Darth Nefarius hat geschrieben:Eine meist unschädliche Assoziation durch eine unangenehme (Übelkeit bei "-Innen") zu tauschen, scheint mir nicht effizient.
Ich weiß nicht wie du zu der Einschätzung der Unschädlichkeit kommst, wenn wir einen Sprachgebrauch haben, der die Hälfte der Menschheit regelmäßig ausblendet.
Und was deine Übelkeit angeht, vielleicht solltest du der mal auf den Grund gehen, die scheint mir nämlich auch wenig sachlich.
Übrigens, statt Hebamme bietet sich zum Beispiel "Entbindungspfleger/in" an.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dieses Ergebnis zeigt mir, dass nicht die Sprache, sondern die Gesellschaft reformiert werden sollte, wenn überhaupt.
Das natürlich auch. Ich denke aber dass das Sichtbarmachen von Frauen durch einen veränderten Sprachgebrauch auch schon einen Einfluss auf die Gesellschaft hat, man kann die Gesellschaft und ihre Sprache ja nicht komplett isoliert betrachten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich will damit ausdrücken, dass Befindlichkeiten (weder meine, noch die der Versuchsteilnehmer) relevant für eine sachliche Fragestellung sind.
Ich glaube du stellst einfach die falschen Fragen. Die Frage ist nicht was in deinem Grammatikbuch steht, sondern wie die gesellschaftliche Realität aussieht. Und für diese sind menschliche Wahrnehmungen von großer Bedeutung.
Nanna hat geschrieben:Andererseits arbeite ich selber in einem größeren Hiwi-Team, das zu mehr als 50% weiblich besetzt ist, und da sprechen auch die Frauen grundsätzlich von "wir Studenten" und keiner hat da, glaube ich, etwas anderes als gemischtgeschlechtliche Gruppen vor Augen, einfach weil es in diesem Umfeld völlig normal ist, dass mindestens die Hälfte der Leute weiblich ist
Mag auch daran liegen, dass in dem Fall bekannt ist wie die Gruppe zusammengesetzt ist, von der gesprochen wird.
Das Gehirn hat also noch zusätzliche Informationen. Wenn diese aber fehlen ertappe ich mich oft dabei einen männlichen Prototyp vor Augen zu haben.
Nanna hat geschrieben:Irgendwie lässt sich das Problem für mich sprachlich auch nicht so ganz zufriedenstellend lösen.
In vielen Fällen ist das Problem durch geschlechtsneutrale Formulierungen umgehbar. Beispiele hier:
http://www.frauenbeauftragte.uni-muench ... hreibungenprovinzler hat geschrieben:Die sehen das rumreiten auf solchen Formalien, soweit ich das mitbekomme, in erster Linie als schlecht kaschierte Minderwertigkeitskomplexe.
Es gibt auch heute noch Frauen, die das Wahlrecht für Frauen abschaffen wollen und denken Feminismus verursacht Pickel.