Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
Verfasst: Do 30. Jan 2014, 12:18
Öffentlich ist es ja in letzter Zeit einigermaßen ruhig geworden rund um die Verschuldungs- und vor allem Defizitproblematik in der Eurozone. Dabei ist diese weiterhin nicht gelöst.
In Griechenland haben die Staatsschulden mittlerweile einen Wert von 176% des BIP erreicht, das jährliche Staatsdefizit liegt nach wie vor bei fast 15%, bei steigender Tendenz. Und mittlerweils sind 80% dieser SChulden in Händen von Staat oder Staatsinstitutionen und nicht mehr privater Einrichtungen. Bisher hat man die Problematik im stillen Kämmerlein mit Verlängerung der Tilgungsfristen und Zinsabsenkungen versucht zu verstecken, allerdings hat die deutsche Politik bereits damit erneut ihr Versprechen gebrochen, denn auch das sind bereits reale Ausfälle.
Der nächste Schuldenschnitt ist unausweichlich und er wird vom Steuerzahler zu tragen sein.
Die griechische Staatsverschuldung beträgt zum Jahresende ca. 330 Milliarden €. Davon befinden sich dann ca. 265 Milliarden in den öffentlichen Händen, davon mindestens 75 Milliarden € in den öffentlichen Haushalten Deutschlands. Bei einem Schuldenschnitt von nur 50% wären das bereits 37,5 Milliarden € echter Verlust,nur für das kleine Griechenland. Damit hätte Griechenland eine Gesamtverschuldung von "nur" noch ca. 80% und könnte vermutlich vorerst an die Kapitalmärkte zurück. Allerdings hätte es immer noch ein jährliches Defizit von über 10% des BIP.
Allerdings entpuppen sich vor diesem Hintergrund die Prahlereien unserer ReGIERung über einen angeblich "strukturell ausgeglichenen" Haushalt als plumpe Propagandalüge*. Wundert mich ja bloß, dass man noch nicht angekündigt hat, das demografische Problem durch Ausbau der Storchenpopulation zu lösen. Vermutlich würden die staatsbesoffenen Deutschen sogar das glauben, weils die ReGIERung verzapft.
* Und hinterher wird es heißen, dass sei völlig unerwartet, hätte ja niemand wissen können, quasi "höhere Gewalt" usw.
Erinnert mich grad an eine Anekdote von Anfang der letzten Dekade, als Borussia Dortmund alles an Werten verhökerte und belieh um teure Starspieler zu verpflichten. Das ganze Konstrukt konnte nur so lange gut gehen, wie noch was zum verhökern da war, und man die lukrative Champions League irgendwie erreichte. Als das 2003 dann nicht gelang, und man auch nix mehr zum verhökern hatte, fuhr man astronomische Verluste ein.
Einer der Vorstände äußerte sich dazu dann in einer Pressekonferenz. Hängen geblieben ist seinerzeit bei mir der Satz: "Fehlende Erlöse aus internationalen Wettbewerben überdecken positive Tendenzen im operativen Bereich"
In Griechenland haben die Staatsschulden mittlerweile einen Wert von 176% des BIP erreicht, das jährliche Staatsdefizit liegt nach wie vor bei fast 15%, bei steigender Tendenz. Und mittlerweils sind 80% dieser SChulden in Händen von Staat oder Staatsinstitutionen und nicht mehr privater Einrichtungen. Bisher hat man die Problematik im stillen Kämmerlein mit Verlängerung der Tilgungsfristen und Zinsabsenkungen versucht zu verstecken, allerdings hat die deutsche Politik bereits damit erneut ihr Versprechen gebrochen, denn auch das sind bereits reale Ausfälle.
Der nächste Schuldenschnitt ist unausweichlich und er wird vom Steuerzahler zu tragen sein.
Die griechische Staatsverschuldung beträgt zum Jahresende ca. 330 Milliarden €. Davon befinden sich dann ca. 265 Milliarden in den öffentlichen Händen, davon mindestens 75 Milliarden € in den öffentlichen Haushalten Deutschlands. Bei einem Schuldenschnitt von nur 50% wären das bereits 37,5 Milliarden € echter Verlust,nur für das kleine Griechenland. Damit hätte Griechenland eine Gesamtverschuldung von "nur" noch ca. 80% und könnte vermutlich vorerst an die Kapitalmärkte zurück. Allerdings hätte es immer noch ein jährliches Defizit von über 10% des BIP.
Allerdings entpuppen sich vor diesem Hintergrund die Prahlereien unserer ReGIERung über einen angeblich "strukturell ausgeglichenen" Haushalt als plumpe Propagandalüge*. Wundert mich ja bloß, dass man noch nicht angekündigt hat, das demografische Problem durch Ausbau der Storchenpopulation zu lösen. Vermutlich würden die staatsbesoffenen Deutschen sogar das glauben, weils die ReGIERung verzapft.
* Und hinterher wird es heißen, dass sei völlig unerwartet, hätte ja niemand wissen können, quasi "höhere Gewalt" usw.
Erinnert mich grad an eine Anekdote von Anfang der letzten Dekade, als Borussia Dortmund alles an Werten verhökerte und belieh um teure Starspieler zu verpflichten. Das ganze Konstrukt konnte nur so lange gut gehen, wie noch was zum verhökern da war, und man die lukrative Champions League irgendwie erreichte. Als das 2003 dann nicht gelang, und man auch nix mehr zum verhökern hatte, fuhr man astronomische Verluste ein.
Einer der Vorstände äußerte sich dazu dann in einer Pressekonferenz. Hängen geblieben ist seinerzeit bei mir der Satz: "Fehlende Erlöse aus internationalen Wettbewerben überdecken positive Tendenzen im operativen Bereich"