nachvollziehen, wenn viele Lehrer, aus Zeiten einer Lehrerschwemme jetzt vor der Pensionierung stehen, was wohl auch der Fall ist, ansonsten nicht.
Was ich ebenfalls kritisieren möchte, ist, dass die AA Studie offensichtlich (wie schon aus dem Titel zu ersehen) von einer Zeit nach der Krise ausgeht, das ist glaube ich etwas zu optimistisch gedacht.
Viele Trends kann man schlicht nicht berechnen, ob wir in zwei Jahren noch den Euro haben, oder nicht und ob das eine Katastrophe wäre, oder nicht, dazu haben drei Experten vier Meinungen und man kann wohl auch eine Münze werfen und liegt nicht schlechter.
Bestimmte Faktoren kann man aber gut vorhersehen, die demographische Entwicklung gehört dazu.
Die spricht erst mal für mehr Akademiker, aber wenn die Rentenwelle vorüber ist muss man sich ernsthaft fragen, ob es nicht an Kindern fehlt:
http://www.kmk.org/index.php?id=1292&type=123M.E. ist das Thema nicht zu Ende diskutiert, weil wir vor vielen Faktoren stehen, die in der Geschichte vorher noch nie da waren. Sehr viele Rentner (im Vergleich zur Restbevölkerung), gleich sehr viele Rentenkosten.
In den MINT Bereichen gibt es wenig Arbeitslose, weil es da klassisch wenige StudentInnen gibt.
Dort ist das Problem bekannt und man hat da vielversprechende Projekte.
Eine Frage, die man unbedingt stellen muss, ist, welche Akademiker denn auch wirklich, für welches Geld eingestellt werden.
Gerade in den sozialen Bereichen, ist die Quote der Teilzeitarbeit hoch 2010 waren 42% im sozialen Sektor (S.61). Sogar die Arbeitslosigkeit steigt dort.
Das Herzstück der guten Aussichten sind ja die Lehrer (S.8), aber lies Dir mal das Kapitel darüber wirklich durch. Kurzfristig werden Lehrer vielleicht gesucht, aber:
Bundesagentur für Arbeit hat geschrieben:Ein knappes Drittel der Lehrerschaft
an allgemeinbildenden Schulen ist 55
Jahre oder älter. Dies deutet auf einen
hohen Bedarf an Nachwuchslehrern in
den kommenden Jahren hin. Allerdings
muss dabei auch berücksichtigt werden,
dass die Schülerzahl bis zum Jahr
2020 um gut 20 Prozent abnehmen
wird (Vergleichsjahr 2006). Deshalb
wird – bei gleich bleibender Schüler-
Lehrer-Relation - insgesamt eine geringere
Lehrerzahl als zum aktuellen Zeitpunkt
zu erwarten sein. (S.64)
Obendrein sind die guten Zahlen im Lehrerbereich ebenfalls der steigenden Zahl an Teilzeit- oder "nur stundenweise beschäftigten Lehrkräfte" (S.64) geschuldet.
Zudem suggerieren diese Formulierungen des Betrachtungsraumes (bis 2020) ja eine Offenheit, die es so gar nicht gibt. Dies wohl allerdings ungewollt und nicht als bewusste Verschleierung!
Nach 2020, so könnte man meinen, würden die Karten neu gemsicht, vielleicht haben wir ja 2030 wieder 2 Millionen Schüler mehr und hier muss man klipp und klar sehen und sagen, dass der demopgraphsiche Trend sich weiter verstärkt. Rentner kriegen keine Kinder mehr und das Schrumpfen der Bevölkerung wird weiter zunehmen, die Zahl der Schüler in 2030 wird also in einem noch stärkeren Ausmaß absinken und das sehr sicher.
Was das Blatt wenden könnte, wäre eine dramatisch andere Familienpolitik, doch augenblickblich ist die Politik noch dabei die Rentner zu saturieren, die stärkste Wählergruppe. Nichts, aber auch rein gar nichts, deutet auf eine Trendwende hin, die auch nur irgendwo am fernen Horizont sichtbar wäre.
Im Gesundheitssektor sähe die Lage im Grunde gut aus, wenn nicht die Rahmenbedingungen mitunter so schlecht wären und viele Ärzte reagieren ja schon darauf. Die Qualität der medizinischen Versorgung lässt aus diversen Gründen nach, das wäre ein eigenes Thema.
Ich denke, man kann das Thema ruhig noch etwas drehen und wenden.