mat-in hat geschrieben:Werte wie die Gleichheit aller Menschen Existieren nicht?
Sie sind nicht universell, nur Formulierungen von Wünschen, die auch noch naiv sind. Gleichheit halte ich nicht für etwas erstrebenswertes. Damit es aber erstrebenswert wird, bastelt man sich sein Verständnis dieses Begriffs so zusammen, dass er schwammig bleibt, um möglichst viele Parteien zufriedenzustellen, aber trotzdem zu viel Raum für ínkonsequentes Denken lässt (damit meine ich sowohl Gleichheit als auch Freiheit).
mat-in hat geschrieben:Du findest es also durchaus Moralisch begründbar, wie es z.B. ein Bischof letzt tat den Atheisten das Menschsein abzusprechen?
Nein, weil ich 1. keine Moral habe, 2. meine Ablehnung nicht logisch zu deiner Schlussfolgerung führt, 3. meine Uneinigkeit mit dem Bischof gerade aus der Ungleichheit resultiert. Wer ist dieser Bischof eigentlich? Könnten die Brights sich mal auf einen Shitstorm einigen? Irgendwie muss man auch mal aktiv werden können.
Ich will damit sagen, dass er seine Gründe hat, wie ich meine, nicht mit ihm übereinzustimmen. In den Schädel dieses Abschaums geht dein Wunsch nach Gleichberechtigung nicht rein, er ist nicht universell.
Das einzige, worauf wir uns einigen können, ist eine Niederschrift von Wünschen, auf die sich die Mehrheit einigen kann, die Zuwiderhandlungen sanktioniert (im Prinzip also ein Gesetzesbuch). Dabei würde der Bischof zumindest in zivilisierteren Regionen der Welt den kürzeren ziehen. Das bedeutet, dass einem immer klar sein muss, wo man leben will und kann, sich nicht auf irgendwelche Allgemeingültigkeiten verlassen sollte.
mat-in hat geschrieben: Nächstenliebe? Natürlich nur für Christen...
Liebe, auch Nächstenliebe kann man nicht erzwingen. Ich persönlich kann die meisten Menschen, die ich kenne, nicht leiden. Ich toleriere sie aber. Wie gesagt, jeder Versuch etwas Allgemeingütliges niederzuschreiben, wird scheitern. Wir müssen uns auf den Entwicklungsstand der Gesellschaft verlassen, die sich diesen Vorschlägen, die Gesetze genannt werden, unterwirft, da sie einen Vorteil darin sieht (Ordnung, die zu einem guten Lebensstandard führt, zu dem auch gewisse Freiheiten gehören. Diese müssen aber erarbeitet werden, können nicht einfach so eingefordert werden).
mat-in hat geschrieben:Solche Rechte werden immer dann nicht akzeptiert, wenn es für diese Gruppen zum eigenen Vorteil ist, das ist auch schon der einzige Grund. Das Man nur für Christen Brunnen bohrt oder nur Redefreiheit im Rahmen der Schariha zuläßt zeigt nicht, daß die Rechte auf Gesundheit und Redefreiheit nicht universell sind, sondern das sie im Interesse mancher Gruppen grob mißachtet werden.
Wer definiert bitte, was iniversell ist? Pragmatisch betrachtet können da 2 Interpretationen zusammenstoßen, bei der eine meint, es müsse für alle gelten und sich dabei auf die Aufklärung beruft, die andere sich auf ihr Glaubensmanifest beruft und zu einem anderen Schluss kommt. Jede Gruppe hat ihre Interessen, keine kann Objektivität für sich beanspruchen, es gibt keine Instanz, die Universalität festlegt. Damit gibt es auch keine universellen Rechte, die nur so und nicht anders interpretiert werden. Oder verkürzt: Es wird einem kenianischen Islamisten nicht die Bohne interessieren, dass du bestimmte Rechte für dich als seine Geisel beanspruchst, er wird wider aller Rechte dir wohl den Kopf abschlagen. Was bedeutet das? Ich erwarte von dir die Fähigkeit, pragmatisch und realitätsnah zu denken.
mat-in hat geschrieben: Sie sind ggf. durch neue Erkentnisse erweiterbar, aber sie sind NICHT verhandelbar.
Natürlich sind sie das. Das wird permanent getan, also ist es verhandelbar. Wenn du dieses Wort in den Mund nimmst, wirst du gewiss auch eine Instanz im Kopf haben, mit der theoretisch verhandelt werden soll (oder mit der es deiner Ansicht nach vergeblich versucht werden kann), die die Durchsetzung verteidigt, gewährleistet, den universellen Anspruch hat. Da fallen mir nur die imperialistischen USA ein, und die lassen immer mit sich verhandeln, aber nur wenn man Russland oder China heißt (gegen jedes andere Land würden sie wahrscheinlich bei einem Tea Party-Präsidenten in den Krieg ziehen). Verlässt du dich wirklich auf die? Befürwortest du deren Linie? Wenn nicht sie, dann meinst du den Sicherheitsrat. Aber wer ist da auch drin? Mir fällt keine Instanz ein, die eine lupenreine, nicht verhandelbare, universelle Interpretation der Rechte für sich beanspruchen kann, auch wenn die USA das gerne wären (leider wirkt man irgendwann nicht mehr besonders sympathiscgh, wenn die Bedingung "für die Amerikaner/für Amerika" bei jedem Recht gemacht wird).
mat-in hat geschrieben:Was ich da beschrieben habe ist nicht der "perverse Wille das Leben auszulöschen", sondern eben das was passiert, wenn man manchen Menschen das Recht zu leben abspricht.
Und wie kommt das? Durch den perversen Willen, zu töten. Du machst das fälschlicherweise völlig vom Recht abhängig. Aber ich bin mir relativ sicher, dass du ein solches Recht nicht irgendwo benötigst, um nicht so zu handeln, andersherum wird einen dieses Recht auch nicht daran hindern, entsprechend zu handeln, wenn es diesen Willen gibt. Ein wie auch immer geartetes Recht wird an bestimmten Charaktereigenschaften und Skrupellosigkeiten nichts ändern.
mat-in hat geschrieben: Lebensunwert... wir tun ihnen damit einen Gefallen... wir tun damit Gottes Werk... der will auch keine Juden... laß uns die auch umbringen... sind ja keine Christenmenschen, können keine anständige Behandlung erwarten... ganz genau das passiert, wenn wir Farbigen, Schwulen, Andersdenkenden nicht die gleichen Rechte zugestehen.
Das passiert auch, in verschiedensten Teilen der Welt, da diese Rechte nunmal nicht universell sind und von einer Gesellschaft nur Zugeständnisse an den einzelnen sind. Wie gesagt, da kann man nur auf den Zivilisationsstand einer Gesellschaft und auf eine Mitgleidschaft bei dieser hoffen.