Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon stine » Di 31. Jul 2012, 14:26

Vollbreit hat geschrieben:Dem steht die Behauptung entgegen, dass z.B. religiös motivierter Fundamentalismus eben nicht in den Armenhäusern der Welt entsteht, sondern bei den Satten und Gebildeten. Nicht nur in den Staaten, auch im nahen Osten. Es ist eben nicht der typische Palästinensische Straßenjunge, dessen Haus 5 mal platt gemacht wurde und der die Hälfte der Familie verloren hat und dessen Hass zu verstehen wäre und dessen letzte Hoffnung die Religion oder sogar das Jenseits nicht mal irrational wäre. Es sind die unauffälligen Studenten der Ingenieurswissenschaften, gut genährt und gut angepasst, die sich auf einmal radikalisieren. Hunger und Dummheit (im Sinne von IQ <90), werden das nicht sein.
Tja, das ist das Erstaunliche. Auch erstaunlich, dass es immer mehr Konvertiten in den Islam gibt. Das sind durchaus auch viele Menschen aus der sogenannten Bildungsschicht.

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon mat-in » Di 31. Jul 2012, 15:05

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon stine » Di 31. Jul 2012, 17:13

Interessanter Bericht in eigener Sache. So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt, dass die Kinder gar nicht wissen, was auf sie zukommt und dass es dann ein Albtraum für sie sein muss. Was mich allerdings sehr wundert ist, dass er (Ali Utlu) sich, bei der Beschneidungsdebatte und dem Schutz der Kinder, jetzt wie bei einer Hexenjagd vorkommt.
Ein missbrauchtes Kind, das später zusehen muss, wie man Jagd auf die Täter macht, müsste es doch eher als Genugtuung empfinden, wenn die Öffentlichkeit endlich anprangert, was lange verborgen war.

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon blauregen » Di 31. Jul 2012, 18:53

Vollbreit hat geschrieben:Der andere gangbare Weg wäre freilich, sich vom Begriff der „objektiven Eigenschaften“ zu trennen oder überhaupt vom Begriff der Objektivität hinter allem. Man kann diesen Begriff auf bestimmte Bereiche mit Erfolg beschränken, bspw. finden die olympischen Spiel aktuell objektiv in London statt und nicht in Berlin, aber schon in der Konzeption der Psychiatrie wird es schwierig den Begriff der objektiven Wirklichkeit anders als durch Zeugenaussagen zu rechtfertigen.


Natürlich. Wir können annehmen dass jeder von uns eine individuelle Welt wahrnimmt, dass wir uns tatsächlich an unseren Modellen, anstatt an der tatsächlichen Realität orientieren. Dem stimme ich sogar zu. Der gute Korzybski hatte da, denke ich, durchaus recht. Die Landkarte ist nicht das Gebiet, aber wenn die Landkarte brauchbar ist, ist sie der Struktur des Gebietes ähnlich.

Das ist ja der Punkt des wissenschaftlichen Ansatzes. Man beobachtet etwas, versichert sich dass Beobachtete tatsächlich auch von Anderen beobachtet wird, dass also ein Konsens besteht, dass es tatsächlich geschieht, entwickelt ein Modell ( Karte ) des Vorgangs, und macht überprüfbare Voraussagen. Erlaubt das Modell überprüfbare Voraussagen und treffen die Voraussagen zu, nimmt man an dass es die Realität beschreibt.

Theoretisch könnte die Realität auch gänzlich anders geartet sein als unsere Modelle, aber die wahrgenommene Realität verhält sich zumindest unseren Voraussagen entsprechend. Tut sie das nicht, ist unser Modell für den gedachten Anwendungszweck ungeeignet. Wenn dich die objektive Realität da stört, bin ich gerne bereit über die Konsensusrealität zu reden.

Nicht das Wissenschaftler nicht auch einfach mal was behaupten. In der Mathematik zum Beispiel: Da sag ich einfach mal '1 ist eine natürliche Zahl' und 'jede natürliche Zahl hat einen Nachfolger', und natürlich kannst du jetzt protestieren. 'Quatsch, zeig mir mal in der Natur so was wie Zahlen. Was soll überhaupt natürlich sein an Zahlen?'

Jetzt müsste ich zugeben dass ich mir die natürlichen Zahlen blos aus den Finger gesogen habe, um die Kardinalität von Mengen zu beschreiben, und du hättest völlig recht dass das Konzept der natürlichen Zahlen in der Art nicht sonderlich verschieden vom Konzept eines Gottes ist.

Ich kann das sogar weiterspielen und Regeln definieren, nach denen natürliche Zahlen manipuliert werden können wie Addition, Multiplikation, usw. und mit denen kann ich dann was sinnvolles anfangen, weil wir Menschen irgendwie so verdrahtet sind, dass wir in der Konsensusrealität beobachtbare Objekte zu Mengen zusammenfassen, und eine Eigenschaft dieser Mengen ist ihre Kardinalität, über die ich mit meinem aus den Fingern gesogenen Modell zutreffende Voraussagen machen kann.

Man kann Theismus auch in dieser Art beschreiben. Die Riten, Befolgung der Gebote und Gebete sind dabei die Regeln zur Manipulation des Gottes. Es werden auch Voraussagen gemacht, aber die Bilanz bei der Überprüfung sieht eher schlecht aus, so dass die Religionen dazu übergegangen sind unüberprüfbare Voraussagen zu machen.

Die Bewertungsfunktion um zu bestimmen was 'nützlich' ist, kann natürlich auch kompliziert werden, und wir müssen die Abwägung entsprechend unserer recht willkürlich gefassten Prämissen also z.B. Menschenwürde und die anhängigen Menschenrechte, treffen. Diese sind natürlich im Endeffekt ebenfalls Glaubenssätze, die wir teilweise evolutionär und teilweise kulturell erworben haben.

In der angewandten Psychologie oder in der Psychiatry haben wir eine ganze Reihe von Problemen mehr. Nicht nur dass die Weitergabe der Beobachtung das Objekt verändert, dass ethische Vorannahmen oft Experimente in den verwandten Forschungszeugnissen be- oder verhindern, nein, unsere Bewertungsfunktion ist extrem stark von auch religiös gegründeten Faktoren bestimmt. Deshalb ändern die sich auch weniger mit neuen Erkenntnissen, sondern mehr mit dem gesellschaftlichen Wertewandel.

Im letzten Jahrhundert fand zum Beispiel ein gesellschaftlicher Wandel statt, der es durch einfaches Weglassen der Homosexualität aus dem IDC-10 und DSM-IV ermöglichte einen großen Teil der Weltbevölkerung nicht mehr für krank zu halten. Religiöse Organisationen sind da oft etwas langsamer, weil sie ihre Glaubenssätze sehr ungern auf Relevanz oder auch nur Nähe zur wahrgenommenen Realität prüfen. In den USA gibt es z.B. immer noch diverse Organisationen, die ihren Mitgliedern einreden, dass eine nach gängiger Lehrmeinung völlig normale Ausprägung menschlicher Sexualität behandlungsbedürftig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diejenigen damit in ihrer Lebensführung gefördert werden. Andere religiöse geprägte Staaten mit einer weniger säkulären Tradition sparen sich das mit dem für krank erklären und nehmen es gleich ins Gesetzbuch auf.

Hier in Deutschland hat die katholische Kirche meines Geschichtswissens nach auch kräftig gerudert um den § 175 zu halten. Das wäre übrigens ein Beispiel für die stabilisierende Wirkung von Religionen. Der Einfluss der katholischen Kirche hat die gesetzliche Kriminalisierung und Ungleichbehandlung einer verfolgten Gruppe für Jahrzehnte erhalten.


Vollbreit hat geschrieben:Komplizierterweise kann es aber der Lebensführung des einen nutzen und die des anderen behindern. Dann kommen Konzepte wie die dickeren Arme, die größere Zahl oder die besseren Argumente oder mehr Rücksicht (und dann irgendwann auch die Würde) überhaupt erst ins Spiel.


Normalerweise würde ich jetzt sagen dass wir wohl unser Modell verfeinern müssten, um genau herauszufinden was and welcher Religion unter welchen Umständen der Lebensführung nutzt, aber warum sollich Dennett wiederholen? :)

Vollbreit hat geschrieben:Die Problematik dahinter, die gerne ausgeblendet wird, ist aber, dass über lebensweltlichen Realismus hinaus, über den man sich kaum streiten kann, weil die Mehrheit kaum wüsste, wie man darüber überhaupt streiten könnte (ich könnte behaupten, die olympischen Spiele würden gar nicht in London stattfinden und das wäre alles ein Riesenfake, inszeniert von Hollywood. Jeden „Beweis“ deute ich als Verschwörung und da bliebe nur die Unterredung mit mir irgendwann aufzugeben.).
Das wird wirklich schnell verrückt.


Nunja, da ich die olympischen Spiele nur am Rande verfolge, würde das meine Lebenswirklichkeit nicht sehr stören. :mg:

Vollbreit hat geschrieben:Das ist ja soweit nachvollziehbar und Dein gutes Recht, nur kommst Du dabei mit einem Rückgriff auf Deine Würde vermutlich weiter, als durch einen Rückgriff auf Gene, Quanten und Hirngewitter.


Warum sollte ich ein bereits anerkannt willkürliches Konzept mit Genen und Hirngewitter begründen wollen? Die Gene und das Hirngewitter können mir eventuell irgendwann sagen wie ich zu diesem Modell gekommen bin, oder warum ich möglicherweise prädisponiert bin so ein Modell anzunehmen. Aber soweit sind wir noch nicht. Ich könnte zum Beispiel erst dann anfangen überprüfbare Voraussagen über den Vollbreit als komplexes System zu machen, wenn ich ein dem Vollbreit hinreichend ähnliches Modell habe. Habe ich aber nicht. Hat noch niemand. Deshalb wird auch kein ernsthafter Naturwissenschaftler in seiner Eigenschaft als Naturwissenschaftler solche Voraussagen über den Vollbreit machen.

Genauso ist es mit einem gen-orientierten Modell, und in seiner Eigenschaft als Biologe wird zum Beispiel der Dawkins sich hüten Aussagen über die Ursache von Religionen zu machen, weil er da kein biologisches Modell hat. Aber wir sind ja nicht nur unser Fachgebiet. Und in seiner Eigenschaft als denkender Mensch und gesellschaftskritischer Autor, steht es dem Dawkins frei Analogschlüsse zu seinem Fachgebiet zu ziehen und über Ähnlichkeiten zu spekulieren.

Vollbreit hat geschrieben:Ich halte die Fähigkeit zu glauben nicht für pathologisch, sondern für gesund.
Soweit ich das verstanden habe, entspringt der Glaube derselben Quelle die Moral, Wissenschaft, Liebe, Kunst. Im Wesentlichen geht es dabei um die Beobachtung Winnicotts, dass ein kleines Kind in der Lage ist die momentane (an sich bedrohliche) Abwesenheit der Mutter zu kompensieren, indem es andere Objekte (Decke, Stofftier oder so etwas) emotional (libidinös) besetzt.


Oh die Fähigkeit zu glauben hat durchaus positive Anwendungen. Bei guter Suggestibilität kannst du dir zum Beispiel die meisten lokalen Anästhesien sparen.Gar nicht zum Reden vom Placeboeffekt, der klinisch unwirksame Antidepressiva jahrelang in der Ökonomie gehalten hat. Mir hat mal wer eine Pille gegen Krampfneigung als Kopfwehtablette angedreht. Was es war hat wurde mir erst ein paar Stunden später gesagt, aber das Ding hat mein Kopfweh hervorragend kuriert, und das ohne dass es meines Wissens relevante Wirkstoffe enthalten hätte.

Was mir mehr Sorgen macht ist die Anwendung dieser Fähigkeit in organisierten Religionen.


Vollbreit hat geschrieben:Das wird oft so gesehen und ist auch einsehbar, dieses Konzept versagt aber oft beim Praxistest.


Ich hab ja oben ein Beispiel für den stabilisierenden Effekt von Religionen erwähnt. Ich bin nicht begeistert davon. Vielleicht sollten wir das konkretisieren. Such dir bitte eine Religion und einen Staat und erläutere mir die positiv stabilisierende Wirkung der Religion, dann les ich über den Fall nach, und wir können das diskutieren.


Vollbreit hat geschrieben:Dem steht die Behauptung entgegen, dass z.B. religiös motivierter Fundamentalismus eben nicht in den Armenhäusern der Welt entsteht, sondern bei den Satten und Gebildeten. Nicht nur in den Staaten, auch im nahen Osten. Es ist eben nicht der typische Palästinensische Straßenjunge, dessen Haus 5 mal platt gemacht wurde und der die Hälfte der Familie verloren hat und dessen Hass zu verstehen wäre und dessen letzte Hoffnung die Religion oder sogar das Jenseits nicht mal irrational wäre. Es sind die unauffälligen Studenten der Ingenieurswissenschaften, gut genährt und gut angepasst, die sich auf einmal radikalisieren. Hunger und Dummheit (im Sinne von IQ <90), werden das nicht sein.


Das ist durchaus wahr, aber ich schrieb nicht von Hunger oder Dummheit, sondern von steigendem Lebensstandard und verbesserter Erziehung, entsprechend dem Verhalten in den westlichen Industrieländern. Unwissenheit ist nicht Dummheit. Fanatismus und Weltfremdheit sind auch nicht Dummheit. Dann sind religiöse motivierte Fanatiker nicht die grosse Menge der Gläubigen, sondern Extremfälle, für die tatsächlich andere Erklärungsmodelle versucht werden. Das macht dein Gegensbeispiel ein bischen fragwürdig.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon blauregen » Di 31. Jul 2012, 18:59

stine hat geschrieben:Tja, das ist das Erstaunliche. Auch erstaunlich, dass es immer mehr Konvertiten in den Islam gibt. Das sind durchaus auch viele Menschen aus der sogenannten Bildungsschicht.

LG stine


Leider kann ich da keine verlässlichen Zahlen finden. Eine Äusserung in der Wikipedia allerdings (http://de.wikipedia.org/wiki/Islam_in_Deutschland#Konversion_zum_Islam):

Wikipedia hat geschrieben:Die Gründe für einen Übertritt seien nach der Religionspädagogin Monika Wohlrab-Sahr vielschichtig: Während früher größtenteils Frauen den Glauben annahmen, die einen Muslim geheiratet haben, konvertieren nun Menschen vermehrt aus „freien Stücken“. Dabei handelt es sich sowohl um Christen, die an ihrer Konfession zu zweifeln begannen, als auch um Menschen, die sich durch das „Andersartige“ von der Masse abheben wollen.[48]


Also sind es wohl mehrheitlich Leute die es um des Familienfriedens willen tun, Shopper von anderen Religionen die das Konkurrenzangebot testen wollen und Sinnsucher. Die erste Gruppe wird wohl dabei bleiben.

Sicher,nicht jeder aufgeklärte Mensch wird sich automatisch von der Religion abwenden. Sonst wäre es ja einfach. Der Trend ist allerdings da.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon webe » Di 31. Jul 2012, 19:42

Interressant wäre, auch Stimmen von beschnittenen Juden und Christen zuhören, die die Beschneidung ebenfalls unangenehm empfanden.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Vollbreit » Mi 1. Aug 2012, 08:55

Hi blauregen,

danke, für die interessant Antowrt.
Da spätestens mit meiner Antwort sich so gut wie nichts mehr auf das Thema "Beschneidung" bezieht, habe ich die Antwort hier hin verfrachtet:
viewtopic.php?f=29&t=4201
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon King Lui » Mi 1. Aug 2012, 23:11

mat-in hat geschrieben:Noch mal ein Betroffenenbericht:
http://www.siegessaeule.de/queere-welt- ... orror.html

Und noch einer, wenn der möglicherweise auch nicht ganz repräsentativ ist :wink:
http://www.youtube.com/watch?v=xtmP5dYVgYg
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Freidenker1 » Mo 13. Aug 2012, 18:41

Die Macht der Kirche bzw. der Hinterweltler muss beschnitten werden!
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon stine » Mo 13. Aug 2012, 20:04

Freidenker1 hat geschrieben:Die Macht der Kirche bzw. der Hinterweltler muss beschnitten werden!

WOW!
Wie einfach doch alles ist!

:respekt: stine
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Nanna » Di 14. Aug 2012, 01:06

Bitte entweder argumentativ an der Diskussion teilnehmen oder es ganz bleiben lassen, Freidenker. Das gilt auch für die andere Threads.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon webe » Fr 24. Aug 2012, 00:06

Beschneidung von Nichtvolljährigen ist eine Straftat, und wenn ein Staat solches beführwortet ist er ein Krimineller Staat. Ich hoffe, dass hier Ungläubige und auch Gläubige, eben Demokraten, sich dagegen stellen!

Wehret solchen Anfängen, denn zuletzt werden Regime, denn Demokraten machen solche Menschenwürdeverletzungen nicht!, auch noch andere abscheuliche Ereignisse als harmloses Alltagstreiben als unantasbar ausführen lassen. Ich denke an das abscheuliche Nazireich und Andere!!!!


-------Dies sollte man so sagen und schreiben dürfen!------

Ebenso sollte man fragen dürfen, wird der deutsche Bundekanzler ein kriminelles Oberhaupt wegen der Religion?
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon webe » Fr 24. Aug 2012, 00:11

Das von den Religiösen eingeforderte Ritual ist dem gleichzustzen, wie wenn Alkoholiker ihre Kinder zum Alkoholgenuss unter Gewalt zwingen! Alkohol hat eine längere Tradition als jene gOTTHEIT:

Wo und wie pennt der eigentlich?
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Nanna » Do 13. Sep 2012, 19:04

Folgender Text wurde heute per Email an alle verschickt, die das Moratorium zur Beschneidung unterzeichnet haben:

Christian Bahls hat geschrieben:Liebe Mitstreiter,

Die Bundestagsverwaltung und der Petitionsausschuss haben sich lange Zeit (seit dem 23.7.2012) geweigert die Bundestagspetition 26078, mit der Forderung nach einem 2-jährigen Moratorium zu veröffentlichen.

Nach Thematisierung dieses Sachverhalts in der Bundespressekonferenz gestern ist endlich Bewegung in die Sache gekommen. (-&gt; http://die-petition.de/pressemappe/?utm ... dium=email )

Seit Heute ist die Petition 26078 auch im Petitionssystem des Deutschen Bundestages online. Ihr Titel lautet: &quot;Zwei Jahre keine gesetzlichen Schritte zur Legitimation der Beschneidung&quot;

Der Kurzlink zur Mitzeichnung ist http://die-petition.de/mitzeichnen/?utm ... dium=email

Der lange Link in die Tiefen des Petitionssystem des Deutschen Bundestags lautet: https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... dium=email

Die Petition und Ihre Mitzeichner fordern eine sachliche und umfassende Debatte zur nicht-therapeutischen Vorhautamputation bei einwilligungsunfähigen Jungen.

Alle Argumente müssen gehört werden, besonders auch jene, die zu den Rechten der Kinder und der Folgen der Beschneidung für die Betroffenen Stellung nehmen.

Im Moment scheint es so, als wenn die Politik versucht sich vor einer evidenzbasierten Debatte zu drücken.

Im Eilverfahren wie es jetzt versucht wird, ist nicht zu erwarten, dass eine Lösung herauskommt die der Komplexität des Themas gerecht wird.

Das Ziel ist es jetzt möglichst viele Unterschriften zu sammeln, um die Politik endlich zum Umdenken zu bringen und dabei brauche ich Eure Hilfe.

Die Petenten der Petition Nr. 26078 bilden mittlerweile ein sach- und vernunftorientiertes Netzwerk ab, das die besondere Verantwortung aus der deutschen Geschichte, die Religionsfreiheit, die Integration jüdischen- und muslimischen Lebens in Deutschland und die Verpflichtung unseres Staates und unserer Gesellschaft auf Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention fest im Blick hat.

Um mehr über die Hintergründe und die Forderungen der Petition zu erfahren und um sie zu unterschreiben, klick bitte hier:

&lt;a href=&quot;http://die-petition.de/&quot;&gt;http://die-petition.de/&lt;/a&gt;?utm_source=supporter_message&utm_medium=email

Als Hashtags schlage ich vor: #diePetition #Beschneidung

Den Text dieser Email könnt Ihr frei verwenden. Ich wäre sehr dankbar, wenn Ihr diesen in Teilen oder im Ganzen (nach Unterzeichnen der Bundestagspetition) an Eure Freunde, Bekannte und weitere Wohlgesinnte weiterleitet.

Viele liebe Grüße,


Christian Bahls; 1. Vorsitzender
MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon mat-in » Do 13. Sep 2012, 19:32

schon unterzeichnet :)

Es gibt auch noch diese:
https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... $.a.u.html

Die hat nur noch 5 Tage aber auch schon fast die nötige Zahl Mitzeichner.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon stine » Fr 14. Sep 2012, 06:39

:2thumbs:
hab beide unterzeichnet!

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Myron » Fr 14. Dez 2012, 16:12

Tja, die Sache ist durch. Die Beschneidungsgegner haben verloren. :nosmile:
Wenn ihr wissen wollt, wie die Bundestagsabgeordneten im Einzelnen abgestimmt haben:

http://www.bundestag.de/bundestag/plenu ... 1212_5.pdf

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 14. Dez 2012, 16:19

Noch nicht. Es ist wie immer der Eingriff der Justiz möglich. Es gibt unzählige Klagen gegen diesen Entwurf. Sobald festgestellt wird, dass dieses Gesetz verfassungsfeindlich ist, wird es neu zu bearbeiten sein.
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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon stine » Fr 14. Dez 2012, 16:31

Deutlich dagegen ist wohl nur die Linke. Aber das war klar, weil sie historisch gesehen eben eine durch und durch atheistische Partei ist, die für staatliche Ordnung plädiert.
Komisch ist, dass fast jeder 4. bei den Grünen unentschlossen war. Haben sie keine Meinung oder trauen sie sich nicht eine Meinung zu haben. Es ist Wahlkampf und weil man nie weiß, mit wem man koalieren können muss, ist Neutralität wohl am besten.

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Re: Beschneidung zu religiösen Zwecken und die Politik

Beitragvon Zappa » Fr 14. Dez 2012, 17:14

Myron hat geschrieben:Tja, die Sache ist durch. Die Beschneidungsgegner haben verloren.


Naja, diese politische Reaktion war zu erwarten. Ich denke nur nicht, dass das Ganze juristische Bestand haben wird, wenn sich denn ein Kläger findet.
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