xander1 hat geschrieben:Das Gegenteil von einem Narzisten ist nicht das Mauerblümchen. Auch wenn Mauerblümchen weniger selbstsüchtig sind.
Ich finde ja den Stolz besser als den Narzismus. Stolz schreibe ich mir selbst zu und Würde.
Also, wir sprechen von Maßstäben, die zu einem Revoluzer führen müssen. Gewiss reicht für den Alltag die abgeschwächte Form aus, aber ich denke nicht, dass hinter xander1 eine berühmte, politische Persönlichkeit steht. Nach meiner Beobachtung haben aber Revoluzer immer dieses sogenannte "Diktator-Gen" benötigt, dass ihnen ein enormes, überdurchschnittliches Selbst- und Geltungsbewusstsein verschafft hat, unabhängig von der Bedeutung ihrer Themen. Ich kann an mir feststellen, dass ich sehr schnell anecke und dabei manchmal schnell zu überdurchschnittlichem Erfolg oder zu einem großen Konflikt komme, weil es mir schlicht egal ist, was die anderen denken und mir wichtiger ist, was ich will. Damit bin ich in gewisser Weise berüchtigt und bleibe eher im Gedächtnis. Du kennst sicherlich das einfache, aber deutliche Phänomen bei den Lehrern, die sich nicht nur zuerst die Namen der begabtesten und Fleißigsten merken, sondern auch die von Störenfrieden. Ich bin manchmal beides und niemand hat Probleme, sich meinen Namen zu merken. Dieses Phänomen extrapoliert ist auch der Grund, warum manche Politiker eher zur Berühmtheit aufsteigen als andere. Es ist nicht unbedingt ihr Talent (obwohl auch förderlich für das Wachsen von Selbstbewusstsein und damit oft auch korrellierend), sondern ihr Wille zur Selbstdarstellung und ihr Mut, ihr Überzeugung davon, dass sie richtig tolle Typen sind.
xander1 hat geschrieben:Narzismus mag ich nicht so.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Narzisten quasi manchmal ans Bein pinkeln muss, wenn Narzisten fälschlicher Weise denken sie können sich jede Frechheit erlauben. Letzteres ist der Fall wenn Narzist auf Stolzen trifft.
Persönlichkeiten ecken oft bei anderen Persönlcihkeiten an. Wer ist eher ein Alpha-Tier? So einer Frage stellen sich nur Menschen mit einem gewissen Maß an Selbstliebe, manche öfter als andere. Wenn sie dies öfter tun, und dabei Erfolg haben, ist der Narzissmus (und nicht einfacher Stolz) und ein großes Talent dafür verantwortlich. Ohne beides kommt man nicht an die Spitze; Stolz und Talent reichen da nicht aus, das habe ich bei vielen festgestellt.
Deswegen hatle ich meinen Narzissmus für was richtig Gutes, denn ich habe bis jetzt meine Grenzen noch nicht finden können, da mein Narzissmus glücklicherweise auch mit den nötigen Talenten zum Aufstieg ausgestattet ist.
xander1 hat geschrieben:Ich als Stolzer finde es unmoralisch, wenn man nach außen trägt, warum man denn so supertoll ist, und will da lieber Bescheiden sein, obwohl ich innerlich denke ich bin supertoll (nicht immer).
Dann bin ich sehr unmoralisch. Ich verstehe nicht, warum das unmoralisch sein soll (obwohl eigentlcih Moral immer willkürlich und irrational ist). Eigentlich klar, dass die Moral bei mangelnden Argumenten kommt. Der Narzissmus lässt mir deine Beurteilung an einer Stelle vorbeigehen, wo die Sonne nie hinscheint, nichts persönliches. Aber genau diese Einstellung lässt einen unbedeutende Kommentare auf solcher Ebene ignorieren, sodass man nur auf relevante Konflikte eingeht. Menschen in der Öffentlichkeit, die den Druck aushalten und das Ausschlachten jeden kleinen Pickels müssen sich sehr lieben, um weiterhin in der Öffentlichkeit bleiben zu wollen. Dazu gehören auch Politiker und Revoluzer. Um an die Öffentlichkeit zu kommen, muss man auch nach außen tragen, dass man sich für supertoll hält. Ein Narziss wird sich in einem größeren Maße für toll halten als ein einfach stolzer Mensch. Abgesehen davon wüsste ich gern, was für dich anzeichen sind, dass jemand nach außen trägt, dass er sich für supertoll hält. Ich hatte mit Mauerblümchen immer Konflikte, weil ich ehrlich gesagt nie Interesse an ihrem zarten Empfinden hatte, aber manchmal rottet sich der Pöbel zusammen und macht Probleme. Von daher wollte ich mal wissen, was denn wirklich das Problem ist, aus einer Perspektive, die von Stolz spricht. Nach meiner Erfahrung reichen offensichtlich meine abwertenden Blicke aus, um jemanden in Verlegenheit zu bringen, und dass ich einen Konflikt nicht scheue, weswegen mir oft Streitlust attestiert wird, obwohl es mir fast immer um die Sache geht. Viele Menschen nehmen einen Konflikt persönlich. Wie schätzt du narzisstisches Verhalten ein (ich meine nicht, ob es dir gefällt, sondern ab wann es sich deiner Meinung nach bemerkbar macht und warum du das eventuell ablehnst. Dass etwas unmpralisch ist, ist kein Argument)?
xander1 hat geschrieben:Jedenfalls ist das der Hauptunterschied im Offensichtlichen gegenüber dem Narzisten.
Ich habe es nicht nötig nach außen zu zeigen, warum ich toll bin. Ich weiß es.
Hm, verstehe. Du unterstellst einem Narziss, dass er Bestätigung braucht. Nein, kann ich an mir nicht feststellen, obwohl ich durch meine Leistungen viel Bestätigung erhalte. Ich sehe auch das Problem nicht an so einem Bedürfnis. Es wird aber wohl angedichtet, um diesen Erfolgswillen zu rechtfertigen aus der Perspektive eines Nicht-Narziss. Mir persönlich geht es nicht darum, dass einzelne Personen mich bestätigen, sondern dass offenkundigere Ergebnisse dies tun. Sei es ein Geldpreis, eine Note, oder ein wie auch immer gearteter Triumph. Das ist aber ein völlig utilitaristisches Verhalten, da es immer einen Nutzen sucht, der sich selten durch eine Niederlage zeigt (also eine Widerlegung im Gegensatz zur Bestätigung).