Die Rente ist sicher

Re: Die Rente ist sicher

Beitragvon provinzler » Do 14. Feb 2013, 09:01

Nanna hat geschrieben:Weiterhin müssen wir, wenn wir die historische Sichtweise wählen, auch beachten, dass seit 150 Jahren eine irre Produktivitätssteigerung stattgefunden hat, d.h. das Mehr an Verteilungsgütern wurde nicht unbedingt (nur) durch den Einbezug neuer Einzahler erreicht, sondern schlicht auch durch Produktionszuwächse.

Die einbezogene Gruppe wurde immer wieder ausgeweitet um eine Pleite vorübergehend abzuwenden. Seit Bismarcks Zeiten ist das das "Allheilmittel" gegen Finanznöte, neue Gruppen zum Einzahlen zu zwingen, um dann spätestens 15 Jahre vor dem gleichen Resultat zu stehen. Und der Anteil an Verteilung bzw. die Kosten von Gemeingütern hätte durch Produktionszuwachs eigentlich sinken müssen.

Wenn alle wohlhabend sein sollen, muss insgesamt natürlich mehr ins Gesamtsystem gezogen werden und das wurde häufig von den Produktivsten bzw. denen, die die Produktion kontrollieren (was nicht immer dasselbe ist) zu den weniger Produktiven umverteilt. Grundsätzlich finde ich das gerechtfertigt, wenn genug Ungleichheit erhalten bleibt, dass der Leistungsanreiz erhalten bleibt. Die Staatsquote lag vor dem 1. Weltkrieg bei unter 10%.
Trotzdem reicht angeblich das Geld hinten und vorne nicht, und man erfindet ständig neue Steuern und Abgaben, die man der immer kleiner werdenden Gruppe an produktiven Gesellschaftsmitgliedern zwecks Selbstbereicherung abpresst.

Stattdessen müssen die Produzenten Einbußen hinnehmen, die ihnen aber zum einen über Investitionen des Staates in Infrastruktur etc. wieder zugutekommen und andernorts in die Versorgung der Schwächeren fließen, wobei das nicht bedeutet, dass die Produzenten die Produktion komplett einstellen und Rentiers werden.

Schau dir die Verteilung im Bundeshaushalt doch an. Der größte Posten sind die Wählerbestechungspakete an die Rentner, der zweitgrößte Posten ein zu erheblichen Teilen rein parasitär und völlig überflüssiger Wasserkopf. All die hehren Argumente (Bildung, Infrastruktur etc.) sind im Gesamtkontext nicht mehr als die berühmten Peanuts.

Ich gehe davon aus, dass der technische Fortschritt uns in diese Richtung bringen wird und nö, ich habe nicht wirklich Angst davor.

Ohne Kapitalbildung auch kein technischer Fortschritt mehr. Das ist der Punkt, denn die meisten leider übersehen. Und bei uns wird inzwischen ein derart großer Teil von Staatswegen zwangskonsumiert (wie gesagt wird nicht mal der status quo erhalten, inflationsbereinigt schauts noch böser aus), dass die Substanz schwindet. 2020 isses mit Wirtschaftswachstum hierzulande demografiebedingt für unser beider Lebenszeit entgültig vorbei, wenn wir nicht endlich Kapitalbildung vor Wählerbestechung stellen. Wir zehren in vielen Bereichen noch heute von dem Vorsprung, der durch massive Investitionen(!) zu Kaisers Zeiten, hergestellt wurde, aber seither wird von den diversen Volkstribunen der Dekaden das Fundament dieses Vorsprungs zielgerichtet untergraben.. Und wir haben im Unterschied zu Norwegen kein Öl, durch dessen Verkauf wir uns so viel Blödsinn erlauben könnten.
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Re: Die Rente ist sicher

Beitragvon provinzler » Do 14. Feb 2013, 10:04

Da ist bei der Formatierung was durcheinandergeraten. So muss es ausschauen:
Nanna hat geschrieben:
Wenn alle wohlhabend sein sollen, muss insgesamt natürlich mehr ins Gesamtsystem gezogen werden und das wurde häufig von den Produktivsten bzw. denen, die die Produktion kontrollieren (was nicht immer dasselbe ist) zu den weniger Produktiven umverteilt. Grundsätzlich finde ich das gerechtfertigt, wenn genug Ungleichheit erhalten bleibt, dass der Leistungsanreiz erhalten bleibt.


Die Staatsquote lag vor dem 1. Weltkrieg bei unter 10%.
Trotzdem reicht angeblich das Geld hinten und vorne nicht, und man erfindet ständig neue Steuern und Abgaben, die man der immer kleiner werdenden Gruppe an produktiven Gesellschaftsmitgliedern zwecks Selbstbereicherung abpresst.
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