provinzler hat geschrieben:Ich sag übrigens nicht, dass es nicht vielleicht wärmer wird. Ich sage nur, dass ich bei diesen Modellen massive Zweifel habe. Wir reden hier über vielfach rückgekoppelte nicht-lineare Systeme, über deren Innenleben und Wechselwirkungen wir fast nix wissen. Egal wieviel Computerpower du da draufwirfst, da kann nicht viel sinnvolles rauskommen. Und wenn ich so ein Modell dann über eine lange Zeitachse (50-100 Jahre) laufen lasse, dann summieren sich die Fehler.
Ist ein berechtigter und mathematisch sicher plausibler Einwand. Trotzdem scheint sich eine gewisse Tendenz ja abzuzeichnen. Die statistischen Fehlerbreiten, die ja teilweise erheblich sind, werden ja zudem auch angegeben. Ich denke/hoffe, dass die Leute, die das Zeug ausrechnen, genug von Mathe verstehen, um sich der Grenzen solcher Berechnungen bewusst zu sein.
provinzler hat geschrieben:- die Interessenlagen der Beteiligten
Da komme ich nicht ganz mit. Ich verstehe zwar dein Argument, dass die Forscher größtenteils von Staaten bezahlt werden, auch wenn ich es übertrieben finde. Aber wenn wir um des Arguments Willen mal diese Kette akzeptieren, aus welchem Grund sollten dann die politischen Eliten einen Klimawandel herbeifantasieren?
provinzler hat geschrieben:- der Umgang mit Kritikern (bis hin zur Forderung der Todesstrafe für Skeptiker*!)
Aus der Perspektive von jemandem, der den Klimawandel für ein wissenschaftlich gut erforschtes Gebiet hält und die Zeit zum Handeln als begrenzt ansieht, macht es durchaus Sinn, sich dagegen zu wehren, dass Skeptiker, die polemisch gesagt häufig auch nur nicht auf ihr 500-PS-SUV verzichten wollen und da nicht weniger für sich beanspruchen können, eine eigennützige Agenda zu verfolgen, das ganze Thema zur Unkenntlichkeit zerreden. Zumal der Konsens eben ist, dass der Klimawandel nicht so zweifelhaft ist, wie du glauben machen willst. Die Ironie an der Geschichte ist, dass sich auf diese Weise beide Seiten vorwerfen, den Klimawandel aus purem Eigeninteresse zu vertreten oder zu leugnen.
Die Geschichte mit der Todesstrafe ist ein ziemlich unfaires Argument, weil es da um die einzelne Äußerung eines schrägen Vogels ging, der gerade von ebenjenem Establishment demontiert wird, dem du vorwirst, insgeheim mit ihm einer Meinung zu sein.
provinzler hat geschrieben:- die angeblich exakten Ergebnisse bei der Berechnung der genannten nicht-linearen-Systeme mit vielfacher Rückkopplung
Ich bin kein Mathematiker oder Physiker, aber ich werde mal einen dazu fragen.
provinzler hat geschrieben:- dass Messwerte ignoriert oder sogar gefälscht werden, wenn sie nicht ins Modell passen
Das ist beispielsweise wo passiert (und wenn, dann bitte ein Beispiel, wo dies systematisch geschehen ist. Einzelne Ausreißer rauszuschmeißen oder oben und unten mal ein Quantil mit seltsamen Daten abzuschneiden und ähnliche "Tricks" sind in der Statistik vollkommen akzeptiert, um ein klares Ergebnis zu kriegen. Das wird normalerweise auch immer entsprechend angegeben.)?
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Kommt auch auf den Eigentümer an. Wenn die Ackerfläche mehr Ertrag abwirft als ökologisch verträgliche Nutzung (die durchaus auch Profit bringt, ich weiß aber nicht, wie viel), dann haut auch der Privatbesitzer den Wald weg. Und es ist auch nicht so, als ob Businesskulturen sich da nicht unterscheiden würden. Für die Einen ist die Zerstörung des biologischen Erbes vielleicht ein absolutes No-Go, für die Anderen eine sentimentale Floskel.
Ich komm ja aus einer Gegend, wo ältere Leute Wald noch als das "Sparbuch der Bauern" bezeichnen.
Ich komme auch aus so einer Gegend und meine Familie hat auch selbst ein paar nette Streifen guten bayerischen Wald, den keiner roden würde, selbst wenn's erlaubt wäre. Aber mit der Rentabilität von Tropenwäldern kenne ich mich nicht aus. Letztlich könnte es halt sein, dass man den Leuten selbst dann staatlich verbieten müsste, den Wald zu roden, wenn er Privateigentum wäre. Ich weiß nicht, ob dir das als Lösung schmecken würde.