Nun ja, vielleicht nehme ich mir die Zeit, um noch wissenschaftlich am Thema zu arbeiten. Ich kann auch künftig alle meine Quellen verlinken, wenn das gewünscht ist. Ich nehme deine Argumente wirklich ernst, @Nanna, lese auch nach wie vor mit Interesse deine Beiträge, aber genauso, wie du, sehe ich, dass wir hier einfach nicht zusammen kommen. Nun, ich gebe fast recht darin, dass es den Anschein hat, als müssten sich bei diesem Thema Phobie und Verherrlichung zusammenraufen.Nanna hat geschrieben:Das Problem ist hier nicht, dass du eine anderslautende Meinung zum Thema hast, sondern dass du sie nicht begründen kannst und dass du Widerlegungen deiner Ansichten überliest und einfach wieder von vorne mit dem Aufzählen deiner Meinungen beginnst, ohne aber die Gegenargumente in irgendeiner Form aufzugreifen. Was soll ein Außenstehender da anderes annehmen, als dass du dich innerlich und aus emotionalen Gründen dagegen sperrst, dich im Detail mit den Gegenargumenten auseinanderzusetzen?
Was das Lesen einschlägiger Bücher betrifft, so wirst selbst du zugeben müssen, dass man auch hier auf beiden Seiten finden kann, was man sucht. Wir könnten jetzt eine Bücherschlacht machen und jeder schlägt dem anderen seine Quellen vor, aber was wäre die Folge? Dein Autor wäre dann sicherlich glaubwürdiger als meiner und deine Bücher wären wissenschaftlich und meine nur gemeine Hetzkampagnen. Also können wir uns das vermutlich sparen.
Gute Bücher zum Thema Islam sind genauso zu Lesen, wie gute Bücher zum Thema Katholische Kirche. Ich sehe deswegen nicht, wieso man da nicht Einseitigkeit im Blickwinkel unterstellen könnte.
"Der Islam (arabisch إسلام islām ‚Unterwerfung (unter Gott)/völlige Hingabe (an Gott)‘[1] الإسلام al-islām, ...dass der Islam als ganzheitliche Religion, die sowohl soziale, kulturelle, juristische, politische und wirtschaftliche Dimensionen beinhalte, einzige Quelle für ein politisches System sein könne und sogar müsse."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Islamismus
Ich frag mich wirklich, wie du darauf kommst?Nanna hat geschrieben:Dieses Verständnis von Selbstbestimmung ist (noch) nicht dasselbe wie das auf individuelle Rechte fokussierte Denken im klassischen Liberalismus, aber es ist genuin antiautoritär.
Wie kann jemand der katholischen Kirche, die ja nun wirklich kein politisches Mitspracherecht mehr in unserem Staat hat, vorwerfen, sie dominiere die Menschen in unserem Land, gleichzeitig den Islam als Religion verteidigen, die den Menschen frei macht? Also wenn überhaupt eine Religion Menschen dominiert, dann ist es der Islam.
Was ist denn nun zB mit Ägypten? Die demokratischen Wahlen haben doch wohl ein sehr undemokratisches Ergebnis geliefert, oder etwa nicht?
"Das von Islamisten dominierte Verfassungskomitee hat im Eilverfahren einen umstrittenen Entwurf für eine neue Verfassung verabschiedet. Ägyptische Oppositionelle werten das Dokument als weiteren Schritt zu einem Gottesstaat – sie kündigten für diesen Freitag massive Proteste an. Sie haben über jeden der 234 Artikel einzeln abgestimmt, jetzt steht der neue Verfassungsentwurf für Ägypten, der den Konflikt [...]"
Denkst du im Ernst, dass die Islamistischen Muslimbrüder künftig ihr Volk "befreien" werden?
Quelle: Ägypten heute
Oder ist es ein Menetekel, für einen Vorgang gleich dem des Iran?
"Zu den Leistungen des Schahs zählen die Stärkung der Zentralregierung, die Industrialisierung des Landes, die Schaffung einer modernen Infrastruktur, eine relativ liberale Gesellschaftspolitik und großangelegte Modernisierung des Landes. Die breite Bevölkerung profitierte von diesen Errungenschaften. Es gelang dem Schah und seinen Beratern aber nicht, bei der Planung und Durchführung ihrer Reformen die Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen und die öffentliche Meinung ausreichend zu berücksichtigen oder erfolgreich zu beeinflussen. Vor allem die den Islam tangierenden Reformen, wie die Stärkung der Rechte der Frauen oder der Rückgriff auf vorislamische Werte stieß auf erbitterten Widerstand der Geistlichkeit.
Die islamistische Opposition war von Beginn an zu jeder Form von Gewalt bereit und schreckte auch nicht vor Mord zurück."
Diesen Grundkonflikt hat bereits Fazlollah Nuri während der Konstitutionellen Revolution von 1906 klar und eindeutig beschrieben:
„Die konstitutionelle Bewegung hat die Worte Freiheit und Gleichheit auf die Fahnen geschrieben. Diese beiden Forderungen widersprechen dem Islam. Der Islam verlangt Gehorsam und nicht Freiheit, Ungleichheit und nicht Egalität […] Was ich will, ist ein islamisches Parlament, das kein Gesetz verabschiedet, dessen Inhalt nicht mit den Gesetzen des Koran übereinstimmt.“
Jeden Teilnehmer des Krieges bezeichnete er als Märtyrer, der im Falle des Todes direkt in das Paradies einkehren würde. Mit der Ansprache an die Nation läuft die Rekrutierung an.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_Reza_Pahlavi
Ruhollah Musavi Chomeini:
„In diesem heiligen Krieg versuchen die Teufel der Fünften Kolonne euch mit dem Mangel an Benzin, Heizmaterial, Zucker und Fett zu ködern – sterben unsere Söhne denn nur für Benzin und Zucker? Sterben sie nicht vielmehr für den Islam und unsere heldenhafte Nation? Wollt ihr etwa dem Islam und der Nation nur dienen, damit ihr euch die Bäuche füllen könnt? Ich preise jenen zwölfjährigen Helden, der sich Handgranaten um den Leib band und sich unter die Panzer des Teufels Saddam warf.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhollah_Chomeini
Und der Iran heute:
"Informations- und Redefreiheit sind im Iran nicht gegeben. Journalisten, Weblogger, Menschenrechtsaktivisten und Oppositionelle müssen mit Repressalien, Verhaftung und sogar Folter rechnen. Im Sommer 2007 verschlechterten sich die Bedingungen für die Pressefreiheit erheblich. Zeitungen wurden verboten und Journalisten verhaftet. Die reformorientierte Zeitschrift Sharq wurde wegen eines Interviews mit der in Kanada im Exil lebenden lesbischen Schriftstellerin Saghi Qahraman verboten. Beobachter sehen einen direkten Zusammenhang mit schlechten Umfrageergebnissen für den amtierenden Staatspräsidenten Ahmadinedschad."
"Ohne gültiges Journalistenvisum sind Ausländern journalistische Tätigkeiten im Iran untersagt. Die Deutsche Botschaft in Teheran rät Journalisten von Einreisen nur mit einem Touristenvisum dringend ab, da „die iranischen Behörden eine sehr weit gefasste Definition von „journalistischen Tätigkeiten“ verwenden können.“ Gesprächs- und Interviewtermine müssen über eine staatlich zugelassene Agentur arrangiert werden."
"
Anfang September 2012 wurde in Teheran ein wissenschaftliches und technologisches Kooperationsabkommen mit dem ebenfalls politisch isolierten Nordkorea unterzeichnet. An dem Treffen zwischen Forschungsminister Kamran Daneschdschu und dem nordkoreanischen Außenminister Pak Ui-chun nahmen auch Mahmud Ahmadinedschad und Kim Yŏng-nam teil. Das Abkommen sieht die Errichtung gemeinsamer Labors, den Austausch wissenschaftlicher Arbeitsgruppen und Technologietransfers in den Bereichen Informationstechnik, Energie, Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung vor."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Iran
Nachdem nun Nordkorea das beste Beispiel für ein unfreies Land ist, kann die Zusammenarbeit den Westen nur erschrecken.
Ich sagte schon: Ein paar betende Muslime sind nicht das, was man unter dem "Islam" versteht.
LG stine